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Videoschnitt-PC

Es ist nicht einfach, unerwünschte Hintergrund-Aktivitäten eines PCs zu enttarnen

Da habe ich nun ein wirklich exzellentes Programm für die Video-Bearbeitung gefunden, nur mein alter PC scheint etwas überfordert zu sein. Die für BLACKMAGICs DaVinci Resolve nötigen Resourcen sind so anspruchsvoll, dass mein altes Schätzchen nur mühsam den jeweiligen Aufgaben folgt. So macht Videoschnitt natürlich keinen Spaß. Ein neuer PC muss her, mit mehr Speicher, einer SSD als Systemfestplatte und natürlch üppig bestückter Grafikkarte. Jahrelange gute Erfahrungen mit DELL lassen mich zunächst dort suchen. Ich finde dort ein meinen Wünschen entsprechendes XPS-Modell (8930) mit 27″-Monitor. Dieser Desktop-PC steht wenige Wochen später auf meinem Schreibtisch und darauf wartet, mit der alten erprobten Hard- und Software bestückt zu werden.

Die Einrichtung klappt reibungslos: feste IP-Adresse vergeben, Anmeldung im Heimnetz, Update auf Windows10 vs 21H1, alle unerwünschte Fremdsoftware deinstallieren. Hardwareseitig ist auch der alte A/D-Wandler schnell eingebaut. Da ich die Festplatten nach dem Schema des alten PCs einrichten will, habe ich mir dafür einen exakten Plan erstellt: Festplatte 1 wird aufgeteilt in zwei Partitionen D:\ für Video, E:\ für andere Daten, die NAS-Netzlaufwerke bekommen ihre alten Laufwerksbuchstaben wieder, die aus dem Alt-PC entfernte Festplatte mit den Daten des begonnenen Video-Projekts und von allen sonstigen unnötigen Daten befreit, wird mit dem ursprünglichen Laufwerks-Buchstaben (F:\) eingebaut, der letzte Datenträger – ein externes USB-Laufwerk – enthält auch nur noch Daten von Bedeutung und ein komplettes Archiv aller Installations-Daten benötigter Anwendungs-Software erhält seinen alten Laufwerksbuchstaben wieder.

Als dritte Etappe heißt es dann Programme installieren, portable Programme einrichten, die alten Daten der Laufwerke D:\ + E:\ auf den neuen PC verschieben, Freigaben einrichten und Programm-Verknüpfungen mit den wichtigsten zugehörigen Daten aktivieren. Standardmäßig haben sich bei mir einige Systemeinstellungen festgesetzt, die ich aktiviere: Taskleiste oben, Einfach- statt Doppelklick, DateiSuffix anzeigen, Systemdateien anzeigen, Benutzervariablen ändern für TEMP und TMP.

Der letzte Akt „Monitor kalibrieren (nach Spyder5-Installation)“ signalisiert dann den Start der neuen Videoschnitt-Aktivität. Nur wenige Korrekturen sind nötig, um am alten, mit der DaVinci Resolve-Funktion „Projekt auf neue Festplatte umziehen“ eingerichteten Projekt, weiter zu arbeiten. Oh ja, das macht jetzt richtig Freude. Nach einigen Tagen gibt es allerdings eine böse Überraschung, mitten in der Arbeit erscheint eine Meldung ‚Es werden einige Daten gesammelt, dann wird der PC neu gestartet‘. ‚Bluescreen‚, davon habe ich natürlich schon gelesen, aber seit dreißig Jahren ist mir diese so verhasste Erscheinung auf meinen PCs nicht begegnet. Und jetzt? Mehrmals am Tag. Während ich nach der Ursache forsche, ist der wichtigste Tastaturbefehl ‚STRG+S‘, um sofort nach jedem Arbeitsschritt meine Arbeit zu speichern.

Im Internet finde ich einen ausführlichen Bericht zur Fehlersuche bei einem ‚bluescreen‘ mit der Fehlermeldung „REFERENCE BY POINTER“ [https://www.mynewsdesk.com/de/minitool/pressreleases/10-methoden-fur-reference-by-pointer-bluescreen-3002486]. Dort wird für den Anfang der Fehlersuche das Augenmerk auf die letzten vor dem Absturz installierten Programme gelenkt. Nacheinander deinstalliere ich diverse Applikationen und das kürzlich durchgeführte Windows-Funktions-Update. Das Ergebnis ist nicht sehr vielversprechend – die Abstürze werden zwar weniger, aber sind weiterhin vorhanden. Ich kann kein symptomatisches Verhalten feststellen, habe aber das Gefühl, dass eine Hintergrund-Aktivität den BlueScreen auslöst. Als nächstes nehme ich mir deshalb (nach Deaktivierung aller Nicht-MS-Dienste) den Autostart-Ordner vor. Alles, was mir dubios erscheint, wird deaktiviert, darunter so eigenartige Programme wie ‚program‘, Killer, McAfee WebAdvisor. Auch ‚DELL Mobile Connect‘ + ‚Adobe Updater‘ + ‚Adobe GC Invoker‘ deaktiviere ich.

Einige Tage kann ich ungestört arbeiten, dann tauchen wieder ‚bluescreens‘ auf. Als Ergänzung führe ich die Fehlersuche im Windows-System aus: sfc /scannow. Das Programm beendet seinen Dienst mit „keine Systemfehler“. Noch einmal alles überprüfen. Obwohl ich direkt bei der Erstinbetriebnahme alle nicht erwünschten vorinstallierten Programme deinstalliert habe, sind unter „Dienste“ im Taskmanager doch wieder Einträge von dem deinstallierten Programm ‚Killer‘ aktiv.

Nach einigen Tagen ungestörtem Arbeiten taucht doch wieder ein ‚bluescreen‘ auf, und zwar beim Aufruf von Keepass. Auch Keepass hat einen Autostart-Eintrag aktiviert. Das erscheint mir mehr als unnütz – weg damit. Wieder einige Tage Ruhe. Ich beginne, einige der anfänglich deinstallierten Programme wieder zu installieren. Auch das längst fällige Funktions-Update führe ich aus.

Seit jetzt 30 Tagen gab es während der Arbeit keine Abstürze mehr. Ich kann wieder ohne ständiges ‚Strg+S‘ arbeiten. Jetzt kann ich mich dem Videoschnitt des zweiten Teils vom Ostsee-Video widmen.

er gibt keine Ruhe …
Anschluss 2. Monitor. – Bluesreen. In FSViewer Zweitmonitor aktiviert – Bluescreen.
Auch beim Kalibrieren des 2.Monitors mehrere Abstürze, deshalb erneut‚ alle Nicht-MS-Dienste deaktiviert‘. Absturz beim Schreiben mit NotePad++ – keine verdächtigen Einträge in Dienste/autostart. Installation ASHAMPOO WinOptimizer 2021 vs.18.00.19. Absturz nach Update MAGIX Video Deluxe (keine neuen Dienste! Kein neues Autostart-Programm vorhanden).
15.09.21 (nach 2. Dienstag des Monats): Alle System-Updates incl. Bios-Firmware
15.09.21 PC ausgeschaltet und vom Netz (Urlaub)
22.09.21 Netz an, Gerät an – Update aufrufen, Update starten, Bluescreen während Update, automatischer Neustart (seitdem kein Absturz, 28.09.21)
05.11.21 wieder ein Absturz; diesmal beim Start von FireFox.

Das Ende der Qual

Einige Wochen war Ruhe, nachdem ich alle Nicht-MS-Dienste über msconfig deaktiviert habe. Je nachdem, welche Updates ich ausführe, immer wieder erscheinen neue Dienste. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass mit dem Update auf Windows 11 dieser Effekt verschwindet. Leider ein Irrtum. Am 26.01.2022 erhalte ich die Information, dass das Ugrade auf Windiws 11 zum Download bereit steht. Na, damm mal ran. Danach häufen sich die Bluescreens mit der Meldung „REFERENCE BY POINTER“ wieder, und zwar nach einem Update der Funktion ‚MyDell‘. Im Verzeichnis ‚Dienste‘ von msconfig sind wieder deverse Einträge mit ‚wird ausgeführt‘ markiert. Nach einer weiteren Recherche im Intenet finde ich zum Stichwort „DELL Data Vault Service“ eine Menge Informationen, die zu meiner Fehler-Erscheinung passen.

Ich deaktiviere alle (!!) DELL-Einträge in der Auflistung der Nicht-MS-Dienste. Das scheint das Ende der über 6 Monate währenden Qual mit Bluescreen-Abstürzen zu sein.