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Australien

 
Tasmanien
[Klima Hobarth] [Berichte] [Bilder]
 

1998 + 2001 + 2007 (Beste Reisezeit: Sept. - April, siehe Klima)

Nur einen Katzensprung vor dem südlichsten Punkt der australischen 'Hauptinsel' gelegen, ist Tasmanien der siebente australische Bundesstaat. Die Insel beherbergt viele Relikte aus der Pionierzeit der ersten Besiedlung durch Sträflinge und freie Siedler, war sie doch Jahrzehnte lang britische Sträflingskolonie. Seinen landschaftlichen Reiz machen malerische zum Teil wilde Küstenabschnitte, undurchdringliche Wälder, Seen und teilweise schneebedeckte Berge aus. Naturbelassene Wälder bestimmen größtenteils das Landschaftsbild. Die Insel Tasmanien ist der australische Staat mit dem größten Anteil an Nationalparks. Viele kleine Städte geben dem Land seinen familiären Charakter. Selbst die Hauptstadt Hobart zeigt keine Spur großstädtischer Hektik. Die Tasmanier sind ein besonderer Menschenschlag, sicher mit einem gehörigen Schuß britischen Blut in den Adern. Das australische 'mainland' nennen sie 'die große Insel dadrüben'.(siehe Bilder).


[1998] [2001] [2007]

 

Tasmanien Mietwagen-Rundreise (1.548 km) [hellblaue Linie]
- Die 6. Etappe einer 100-Tage-Reise -

23.10.1998 [237 km], 09:00 Uhr ab Hotel, Huonville, Hartz Mountain
24.10.1998 [394 km] Richmond, Tasman Halbinsel, Port Arthur, Freycinet Nationalpark
25.10.1998 [9 km] Freycinet Nationalpark
26.10.1998 [340 km] Mole Creek, Cradle Mountain Nationalpark
27.10.1998 [17 km] Cradle Mountain Nationalpark
28.10.1998 [183 km] Zeehan, Strahan, Ocean Beach
29.10.1998 [3 km] Gordon River Cruise
30.10.1998 [331 km] Queenstown, Lake St. Clair, Mount Field Nationalpark, Hobart
31.10.1998 Wagen abgeben Hertz-Airport, 10:05 Uhr ab QF 430, 11:15 Uhr an Melbourne
01.11.1998 17:05 Uhr ab QF 009, Singapore
02.11.1998 an 06:55 Uhr Frankfurt

22.10.1998 Reisetag, Sydney, Melbourne, Hobarth
Wir geben den Mietwagen zurück und starten um 09:30 Uhr gen Tasmanien. In Melbourne heißt es noch einmal umsteigen. Tasmanien hat Sommerzeit, und so müssen nach 3 Stunden Flug wieder die Uhren wieder 1 Stunde vorgestellt werden. Bei unserer Ankunft um 13:50 Uhr in Hobart ist es warm und sonnig. Vom Flughafen sind es einige Kilometer bis in die Stadt. Wir nehmen eine Taxe. Hoch oben über der Stadt thront das 'Hobart Pacific Hotel'. Wir beziehen das Zimmer mit dem wohl schönsten Ausblick über Stadt und Bucht. Am Nachmittag gehen einige heftige Schauer nieder. Wir sitzen trocken und genießen unser Zimmer. Beim Autovermieter veranlassen wir telefonisch, dass man uns morgen den Mietwagen so früh wie irgend möglich zum Hotel bringt. Den Abend verbringen wir in unserem Hotel bei einem köstlichen Dinner mit Blick auf die Stadt.
Hobart Pacific Hotel

23.10.1998 Freitag ,[237 km] Huonville, Hartz Mountain
Schon um 09:30 Uhr starten wir zu unserem ersten Ausflug. Zunächst geht's in die Stadt, Shopping muss sein. Heute erleben wir dann, was es bedeutet, wenn ein Tasmanier sagt: "Was das Wetter gefällt Ihnen hier nicht? Dann kommen Sie doch in einer Stunde wieder!" Auf der B68 fahren wir über Kingston nach Woodbridge, durchqueren dann die bergige Halbinsel und landen in Crygnet. Das kleine Städtchen wirkt wie ausgestorben. Lunch gibt's im Auto, ein leichter Nieselregen setzt ein. Am Huon River, einem breiten Meeresarm, fahren wir nach Huonville und von dort am westlichen Ufer des Huon River zurück bis Geeveston. Einen Abstecher in den nahen Hartz Mountains Natrionalpark brechen wir ab, weil wir auf den glitschigen, rutschigen und unbefestigten Waldwegen kaum vorankommen. Auch ein schöner Spaziergang durch die dichten Wälder, ist wohl kaum zu realisieren, es gießt in Strömen. Auf der Weiterfahrt nach Dover zeichnet sich keine Wetterbesserung ab, wir drehen um. Den Rückweg kürzen wir auf der B 64 ab. Eine malerische Bergtour vorbei am Mount Wellington. Hobart erreichen wir nach 237 km bei strahlendem Sonnenschein. Es treiben zwar noch einige Wolken über die Bucht, aber die Sicht ist atemberaubend.

24.10.1998 Samstag, [394 km] Richmond, Tasman Halbinsel, Port Arthur, Freycinet Nationalpark
Es ist wärmer geworden. Ein heftiger Sturm treibt aber immer noch dicke Wolken über Hobart. Schon in Richmond gewinnt die Sonne wieder die Oberhand. Die alte Steinbrücke über den Coal River und eine prachtvolle kleine Kirche sind diesen Abstecher wert. Über Sorell erreichen wir die Tasman-Halbinsel. Die Tour führt die felsige Steilküste entlang. Einen besonders schönen Ausblick auf die imposanten Felsformationen haben wir vom Eagelhawk Neck oberhalb der Pirates Bay. Ein kleiner Abstecher führt uns südlich der Bucht direkt an die Küste zu solch martialisch klingenden Felsformationen wie der 'Teufelsküche'. Port Arthur verlangt 18 $ für ein Zwei-Tage-Ticket, das ist uns für einen 1,5-stündigen Abstecher zu viel. Wir begnügen uns mit einem Fernblick auf die historische Sträflingskolonie. Im Restaurant des alten Sägewerks in Bush Mill kehren wir zum Lunch ein. Auf der B37 drehen wir noch eine Schleife über die Halbinsel, ehe wir uns nach Norden wenden.
Ab Sorell durchqueren wir eine abwechslungsreiche Gebirgslandschaft mit zum Teil recht engen Straßen durchs das Tal des Prosser River bis zur Küste bei Oxford. Die Strecke an der Ostküste - immer die Freycinet Halbinsel im Blick - nimmt kein Ende, erst gegen 18:30 Uhr erreichen wir nach 394 km, allerdings bei immer noch strahlendem Sonnenschein, den Freycinet Nationalpark und unsere Lodge.
Da die Lodge schon hinter dem Eingang des Nationalparks liegt, hätten wir eigentlich schon für AUS-$ 9,-- eine Tageskarte lösen müssen. Das erfuhren wir aber erst viel später. In der in eine Parklandschaft integrierten 'cabin #8' beziehen wir ein großzügiges Appartement. Wir sind rundherum zufrieden. Das Klatschen der Brandung gegen die Steilküste und das Rauschen des Windes sind wie Musik, als wir auf unserer kleinen Terrasse den Abend recht gemütlich mit der Planung für den kommenden Tag ausklingen lassen.
Freycinet Lodge

25.10.1998 Sonntag (9 km)
Wir haben uns einen 5-stündigen Rundweg als Tagesprogramm ausgesucht. Frühstück gibt es ab 08:00 Uhr , so kommen wir erst um 09:00 Uhr weg. Beim Aufstieg zum 485 m hohen Mount Dove und dem Aussichtspunkt auf die Wineglass Bay, kommen wir richtig ins Schwitzen. Die Aussicht ist aber jede Anstrengung wert. Herrlich spannt sich der weiße Bogen des Strandes um die azurblaue Bucht. Beim Abstieg öffnet sich der Wald immer wieder und gibt die Sicht frei zum Meer und die nahen Berge. Wir überqueren die bewaldete Landenge zwischen Wineglass Bay und Promise Bay. An der Westküste folgen wir dann dem Hazard Beach bis wir endlich wieder einen markierten Rückweg finden. Über Felsklippen, durch dichte Wälder mit herrlichen Ausblicken auf das Meer und die gegenüberliegende Küste geht's bergauf und bergab. Insgesamt durchqueren wir fünf recht felsige Creeks, ehe wir nach 6 Stunden wieder am Car Park ankommen. Ein heißer (24°C) und sonniger Tag so recht nach unserem Geschmack.

26.10.1998 Montag (340km)
Bei schönem Wetter brechen wir zur nächsten Etappe auf. Es geht durch abwechslungsreiche bergige Landschaft. Nach einem kurzen Abstecher zum Lake Leake stoßen wir bei Campbell Town auf die Hauptstraße von Hobart nach Launceston. Die Umgebung von Launceston ist etwas dichter besiedelt als die Gebiete, die wir bisher durchfahren habe. Über Longford, Westbury und Deloraine fahren wir am Nordhang der Great Western Tiers entlang, ehe wir bei Mole Creek in die Berge vorstoßen. Die Straßen werden immer enger und windet sich in unzähligen Kurven, Kehren und Serpentinen bergan, als wir in eine dichte graue Wolkenmasse über dem Gebirge eintauchen. Um 15:30 Uhr erreichen wir unser Ziel, die Cradle Mountain Lodge. Wir beziehen eine der verstreut im lichten Eukalyptuswald liegenden Hütten. Beim Orientierungsbummel durchs Gelände der Lodge hält Australien eine unerwartete Überraschung für uns bereit - es beginnt zu schneien und unser geliebtes Australien legt ein weißes Kleid an. Wir nehmen den Kaminofen in Betrieb und beginnen einen gemütlichen Hüttenabend. Planung für morgen hat wenig Sinn, lassen wir uns überraschen.
Cradle Mountain Lodge

27.10.1998 Dienstag (17km)
Oh, Schreck lass nach. Es hat die ganze Nacht geschneit. Es ist nicht nur weiß ringsherum, sogar das Auto ist total zugefroren. Wo zuhause in meinem Auto der Eiskratzer steckt, das weiß ich, aber in einem australischen Mietwagen? Ich fahre den Wagen blind um die Hütte und stell' ihn mit der Frontscheibe gen Osten in die strahlende Morgensonne. Nach einer halben Stunde sind wir fahrbereit. Wir fahren zum Dove Lake. Uns empfängt eine zauberhafte verschneite Landschaft mit dem hoch über den See aufragenden Cradle Mountain. Wir starten, auf Empfehlung eines Rangers, gegen den Uhrzeiger zu einer Seeumrundung. Es ist eine wildromantische Tour auf zum Teil schmalen Stegen über Stock und Stein. Ständig ändert sich das Panorama und der Blick über den See auf den 1545 m hohen Cradle Mountain. Nach 2,5 Stunden sind wir zurück am Car Park. Die weiße Pracht ist dahin, nur in den höheren Lagen schimmern noch einige Schneefelder.
Nach dem Lunch stromern wir noch in der weiteren Umgebung der Lodge herum. Es ist feucht und der Weg manchmal recht schlüpfrig im tropischen Regenwald des Pencil Pine Creek, den wir bis zum Kygvet Wasserfall durchqueren. Den Rückweg schaffen wir nur knapp vor erneut einsetzendem heftigen Regen und Schneefall. Mit der richtigen Bekleidung alles kein Problem. Strahlend blauer Himmel und dunkle Regenwolken wechseln im 1/2-Stundentakt. Für den Rest des Tages machen wir es uns am Kamin in unserer Hütte bequem. Auch das Gepäck muss ja wieder gepackt werden. Hochgeschreckt werden wir von lautem Poltern vor der Hüttentür. Draußen toben einige Opossums auf dem unter dem Vordach gestapelten Kaminholz.
Cradle Mountain Lodge

28.10.1998 Mittwoch (183 km)
Auch heute morgen ist der Wagen wieder völlig vereist. Um 08:30 Uhr starten wir Richtung Westküste, zunächst über kahle Hochlandmoore, dann durch dichte Wälder. Ein Schneeschauer jagt den anderen. In Tullah machen wir einen Abstecher zum Mackintosh Stausee. Die Einsamkeit der Berge und die Ruhe tuen der Seele wohl. Lange halten wir uns auf, als wir eine Gruppe rotschwänziger schwarzer Kakadus entdecken. Nach einem kurzen Aufenthalt in Zeehan erreichen wir unser Hotel 'Franklin Manor House' in Strahan um 13:00 Uhr.
Im Ort buchen wir für morgen eine 'Gordon River Cruise' und fahren dann zum 'Ocean Beach'. Man kann den Kopf kaum über die hohen Dünen erheben. Ein kräftiger Sturm treibt schwere Brecher auf den breiten Sandstrand, zu heftig für einen Strandspaziergang. Nach einem Abstecher zum Regatta Point wandern wir durch den Regenwald zu den Hogath Fällen.
Franklin Manor Hotel

29.10.1998 Donnerstag (3 km)
Um 09:00 Uhr legt die 'Wanderer II' zur großen Rundfahrt ab. Die Fahrt geht über 'Hell's Gate', die schmale versandete Mündung des Gordon River, zur 'Sarah Island' mit den Ruinen einer ehemaligen Sträflingskolonie. Dann folgen wir dem Gordon River bis zum sogenannten 'Gordon Heritage Trail'. Dieser kleine Rundweg gibt einen interessanten Einblick in die botanischen Besonderheiten des Lebenskreislaufs im tropischen Regenwald. Ein lohnenswerter Ausflug bei leider starker Bewölkung und heftigem Wind, allerdings ohne Regen.
Zum Dinner fahren wir in die 'Regatta Point Tavern', ein Geheimtip für Fisch und köstliche Meeresfrüchte. Dann heißt es schon wieder 'packen'.

30.10.1998 Freitag (331 km)
Eine Fahrt von 300 km liegt vor uns. Wir brechen um 08:30 Uhr auf. Die kurvige Strecke führt bergauf, bergab durch die Wildnis der tasmanischen Westküste. Erste Station ist das bergbau-geschädigte Queenstown, mit den durch den Kupfertagebau verschandelten Bergen und Tälern. Schnell weiter. Weite Strecken führt die Straße mitten durch den 'Cradle Mountain Lake Saint Clair Nationalpark'. Wann immer ein Parkplatz auftaucht, gibt es eine Sehenswürdigkeit im dichten Regenwald, wie zum Beispiel die versteckten 'Nelson Falls' kurz vor dem Victoria Pass.
Ein Abstecher führt uns noch zum Lake St. Clair. Für einen Kurzaufenthalt bietet die Umgebung des 'Park Center' wenig, und für einen längeren Spaziergang fehlt auf dieser langen Tagesetappe die Zeit. Einen größeren Umweg haben wir aber noch eingeplant. Auf einer Nebenstrecke ght'e zum 'Mount Field Nationalpark'. Durch herrlichen Regenwald führt uns ein 'trail' zu den Russell-Fällen und den Horseshoe-Fällen. Obwohl immer wieder drohend schwarze Wolken aufziehen, bleibt es heute trocken. Durchs Tal des River Derwent, ein reiches landwirtschaftlich genutztes Gebiet, führt uns die A1 zurück nach Hobart.
Obwohl Hobart durch seine Lage am Meer eine recht überschaubare Struktur hat, benötigen wir einige Anläufe, bis wir die richtige Einfädelung zu unserem Hotel gefunden haben. Im exquisiten Restaurant unseres Hotels haben wir uns fürs Abschiedsdinner einen schönen Fensterplatz reserviert. Der übliche Rotweinabend im Zimmer fällt heute aus - das Gepäck muss 'flugfähig' neu gepackt werden.
Pacific Vista Hotel

31.10.1998 Samstag, Melbourne (Bahnhof, City, Stadtbummel)
Mahoneys Motor Inn

Die AUTORUNDFAHRT TASMANIEN war ein gelungener Abschluss des Australienaufenthalts. Sogar Eis und Schnee in den Cradle Mountains haben uns als Berg- und Wintersportfans begeistert.
01.11.1998 Sonntag, Singapore
02.11.1998 Montag, Frankfurt


[1998] [2007]

2001 Tasmanien-Rundreise im Pkw (2.281 km) [rosa Linie]
- 14 Tage Intensiv-Besuch -

Es ist kurz vor Mitternacht, als wir am 1. November wieder einmal auf die andere Seite des Globus starten. Am 3. November sind wir endlich in Australien. Das waren 20 Stunden Flugzeit für die 9.000 Kilometer bis Bangkok und weitere 7.500 Kilometer bis Melbourne. Die Uhr müssen wir wegen der Sommerzeit um 10 Stunden vorstellen. Am Ziel sind wir damit aber immer noch nicht. Wegen einer Stunde Verspätung - in Bangkok fehlte der Passagier zu einem Koffer - hetzen wir nach der Einreise- und Zollabfertigung mit hängender Zunge zum Terminal für Inlandsflüge. Am Express-Abfertigungsschalter checken wir ein und können uns kurz darauf entspannt zurücklehnen, wir sitzen in der Maschine nach Hobart.

03.11.2001 Hobart, City (Hertz, Travel & Information Centre: National Parks Pass [Jahreskarte Nat.-Parks], Salamanca Market, Constitution Dock
04.11.2001 [200 km] Hobart (Sonnenschein, Sommerwetter, Mietwagen), Mount Wellington, Meadowbanks Vinyard, Richmond, Fährhafen zur St. Mary Island, Swansea
05.11.2001 [135 km] Rundfahrt Nordost-Küste (Bicheno [Birdlife Park], Friendly Beaches
06.11.2001 [273 km] St. Helens (St. Helens Point)
07.11.2001 [131 km] Wander-Tagestour im Freycinet Nat.-Park, abends View Point Restaurant in Swansea
08.11.2001 [328 km], St. Marys, St. Helens, St. Columba Falls, Scottsdale, Launceston
09.11.2001 [227 km], Deloraine (Liffey Falls), Great Lake, Mole Creek, Cradle Mountain
10.11.2001 [386 km] Nordküste, Wynyard [Table Cape], Rocky Cape Nat.-Park, Sisters Beach [Birdlife Park], Stanley
11.11.2001 [16 km] Nat.-Park (Dove Lake, Lilla Lake, Wombat Pool, Crater Lake)
12.11.2001 [181 km] Montezuma Falls, Strahan
13.11.2001 [45 km] Henty Dunes, Ocean Beach, Hogarth Falls
14.11.2001 [137 km] Nelson Falls, Donaghys Hill, Lake St. Clair
15.11.2001 Bootsfahrt zum Echo Point und 11 km-(4 Std.)-Wanderung
16.11.2001 [222 km] Derwent Valley, Meadowbanks Estate (Lunch), Hobart
17.11.2001 Flughafen, über Melbourne nach Auckland/Neuseeland

03.11.2001 Hobart, City (Hertz, Travel & Information Centre, Salamanca Market, Constitution Dock Bei strahlendem Sonnenschein landen wir auf Tasmanien, nehmen den Hotelbus in die City und sind kurz darauf in unserem Hotel. Müdigkeit hin, Müdigkeit her, wir ziehen zunächst los in die Stadt. Es gibt ja einiges zu erledigen. Hat Hertz überhaupt am Sonntag geöffnet? "Ja, wir haben", beteuert man uns im Büro. Dann gab's da doch den verbilligten Monats-Pass für die tasmanischen Nationalparks. Ja, den gibt's noch immer. Dann haben wir Hunger. Am Elisabeth-Pier gibt es einige ansprechende Lokale. Durch die Mall wandern wir langsam zurück ins Hotel.

04.11.2001 [200 km] Hobart, Mount Wellington, Meadowbanks Vinyard, Richmond, Fährhafen zur St. Mary Island, Swansea
"Wenn Ihr auf den Mount Wellington wollt, dann bitte den Wagen am hinteren Ende des Parkplatzes abstellen. Der Sender stört manchmal die Zündung." Mit diesem Spruch im Ohr starten wir, nachdem wir um 09:00 Uhr bei Hertz unser Auto in Empfang genommen haben. Imponierende Aussichten gibt's auf dem 1.270 Meter hohen Hausberg von Hobart. Weit geht der Blick über die zahlreichen Inseln, die zerklüftete Küste und die blau schimmernden Buchten. Unsere Weiterfahrt verzögert sich dann in unvorhersehbarer Weise. Natürlich springt der Wagen hier oben direkt unter dem Sendemast nicht an - er ließ sich ja schon nicht abschließen. Hilfsbereite australische Touristen versprechen, sofort bei Hertz anzurufen, wenn sie etwas Abstand zum Sender haben - ihr Handy spinnt nämlich auch. Nach 10 Minuten sind sie allerdings wieder da, sie haben noch einige hilfsbereite Mitbürger organisiert, um meinen Wagen anzuschieben. Anschieben? Mit Automatik? Alle Befürchtungen erweisen sich als unberechtigt, kaum im Sendeschatten des Berggipfels, springt der Wagen klaglos an. Wir können endlich starten.
Warum nicht über die Dörfer? Richmond ist doch eine nette kleine Stadt, erinnern wir uns. Kurz hinter Cambridge weist eine Hinweistafel zum Weingut 'Meadowbanks' auf die Möglichkeit einer abwechslungsreichen Pause hin. Wir kosten einige interessant Weine, nehmen einige Flaschen für kommende gemütliche Abende mit und genießen ein exzellentes Lunch. In ausgelassener Stimmung - ein herrlicher Urlaubsbeginn - erreichen wir Richmond. Ein kurzer Bummel und es geht weiter Richtung Ostküste.
Zum Kaffee sitzen wir im Restaurant am Fähranleger in Louisville. Es ist zu spät, um noch nach Maria Island überzusetzen. Wir sind ganz allein in dem großen Raum. Von nebenan dröhnt aber heftiges Stimmengewirr zu uns herein. Die Gaststube ist brechend voll. Alles starrt gebannt auf den Fernseher, dort werden die ersten Vorrennen des Melbourne Cup übertragen. Um zu begreifen, was der Melbourne Cup für die Australier bedeutet, muss man diese euphorische Stimmung einmal direkt miterlebt haben.
Auf der Weiterfahrt legen wir noch eine ausgedehnte Foto- und Videopause ein. Die Landschaft mit den weißen Stränden, dem von tiefem Blau bis leichtem Türkis schimmernden Meer und den windgepeitschten Bäumen am Ufer fasziniert uns immer wieder aufs neue.
Unser heutiges Ziel und die Station für die nächsten vier Tage erreichen wir in Swansea, einer kleinen Hafenstadt im Westen der Great Oyster Bay. Es ist ein altes ehrwürdiges Cottage aus dem Jahr 1853 auf einem Hügel hoch über der Stadt. Von hier können wir sehen, welches Wetter zur Zeit auf der Freycinet Halbinsel herrscht. Dieser Hügel beherbergt aber noch etwas anderes, die ganze Stadt überragend steht hinter dem Wasserturm auch ein Sendemast. Zu spät, ich stehe schon wieder direkt im Hochfrequenzfeld eines Senders und kann mein Auto weder abschließen, noch starten. Diesmal kann ich aber ohne fremde Hilfe aus dem störenden Bereich wegrollen. Auch die Inneneinrichtung des Hauses strahlt die Atmosphäre schottischer Gemütlichkeit von vor 150 Jahren aus. Es ist alles sauber und bestens gepflegt, aber eng und mit Nippes überladen. Nachdem wir das uns zugewiesene Zimmer - mit herrlicher Sicht auf die Bucht - einige Minuten auf uns haben wirken lassen, beschließen wir, doch lieber in einen der neugebauten Bungalows zu ziehen.
Meredith House

05.11.2001 [135 km] Rundfahrt Nordost-Küste (Bicheno, Friendly Beaches)
Das Wetter am nächsten Tag erscheint uns nicht gerade ideal für eine Bergwanderung, vom Meer bläst ein kräftiger Sturm herüber und treibt tiefhängende schwarze Wolken vor sich her. Nach den üblichen Besorgungen fahren wir aber erstmal los und nehmen alles mit, um unsere Unternehmung der jeweiligen Wetterlage anzupassen. In Bicheno wandern wir über Stock und Stein die Küste entlang. Die ersten Büsche fangen zaghaft an ihre Blüten zu öffnen. Das Meer zerstäubt an der felsigen Küste zu riesigen Gischtwolken. Die rundgeschliffenen Felsbrocken lassen erahnen, dass sie schon öfter von Wind und Meer bearbeitet wurden. In der aufgewühlten See verschwinden einige Fischerboot immer wieder in den Wellentälern. In der Nähe ist ein von einem Naturfreund privat eingerichtetes Tierreservat und ein Vogelpark. Wie wir anschließend feststellen, nicht nur ein Notprogramm, sondern ein wirklich lohnenswerter Abstecher. In dem weitläufigen Gelände gibt es fast keine Zäune, es ist wirklich die versprochene rekultivierte Wildnis.
Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem geöffneten Restaurant an diesem trüben regnerischen Montag. Dann sitzen wir jedoch gut geschützt hinter riesigen Glasscheiben direkt über der tobenden Brandung in einem gemütlichen Fischrestaurant. Der richtige Platz, den frisch gefangenen Fisch in einer Flasche Chardonney schwimmen zu lassen. Auf der Karte der Freycinet-Halbinsel entdecken wir noch einen Küstenabschnitt mit einem vielversprechenden Namen, der zum Feycinet Nationalpark gehört, die Friendly Bay. Na, das ist doch was für den Nachmittag. Auf geht's. Wir lassen uns von diesem Abstecher auch nicht abhalten, als schon nach wenigen Metern die Straße in eine Gravelroad übergeht. Ein paar Felsbrocken und eine Verbreiterung des Weges markieren das Ende der befahrbaren Strecke. Eine kleine angespitzte Holztafel weist auf das dichte Gestrüpp und in Richtung Meer. Wir bahnen uns einen Weg durch mannshohe Büsche und versuchen, uns wenigstens den einen oder anderen Punkt einzuprägen, denn wenn wir rückwärts blicken, gibt es kein Anzeichen für die Stelle, wo unser Auto steht. Das Rauschen des Meeres wird immer lauter und dann steigen wir über die letzte Düne. Es ist ein überwältigender Anblick. So weit das Auge reicht erstreckt sich ein mehrere 100 Meter breiter blendend weißer Sandstrand. Der Wind bläst immer noch recht heftig, so dass die Wellen des türkisfarbenen Meeres mit weißer Gischtkrone weit auf den Strand auflaufen. Wir setzen uns auf die Krone der Düne und saugen diesen Anblick förmlich in uns auf. Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang treten wir den Rückweg an. Ein paarmal laufen wir in die Irre, finden dann aber doch die Stelle, wo wir den Wagen abgestellt haben.
Meredith House

06.11.2001 [273 km] St. Helens
Noch ein regnerischer Tag zwingt uns zu einer größeren Autotour. Der Nordostzipfel von Tasmanien soll ein sogenanntes Schönwetterloch sein. Die Andeutungen im Fernsehen lassen auch darauf schließen, dass daran etwas wahres ist. Wir fahren die Ostküste nordwärts bis nach St. Helens, einem ehemaligen Fischerei- und Umschlaghafen an einer geschützten Bucht. Heute ist es ein netter kleiner Ferienort. Noch ist von Ferienbetrieb allerdings nichts zu spüren, aber die Geschäfte haben geöffnet. Nach einem ausgedehnten Bummel, ich ergattere sogar ein Paar Original-Blundstone-Stiefel, folgen wir am südlichen Ufer der langgestreckten Bucht einer Gravelroad. Am äußersten Zipfel dieser Landzunge, dem 'Saint Helens Point', erkennt man einige Trampelpfade, die ins dichte Buschwerk führen.
Diese Trampelpfade führen alle nach 'Nirgendwo', denn außer der zerklüfteten Küste und dem dichten Unterholz gibt es hier nichts - also Natur pur, wie wir sie so lieben. Doch urplötzlich gibt es doch noch etwas ganz Neues - prasselnder Regen verteibt uns aus diesem Paradies. So schnell können wir unsere Regenkutten gar nicht überstreifen, wie die Flut über uns hereinbricht.
"Gehen wir wenigstens anständig esssen", denken wir, zurück in St. Helens. Noch 'ne Panne? Kein Lokal hat geöffnet, die Vorsaison gibt's nicht her. War da nicht eine Reklametafel an der einen Ecke? Ja, das 'Bayside Inn' bietet für eine Pauschale ein sogenanntes 'Melbourne Cup Lunch'. Drinnen ist 'high life', Alt und Jung ist versammelt und wird von einem Moderator animiert auf das nächste Rennen zu wetten. Das ist Kaffeefahrt auf australisch. Wir erläutern unser Anliegen - wollen doch nur etwas essen und haben keine Ahnung vom Melbourne Cup - lädt man uns ein, im Nebenraum für AUS$ 9,-- am Speziallunch teilzunehmen, auch wenn wir am Wettbetrieb nicht teilnehmen.
Meredith House

07.11.2001 [131 km] Wander-Tagestour im Freycinet Nationalpark
Und dann haben wir ihn endlich, den Tag mit dem idealen Wetter für unsere Tagestour rund um die Berge, die die Tasmanier 'The Hazard', 'Die Gefährlichen', nennen. Das Tief hat sich verzogen. Auf der Fahrt begleiten uns noch ein paar kurze Schauer, dann sind wir auf der Freycinet Halbinsel im gleichnamigen Nationalpark. Steil ragen die Berge zwischen Oyster Bay und Pazifik auf. Dort wollen wir 'rüber, um den Blick auf eine der schönsten Buchten der Welt zu werfen. Von unserem vorigen Besuch wissen wir, es ist eine unvergessliche Aussicht von dort oben. Es ist nicht nur die Aussicht, die ganze ca. siebenstündige Tour ist ein Erlebnis. Steil geht es zunächst den mit riesigen Gesteinsbrocken übersäten Anstieg hoch zur Aussichtsplattform. Weit geht der Blick über die Berge und Täler der Halbinsel und bleibt dann hängen an der Sichel weißen Sands, der wie ein Halbmond das türkisfarbene Wasser einer Bucht umschließt, der Wineglass Bay . Natürlich lockt der Anblick dieser zauberhaften Natur. Durch lichten Wald, über steile Stufen und mächtige Wurzeln steigen wir von der Passhöhe hinab. Auch aus nächster Nähe behält die Bucht ihre Faszination. Der Sand erscheint noch weißer und das Wasser noch grüner als aus der Höhe.
Irgendwann setzen wir unseren Rundweg fort. Es geht durch feuchten moorigen Wald über eine schmale Landenge auf die Westseite der Halbinsel, zur Hazard Bay. Wir wenden uns nach Norden und folgen dem muschelübersäten Strand, bis steile Felsen uns den Weg versperren. Ein Schild weist bergan in den Wald. Zunächst noch recht nah am Meer führt der Pfad immer höher hinein in die Hazards. Durch insgesamt sieben Seitentäler geht es, zum Teil auf von Regen und Wind glattgeschliffenen Felsplatten, bergab und bergauf. Nur selten schimmert das Meer durch die dichten Büsche und niedrigen Bäume. Irgendwann erreichen wir ein kleines Hochplateau mit freier Sicht auf die Oyster Bay links und die drohend aufgetürmten Felskugeln der Hazards zur Rechten. Zeit für ein genüssliches Picknick. Nach sieben Stunden schließt sich der Kreis und wir landen wieder am Parkplatz.
Am Auto klebt ein Zettel - 25 $ Strafe wegen nicht im Fenster sichtbarem Nationalpark-Ticket -. Es dauert fast eine Stunde, ehe wir am Park-Ausgang den zuständigen Ranger davon überzeugt haben, dass er doch vergessliche Übersee-Touristen und begeisterte Nationalpark-Freunde nicht so hart strafen kann. Die Dollars können wir doch am Abend gut gebrauchen. Wir haben einen Tisch im 'View Point Restaurant' in Swansea reserviert. So beenden wir den Tag mit einem ausgezeichneten Dinner, schließlich müssen wir morgen die Ostküste verlassen.
Meredith House

08.11.2001 [328 km], St. Marys, St. Helens, St. Columba Falls, Scottsdale, Launceston
Ein kühler windige Morgen begrüßt uns. Das richtige Wetter für einen Fahrtag. Hetzen müssen wir nicht, die 328 Kilometer bis Launceston erlauben uns einige Abstecher. Der erste führt uns über den Elephant Pass. Leider ist die auf der Karte eingezeichnete Rundsicht inzwischen von großen Bäumen versperrt. Saint Helens passieren wir ohne Halt. Die Anfahrt zu den St. Columba Falls macht keine Probleme, auch wenn wir auf Gravelroad immer etwas in Sorge geraten, da wir sie offiziell nicht befahren dürfen. Bis zum Wasserfall müssen wir noch ein Stück marschieren. Die Wanderung durch herrlichen dichten Regenwald mit seinen in frischen Frühlingsgrün austreibenden Baumfarnen ist eine wahre Erholung.
Hinter Scottsdale, die Wälder werden immer mehr von landwirtschaftlichen Nutzflächen verdrängt, machen wir einen Schlenker zu einer Lavendelfarm. Es ist aber doch noch etwas früh im Jahr, noch blüht hier nichts. Durch Weinfelder an den Ufern des River Tamar erreichen wir Launceston. Mit einem Stadtbummel durch die ruhige Stadt, das Wochenende hat schon begonnen, beschließen wir den Tag.
Penny Royal Watermill

09.11.2001 [227 km], Deloraine (Liffey Falls), Great Lake, Mole Creek, Cradle Mountain
Auf der Strecke von Launceston über Deloraine in die Cradle Mountains bieten sich einige Aktivitäten an. Da sind zunächst die Liffey Falls. Gleich hinter Launceston biegen wir von der Hauptstraße ab und bummeln gemütlich über Nebenstrecken Richtung Liffey. Es ist eigentlich nur ein kleiner Umweg, aber die mehr als 10 Kilometer Gravelroad durch dichten Regenwald, entpuppen sich als ein reiner Wald- und Holzabfuhr-Weg. Die Strapazen dieses Abstechers haben sich aber gelohnt. In mehreren Stufen und Kaskaden bahnt sich der Liffey River seinen Weg durch herrlichen Regenwald. Es ist eine ausgedehnte Wanderung ständig dem Flussbett folgend. Unter lichtdurchfluteten Blattwedeln mächtiger Baunfarne und über umgestürzte Baumriesen geht es ständig berab und bergauf. Immer neue Aus- und Einblicke verleiten uns zu immer neuen Foto- und Film-Aktivitäten. Mit reicher Ausbeute kehren wir zum Parkplatz am Nationalpark-Eingang zurück.
Zurück auf der Asphaltstraße entschließen wir uns zu einem weiteren Abstecher. Etwas weiter südlich liegt im Herzen Tasmaniens der 'Great Lake'. Belohnt werden wir mit einer herrlichen Aussicht aus luftiger Höhe über den See und das Zentral-Massiv. In Deloraine entspannen wir in einem Straßen-Café bei hausgemachten Pies. Ein Wildlife Park bei Mole Creek macht nicht gerade einen einladenden Eindruck, wir verzichten auf den Besuch. Über schmale, aber asphaltierte Nebenstrecken erreichen wir schließlich unser Tagesziel, die Cradle Mountain Lodge.
Das Gepäck wird schnell in der Hütte gebracht. Im Autoradio haben wir fürchterliches gehört: Die Wettervorhersage verspricht für morgen Sturm mit Hagel und Schnee. Deshalb schnell raus in den die Lodge umgebenden Wald. Wir beobachten die possierlichen kleinen Rufous-Wallebies. Aus manch einem Beutel schaut neugierig der Nachwuchs heraus. Dann haben wir noch eine ganz besondere Begegnung, es raschelt und grunzt ganz in unserer Nähe. Es dauert ein Weilchen, bis wir realisieren, dass es ja gar keine Bären gibt in Australien. Ein Wombat erscheint im hellen Licht des spärlichen Unterholzes.
Cradle Mountain Lodge

10.11.2001 [386 km] Nordküste, Wynyard [Table Cape], Rocky Cape Nat.-Park, Sisters Beach [Birdlife Park], Stanley
Wandern im Cradle Mountain Nationalpark, daraus wird heute wohl nichts. Die Wettervorhersage trift voll zu. In der Nacht tobt ein schweres Gewitter über unserer Hütte. Die Landschaft ringsum ist in winterliches Weiß getaucht, als wir morgens zum Frühstück in die Lodge gehen. Da bleibt uns nur ein Ausflug in tiefer liegende Regionen. Unsere Alternative ist eine Fahrt zur Nordküste, ein Landstrich, den wir noch nicht kennen. In wilden engen Serpentinen durch die Hellyer-Schlucht, vorbei an großflächigen Kahlschlägen und Wieder-Aufforstungen, erreichen wir über Yolla bei Wynyard den westlichen Abschnitt der Nordküste.
Der 'Rocky Cape Nationalpark' ist eine Enttäuschung. Es gibt fast keine Zufahrten, ausgeschildert ist auch nichts, und dort wo man die Küste erreicht, ist die Natur durch Camps und Feriensiedlungen total verschandelt, wie am Rocky Cape. Wann immer sich eine Möglichkeit bietet, halten wir unmittelbar an der Küste. Dabei fällt ein Gebilde besonders ins Auge, ein riesiger Tafelberg im Nordwesten der Sawyer-Bucht. 'Na gut, bis dahin fahren wir noch', wenigstens das Wetter ist hier oben herrlich sommerlich. Aber auch auf dieser Fahrt ist nichts von Tasmaniens Tierwelt auszumachen. Über eine schmale Landzunge erreichen wir das kleine Städtchen Stanley am Fuße des mächtigen Tafelbergs 'The nut'. Trotz der gottverlassenen Abgeschiedenheit finden wir ein sehr gutes Fischrestaurant. Sonst ist aber auch wirklich nichts los hier. Nach dem Lunch treten wir den Rückweg an. Bei Sisters Creek biegen wir noch einmal Richtung Küste ab, um Sisters Beach im Rocky Cape Nationalpark zu erreichen. Ein herrlicher breiter Sandstrand hinter einer natürlichen Düne mit üppigem, leider noch nicht erblühtem, Banksia-Bewuchs begrüßt uns. Schade, dass der Tag sich schon seinem Ende nähert, hier hätten wir stundenlang laufen können. Eine Rundtour läßt sich aus diesem Tagesausflug leider nicht machen, so fahren wir auf dem gleichen Weg zurück in die Berge. Es war eine Tour durch eine wunderbare Landschaft, aber ganz ohne jeden Höhepunkt.
Cradle Mountain Lodge

11.11.2001 [16 km] Nat.-Park (Dove Lake, Lilla Lake, Wombat Pool, Crater Lake)
'Durchwachsen' ist wohl die beste Beschreibung für das Wetter am nächsten Tag. Wir brechen auf zur Bergtour zum Crater Lake. Vom Parkplatz am Dove Lake zieht sich ein Pfad ständig bergan führend in die den See umgebenden Berge. Nach dem schlechten Wetter der letzten Tage sind die Trampelpfade stellenweise knöcheltief aufgeweicht und morastig. An einigen Stellen führen Bohlenwege durchs Hochmoor. Ohne diese Wegbefestigungen wäre stellenweise kein Durchkommen. Jeder Meter Anstieg wird mit einem neuen malerischen Ausblick belohnt. Wir passieren den Lilla Lake und den kleinen verschwiegenen Wombat Pool, in deren dunklen Wassern sich die bizarren Bäume des Uferbewuchses spiegeln. Richtige Bäume gibt es hier oben nur rund um die kleinen Seen. Das spärliche Buschwerk wird kaum mannshoch. Der größte Teil der Landschaft ist kahl und den Naturgewalten ausgesetzt. Ab und zu überrascht uns ein kurzer Regenschauer, es ist aber mehr Niesel- und Sprühregen. Ganz besonders genießen wir die wildromantische Landschaft, als wir den Crater Lake erreichen. Um uns herum die herrliche Bergwelt, unter uns die spiegelnden und das Licht des Himmels reflektierenden Seen und um uns herum himmlische Ruhe. Geplant haben wir den Rückweg auf der direkten Route über einen Kamm hinab zum Dove Lake. Die Beschaffenheit der Pfade läßt es jedoch angeraten erscheinen, auf der gleichen Route zurück zu gehen, auf der wir gekommen sind. Der Abstieg in dem rutschigen Gelände erfordert volle Konzentration. Um die schönen Aussichten zu genießen, ist es angebracht den Schritt zu verhalten, um nicht wegen eines Fehltritts den Halt zu verlieren. Angekommen am Ufer des Dove Lake hängen wir zum Ausklang noch den Rundweg um den See an. Diese Tour ist so malerisch, dass man sie immer wieder machen kann. Der Pfad führt fast immer direkt am Ufer entlang. Mit jedem Schritt verändert sich der Blick auf den sich auf der glatten Seeoberfläche spiegelnden Cradle Mountain mit seinen imponierenden 1545 Metern Höhe.
Sechs Stunden waren wir unterwegs, als wir in die Lodge zurückkehren und am lodernden Kamin den Tag bei einer Flasche Rotwein ausklingen lassen. Es ist eigentlich Zeit, ins Bett zu gehen, als uns Geräusche vor der Hüttentür veranlassen, durchs Fenster einen Blick auf den Stapel Kaminholz vor der Tür zu werfen. Draußen tobt eine Opossum-Familie herum. Da kann ich doch gleich die 'nightshot'-Qualitäten meiner Videokamera testen. Wie helle Sterne fluorezieren die großen Augen im Infrarotlicht.
Cradle Mountain Lodge

12.11.2001 [181 km] Montezuma Falls, Strahan
Es heißt immer noch 'ostwärts'. Wir sind auf der Fahrt in die einzige Stadt an Tasmaniens Westküste, nach Strahan. Die Landschaft ist übersät mit kleinen und großen Seen. In der Wildniss um Rosebery gibt es fast keinen Fluss, der nicht zu einem See aufgestaut ist. So richtig erschließen lässt sich diese Gegend wohl nur vom Boot aus. Uns steht der Sinn mehr nach Wildnis. Eine dreistündige Wanderung durch triefenden Regenwald führt uns zu den Montezuma Falls. Ständig wechselt der schmale Pfad Richtung und Höhe. Mal geht es direkt am Fluss entlang, ein Weilchen später hören wir das Rauschen des Wassers tief unter uns. Plötzlich ist der schmale Weg nur noch ein Steg in einer Felswand. Unvermittelt, ganz ohne Ankündigung sind wir von Gischt umgeben und stehen am Fuß eines rauschenden Wasserfalls. Aus 113 Metern Höhe stürzt der kleine Fluss über eine fast senkrechte Felswand in die Tiefe. Ein wahrlich lohnender Abstecher.
Im Hafen schaukeln die Fischerboote, vollgepackt mit Lobster-Reusen, wir haben Strahan erreicht. Was fehlt noch, um einem solchen Tag die Krone zu verpassen? Na klar, ein zünftiges Abendessen. Das Fischrestaurant am Regatta Point ist zur Spielhölle verkommen. Aber es gibt was neues, direkt am Fischerei-Hafen ist in einem Hotel eine Restaurant mit Blick über die Bucht und den Ort entstanden, Risby Cove. Die Speisekarte liest sich sehr verheißungsvoll. Wir bestellen uns einen Tisch für den Abend. Es wird wirklich der erhoffte Höhepunkt. Fangfrischer Lobster und eine Flasche tasmanischer Chardonney krönen diesen Tag.
Franklin Manor Hotel

13.11.2001 [45 km] Henty Dunes, Ocean Beach, Hogarth Falls
Wanderschuhe an und ab geht's. Unser erstes Ziel sind die Henty-Dünen im Norden von Strahan. Ein breiter Gürtel riesiger Wanderdünen schiebt sich immer weiter in den küstennahen Kiefernwald vor. Es gibt keine Wegmarkierung. Einzelne Sträucher oder markante Äste abgestorbener Bäume muss man sich einprägen, wenn die Sonne, so wie heute, nicht zur Orientierung dienen kann. Nach kräftezehrendem auf und ab erreichen wir die Küste. Schmutziges Wasser spült auf den Strand des Ocean Beach. So dreckiges Wasser hier draußen in der Wildnis? Nein, es ist kein Dreck, diese Färbung erzeugt die Natur selbst. Weit geht der Blick über die Bucht zum Cape Sorell, wo das braune, taningefärbte Wasser des Gordon River die Macquerie Bucht verlässt.
Wir fahren noch zu einer anderen Stelle am Ocean Beach, bevor wir im nahen Regenwald zu den Hogarth-Fällen wandern. Auf diesem Weg begleitet uns lautes Geschrei aus den hohen Gipfeln. Es dauert eine Weile, bis wir sie ausmachen, eine Gruppe gelbschwänziger schwarzer Kakadus. Dieser, nur auf Tasmanien vorkommende Vogel, ist für uns Symbol einer intakten australischen Wildnis.
Franklin Manor Hotel

14.11.2001 [137 km] Nelson Falls, Donaghys Hill, Lake St. Clair
Schnell haben wir am folgenden Morgen das scheußliche Tagebaugebiet um Queenstown passiert. Ein kurzer Spaziergang durch den morgendlichen Wald führt uns zu den Nelson Falls. Auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Etappenziel, wir haben gerade den Victoria-Pass passiert und sind mitten im Franklin-Gordon Wild Rivers National Park, suche ich verzweifelt unseren Nationalpark-Pass, der uns für drei Monate Eintritt in alle tasmanischen Nationalparks gewährt. Er ist und bleibt verschollen. Beim Fußmarsch zum Donaghys Hill lassen wir uns aber durch die einzigartige Natur gefangen nehmen. Welcher Kontrast zu den feuchten Regenwäldern. Wir steigen durch einen lichten Wald mit Baumriesen mit ca. einem Meter Durchmesser, darunter viele Mimosen, bergan. Oben auf der Höhe pfeift der Wind. Den Wald haben wir hinter uns gelassen. Über niedrigen Buschbestand und unzählige blühende Stauden geht der Blick weit übers Land. Soweit das Auge reicht bedecken dichte Wälder Hügel und Täler.
Am Lake St. Clair kommen wir in arge Schwierigkeiten. Unser Quartier liegt mitten im Nationalpark und den können wir nur mit gültiger Eintrittskarte betreten. Die Rangerin hat ein Einsehen und nimmt mir meine Erklärung über den verlorenen Nationalpark-Pass ab. Wir erhalten ein 24-Stunden Ersatz-Ticket. "Und danach?" "Na, dann kommst Du eben noch 'mal vorbei!", sprach's und wollte nicht einmal Geld dafür. Wir erkunden noch etwas die Umgebung unserer Hütte und das nahe Seeufer, dann ist der Tag auch schon wieder zu Ende. Am knisternden Kaminfeuer planen wir den nächsten Tag.
Lakeside St. Clair Wilderness Lodge in Derwent Bridge

15.11.2001 Bootsfahrt zum Echo Point und 11 km-(4 Std.)-Wanderung
Mit heulendem Motor jagd das Motorboot über den See. Wir lassen uns für eine ausgedehnte Wanderung zum Echo Point bringen. Als das Boot seine Fahrt fortsetzt und das nördliche Seeufer ansteuert, fühlen wir uns mitten in der Wildnis ausgesetzt. Uns umfängt die Stille des Waldes. Über Stock und Stein folgen wir einem nur spärlich markierten schmaler Trampelpfad, klettern über umgestürzte Bäume und jonglieren auf schmalen Stämmen über rauschende Bächen. Ständig nimmt uns irgend etwas in dieser Wildnis gefangen und will in Film und Foto festgehalten werden. So nimmt es nicht Wunder, dass aus den avisierten 3 Stunden Wanderzeit 4,5 Stunden werden.
Lakeside St. Clair Wilderness Lodge in Derwent Bridge

16.11.2001 [222 km] Derwent Valley, Meadowbanks Estate, Hobart
Die letzte Etappe steht an. Es geht zurück nach Hobart. Diesmal folgen wir dem linken Ufer des Derwent River. Trotz vieler Unterbrechungen ist es gerade Lunch-Zeit, als die markante Silhouette der Tasman-Brücke vor uns auftaucht. Da könnte man doch ... Ja, man kann! Kurz darauf sitzen wir wieder auf der Terrasse des Weinguts Meadowbanks bei leckeren Köstlichkeiten frisch aus dem Meer. Den Nachmittag verbringen wir im turbulenten Treiben in den Boutiquen und Kneipen rund um die Salamanca Market Street in Hobart.
Rydges Hotel

17.11.2001 Flughafen, über Melbourne nach Auckland/Neuseeland

Die Koffer sind gepackt, das Frühstück wurde abends aufs Zimmer gebracht. Um 02:40 Uhr stehen wir auf. Um 04:30 Uhr brechen wir auf zum Flughafen. Der Mietwagen ist schnell abgegeben und pünktlich startet die Maschine nach Melbourne.


[1998] [2001]

Noch einmal 105 Tage Ostaustralien
- Vier-Länder-Tour durch Queensland, New South Wales, Victoria und Tasmanien -

2007 Tasmanien-Rundfahrt - Abschied vom Roten Kontinent 08.-23.11.2007, 1.759 km - (rote Linie)
08.11.2007 31 km. Hobart (Tourist-Information, NP-Holiday-Pass, Salamanca Market Street), Snug.
09.11.2007 338 km. Bruny Island (Fähre, Istmus, Adventure Bay, Meadowbanks, Coles Bay.
10.11.2007 66 km. Coles Bay, Freycinet Nationalpark, Sleepy Bay, Cape Tourville, Honeymoon Bay, 'Friendly Beaches'.
11.11.2007 121 km. Bicheno, St. Helens.
12.11.2007 61 km. St. Helens. Binalong Bay (Jeanneret Beach) bis 'The Gardens' (Bay of Fires)
13.11.2007 249 km. Saint Columba-Fälle, Kelso (Mündungsbucht des River Tamar).
14.11.2007 120 km. Narawntapu National Park ('Springlawn', 'Archers Knob'), Ulverstone (Flussufer des Leven River bis in die City.
15.11.2007 120 km. Ulverstone, Leven Canyon ('Leven Canyon Lookout'), Gunns Plain, Preston (Wasserfälle). Bei "Pedro - The fisherman" zum Dinner.
16.11.2007 77 + 17 km. Wilmot-Pass, Cradle Valley (Waldheim-Hütte, Crater Lake, Crater Falls, Abstieg zum See, Aufstieg zur Rim, Wombat Pool, Lake Lilla und Dove Lake. 'King Billy Circuit'.
17.11.2007 Dove Lake. Rundweg Lake Dove (6 km).
18.11.2007 88 km. Rosebery,.Montezuma Falls (104 m).
19.11.2007 159 km. Queenstown, Nelson Falls, Lake St. Clair.(Wanderung bis 'watersmeet')
20.11.2007 Route zum 'Shadow Lake' (954 m ü.N.).
21.11.2007 (100.Tag) 23 km. Lake St. Clair Road zur Pumpstation, Cynthia Bay, Platypus Bay.
22.11.2007 253 km. Mount Field National Park (Lake Dobson, rund um den See). Hobart, Cambridge (Meadowbanks).
23.11.2007 39 km. Melbourne.
24.11.2007 Melbourne (City, Yarra River, Hügel der 'Kings Domain' bis zum Botanischen Garten). Craigieburn (letzter Einkauf).
25.11.2007 Singapore.

Noch einmal Tasmanien. Wir wollen alte Erinnerungen mit neuen Eindrücken verbinden. Unser Plan wird uns von der Südküste, dem kleinen Ort Snug, über die malerische Ostküste mit der Freycinet Halbinsel in den Norden bis Ulverstone führen. Die letzten Stationen sind der Cradle Mountain/Lake Saint Clare Nationalpark und der Mount Field Nationalpark. Noch aus der Heimat haben wir alle Quartiere vorbestellt, so dass wir ohne Zeitdruck unsere Tage gestalten können.

08.11. Donnerstag (87.Tag) 31 km. Hobart, Snug.
Um 14:00 Uhr landen wir in Hobart. Mit dem Shuttlebus fahren wir in die Stadt. Der Busfahrer setzt uns direkt am Hertz-Stadtbüro in der Harrington Street ab. Kurz darauf sind wir in der Tourist-Information, um uns nach der Einkaufsmöglichkeit für Leatherwood-Honig zu erkundigen und einen Nationalpark-Holiday-Pass zu erwerben, der zum permanenten Eintritt in alle tasmanischen Nationalparks berechtigt.
In die Salamanca Market Street fahren wir nur kurz. Auf die einzigartige Atmosphäre des nur Sonnabends stattfindenden Marktes, mit den unter den majestätischen Ulmen des Platzes aufgebauten Verkaufsständen, müssen wir diesmal verzichten. Heute ist kein Markttag. Wir wollen nur nach dem angesprochenen Honig suchen. Außerhalb der Stadt versorgen wir uns dann wieder mit den nötigen Lebensmitteln und Getränken. Da wir für unterwegs keine Kühlbox mehr haben, werden wir wohl jetzt von Tag zu Tag planen müssen. Im 'bottle shop' finden wir auch Kartons der richtigen Größe, die uns die nächsten 2 Wochen als Schränke dienen müssen. Südlich von Hobart, direkt am Channel Highway liegt Snug, wo wir eine großzügige Kabine vorfinden.
Big4 Snug Beach Cabin and Caravan Park

09.11.2007 Freitag (88.Tag) 338 km. Bruny Island, Coles Bay.
Ab Kettering fahren wir um 09:30 Uhr mit der Fähre hinüber auf Bruny Island. Der erste Höhepunkt dieses Ausflugs ist ein Aussichtspunkt auf einer Düne, die die Nord- und die Südinsel verbindet. Weit geht von hier der Blick über Buchten und Strände der beiden nur durch diesen schmalen Isthmus verbundenen Inseln. Wir folgen der Straße rund um die Adventure Bay bis zum sogenannten 'Captain Cooks Landing Place', dann müssen wir zurück, denn vor uns liegt die längste Etappe dieser Rundfahrt. Um 12:35 Uhr erwischen wir noch die Fähre zurück aufs Festland. Erinnerungen frischen wir dann beim Lunch auf dem Weingut Meadowbanks auf. Wieder sitzen wir bei herrlichem Wetter auf der Terrasse. Die Zeit verrinnt, und wir bekommen keine Verbindung mit dem Camp, um unsere verspätete Ankunft zu melden. Erst als wir aus den Bergen heraus sind und bei Oxford die Küste erreichen, empfängt unser Handy ein Signal. "Ja, wir schließen um 18:00 Uhr. Wenn ihr später kommt, hängt der Schlüssel an der Officetür." Die Ostküste ist ein faszinierender Küstenabschnitt. Die Straße führt fast durchgehend unmittelbar oberhalb der Wasserlinie entlang. Einzigartig sind die Ausblicke auf das Meer. In der Ferne sind die Umrisse der Freycinet-Halbinsel zu erkennen. Und es wird spät. Erst um 18:20 Uhr treffen wir im Camp ein. Wie telefonisch besprochen, hängt der Schlüssel in einem Umschlag an der Tür des Büros.
Big4 Iluka Holiday Centre

10.11.2007 Sonnabend (89.Tag) 66 km. Coles Bay, Freycinet Halbinsel.

Der Freycinet Nationalpark mit den Granitfelsen der Hazards, seinen strahlend weißen Stränden und dem tiefen Blau der Buchten ist von einzigartiger Schönheit. Ein separater Teil des Nationalparks sind die 'Friendly Beaches', eine Dünenlandschaft mit strahlend weißen Sandstränden.

Von der Cape Tourville Road zweigt ein Wanderweg zur Sleepy Bay ab. Ganz im Gegensatz zu ihrem Namen sind es atemberaubende Blicke auf die felsige Küste und die schäumende Gischt des Meeres in der Bucht tief unter uns. Die Straße führt dann noch 6 Kilometer weiter bis zum Cape Tourville mit dem Leuchtturm hoch über der Carp Bay. Vom Kap genießen wir den Blick zurück auf die zerklüftete Küste. Den ganzen Nachmittag verbringen wir in ausgelassener Fröhlichkeit wie frisch Verheiratete an der Honeymoon Bay. Beim Nachmittagskaffee sitzen wir auf der Terrasse der Freycinet Lodge, blicken über die Coles Bay hinüber auf den Ort Coles Bay mit unserem Camp. An dem anderer Abschnitt des Nationalparks, den 'Friendly Beaches', verleiten die blendend weißen Strände zu ausgedehnten Wanderungen.
Big4 Iluka Holiday Centre

11.11.2007 Sonntag (90.Tag) 121 km. Bicheno, St. Helens.
Das Thermometer zeigt 27°C. Bicheno ruft in uns alte Erinnerungen wach. Hier waren wir schon einmal an einem Sonntag - absolut nichts los. Sogar die Tourist-Information ist geschlossen. Wenigstens ein Supermarkt hat geöffnet. Wir sind aber hier, um diesmal in den Douglas-Aspley Nationalpark vorzudringen. Der beste Zugang soll von Bicheno aus möglich sein. Leider ist auch das schon wieder eine Fehlinformation. Vor dem Eingang zum Park prangt ein Schild "Wegen schlechter Straßenverhältnisse ist der Zugang nur Anwohnern gestattet." Na dann eben nicht. Wir besuchen den Vogel- und Tierpark im Norden der Stadt. Es ist eine der wenigen Stellen, wo man den Tasmanischen Teufel hautnah erleben kann. Im Norden an der tief ins Land reichenden Georges Bay erreichen wir St. Helens. Die Abendstimmung eines warmen Frühlingstages genießen wir bei einem Spaziergang an der Georges Bay.
Big4 St. Helens Caravan Park]

12.11.2007 Montag (91.Tag) 61 km. St. Helens.
Auf der nördlich der Bucht verlaufenden Straße brechen wir zu einem Tagesausflug in Richtung Küste auf. Es ist sonnig und warm. Am Ende empfängt uns kurz vor dem kleinen Ferienort Binalong Bay der einladende Strand von Jeanneret Beach. Bei einer Strand-Wanderung stoßen wir bis zum Ende der Bucht vor, wo uns unüberwindliche Felsbrocken den Weg versperren. Sonne, Wind, Strand und Meer, wir genießen die Einzigartigkeit dieses Fleckchens Erde.
"Da ging noch eine Seitenstraße ab, fahren wir noch ein Stück die Küste hoch?" Wir fahren und finden die wohl schönsten Strände der Welt. Auf 35 Kilometern reiht sich zwischen Binalong Bay und The Gardens eine Bucht an die andere. Feiner weißer Strand säumt die türkisblauen Buchten, es sind die Strände der Bay of Fires. Wir halten wo immer möglich und wandern hinunter zum Swimcart Beach, zur Cosy Corner, stoppen an der Sloop Lagoon, ehe wir bei The Gardens das Ende der Straße erreichen und umkehren.
Big4 St. Helens Caravan Park

13.11.2007 Dienstag (92.Tag) 249 km. Saint Columba-Fälle, Kelso.
Ein ungewohnter Tagesbeginn auf Tasmanien, es ist regnerisch-trüb mit leichtem Nieselregen. Zunächst müssen wir westwärts Richtung Launceston. Als wir den Parkplatz an den St. Columba Falls erreichen, von wo ein kurzer Weg durch dichten Baumfarn-Bestand führt, geht ein heftiger Regenguss nieder. Eine kleine Hütte bietet Platz, um in die Regensachen zu steigen.
Von hier geht es in kurviger Fahrt nach Launceston. Nein, nein nicht direkt, dazwischen ist eine 30 Kilometer lange Baustelle mit stop-and-go-Verkehr, für die wir etwas über eine Stunde benötigen. In Launceston erreichen und überqueren wir den River Tamar. Es erscheint uns wie eine Ewigkeit, ehe wir hoch im Norden in Kelso an der Mündungsbucht des River Tamar ankommen. Das Camp liegt am westlichen Ufer direkt gegenüber dem Leuchtturm, der den Eingang des schiffbaren Flusses sichert.
"Ihr braucht nicht extra in den Nationalpark zu fahren, um Wombats zu sehen. Die stromern in der Abenddämmerung immer durchs Camp. Wir haben hier in der Nähe einige." Diese Aussage der Platzbesitzerin ist so recht nach unserem Geschmack. Wir können es kaum erwarten, das die Abenddämmerung hereinbricht und starren in die Dunkelheit, bis uns die Augen brennen. Tatsächlich, ein dunkler Schatten bewegt sich langsam im Unterholz vor unserer Hütte. Vorsichtig schleiche ich hinaus, die Kamera ist aktiviert. Der Wombat, es ist wirklich einer, dreht mir den Rücken zu und trollt sich von dannen, zurück ins Unterholz. Am anderen Ende des Camps habe ich das gleiche Ergebnis mit einem zweiten Wombat. Ehe ich durch den Sucher blicken kann, ist mein Motiv wieder verschwunden.
Big4 Kelso Sands Holiday Park

14.11.2007 Mittwoch (93.Tag) 120 km. Ulverstone.
Kelso haben wir ins Programm genommen, in der Hoffnung, im nahen Narawntapu National Park Wombats und andere Tiere in freier Wildbahn beobachten zu können, das versprachen zumindest die vielen Unterlagen und unsere Camp-Besitzerin: "Egal wann ihr dort hinkommt, es wimmelt so von Wombats. Besonders auf der Wiese gegenüber der Ranger-Station." Wir sind davon fest überzeugt und brechen auf in den Narawntapu Nationalpark.

Der Narawntapu Nationalpark wurde 1974 gegründet, als der Staat die alte Farm auf diesem Gelände aufkaufte. Dieser Nationalpark ist geprägt von seinen ständigen Veränderungen. Eine abwechslungsreiche Küstenlinie, Buschland und trocken gelegte Sümpfe mit vielfältiger Flora und Fauna.

Über kleine Nebenstraßen und schöne Gebirgsstrecken erreichen wir den Park. Von Wombats keine Spur. Ein paar Filander, in Australien heißen sie Pademelon, laufen uns über den Weg, als wir von Springlawn zu einer Wanderung durch den dichten Wald Richtung Archers Knob aufbrechen. Auch ein Abstecher zum Griffiths Point bringt keine neuen Erkenntnisse.
Über den Bass Highway entlang der Nordwest-Küste sind wir schon bald im Camp in Ulverstone. Es ist angenehm warm, so richtiges Wetter für eine ausgedehnte Erkundungs-Wanderung. Eine riesige Parkanlage erstreckt sich von den Dünen an der Küste über das Flussufer des Leven River bis in die City. Die angenehme ruhige Atmosphäre lässt uns schnell die Enttäuschung des Morgens vergessen. Als wir an einem auf Stelzen im Meer errichteten Restaurant vorbeikommen, bestellen wir uns für morgen einen Tisch zum Dinner.
Big4 Ulverstone Holiday Park

15.11.2007 Donnerstag (94.Tag) 120 km. Ulverstone, Leven Canyon, Gunns Plain, Preston.
Bilderbuchwetter - wir fahren auf kleinen Nebenstraßen nach Süden und folgen dabei der Wegweisung zum Leven Canyon. Es ist eine abwechslungsreiche Landschaft mit viel landwirtschaftlich genutzten Gebieten und ausgedehnten Wäldern. Von einem Parkplatz inmitten der Wildnis führt ein Wanderweg zum 300 Meter über dem Talgrund angelegten 'Leven Canyon Lookout'. Die Plattform über Tasmaniens tiefstem Kalksteintal ist nichts für ängstliche Typen, sie hat einen durchsichtigen Gitterrost als Fußboden und schwebt über dem Abgrund. Der Blick in das tief eingeschnittene bewaldete V-Tal ist überwältigend. Der Fluss ist nur an einigen Stellen auszumachen.
Man lernt ja nie aus. Wieder fallen wir auf Versprechungen in einem Prospekt herein. 'Tasmaniens größte Sammlung tasmanischer Tiere', heißt es dort. Ein dreckiger alter Bauernhof, auf dem in Käfigen und hinter Glas diverse Tiere gehalten werden, die man nicht einmal richtig sehen oder identifizieren kann - Reinfall. Dagegen ist die Anlage in Bicheno ein Tierparadies.
Auf dem Rückweg halten wir noch an den Preston-Wasserfällen. Zurück im Camp machen wir uns auf den Weg zu "Pedro - The fisherman" zum Dinner. Ein schöner Tagesausklang.
Big4 Ulverstone Holiday Park

16.11.2007 Freitag (95.Tag) 77 + 17 km.
Eine Angelegenheit von 2 Stunden ist die Fahrt von Ulverstone ins Cradle Valley. Wir fahren direkt über den Wilmot-Pass und sind schon um 10:00 Uhr vor Ort. Unsere Hütte in der Cradle Mountain Lodge ist auch schon fertig. Schnell das Gepäck ausgeladen, Wanderstiefel anziehen und alles Wichtige in den Rucksack und schon sind wir wieder unterwegs.
Von der Waldheim-Hütte starten wir, nachdem wir Route und Abmarschzeit in die Wanderer-Registrierung eingetragen haben, zu einer großen Schleife zum Crater Lake. Aufstieg zu den Crater Falls, Abstieg zum See, Aufstieg zur Rim. Bei einer kurzen Verschnaufpause genießen wir den einzigartigen Blick hinunter auf Wombat Pool, Lake Lilla und Dove Lake. Die Landschaft hier oben am Fuße des Cradle Mountain ist wunderbar wild und romantisch. Nach 2,5 Stunden sind wir zurück am Waldheim-Parkplatz. Von der Lodge aus brechen wir noch zu einem kleinen Waldspaziergang auf, zum 'King Billy Circuit'.
Cradle Mountain Lodge

17.11.2007 Sonnabend (96.Tag)
Wir lassen den Wagen stehen und fahren mit dem offiziellen Zubringer zum Parkplatz am Dove Lake, schließlich ist der Bus mit unserem Nationalpark-Pass bereits bezahlt. Es ist noch verdammt kalt am Morgen. Ein kalter Wind tut sein übriges, um uns zu bewegen, den Kragen der Regenjacke hochzustellen. Die Regenjacke verschwindet aber bald im Rucksack. Wir sind unterwegs, im Uhrzeigersinn auf einem 6 Kilometer langen Rundweg den Lake Dove zu umwandern. Die Blicke auf den See, die Cradle Mountain und hinauf zum Marions Lookout machen den Reiz dieser dreistündigen Wanderung aus. Am südlichen Wendepunkt wandert man durch dichten Regenwald.
Den Nachmittag verbringen wir auf dem Gelände der Lodge. Wir haben inzwischen die Gewohnheiten der Wombats beobachtet. Am späten Nachmittag strolchen sie durchs Unterholz und nehmen dabei immer wieder die gleiche Route. Zum ersten Mal bekomme ich diese sonst recht scheuen und überwiegend nachtaktiven Tiere vor die Kamera. Als ich dann in der Nacht vor unserer Hütte, angelockt von einem Apfel, den ein Nachbarn ausgelegt hat, auch noch ein Fuchskusu [Trichosurus vulpecula], die Australier nennen sie 'brushtail possums', vor die Kamera bekomme, könnte unser Urlaub zu Ende gehen.
Cradle Mountain Lodge

18.11.2007 Sonntag (97.Tag) 88 km. Rosebery.
Es sind ja alles nur kurze Entfernungen auf Tasmanien, und so sind wir doch recht früh am vorbestellten Motel. Ohne uns zu fragen oder überhaupt zu Wort kommen zu lassen, werden wir unfreundlich daraufhingewiesen, das das Motel erst ab 14:00 Uhr geöffnet ist. Dann eben nicht. Starten wir den Besuch an den Montezuma Falls eben mit allem Gepäck in Auto. Es ist ein langer Marsch durch den Regenwald über aufgeweichte Matschwege und tiefe Pfützen - der letzte Regen kann noch nicht lange vorbei sein. Am Fuß des 104 Meter hohen Wasserfalls machen wir nur kurz Rast, weil ein kleine Jugendgruppe ziemlichen Lärm veranstaltet. Die Montezuma-Fälle gehören mit zu den höchsten Wasserfällen in Tasmanien.

Wir beschließen, die Besitzer des Motels nicht noch einmal in ihrer Sonntagsruhe zu stören und steuern einen nahen Caravanpark an. Hier hängt ein freundlicher Zettel an der Bürotür "Sonntags ist unser Büro nicht besetzt. Wir haben noch Kapazität frei. Bitte anrufen, wir kommen sofort." Eine einfache schlichte Hütte, allerdings ohne Bettwäsche, Toilette und Dusche, steht noch zur Verfügung. Das reicht uns für eine Nacht. Nur der Wein und das Bier reichen nicht für eienen gemütlichen Abend, wir müssen noch zum 'bottle shop'.

Rosebery Cabin & Tourist Park

19.11.2007 Montag (98.Tag) 159 km. Queenstown, Lake St. Clair.
Weitere etwas größere Orte liegen nicht auf der Strecke, so halten wir in Queenstown zum Einkaufen. Der Supermarkt ist schon geöffnet, aber 'bottle shops' dürfen in Australien erst ab 10:00 Uhr alkoholische Getränke verkaufen. Ich versuche es in einem Restaurant, das für Frühstücksgäste geöffnet ist. Es ist zwar erst 09:45 Uhr, aber natürlich gibt es auch schon Wein und Bier. Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen Abstecher zu den Nelson Falls. Bevor wir ins Camp in Derwent Bridge gehen, besuchen wir die Ranger Station im Nationalpark, um uns über Tagestouren und Rundwanderwege zu erkundigen. Bei einer kurzen Wanderung bis 'watersmeet' vertreten wir uns die Beine. Der Lake St. Clair liegt im Süden des Cradle Mountain/Lake St. Clair National Park und ist Bestandteil des Nationalparks.
Derwent Bridge Chalets & Studios, Ida Chalet]

20.11.2007 Dienstag (99.Tag)

Der Lake St. Clair ist Bestandteil des Cradle Mountain - Lake St. Clair Nationalparks und erschließt mit seinem Umland dessen südliche Region. Der See, die ihn umgebende Gebirgslandschaft und verwunschene Regenwälder bieten ein abwechslungsreiches Bild. Erschlossen wird der Park von zahlreichen Wanderwegen.

Uns mit dem Boot ans andere Ende des Sees bringen lassen und am See entlang vom Echo Point zurückwandern, das haben wir vor vier Jahren gemacht. Diesmal suchen wir eine andere Tour. Wir wählen eine Route zum Shadow Lake. Vom Besucherzentrum (737 m ü.N.) steigt der Weg kontinuierlich an in Richtung zum Mount Rufus. Es geht durch Eukalyptuswälder mit zum Teil dichtem Unterholz. Wenn der Wald sich etwas lichtet haben wir freien Blick auf den Mount Rufus, an dessen Nordflanke noch ein riesiges Schneefeld in der Sonne blinkt. Auf einer kleinen Anhöhe endlich das heiß ersehnte Schild mit der Markierung 'rechts ab zum Shadow Lake'. Von hier ab wird der Weg zwar immer unwegsamer, aber es geht fast kontinuierlich bergab. Es ist eine wilde Landschaft hier oben mit Mooren und Farnen. Wildromantisch dann der Blick auf den Shadow Lake (954 m ü.N.). Auch der Rückweg mit Blicken auf den Mount Olympus hat seinen besonderen Reiz. Auf dem letzten Stück des Weges hören wir unter uns das Rauschen eines Baches. Tief in den Fels eingeschnitten tobt der Hugel River dem Lake Saint Clair entgegen.
Derwent Bridge Chalets & Studios

21.11.2007 Mittwoch (100.Tag) 23 km.
Auf der Lake St. Clair Road gibt es einen gesperrten Abzweig zur Pumpstation. Dort stellen wir den Wagen ab. Eine einsame Straße führt zunächst zu einem Staudamm und der St. Clair Lagune. Dann öffnet sich der Blick auf den Lake St. Clair. Der Weg endet an einem Pumpenhaus.
Von der Cynthia Bay wandern wir noch einmal durch den Wald, steigen an der Platypus Bay hinunter zum Ufer des Sees und von dort dann zurück ins Besucherzentrum. Mit einem kleinen Lunch - geschmeckt hat das Pie allerdings nicht besonders - beenden wir das heutige Tagesprogramm.
Derwent Bridge Chalets & Studios

22.11.2007 Donnerstag (101.Tag) 253 km. Mount Field National Park, Hobart, Cambridge.
Das Wetter spielt mit. Straßen sind auch nicht gesperrt. Diesmal können wir tief in den Mount Field Nationalpark vordringen. Wir fahren die zentrale Parkstraße, über deren Zustand die Karte wohlweislich nichts aussagt, bis zum Lake Dobson. Es geht durch Regenwald mit teilweise uralten Baumriesen. Streckenweise ist der Weg eine Zumutung für einen nicht geländegängiges Fahrzeug. Gespenstig sieht es oben am Lake Dobson aus, wenn Nebelschwaden durch die Äste von zum Teil kahlen 'snow gums' fegen. Wir wandern einmal rund um den See. Zu dieser Jahreszeit scheinen wir die einzigen Gäste hier oben zu sein.

Der Mount Field Nationalpark ist einer der ältesten und der beliebteste Nationalpark von Tasmanien. Er bietet eine sehr abwechslungsreiche Landschaft und eine Fülle unterschiedlichster Vegetation von riesigen Eukalypten und mächtigen Baumfarnen am Fuß der Berge bis zur hochalpinen Flora rund um den Lake Dobson. Er besteht aus zwei mit einer unbefestigten 16 Kilometer langen Straße verbundenen Teile. Der erste Teil mit dichten Regenwäldern befindet sich mit drei Wasserfällen (Russell Falls) im Bereich des Parkeingangs, während der zweite Teil rund um den Lake Dobson den hochalpinen Bereich incl. der Skigebiete erschließt. Schnee-Eukalypten und Hochmoore beherrschen diesen Bereich. Das Wetter kann sehr launisch sein und Frost und Schnee gibt es auch im Sommer.

Noch einmal kehren wir bei Meadowbanks ein. Hier schließt sich der Kreis. Unsere Tasmanien-Rundfahrt ist beendet. Wir hatten fast ausnahmslos herrliches Wetter, was nicht der Standard auf Tasmanien ist. Das Weingut liegt ziemlich dicht neben unserem letzten Camp auf der Insel. Noch einmal nutzen wir das Internet-Angebot auf einem Caravan-Park und teilen unseren Lieben daheim mit, dass wir beabsichtigen doch zurückzukehren.
Big4 Barilla Holiday Park]

23.11.2007 Freitag (102.Tag) 39 km.
Auf Tasmanien klappt es noch, den Pkw können wir am Flughafen abgeben. Bis 13:00 Uhr haben wir aber Zeit dafür. Das ist eine gute Gelegenheit noch einmal nach Hobart hineinzufahren. Wir parken wieder unter den Ulmen in der Salamanca Market Street und erwandern den ganzen Hafen. Zu einem kleinen Lunch kehren wir dann auf dem Weg zum Flughafen im 'food court' des Einkaufszentrums in Lindisfarne ein. Unser Flug hat technische Probleme [ganz wohl ist uns nicht im Billigflieger JetStar] und geht nicht um 14:55 Uhr, sondern 1,5 Stunden später. 17:35 Uhr landen wir erst in Melbourne. Hoffentlich ist die Rezeption des Caravanparks noch besetzt. Der Taxifahrer gibt vor, uns nicht zu verstehen und fährt eine Riesenschleife über den Freeway in die verkehrte Richtung. Auf meine Vorhaltungen sagt er nur "ich nichts verstehen, ich Türke". Die Taxitour soll eigentlich um 20 AU$ kosten, wir zahlen über 30 AU$.
Apollo Gardens Caravan Park, TTP]

24.11.2007 Sonnabend (103.Tag). Melbourne, Craigieburn.
Mit Bus und Vorortbahn fahren wir in die City von Melbourne. Es ist wieder ein wunderschöner Tag, den können wir nicht im Camp vergammeln. In der schlecht organisierten Tourist-Info gelingt es uns nicht, an Informationsmaterial zu kommen. Also brechen wir mit unseren noch vorhandenen Ortskenntnissen auf. Beim Bummel am Yarra River werden wir abgelenkt von einer Bootsregatta. Auf dem Hügel der 'Kings Domain' wandern wir durch die Grünanlagen bis zum Botanischen Garten. Es ist nicht nur Wochenende, sondern auch Wahltag. Ganz Melbourne ist auf den Beinen. Trotzdem erwischen wir einen freien Tisch zum Lunch. Selten so gut gegessen.
Das Leben erhält ganz andere Dimensionen, wir sind so unbeweglich ohne eigenes Auto. Mit dem Bus fahren wir in den Vorort Craigieburn für einen letzten Einkauf.
Apollo Gardens Caravan Park, TTP]

25.11.2007 Sonntag (104.Tag)
In Ruhe packen wir unser Gepäck. In die Rucksäcke kommen alle schweren Gegenstände. Hoffentlich geht es gut. Der Taxifahrer erklärt uns, dass er nicht den kürzesten Weg zum Flughafen nehmen kann, auf dem kurzen weg sei eine Straße wegen Brückenbauarbeiten gesperrt. Er fährt einen riesigen Bogen und am Ende haben wir wieder eine Rechnung über 30 AU$. 15:00 Uhr beginnt bei Qantas der Check-In. Unser Gepäck hat 42 kg - besser hätten wir ja nicht packen können. 17:10 Uhr starten wir Richtung Heimat. Zwei Stunden Aufenthalt in Singapore, dann geht's weiter.
26.11.2007 Montag (105.Tag)
Noch einmal an den Uhren fummeln. Während es in Melbourne nachmittags um 15:15 Uhr ist, landen wir in Frankfurt morgens um 05:15 Uhr, das sind -10 Stunden. Mit Ralf haben wir telefonischen Kontakt und er unterbricht seine Fahrt zum Dienst am Flughafen. Wir gehen zusammen einen Kaffee trinken und geben einen ersten Reisebericht. Um 08:42 Uhr geht der ICE 672 nach Kassel, wo wir um 10:19 Uhr ankommen und keinen Anschluss haben. Anruf bei Freunden, die uns abholen.


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