Software-Fehler und Systempflege

Immer öfter, immer mehr – Fehler und Ungereimheiten am PC fordern einen stetig wachsenden Aufwand bei der Systempflege. Die eigentlichen Arbeiten müssen manchmal tagelang warten, weil Updates und Neuinstallationen überhand nehmen.

Muss man denn wirklich für jede kleine Ungereimtheit am PC gleich einen Kommentar schreiben? Womöglich denken die Leser, so man welche hat, ‚bei dem alten Zausel geht aber auch alles schief‘. Also mach‘ dir eine interne Notiz, damit du weißt, was war, falls der Fehler noch einmal auftritt und halt die Klappe – hatte ich mir vorgenommen. Bis gestern. Heute kann ich aber nicht mehr still sitzen und die Klappe halten – es ist einfach zu viel. Ein paar Beispiele gefällig?

Tablet-Stift streikt am Surface 4 (14.11.2018)

November-‚Patchday‘. Alles klar, die Updates laufen klaglos durch. Das war am Mittwoch (MS-Patchday ist in Deutschland nämlich erst am Mittwoch). Am Freitag gibt es etwas zu erledigen, also schnell das ‚Surface 4 Pro‚ rausholen und die kleine Notiz verfasst! Dachte ich. Ich hab‘ mich so an das Arbeiten mit dem Stift gewöhnt, dass ich schier verzweifelt bin, dass das kleine Miststück heute nicht funktioniert. Was ist denn jetzt bloss wieser los? Natürlich, lässt sich das Display auch mit den Fingern bedienen, aber warum tut’s der Stift denn nicht? So etwas lässt mir keine Ruhe!

Als die Notiz geschrieben ist, mache ich mich also an die Fehlersuche. „Problemlösung/Hardware“ – keine Fehler zu lokalisieren. „Problemlösung/Bluetooth“ – keine Fehler zu finden. Wie gut, dass ein Link zum Surface-Handbuch noch auf dem Desktop liegt. Suche ‚Stift‘, aha, da ist er er. Irgendeinen Hinweis auf evtuelle Fehlermöglichkeiten finde ich allerdings nicht. Bleibt also nur noch das Internet, da findet man ja immer wenigstens einen Ansatz für weiteres Vorgehen. Suche: „Surface Stift keine Funktion“. Auh ja, da gibt es eine Menge Hinweise. Blättern, lesen – blättern, überfliegen, da wird berichtet und polemisiert, dass die Fetzen fliegen. Einen Hinweis auf einen brauchbaren Lösungsansatz für einen nicht funktionierenden Tablet-Stift finde ich allerdings nicht.

Eine Idee habe ich allerdings noch selbst. Ich hatte meiner Frau doch einen Stift zum Bedienen der recht kleinen Display-Tastatur ihres Handys geschenkt, ob der vielleicht an meinem Surface funktioniert? Hoppla, ja, der tut’s. Wieso denn das? Mein Finger tut’s, der Ersatz-Stift tut’s? Als ich dann den Original-Stift etwas näher in Augenschein nehme, fällt mir die Lösung meines Problems förmlich vor die Füße – eine kleine ‚QuadA‘-Batterie. Leute, dass soll ich als ‚Otto-Normalverbraucher‘ wissen, dass es aktive und passive Tablet-Stifte gibt? Handbuch, Internet, nirgends ein Hinweis, dass dieses Zubehör eine Batterie enthält, die man ab-und-zu erneuern muss. Ich nenne das einfach ‚erbärmlich‘.

MAGIX Video deluxe Premium – Update mit Hindernissen (08.10.2018)

Oh ja, auch MAGIX bietet ein Update an. Allerdings in einer neuen Spielart, man muss eine sogenannte Service-Verlängerung von MAGIX VideoDeluxe kaufen. Da ich inzwischen komplett Adobes Premiere verlassen und auf Magix umgestiegen bin, greife ich zu und verlängere kostenpflichtig die Service-Periode, wie es so schön bei Magix formuliert wird. Leider läuft die Prozedur nicht ohne Rückfragen …. mit dem Kauf der ‚Service-Verlängerung‘ passiert an meiner Software überhaupt nichts, es wird kein Update-Paket angeboten, nirgends erscheint ein Download-Link und die Versions-Nummer hat sich auch nicht geändert. Einige Tage später meldet VideoDeluxe, es könne sich jetzt updaten ……….. Noch ein Fenster ‚Jetzt können auch die Zusatzpaket ‚Vorlagen und Effekte‘ installiert werden‘. Klick ich weg, ich will arbeiten und nicht updaten. Als ich dann mein begonnenes Projekt lade, erscheinen schon wiederein  ‚Meckerfenster‘ ‚.. kann Datei xyz im Verzeichnis ‚Intro-Outro‘ nicht finden. ‚Aha, das steckt wohl in den übersprungenen Zusatzpaketen.
Solche Programmierer wollen Software für autonom fahrende Autos erstellen? Na, wer’s denn glaubt. Ich nicht.

GeoSetter ohne Landkarte für Fotos mit GEO-Daten (22.09.2018)

Bildbearbeitung mit allen Facetten, meine Hauptbeschäftigung. Unter anderem nutze ich sehr intensiv ‚GeoSetter‘ zur Kontrolle und Korrektur der Geodaten in meinen aktuellen Aufnahmen, aber auch zur Implementierung von Aufnahmedatum und -zeit und Copyright-Info neben den Geodaten bei gescannten Dias und Fotos. Urplötzlich tauchen ständig Mitteilungen auf, wie ‚geht nicht‘, ‚Server-Überlastung‘ und Google-Maps steht nur in einer eingeschränkten Entwickler-Version zur Verfügung.

Wenigstens funktioniert die GPS-Datenimplementierung noch mit der ‚OpenStreet-Karte‘. Trotzdem, ‚muss doch ‚mal recherchieren‘, ob dieses Phänomen auch bei anderen Usern auftaucht. Dabei lande ich auch auf der Homepage des GeoSetter-Programmierers und erfahre dabei so ganz nebenbei, dass wegen mir nicht geläufiger „API-Probleme“ eine neue Übergangs-Version des GeoSetter zur Verfügung steht (GeoSetter 3.5). Die hole ich mir und starte einen Versuch mit der ‚portablen‘ Version des Programms. Leider ist das ein Schlag ins Wasser – nichts läuft. Fehlermeldungen, Abstürze, GeoSetter ist nicht mehr brauchbar. Ob sich etwas die alte, noch auf dem System befindliche, und die neue Version gegenseitig stören? Also, alles runter vom Computer (auch alte Einträge im Benutzer-Verzeichnis) und das ganze Spiel von vorne. Um auch den ewig auftauchenden Meldungen ‚das stündliche Limit der Zugriffe ist überschritten‘ aus dem Weg zu gehen, melde ich mich auf ‚geonames.org‘ für einen kostenlosen ‚account‘ an. Es nützt alles nichts, GeoSetter 3.5 ist für mich unbrauchbar, zumal auch die Funktion ’synchronisieren‘ nicht mehr existiert – lebensnotwendig für jemanden, der von jedem Bild vier (4) Versionen vorhält.

Jameica/Hibiskus startet urplötzlich nicht mehr (15.09.2018)

Ein Drittel meiner Zeit verbringe ich damit, den vielen Empfehlungen zu allen möglichen ausstehenden Updates zu folgen. In letzter Zeit häufen sich diese jedoch einfach so, wegen auftauchender Programmfehler, ohne jede Vorankündigung. So lässt sich plötzlich meine Finanzsoftware ‚Hibiscus‘ nicht mehr starten. Warum denn das plötzlich? Sollte etwa das gestrige Update der JAVA-runtime-Umgebung auf die neueste Version daran schuld sein? Warum dem so ist, lässt sich leider nirgends in Erfahrung bringen. Kleine Anfrage beim Entwickler „Verzweiflung pur. Habe gestern Java auf Version 8 Update 181 (Build 1.8.0_181-b13) aktualisiert. Jameica/Hibiscus startet nicht mehr. ‚was ist da los?‘. Deshalb schätze ich die Spezial-Programme unabhängiger Entwickler: innerhalb von wenigen Stunden hatte ich eine qualifizierte Antwort und nicht nur den allzu oft üblichen Hinweis auf die schlecht recherchierbaren FAQs. Volltreffer: „Lade dir mal die 32Bit-Version von Jameica runter und installiere die.“ Siehe auch

https://www.willuhn.de/wiki/doku.php?id=support:faq#bit-jameica_startet_nicht_auf_64bit-windows

Ja, genau da lag das Problem. Mein Jameica/Hibiskus funktioniert wieder. Trotzdem, viel Arbeit und viel vergeudete Zeit, weil Software (in diesem Fall Java x64) nach Updates plötzlich nicht mehr so funktioniert wie zuvor.

Klassentreffen

Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Tatsächlich ist da schon wieder eine eMail im Postfach: „Vergesst den 3. November nicht!“ Ja, der 3. November, das ist dieses Jahr der erste Samstag im November, der Tag an dem wir, die 10. Klasse der Mittelschule (ja, so hieß die damals) Bassum 1955 verabredeten, uns jedes Jahr zum Klassentreffen wieder einzufinden.

Ein Hotelzimmer im Hotel Forsthaus Heiligenberg in Bruchhausen-Vilsen habe ich schon einen Monat früher reserviert, denn das Klassentreffen ist zum festen Bestandteil meines Terminkalenders geworden, auch wenn es immer mit zwei Stunden Autofahrt verbunden ist. Gut geplant und verkehrstechnisch Glück gehabt. Pünktlich zum inzwischen auf die Mittagszeit verschobenen Termin erreiche ich den Treffpunkt. Munter schwirren die Gesprächsfetzen durch den Raum. Man freut sich über jedes Gesicht, das man wiedererkennt und darüber, dass einem auch die zugehörigen Namen noch einfallen. Ich glaube, dass der Hauptzweck solcher Treffen darin liegt, sich zu freuen, dass man selbst noch immer zu dem kleiner werdenden Kreis der Ehemaligen gehört.

Wir essen gemeinsam, plaudern und starten danach zu einem Verdauungsspaziergang und zur Besichtigung der Stiftskirche und des Gemeindezentrums. „Wisst Ihr noch, wie es war, wenn wir uns im Schwimmbad trafen?“ Ja, schön war es. Aber jetzt verkommt dieses schöne Freibad am Rande der Stadt. Natürlich gehen die Gedanken immer wieder zurück in die Zeit vor nunmehr 63 Jahren. Schwer tuen wir Alten uns jedoch, wenn es darum geht, alle Neuerungen als Fortschritt einzustufen.

Als wir uns voneinander verabschieden, klingt dann allerdings oft eine gewisse Skepsis mit beim Gedanken, wer denn nächstes Jahr noch so mobil ist, um am 64. Klassentreffen teilnehmen zu können. Ich komme gerne und werde jede Gelegenheit wahrnehmen, noch lange in Bassum aufzutauchen. Dieser Anlass hat auch noch seine anderen guten Seiten. Der Aufenthalt im „Forsthaus Heiligenberg“, wenn draußen der Herbstwind die Kastanienblätter aufwirbelt, ist Balsam für die Seele und das Essen in historischer Umgebung am knisternden Kaminfeuer, lässt die Welt da draußen vergessen.