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Schock zum Jahresanfang

Mein Nachbar meint so ganz beiläufig: „Hoffentlich kommt das Wasser nicht von Ihnen,“ als er mir am 2. Weihnachtstag die riesigen Pfützen in seiner unter meiner Wohnung befindlichen Garage zeigt. Einen Tag nach Weihnachten 2018 steht ein Messtrupp an der Tür. Zwei Stunden später klaffen im Fußboden von zwei Zimmern riesige Löcher und weitere 2 Stunden später hat der Klempner direkt unter der Mauer zwischen zwei Zimmern fünfzig (50) Zentimeter Kupferrohr der Heißwasserleitung ausgetauscht. Diagnose „Lochfraß“, aus einem ‚Miniloch‘ spritzt das heiße Wasser direkt in den Estrich meiner Wohnung und von dort in die Geschossdecke oberhalb der Garagen.

Seit dem 03.Januar – was für ein Jahresanfang – wird meine Wohnung mit einigen Kilowatt zusätzlich geheizt. Die nasse Wand befindet sich im zentral gelegenen Flur. Dort röhrt auch Tag und Nacht das Gebläse des Lufttrockners. „Melden Sie den Betrieb dieser Großverbraucher an Ihren Stromlieferanten“, rät mir der Techniker der ‚Trocknungsfirma‘. Dabei erfahre ich dann auch, warum das angebracht ist: Bezahlen muss ich den Zusatzverbrauch, den ich später über die Versicherung abrechne, auf jeden Fall. Die Meldung des erhöhten ‚Einmalverbrauchs‘ verhindert aber, dass dieser in meine Vorauszahlungen für das kommende Jahr einfließt.

Ganz schön vernachlässigt

Da fragt doch ein Bekannter vor einigen Tage: „Gibt es denn Deine Homepage noch?“ Natürlich gibt es die noch, aber wegen der Arbeiten an Reisetagebüchern und der Aktualisierung des Blogs ist die eigentliche Homepage doch ganz schön ins Hitertreffen geraten. Also doch schnell ‚mal einen Blick auf das aktuelle Konzept geworfen. Und schon tauchen die ersten Überraschungen auf: Das Gästebuch ist leer. Kann doch gar nicht sein! Doch, kann – bei der Umstellung der kompletten Website auf verschlüsselten HTTPS-Modus, habe ich den Link fürs Gästebuch nicht aktualisiert.

Beim ‚durchklicken‘ entdecke ich dann noch einige andere Fehler. Einige interne URLs enthalten doch tatsächlich Großbuchstaben, obwohl die aufzurufenden Seiten in Kleinbuchstaben existieren. Bei der Gelegenheit ergänze ich dann auch noch eine Seite, die ich bei der Erstellung mit der Anmerkung geschmückt hatte ‚Wird in Kürze erscheinen‘.

Bevor ich mich jetzt wieder an die noch offenen Reieberichte mache, noch mal schnell bei HUGO vorbeischauen, ob eventuell eine neue Version erschienen ist. Diese Vorbeischauen führt dann dazu, dass ich HUGO auf Version 0.53 update.

Man bleibt in Bewegung

Nach dem erfolgreichen Funktions-Update auf Version 1809 am 05.Oktober werde ich ‚mal mein System etwas aufräumen und einige liebgewonnene Angewohnheiten und Applikationen über Bord werden.

Da der sehr schicke Applikations-Starter CircleDock sehr viel Resourcen schluckt, habe ich ihn nicht in den Systemstart integriert, sondern rufe ihn nur bei Bedarf auf. Das wir mir jetzt allerdings immer lästiger, zumal mit dem Windows-Startmenü eine ausgezeichnete Alternative zur Verfügung steht. Nach und nach verlege ich alle (!) Programmaufrufe, es sind überwiegend die der portablen Programme, ins Windows-Startmenü. Das ist natürlich auch eine willkommene Gelegenheit, Unerwünschtes zu eleminieren. Dann wird CircleDock deinstalliert.

Neue Gruppen definieren, Zusammenfassungen in einer Kachel, auch im Startmenü lässt sich jetzt die Übersichtlichkeit ganz erheblich steigern. Brauche ich denn ClassicShell als Erinnerung an ein längst (bei mir) untergegangenes Windows 7 noch? Zumal es auch gar nicht mehr gepflegt wird, ist die Gelegenheit gekommen, ClassicShell zu deinstallieren.

Wenn schon aufräumen, dann auch gründlich: Nach dem Update der Monitor-Kalbrierung Spyder 5 auf Version 5.2, werden die Monitore des Video-Arbeitsplatzes neu kalibriert und erhalten dabei auch gleich neue Bilder für Startbilschirm und Desktop-Hintergrund. Gefällt mir, sieht sehr schick aus.

Noch was? Natürlich, aufräumen heißt ja nicht nur ‚aufhübschen‘. Platz schaffen gehört auch dazu. Das OneDrive-Verzeichnis und der Ordner ‚Eigene Dateien/Bilder‘ wären mir auf einer anderen Partition sehr viel lieber, also werden sie verschoben. Das danach CRYPTOMATOR seine Container nicht mehr findet, habe ich allerdings total übersehen.

Inzwischen ist dann das ‚September-Update‘ auch allgemein verfügbar. Zeit also, die etwas umständliche Prozedur des 1809-Funktions-Updates der VHD-Installation zu starten (mit ctWin2vhd).

Schon wieder eine Macke im System. Seit einigen Tagen erscheint beim PC-Start eine nicht konfigurierte zweite Instanz von FireFox. Nach erfolgloser Suche mit ‚autoruns‘ – dort existiert kein ‚Mozilla‘ bzw. ‚FireFox‘ – bin ich ratlos. Mir bleibt nur FireFox zu deinstallieren, neu zu installieren und zu konfigurieren. Dabei setze ich dann gleich noch eine weitere Sicherung ins System ein: Unerwünschte Applikationen aussperren über PowerShell (admin): „Set-MpPreference -PUAProtection 1“. Beim nächsten Systemstart begrüßt mich als erstes wieder der aufgepoppte Browser mit seinen blöden Fragen. Durch Zufall entdecke ich in MSconfig einen Dienste-Eintrag (den es bei ‚autoruns‘ nicht gab) „Mozilla Maintenance Service“, den ich sofort deaktiviere. Mal warten, ob das hilft. Am nächsten Morgen: es hat nicht geholfen !! Jetzt hilft nur noch eine Internet-Recherche. Tatsächlich, da wird dieses Verhalten des FireFox als grandiose Errungenschaft bejubelt. Nicht von mir – wenn ich mit meiner Arbeit beginnen will, dann ist jede unnötige Klickaktion einfach lästig. Aber es soll Abhilfe geben. Diese Unart des FireFox verschwindet über about:config „toolkit.winRegisterApplikationRestart“ ‚false‘

Der Große Crash

Und dann kam er doch, der große Crash. Das Notebook SAMSUNG RC730 fährt nicht mehr hoch. „Kein Problem“, denke ich, „das kann man ja reparieren. Schließlich habe ich vorgesorgt.“ Alles fauler Zauber. Ein Bootmenü ist nicht aufrufbar, um das sogenannte ‚live‘-System mit der Notfall-Installation zu starten. Im Bios die Startreihenfolge auf CDROM einstellen – Fehlanzeige. Es rückt und rührt sich gar nichts mehr. In all dem Frust bei den mehrtägigen Versuchen dem System auch nur die geringsten Lebensspuren zu entlocken, bleibt wenigstens die Genugtuung, alle wichtigen Daten – es liegen immerhin über 85.000 (!) Fotos auf der Datenpartition – gerettet zu haben. Täglich beim Einschalten des Systems wird das gesamte Laufwerk auf ein externes NAS gesichert (synchronisiert). Verloren scheinen nur die auf der Systempartition liegenden ‚Benutzerdaten‘ inkl. der Katalogdaten des ADOBE PhotoshopElementsOrganizer. Vielleicht rettet mich in diesem Fall das Katalog-Backup, das ich gerade vor 14 Tagen durchgeführt und separat gespeichert habe.

Soweit Teil 1 dieser unerfreulichen Situation. Was tun? Der eigentliche ‚Schaden‘ hält sich ja in Grenzen. Die noch nicht gesicherten Fotos stehen in den Kameras ja auch noch zur Verfügung. Programme neu einrichten ist zwar erheblicher Aufwand, bietet andererseits auch die Chance zu modernisieren und aufzuräumen. Den eigentlichen Anstoß, ein neues System anzuschaffen, gibt aber dann der Umstand, dass ich mich mehr als einmal über das sehr blickwinkelabhängige Display des alten Samsung-Systems geärgert habe – speziell bei der Bildbearbeitung. Da wurde doch auch gerade das ‚ACER Swift 3‚ so hochgelobt. Schnell ist die vermeintlich optimale Konfiguration zusammengestellt: i7-Prozessor, 16 GB RAM, SSD + HDD mit > 1 TB, blickwinkelunabhängiges IPS-Display. Noch eine Nacht ‚drüber schlafen, dann ist die Bestellung raus. Die vier (4) Tage bis zur Lieferung nutze ich, um einen detaillierten Arbeitsplan für den Neubeginn zu erstellen.

Das ist alles zu erledigen, um einen meinen Erfordernissen entsprechenden PC zu konfigurieren:
1. Windows-Installation abarbeiten.
2. Netzwerk einrichten, feste IP-Adresse einrichten (über Einstellungen/Netzwerk/Adapter).
3. Anmeldeoption auf Microsoft-Konto einstellen inkl. OneDrive-Anmeldung.
4. Windows aktualisieren über Update-Funktion und Bluetooth-Maus aktivieren.
5. HDD partitionieren über Datenträger-Verwaltung (50 GB für Programm-Archive, 800 GB für Bild-Daten, 150 GB für sonsige Daten).
6. die aus diversen Quellen zusammengesuchten und auf USB-Stick gespeicherten Programm-Dateien ins neue Archiv übertragen.
7. Monitor kalibrieren mittels Spyder5Pro 5.1.
8. Feste Laufwerksbuchstaben für USB-Sticks und SD-Speicherkarten konfigurieren mit USBDLM 5.3.9.
9. Feste Laufwerksbuchstaben für NAS-Laufwerke und eigenen Server vergeben.
10. Aus Backups und anderen Sicherungsmedien alle Daten holen und an die neuen Plätze kopieren.
11. Portable Programme einrichten und ins Startmenü einfügen (u.a. Firefox, Notepad++, 7-Zip, LibreOffice).
12. Vor der Installation der Haupt-Anwendungen etwas Fein-Schliff: im Explorer „1-Klick“ und „alles anzeigen“ aktivieren, Taskleiste: kleine Symbole, Firefox als Standard-Browser, Standard-Programme/ Verknüpfungen definieren für alle portablen Anwendungen.
13. Installation aller Programme, die auf diesem PC ausgeführt werden sollen. Dabei stelle ich fest, wie sinnvoll es war, alle gesicherten Daten (und applikations-relevanten Datenbanken) schon an den endgültigen Plätzen zu haben:
13.1 ADOBE Lightroom 6 mit Update 6.14
13.2 ADOBE Photoshop Elements 15 – Organizer-Katalog stand im ursprünglichen Systemverzeichnis, deshalb aus Backup mit einer nur ca. vier (4) Wochen-Lücke wieder hergestellt (mit konvertieren, aufräumen und neu organisieren)
13.3 ADOBE DNG Converter 10.3
13.4 Update auf ADOBE Photoshop Elements 2019 [17] mit Download-Datei. Das ISO der Kauf-DVD bricht ab
13.5 Personal Backup 5.9.4.5
13.6 Smart GPS Sync 2.0.7
13.7 MAGIX Photostory 2019 Deluxe inkl. Anpassung der Verzeichnis-Struktur. Dabei ergeben sich erhebliche Probleme. Nach intensiver Suche finde ich bei Magix allerdings die richtigen Hinweise. Vor einer Zweit-Installation muss im Benutzer-Konto erst die alte Installation deaktiviert werden. Danach kann mit der zur Verfügung stehenden Download-Datei alles inkl. Zuberhör-Elementen installiert
13.8 Google Earth 7.3
13.9 GpsTrackEditor-1.15.141
13.10 SILKYPIX Developer Studio 4.4 SE für RAW-Bilder der PANASONIC DC-TZ202)

14. Diese Aktion hat gezeigt, dass die Trennung und separate Sicherung der persönlichen Datenbestände vom System zwar eine gute, aber keine ausreichende Maßnahme ist. Viele Anwendungen speichern Nutzerdaten im Systemlaufwerk unter „Benutzer“ ab, von wo sie im Fall des Festplattenausfalls nicht gerettet werden können. Auf dem neuen System werde ich die für die Tagessicherung zuständige Datei „lösch-n-sich.cmd“ erheblich erweitern, z.B. durch den Befehl

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xcopy /S /Y „C:\ProgramData\Adobe\Elements Organizer\Catalogs\Breitbild-Format“ G:\Sicherungen\Organizer\
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Vier (4) Tage habe ich für den „Umzug“ auf das neue NoteBook gebraucht. In der Zwischenzeit wurde auch der bestellte Adapter ‚2,5″-SATA-Festplatte an USB‘ geliefert. Überraschung, alle Partitionen der HDD sind lesbar und ich komme auch noch an die Daten der alten Systempartition heran. Das heißt, neben allen Kontakten können auch noch andere Daten übernommen werden, so zum Beispiel die alte GeoSetter-Portable 3.4, die ich zur EXIF-Daten-Synchronisation benötige.

Ich hoffe, dass nicht doch noch irgendwo ein Problem oder Problemchen auftaucht. Es ist ein angenehmes Arbeiten an der mir vom Schicksal ‚verordneten‘ neuen Maschine. Zum Abschluss aller Arbeiten bietet Microsoft sogar das Update auf Version 1809 an (am 10. Dezember 2018).

Software-Fehler und Systempflege

Immer öfter, immer mehr – Fehler und Ungereimheiten am PC fordern einen stetig wachsenden Aufwand bei der Systempflege. Die eigentlichen Arbeiten müssen manchmal tagelang warten, weil Updates und Neuinstallationen überhand nehmen.

Muss man denn wirklich für jede kleine Ungereimtheit am PC gleich einen Kommentar schreiben? Womöglich denken die Leser, so man welche hat, ‚bei dem alten Zausel geht aber auch alles schief‘. Also mach‘ dir eine interne Notiz, damit du weißt, was war, falls der Fehler noch einmal auftritt und halt die Klappe – hatte ich mir vorgenommen. Bis gestern. Heute kann ich aber nicht mehr still sitzen und die Klappe halten – es ist einfach zu viel. Ein paar Beispiele gefällig?

Tablet-Stift streikt am Surface 4 (14.11.2018)

November-‚Patchday‘. Alles klar, die Updates laufen klaglos durch. Das war am Mittwoch (MS-Patchday ist in Deutschland nämlich erst am Mittwoch). Am Freitag gibt es etwas zu erledigen, also schnell das ‚Surface 4 Pro‚ rausholen und die kleine Notiz verfasst! Dachte ich. Ich hab‘ mich so an das Arbeiten mit dem Stift gewöhnt, dass ich schier verzweifelt bin, dass das kleine Miststück heute nicht funktioniert. Was ist denn jetzt bloss wieser los? Natürlich, lässt sich das Display auch mit den Fingern bedienen, aber warum tut’s der Stift denn nicht? So etwas lässt mir keine Ruhe!

Als die Notiz geschrieben ist, mache ich mich also an die Fehlersuche. „Problemlösung/Hardware“ – keine Fehler zu lokalisieren. „Problemlösung/Bluetooth“ – keine Fehler zu finden. Wie gut, dass ein Link zum Surface-Handbuch noch auf dem Desktop liegt. Suche ‚Stift‘, aha, da ist er er. Irgendeinen Hinweis auf evtuelle Fehlermöglichkeiten finde ich allerdings nicht. Bleibt also nur noch das Internet, da findet man ja immer wenigstens einen Ansatz für weiteres Vorgehen. Suche: „Surface Stift keine Funktion“. Auh ja, da gibt es eine Menge Hinweise. Blättern, lesen – blättern, überfliegen, da wird berichtet und polemisiert, dass die Fetzen fliegen. Einen Hinweis auf einen brauchbaren Lösungsansatz für einen nicht funktionierenden Tablet-Stift finde ich allerdings nicht.

Eine Idee habe ich allerdings noch selbst. Ich hatte meiner Frau doch einen Stift zum Bedienen der recht kleinen Display-Tastatur ihres Handys geschenkt, ob der vielleicht an meinem Surface funktioniert? Hoppla, ja, der tut’s. Wieso denn das? Mein Finger tut’s, der Ersatz-Stift tut’s? Als ich dann den Original-Stift etwas näher in Augenschein nehme, fällt mir die Lösung meines Problems förmlich vor die Füße – eine kleine ‚QuadA‘-Batterie. Leute, dass soll ich als ‚Otto-Normalverbraucher‘ wissen, dass es aktive und passive Tablet-Stifte gibt? Handbuch, Internet, nirgends ein Hinweis, dass dieses Zubehör eine Batterie enthält, die man ab-und-zu erneuern muss. Ich nenne das einfach ‚erbärmlich‘.

MAGIX Video deluxe Premium – Update mit Hindernissen (08.10.2018)

Oh ja, auch MAGIX bietet ein Update an. Allerdings in einer neuen Spielart, man muss eine sogenannte Service-Verlängerung von MAGIX VideoDeluxe kaufen. Da ich inzwischen komplett Adobes Premiere verlassen und auf Magix umgestiegen bin, greife ich zu und verlängere kostenpflichtig die Service-Periode, wie es so schön bei Magix formuliert wird. Leider läuft die Prozedur nicht ohne Rückfragen …. mit dem Kauf der ‚Service-Verlängerung‘ passiert an meiner Software überhaupt nichts, es wird kein Update-Paket angeboten, nirgends erscheint ein Download-Link und die Versions-Nummer hat sich auch nicht geändert. Einige Tage später meldet VideoDeluxe, es könne sich jetzt updaten ……….. Noch ein Fenster ‚Jetzt können auch die Zusatzpaket ‚Vorlagen und Effekte‘ installiert werden‘. Klick ich weg, ich will arbeiten und nicht updaten. Als ich dann mein begonnenes Projekt lade, erscheinen schon wiederein  ‚Meckerfenster‘ ‚.. kann Datei xyz im Verzeichnis ‚Intro-Outro‘ nicht finden. ‚Aha, das steckt wohl in den übersprungenen Zusatzpaketen.
Solche Programmierer wollen Software für autonom fahrende Autos erstellen? Na, wer’s denn glaubt. Ich nicht.

GeoSetter ohne Landkarte für Fotos mit GEO-Daten (22.09.2018)

Bildbearbeitung mit allen Facetten, meine Hauptbeschäftigung. Unter anderem nutze ich sehr intensiv ‚GeoSetter‘ zur Kontrolle und Korrektur der Geodaten in meinen aktuellen Aufnahmen, aber auch zur Implementierung von Aufnahmedatum und -zeit und Copyright-Info neben den Geodaten bei gescannten Dias und Fotos. Urplötzlich tauchen ständig Mitteilungen auf, wie ‚geht nicht‘, ‚Server-Überlastung‘ und Google-Maps steht nur in einer eingeschränkten Entwickler-Version zur Verfügung.

Wenigstens funktioniert die GPS-Datenimplementierung noch mit der ‚OpenStreet-Karte‘. Trotzdem, ‚muss doch ‚mal recherchieren‘, ob dieses Phänomen auch bei anderen Usern auftaucht. Dabei lande ich auch auf der Homepage des GeoSetter-Programmierers und erfahre dabei so ganz nebenbei, dass wegen mir nicht geläufiger „API-Probleme“ eine neue Übergangs-Version des GeoSetter zur Verfügung steht (GeoSetter 3.5). Die hole ich mir und starte einen Versuch mit der ‚portablen‘ Version des Programms. Leider ist das ein Schlag ins Wasser – nichts läuft. Fehlermeldungen, Abstürze, GeoSetter ist nicht mehr brauchbar. Ob sich etwas die alte, noch auf dem System befindliche, und die neue Version gegenseitig stören? Also, alles runter vom Computer (auch alte Einträge im Benutzer-Verzeichnis) und das ganze Spiel von vorne. Um auch den ewig auftauchenden Meldungen ‚das stündliche Limit der Zugriffe ist überschritten‘ aus dem Weg zu gehen, melde ich mich auf ‚geonames.org‘ für einen kostenlosen ‚account‘ an. Es nützt alles nichts, GeoSetter 3.5 ist für mich unbrauchbar, zumal auch die Funktion ’synchronisieren‘ nicht mehr existiert – lebensnotwendig für jemanden, der von jedem Bild vier (4) Versionen vorhält.

Jameica/Hibiskus startet urplötzlich nicht mehr (15.09.2018)

Ein Drittel meiner Zeit verbringe ich damit, den vielen Empfehlungen zu allen möglichen ausstehenden Updates zu folgen. In letzter Zeit häufen sich diese jedoch einfach so, wegen auftauchender Programmfehler, ohne jede Vorankündigung. So lässt sich plötzlich meine Finanzsoftware ‚Hibiscus‘ nicht mehr starten. Warum denn das plötzlich? Sollte etwa das gestrige Update der JAVA-runtime-Umgebung auf die neueste Version daran schuld sein? Warum dem so ist, lässt sich leider nirgends in Erfahrung bringen. Kleine Anfrage beim Entwickler „Verzweiflung pur. Habe gestern Java auf Version 8 Update 181 (Build 1.8.0_181-b13) aktualisiert. Jameica/Hibiscus startet nicht mehr. ‚was ist da los?‘. Deshalb schätze ich die Spezial-Programme unabhängiger Entwickler: innerhalb von wenigen Stunden hatte ich eine qualifizierte Antwort und nicht nur den allzu oft üblichen Hinweis auf die schlecht recherchierbaren FAQs. Volltreffer: „Lade dir mal die 32Bit-Version von Jameica runter und installiere die.“ Siehe auch

https://www.willuhn.de/wiki/doku.php?id=support:faq#bit-jameica_startet_nicht_auf_64bit-windows

Ja, genau da lag das Problem. Mein Jameica/Hibiskus funktioniert wieder. Trotzdem, viel Arbeit und viel vergeudete Zeit, weil Software (in diesem Fall Java x64) nach Updates plötzlich nicht mehr so funktioniert wie zuvor.

Klassentreffen

Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Tatsächlich ist da schon wieder eine eMail im Postfach: „Vergesst den 3. November nicht!“ Ja, der 3. November, das ist dieses Jahr der erste Samstag im November, der Tag an dem wir, die 10. Klasse der Mittelschule (ja, so hieß die damals) Bassum 1955 verabredeten, uns jedes Jahr zum Klassentreffen wieder einzufinden.

Ein Hotelzimmer im Hotel Forsthaus Heiligenberg in Bruchhausen-Vilsen habe ich schon einen Monat früher reserviert, denn das Klassentreffen ist zum festen Bestandteil meines Terminkalenders geworden, auch wenn es immer mit zwei Stunden Autofahrt verbunden ist. Gut geplant und verkehrstechnisch Glück gehabt. Pünktlich zum inzwischen auf die Mittagszeit verschobenen Termin erreiche ich den Treffpunkt. Munter schwirren die Gesprächsfetzen durch den Raum. Man freut sich über jedes Gesicht, das man wiedererkennt und darüber, dass einem auch die zugehörigen Namen noch einfallen. Ich glaube, dass der Hauptzweck solcher Treffen darin liegt, sich zu freuen, dass man selbst noch immer zu dem kleiner werdenden Kreis der Ehemaligen gehört.

Wir essen gemeinsam, plaudern und starten danach zu einem Verdauungsspaziergang und zur Besichtigung der Stiftskirche und des Gemeindezentrums. „Wisst Ihr noch, wie es war, wenn wir uns im Schwimmbad trafen?“ Ja, schön war es. Aber jetzt verkommt dieses schöne Freibad am Rande der Stadt. Natürlich gehen die Gedanken immer wieder zurück in die Zeit vor nunmehr 63 Jahren. Schwer tuen wir Alten uns jedoch, wenn es darum geht, alle Neuerungen als Fortschritt einzustufen.

Als wir uns voneinander verabschieden, klingt dann allerdings oft eine gewisse Skepsis mit beim Gedanken, wer denn nächstes Jahr noch so mobil ist, um am 64. Klassentreffen teilnehmen zu können. Ich komme gerne und werde jede Gelegenheit wahrnehmen, noch lange in Bassum aufzutauchen. Dieser Anlass hat auch noch seine anderen guten Seiten. Der Aufenthalt im „Forsthaus Heiligenberg“, wenn draußen der Herbstwind die Kastanienblätter aufwirbelt, ist Balsam für die Seele und das Essen in historischer Umgebung am knisternden Kaminfeuer, lässt die Welt da draußen vergessen.

Kundenservice

Online-Banking bei der Netbank
oder ‚Wie man Kunden vertreibt‘

Ein Tag im September: Doch, das gibt es. Eine jahrelange Bankverbindung will ich um eine neue Kopmponente erweitern. Regelmäßige Zahlungseingänge in Devisen sollen auf mein bestehendes Konto fließen. Leider erscheint zum Fälligkeitstag keine Gutschrift auf meinem Konto. Ach ja, war ja auch ein Wochenende dazwischen. Acht (8) Tage später kommt mir die Sache aber doch spanisch vor, ich greife zum Telefon (7 Tage/24 Stunden-Bereitschaft). Bei irgendetwas sehr wichtigem muss ich die Dame der Hotline allerdings gestört haben, denn die Antwort im Kasernenhof-Ton (falls es sowas noch gibt) lautete kurz und knapp: „das dauert halt seine Zeit, sieben Tage müssen sie schon warten.“ Irgenwann trudelte das Geld dann tatsächlich ein.

Ein Monat später: Wieder kein Geld auf dem Konto. Meine Lust auf Hotline mit dieser Bank ist mir vergangen. Am 12.Oktober kam mir das Schweigen der Netbank allerdings doch merkwürdig vor. Ich ging auf die Kontaktseite der Bank und frage kurz und knapp, warum ich für eine vor 12 Tagen eingegangene Überweisung noch immer keine Gutschrift auf meinem Konto habe. Die Anwort kam prompt: „Sie erhalten in Kürze eine Antwort auf Ihre Anfrage.“ Seitdem schweigt der sogenannte Kundenservice der Netbank. Auf die ‚in Kürze avisierte Antwort‘ warte ich nun schon den ganzen Monat Oktober.

Natürlich suche ich weiter nach meinem Geld. Ein Auslands-Telefonat bringt dann Licht ins Dunkel: ‚Diese Überweisung wurde von ihrer Bank nicht akzeptiert.‘ ‚Ohne Begründung?‘ ‚Dieses Konto ist erloschen, steht hier.‘ Das ist ja interessant, vorigen Monat war es doch noch da! Notgedrungen muss ich also doch noch einmal die unwillige Hotline kontaktieren. Nach einigem hin-und-her wurde mir dann offenbart, dass ich dem Absender eine falsche BIC für diese Transaktion angegeben hätte. Komisch, vor einem Monat war die BIC noch nicht falsch. Auf der Homepage der Netbank prangt darüber hinaus der eindeutige Hinweis ‚Die alte BIC ist weiterhin gültig‚. Hotline-Mitarbeiter zu schulen kostet wahrscheinlich zuviel Geld, irgendwie wird man die Kunden schon zum Schweigen bringen.

Der Kontowechsel ist schon eingeleitet. Solchen Kundenservice lass‘ ich mir nur einmal bieten.

Fehlercode

Auch wenn es lästig erscheint, ein paar Routine-Handgriffe gehören bei mir zum PC-Alltag. Einer dieser Handgriffe ist der Klick auf „Nach Updates suchen“. So bin ich immer auf dem aktuellsten Stand speziell wegen der Viren-Definitionsdatei. Aus der Routine kann aber auch ungewohntes Staunen werden, wie z.B. gestern am 25.10.2018. Seit dem 04.10.2018 läuft auf meinem Desktop-PC das Oktober-Funktionsupdate Version 1809. Plötzlich meldet die Update-Routine einen Fehler mit dem zunächst wenig hilfreichen FehlerCode 0x8024a223.
Eine Inernet-Recherche fördert allerdings einen vielversprechenden Artikel mit Fehlerbehebungs-Hinweisen zu Tage. Auch wenn der Artikel es nicht explizit erwähnt, starte ich mit Adminrechten die Powershell. Die beiden vorgeschlgenen Befehle:

‚DISM.exe /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth‘ und
‚SFC /ScanNow‘

werden ohne Beschwerden oder Fehlerhinweise des Systems abgearbeitet. PC neu starten und voller Spannung die Update-Routine erneut aufrufen. Mit einem leider sehr enttäuschenden Ergebnis: Die Fehlermeldung erscheint wieder. Oft habe ich schon erlebt, dass Windows es sich zweimal überlegt, ehe ein Vorgang wirklich abgeschlossen ist. Also lasse ich den PC über ‚Neustart‘ noch einmal hochfahren. Ergebnis: die Fehlermeldung taucht nicht wieder auf. Danke an „www.windows.faq.de“.

Windows 10 Funktions-Update 1809

Hoppla, das ist ja ganz ungewöhnlich. Beim regelmäßigen Update-Check erscheint die Meldung ‚Funktions-Update auf Version 1809 verfügbar‘. Das ist aber sehr früh, denke ich und stoße den Prozess an. Ich habe die Zeit nicht gestoppt, es könnte aber etwas kürzer als in der Vergangenheit gewesen sein, als Windows dann neu startet. Allerdings erscheint der Desktop nackt und bloß und darauf präsentiert sich die Meldung „Benutzerprofil kann nicht geladen werden.“ Das kann doch nicht wahr sein. Na, wenigstens ’neu starten‘ ist verfügbar. Auch nach dem Neustart bleibt es dabei, kein Benutzerprofil. Ich werde wohl alle System-Konfigurationen neu vornehmen müssen – aber nicht mehr heute Nacht. Frustiert und voller Gedanken, was denn da wohl alles neu eingestellt werden muss, begebe ich mich zur Nachtruhe.

Frisch gewagt ist halb gewonnen. Los geht’s am nächsten Morgen. Schon wieder eine Meldung, als ich den PC einschalte: ‚Wir haben einige Updates für Sie.‘ Nanu. ‚Gleich fertig‘ und was passiert jetzt? Meine komplette Alt-Konfiguration, also mein am Vortag verlustig gemeldetes Benutzerprofil, erscheint auf beiden Monitoren. Tatsächlich, auch nach intensiver Prüfung erscheint alles am gewohnten Platz, nur sind wieder einige Datei-Verknüpfungen geändert. TXT, MP4 und JEPG sind nicht mit den von mir präferierten NotePad++, FastViewer und VLC, sondern mit den von Microsoft empfohlenen Programmen verknüpft. Etwas Fummelei, ehe ich den alten Zustand wieder eingestellt habe, weil die genannten Programme als ‚portable‘-Version laufen und nicht unter ‚Öffnen mit..‘ angeboten werden.

Kurze Prüfung – Ja, ich habe Version 1809 auf meinem Desktop-PC  laufen.

Gleichzeitig mit meinem Desktop-PC bot auch das NoteBook das Funktions-Update an. Es lief alles etwas zäher, wegen der geringeren Performance und dem Download über WLAN, aber die Fortschritt-Anzeige machte Hoffnung. Mit Entsetzen nahm ich dann bei einem zufälligen Blick aufs Display war, das dort die Anzeige ‚Wegen eines Fehlers werden alle Änderungen an diesem PC rückgängig gemacht‚ aufleuchtete. Als ich am nächsten Tag der Sache auf den Grung gehen wollte, war das Funktions-Update aus dem Angebot ‚Nach Updates suchen‘ verschwunden.

Als ich daraufhin etwas im Internet stöberte, stellte ich fest, das wohl einige Zeitgenossen mit ähnlichen Problemen konfrontiert wurden. Leider sind keine positiven Rückmeldungen über Problemlösungen dabei. Also heißt es jetzt ‚warten‘ auf den 09.10.2018, dann soll es wohl richtig losgehen.

Carmen auf der Seebühne von Bregenz

Reisefreudig sind sie, die Bürger von Hann. Münden. Gleich drei mir bekannte örtliche Organisationen bieten den Bürgern der Stadt in lockerer Folge Reisen kultureller Art an, das Bürgerbüro des CDU-Stadtverbands, der Kulturring und das Rote Kreuz.

Bei einem Bummel durch unsere kleine gemütliche Stadt sehe ich im Fenster des CDU-Bürgerbüros eine große Tafel mit dem Jahrsprogramm angebotener Reisen. Leider ist schon alles überklebt mit einer Banderole ‚Ausverkauft‘, bis auf eine Veranstaltung ‚CARMEN bei den Festspielwochen der Seebühne Bregenz‚. Zufall, Fügung? Seit dreißig Jahren fahren wir zweimal jährlich durch Bregenz, den Besuch der Seebühne haben wir dabei nie geschafft. Also melden wir uns an und erhalten auch die Teilnahme-Bestätigung.

Am 06.August 2018 warten wir morgens um 07:00 Uhr frohgelaunt auf den Bus. Schon auf den Reisepapieren haben wir gesehen, dass eine Reihe uns bekannter Mitbürger zu dem erlauchten Kreis der Opernfreunde gehört. Tatsächlich, ‚Hallo‘ hier und ‚Hallo‘ dort. Was ihr auch, wohl verlaufen? – man kennt uns als notorische Individualreisende. Um 07:30 Uhr startet dann unser Unternehmen ‚CARMEN‘. Flott geht’s voran auf der A7 südwärts. Montags, der Fahrer muss besondere Verbindungen pflegen, kein Stau, kein ’stopp’n go‘, keine verstopften Baustellen, wir kommen, entgegen den sonst üblichen montäglichen Chaosmeldungen im Verkehrsfunk, zügig voran und können uns großzügige Pausen leisten. Von dem obligatorischen Procedere, das der Busfahrer einhalten muss, erfährt man ja sonst gar nichts – maximale Fahrzeit pro Tag, alle 2,5 Stunden eine längere Fahrtunterbrechung. Auf dieser Tour geht das alles wohldosiert und exzellent organisiert in kundengerechter Organisation unter – angenehm. Frühstück gibt es aus der Bordküche. Wasser, Kaffee, Tee oder Kakao es ist für alles gesorgt. Bei der Mittagspause kann man getrost auf den Besuch der Autobahn-Raststätte verzichten. Heiße Würstchen, geschmackvoll und mit zarter Pelle, der Busfahrer nutzt seine vorgeschriebene Fahrtunterbrechung, um seine Gäste zu verwöhnen. Spätestens jetzt spürt man, was es heißt, ’nicht selbst planen‘, ’nicht selbst fahren‘, ’nicht selbst organisieren‘.

Niemand klagt über zu lange Fahrzeiten, als wir nach acht (8!) Stunden um 15:30 Uhr ganz entspannt in Lindau am Bodensee ankommen. Freizeit, um die Beine auszustrecken und bei Bedarf etwas zu essen. Trotz brütender Hitze, es sind sicher wieder über 30°C, zieht jeder nach persönlicher Intention los. Die malerische Innenstadt und natürlich der beeindruckende Hafen, umgeben von schattigen Cafégärten – für jeden ist etwas dabei.

Lindau
Malerischer Hafen von Lindau/Bodensee

Pünktlich nach zwei Stunden sind alle wieder, ganz ohne Verluste, am vereinbarten Treffpunkt, um den Bus ins Quartier im nahen Feldkirch/Österreich zu besteigen. Feldkirch liegt im Rheintal südlich von Bregenz und ist nur dreißig (30) Minuten Fahrzeit von Bregenz entfernt. Von unserem Zimmerfenster aus sehen wir das beeindruckende Alpstein-Massiv mit dem markanten ‚Hohen Kasten‘ (1.794 m), unser bevorzugtes Bergwander-Gebiet (Details mit Klick auf Appenzell). Für 19:30 Uhr ist ein im Gesamtpreis der Reise enthaltenes Drei-Gänge-Menü avisiert. Zwischen den Gängen ist reichlich Zeit für angeregte Unterhaltung. Es bleibt aber nicht aus, dass die derzeitigen Wetterkapriolen mit wochenlangen Temperaturen um und über 30°C, sowohl in der Heimat als auch hier in der Bodensee-Region, immer wieder in den Mittelpunkt der Unterhaltung rücken. Es wird spät an diesem Abend. Am nächsten Morgen hören wir, dass es bei einigen ’noch später‘ wurde.

Es beginnt der Tag mit dem vollen Programm laut der  gebuchten Aktivitäten. Nach dem ausgiebigen Frühstück am reichhaltigen Frühstücks-Büfett, das schon ab 06:30 Uhr lecker angerichtet zur Verfügung steht, haben wir noch etwas Zeit, um uns für das folgende Programm zu richten. An anderen Tagen hätte uns eine einstündige Wanderung sicher gut getan, aber bei den auch nachts nicht sinkenden Temperaturen, ist ‚Bewegungslosigkeit‘ sicher die beste Alternative. Um 10:00 Uhr startet der Bus nach Bregenz, wo er uns dann in der Nähe der Talstation der Pfänder-Luftseilbahn ausspuckt. Jeder erhält sein individuelles Ticket für Berg- und Talfahrt, um seinen Aufenthalt auf dem Berg nach eigenen Vorstellungen ablaufen zu lassen. Aufwärts geht es dann, trotz des sommerlichen Betriebs, nach nur kurzer Wartezeit auf den Bregenzer Stadtberg, den Pfänder (1.063 m). Etwas herumwandern (wir waren ja gerade vor acht Wochen hier), eine Kleinigkeit zwischen die Zähne und ein ‚kühles Blondes‘, dann heißt es wieder ‚abwärts‘. Verabredeter Treffpunkt ist in der Nähe des Hafens, den wir dann gemeinsam ansteuern. Es folgt ein leider nicht unter die ‚highlights‘ fallender Programmpunkt. Mit dem regulären Rundfahrt-Dampfer ist eine Rundfahrt durch die Bregenzer Bucht angesagt, die uns in einem großen Bogen an der Seebühne vorbei bis zur Mündung des ‚Neuen Rhein‘ und bis vor die Hafeneinfahrt von Lindau führt. Warum kein Highlight? Das Schiff ist total überfüllt, das Gastronomie-Personal ist so überfordert, dass das bestellte Bier erst fünfzehn (15) Minuten vor der Rückkehr in den Bregenzer Hafen serviert wird (eine Anmerkung: kein wirklicher Grund zu meckern).

Zurück ins Hotel, duschen, ausruhen, umziehen und aufs Abendessen vorbereiten. Es steht der Höhepunkt und eigentliche Anlass für diese Reise an. Um 20:00 Uhr ist Abfahrt. Was wünscht man sich für den Besuch eines Freiluft-Theaters? Natürlich, trockenes warmes Wetter. Und was kriegt man? Der Bus hat noch keine 500 Meter zurückgelegt, da fängt es doch tatsächlich an zu regnen. Wochenlang haben wir bei brütender Hitze auf Regen gewartet. Und jetzt? Eine schwarze Gewitterwolke spannt sich über den Himmel und ergießt ihre Fracht auf die ausgedörrte Erde. Petrus erhört sie aber, die …zigfach gen Himmel geschickten Stoßgebete. Als wir in Bregenz ankommen, ist der ganze Spuk vorbei. Bei dem schier endlos erscheinenden Weg vom Parkplatz bis zur Seebühne wäre sicher ein Teil des Traums vom großen Kulturerlebnis im wahrsten Sinn des Wortes ‚baden gegangen‘.

Um 20:30 Uhr nehmen wir unsere Plätze ein. Wunderbar zentral und erhöht mit gutem Blick auf die Bühne. Was heißt hier ‚Bühne‘? Ein riesiges Gebilde, dessen Vielseitigkeit sich erst später, während der Vorführung, offenbart, schwimmt vor den wie in einem antiken Amphitheater im Halbrund angeordneten Sitzreihen. Die halbe Stunde bis zum Beginn der Vorstellung ist eine angemessene Zeitspanne, um die besondere Atmosphäre dieses vom Wasser des Bodensees umspülten Theaters in sich aufzunehmen. Erst als die Namen der Mitwirkenden verlesen werden, kehrt Ruhe im gr0ßen Halbrund ein. Trotz mahnender Worte und gut sichtbarer Schrifttafel ‚Fotografieren verboten‘ zucken später die Blitze der Kameras und Handys durchs Dunkel der Nacht.

Plakat
Werbeplakat der Bregenzer Festspiele

Es folgt eine Aufführung der Bizet-Oper CARMEN, wie ich sie noch nie erlebt habe. Eine Inszenierung von atemberaubender Dynamik. Ich bin kein Theaterwissenschaftler oder Kunstkritiker, mir gefällt eine Bühnenpräsentation, wenn sich alles ’stimmig‘ in meine Gefühlswelt einbringt. Genuss ist, wenn ich mich wohl fühle. Bei dieser Oper habe ich mich wohlgefühlt. Die gesamte Handlung spielt auf mehreren unsymmetrisch übereinander angeordneten ‚Bühnen‘ und bezieht sogar den Bodensee mit ein. Einzigartige Stimmen. Das gesamte Bühnenbild besteht aus zwei riesigen Händen, die ein Kartenspiel mischen und auf diesen Karten erscheinen Bilder mit Bezug zur Handlung, Großaufnahmen der Künstler und Abbildungen von Spielkarten im Wechsel, immer passend zur jeweiligen Handlung. Das Leben der Schmuggler im der unwegsamen Gebirgslandschaft als Hintergrundszenerie wird in einzigartiger Weise durch akrobatische Handlungen auf und an den im Halbdunkel gehaltenen schwebenden Spielkarten angedeutet. Auch wenn in dieser Inszenierung das Orchester nur über Bildschirme präsentiert wird, runden die Wiener Philharmoniker diese großartige Aufführung vollendet ab. Wie im Flug sind die 2,5 Stunden vergangen, ehe in dramaturgischer Abwandlung Carmen ihr Leben im Bodensee aushaucht.

Wir fahren zurück ins Quartier, wo der Wirt dafür gesorgt hat, dass wir noch einen Schlummertrunk bekommen. Als die neun (9) Stunden Pflichtpause für den Busfahrer um sind, es ist 09:30 Uhr, setzt sich der Bus in Richtung Heimat in Bewegung, wo wir dann sieben (7) Stunden später wohlbehalten und voller positiver Eindrücke eintreffen. Eine Reise, die nicht nur uns gefiel, gut organisiert, gekonnt und harmonisch zusammengestellt, auf der Heimfahrt sind nur positive Kommentare zu hören.