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DaVinci resolve hängt

Es klemmt mit DaVinci Resolve nach Update

Dann ist es mal wieder soweit. Die Arbeit mit DaVinci Resolve läuft ja schon recht flüssig, also arbeite ich weiter an dem begonnenen Projekt. Das Programm wird ja sogar intensiv gepflegt. Gestern kam sogar ein Update für das gerade eingespielte Update auf Version 17.1. Und heute? PC starten, DaVinci laden und …. Nichts. DaVinci Resolve hängt, auch geduldiges warten hilft nicht. Wie üblich bei solch lästigen Zwischenfällen – PC runterfahren und das Ganze von vorne. Leider kehrt der Fehler permanent zurück. Der Ladevorgang bleibt bei „Loading fairlight page“ hängen.

Bestimmt haben auch andere Nutzer des Programms dieses Phänomen schon gehabt. Was gibt denn das Internet her bei „DaVinci resolve hängt mit Loading fairlight page“. Sehr viel weise Sprüche, aber kein Hinweis auf eine Lösung dieses Problems. Das war es dann wohl mit meinen Versuchen, ein hochgelobtes Programm zu erkunden.

Einen Versuch habe ich aber noch – sollte womöglich das gestern durchgeführte Update auf Version 17.1.1 nicht richtig gelaufen sein und diesen Fehler hervorrufen? Also das Update noch einmal einspielen. Wie bitte? „Dieses Update kann nicht ausgeführt werden. Sie haben schon eine neuere Version installiert, diese muss erst deinstalliert werden.“ Das gibt es doch alles nicht. Jetzt will ich es aber wissen – deinstallieren, neu installieren der alten Version 17.1, erfolglos. Der Fehler tritt jetzt auch mit der vorher einwandfrei laufenden Version 17.1 auf. Da war doch aber noch etwas, was Veränderungen am PC verursacht hat. Wenn schon ‚mal wieder Updates dran sind, schaue ich auch immer gleich bei Windows nach. Das dort angebotene „Optionale Qualitätsupdate KB5000842“ habe ich dann auch noch schnell durchgeführt. Also beschließe ich, auch diese Update rückgängig zu machen.

Nach 16 Stunden erfolgloser Fummelei werde ich dem Tipp meiner Frau folgen: „Geh schlafen, morgenfrüh mit klarem Kopf löst sich das Problem dann von selbst.“ Wie recht sie hat. Am nächsten Morgen läuft alles wieder wie geschmiert. Nur weitere Versuche mit DaVinci Resolve Version 17.1.1 und dem Windows-Update KB5000842 schenke ich mir zunächst.

DaVinci Resolve

Videoschnitt mit DaVinci Resolve erproben

Wieder erscheint in meiner Foto/Film-Zeitschrift ein Lobgesang auf das Videoschnitt-Programm ‚DaVinci Resolve‘. Da ich gerade beim Aufräumen und der Abarbeitung alter Video-Aufnahmen bin, bietet sich die Gelegenheit, auch mit dem Programm ‚DaVinci Resolve‘ einmal einige Experimente zu starten. Ich erinnere mich, irgendwann hatte ich doch ‚DaVinci Resolve‘ schon installiert, aber nicht weiter in Augenschein genommen. Tatsächlich, die Version 12 des Programms ‚DaVinci Resolve‘ ist installiert und lässt sich sogar starten. Leider arbeitet das Programm nicht sauber, weil ein altes Probeprojekt, von dem einige Clips nicht mehr existieren, Ladehemmungen verursacht. Also, alles neu beginnen – Download und Installation ‚DaVinci Resolve‘ Version 17.

Programm startet und es erscheint ein Hinweis: ‚Kann OpenCL nicht finden‘. Die Suche auf meinem PC verweist auf „C:\Drivers\video\93CKH\OpenCL\OCLSetup.exe“. Nachdem dieses Setup ausgeführt ist, erscheint die Fehlermeldung zu OpenCL nicht mehr. Die Anwendung startet und das Programmfenster von ‚DaVinci Resolve‘ erscheint. Allerdings zeigt der ‚SourceViewer‘ kein Bild des geladenen Clips. In den ‚Einstellungen‘ des Resolve-Setups sind alle Optionen auf ‚automatisch‘ gestellt. Ich ändere die Videotreiber-Einstellungen von ‚automatisch‘ auf ‚Nvidia‘. Nach dem System-Neustart ist der Fehler behoben und ‚DaVinci Resolve‘ erscheint mit seinem kompletten Hauptfenster.

Zur Einarbeitung fahre ich einige Versuche mit dem Material, das auf der Homepage des Programms unter ‚IntroToDaVinciResolve15Tutorials‘ angebotenen wird. Verständlich und einprägsam laufen alle Vorgänge ab. Das macht Mut, tatsächlich mein nächstes Videoprojekt mit ‚DaVinci Resolve‘ zu starten. Es steht ja noch genügend unbearbeitetes Video-Rohmaterial zur Verfügung. Jetzt heißt es also, DV-Kasetten und bereits daraus erzeugte Clips zusammenzusuchen, zu sortieren und gesammelt in übersichtlichen Verzeichnissen abzulegen.

AnalogVideo mit AVCutty auf die Festplatte bringen (DV)

Für einen ins Auge gefassten Film ‚Deutschlands Ostseeküste‘ möchte ich einige historische Aufnahmen verwenden, die noch im anamorphen 720×576-Format gedreht wurden. Die Clips sind allerdings, genau wie die AVI-Datei der überspielten Kasette, nirgends in meinem Archiv zu finden. Also neu erstellen. Dabei geht zwar wieder eine Stunde pro Kasette verloren, aber es gibt auch Gelegenheit, die alte Apparatur auf ihre Lauffähigkeit unter Windows 10 zu überprüfen. Unter „MAGIX Video Deluxe“ müsste die Steuerung des ‚JVC Mini-DV-Kasetten Recorder‘ noch eingerichtet sein. Tatsächlich, alles noch betriebsbereit. Nach einer Stunde liegt der alte Film ‚Mai 2000‘ als DV-Datei im Arbeitsverzeichnis. Seit meinen früheren Arbeiten mit analogem Videomaterial habe ich das Programm „AVCutty“ ‚vorsichtshalber‘ noch immer auf dem Video-Arbeits-PC. Programm starten, Video einlegen, einige Fehlermeldungen ignoriere ich, die Funktion ‚In Clips zerlegen‘ arbeitet. Leider aber nicht einwandfrei – es gibt keine Clips, die für eine Weiterverarbeitung herhalten könnten.

Suchen, fummeln, probieren. Der AVCutty-Programmierer hat eine Version 3.7 ins Netz gestellt, die soll mit Win10 funktionieren – tut sie aber nicht. Irgendwann fällt mir eine Anmerkung im Programm-Startfenster ins Auge ‚verwendete DirectX-Version 0000‘. Längere Internet-Recherchen fördern zu Tage, das DirectX in Windows 10 angeblich gar nicht mehr existiert – suchen, finden, installieren – hilft aber nicht weiter. Einige Tage Fummelei, inklusive Korrespondenz mit dem Entwickler, führen schließlich zu der Einsicht, dass ein LAV-Filter auf meinem PC die Ursache für die Fehlfunktion von AVCutty sein muss. Das Analyse-Programm ‚Graphedit‘ macht diesen Umstand sichtbar. Die LAV-Filter werden tatsächlich als im Einsatz beim Abspielen von AVI-Videos angezeigt, anstatt der notwendigen DirectX-Filter.

Wie lässt sich das ändern? Dafür soll das Programm ‚GSpot‘ geeignet sein. „Vermutlich ist der Merit-Wert zu hoch, der bestimmt die Priorität des Filters, setz ihn auf ‚5‘.“ Hat mir der Entwickler von AVCutty empfohlen. Leider arbeitet die Funktion ‚Merit-Wert ändern‘ nicht. GSpot meldet „Change Merit-Wert ‚FAILED'“. Vermutlich klappt das nicht, weil ich auch als Admin keinen Zugriff auf Systemdateien innerhalb von Windows habe. Das probiere ich nicht mehr aus, sondern wähle einen rigoroseren Weg. GSpot hat mir die Information geliefert, dass die LAV-Filter Bestandteil der Dateien ‚HLsplit.dll, HLvideo.dll und HLaudio.dll‘ im Verzeichnis ‚Windows\syswow64‘ sind. Kurzerhand nenne ich diese Dateien um – wenn sie irgendeinem anderen Programm fehlen, wird es sich schon melden. Ich kann nicht feststellen, mit welcher anderen Anwendung diese Filter installiert wurden.
Wichtig für mich ist zunächst der Umstand, dass AVCutty danach einwandfrei läuft und mir die für die Verarbeitung in DaVinci Resolve benötigten Video-Clips liefert.

Alter PC und neues Betriebssystem

Was fange ich bloss mit meinem alten DELL 1720 an?

„Wenn Sie einen alten PC haben, den nicht einmal jemand geschenkt haben will, dann testen Sie doch einmal, ob er sich nicht zum Umbau als CHROMEBook eignet. Das Betriebssystem Chrome läuft auch auf Uralt-Systemen!“ Das ist eine Klasse-Idee. Mein altes DELL-Notebook 1720 hat es mir angetan und ich bedaure es immer wieder, dass die Technik darin den heutigen Software-Anforderungen nicht mehr gewachsen ist.

Schnell ist ein ‚Chrome OS-USB-Stick‚ zusammengestellt und einsatzbereit. Gut, dass das F12-Bootmenü immer noch zur Verfügung steht. Tatsächlich, kurz nach dem Booten erscheint ein neues Gesicht auf dem Desktop – ein bischen Linux, ein bischen Windows, intuitiv und man findet sich schnell zurecht. Was soll denn alles laufen? Neben einer anständigen Textverarbeitung ist bei mir natürlich Bildbearbeitung angesagt. Ein wenig im ‚play store‘ gesucht, welches Programm kann denn am besten mit TIFF- und RAW-Bildern umgehen? Klingt gut, was über ‚Photopea‘ und ‚Polarr‘ geschrieben steht. Ein paar Bilder stehen auf der Festplatte zur Verfügung und sind schnell aufgerufen. Aufgerufen ja, aber bis sie sichtbar werden, vergeht eine kleine Ewigkeit, falls nicht vorher der Bildschirm einfriert. Fazit: Chrome auf einem schmalbrüstigen Alt-PC ist für Bildbearbeitung, meinem Haupt-Hobby, nicht geeignet.

Bald ergibt sich eine neue Herausforderung. Solange ich das 1720 besitze, habe ich immer auch alle Updates aufgespielt. Fällig ist diesmal das ‚Herbst-Update 20H2‘. Die Prozedur läuft jedesmal zäher. Als ich nach Abschluss des Updates die System-Information aufrufe, stelle ich fest, dass mein 1720 noch immer mit Windows 10.1990 läuft. Ich erinnere mich, irgendjemand hat mal geschrieben, 32Bit-Systeme erhalten keine Funktions-Updates mehr. Soll ich wirklich das alte Schätzchen noch weiter aufrüsten? Na ja, ein bischen recherchieren kann man ja mal. Klingt gar nicht so schlimm: alles auf dem alten PC löschen und eine 64Bit-Neuinstallation durchführen – Aktivierung erfolgt automatisch!

Man muss ja flexibel bleiben – also los. Beschreibbare DVDs sind noch vohanden. MediaCreationTool ist schnell heruntergeladen. Am Ende der Prozedur gibt es schon wieder ein ‚leider nein‘, die DVD ist mit 4,7GB für Windows 10 zu klein und ‚doppelte‘ habe ich nicht vorrätig. Also die ganze Prozedur noch einmal, mit dem Ziel, einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen. Der Stick ist ja sogar vorhanden. Der unbrauchbare (siehe oben) ChromeBook-Stick wird ja wohl groß genug sein? Was sagt der Explorer über die Größe? Nichts!1 „Der Datrenträger muss formatiert werden!“ Also los, formatieren! „Formatierung nicht möglich!“ Nächster Schritt: Auf in die Datenträger-Verwaltung. Alle auf dem Stick vorhandenen ‚Volumes‘ löschen, bis der gesamte Stick nur noch aus ’nicht zugewiesenem‘ Speicherplatz besteht. Das darauf dann erstellte neue ‚Volume‘ lässt sich dann formatieren und erhält auch gleich zur eindeutigen Identifikation einen Laufwerksbuchstaben. Beim nächsten Start erzeugt das ‚MediaCreationTool‘ dann wirklich einen bootfähigen USB-Stick mit „Windows PRO 10.20H2 x64„.

Es dauert ein Weilchen, bis dann tatsächlich das neue System installiert ist. Aber damit arbeiten, dürfte ein schier unmögliches Unterfangen sein. Zäh und widerwillig öffnen sich die (zunächst noch) nur windowsinternen Applikationen. Ob man den PC schneller machen kann? Laut Rechnung von 2007 hat das Notebook 2x 1GB DDR2-RAM. Na ja, 2GB Arbeitsspeicher ist für Windows wohl wirklich etwas sehr wenig. Speicher dürfte allerdings inzwischen erschwinglich sein. Ob das aber überhaupt geht? Darüber gibt es im Internet viele Meinungen, auch recht philosophische. Vier GB (2x 2GB) erscheint als die glaubwürdigste Annahme – Einbau nach Maßgabe des DELL-Handbuches! Warum in meiner Sammlung elektronischer Handbücher nichts über DELL 1720 existiert, ist mir schleierhaft. Habe ich wohl nie gerbraucht, auch damals nicht, als ich die zweite Festplatte einbaute. Also öffne ich auf der Unterseite des Gerätes einen Deckel, der mit ‚M‘ (wie memory?) beschriftet ist. Es ist dann auch keine Überraschung, das sich darunter ein 1GB-Speicherbaustein befindet. Und? Wo ist der zweite? Das Handbuch muss her! Es dauert eine Ewigkeit, bis ich unter „owner’s manual_en“ endlich fündig werde. Was lese ich da? Der zweite Baustein der ‚Speicher-Bank‘ befindet sich unter der Tastatur. Inzwischen ist auch die Aufragsbestätigung eines mir vertrauenswürdig erscheinenden Lieferanten eingegangen. Also noch einmal zwei Tage warten.

Hurra, die Speicher-Bausteine liegen im Briefkasten. Mit dem richtigen Werkzeug und dem Wissen aus dem Handbuch ist der Austausch der alten 1GB-Speicher gegen die 2GB-Version schnell vollzogen. Bloss nicht nervös werden – ehe der Rechner und danach Windows die ‚Neuerungen‘ zur Kenntnis nimmt, vergehen bange Minuten. Aber das BIOS meldet nach gewisser Zeit ‚ihre Speicher wurden geändert, geht das in Ordnung?‘ Windows startet, welche Erleichterung. Die jetzt notwendigen Anpassungen und Konfigurationen sind zwar keine alltägliche Routine, aber ohne Probleme zu bewältigen: Bildschirm anpassen, Festplatte von Ubuntu befreien, eine Handvoll ‚portable‘ Programme aktivieren (IrfanViewer, SMPlayer, FastStoneViewer, LibreOffice, XnView, FireFox, Cryptomator, 7-Zip, Notepad+) und letztendlich die Auslagerungsdatei ‚pagefile.sys‘ auf 6GB vergrößern. Viele Tipps finde ich im Internet, um den Windows-Explorer dazu zu bewegen, meine Netzwerk-Freigaben anzuzeigen. Auch dabei hilft das Internet. „In Win10 wurden die alten SMB-Versionen entfernt bzw. deaktiviert. Über die Systemsteuerung die “Windows Features” aufrufen. Den Eintrag “SMB 1.0 /File Sharing Support” aktivieren. Rechner neu starten.“ Ja, das ist der richtige Tipp.

Beim Systemstart erscheint allerdings immer noch das alte Metro-Startmenü mit der Bootoption ‚Ubuntu‘. Diesem Problem versuche ich mit dem als Administrotor ausgeführten Befehl ‚bcdboot c:\windows /l de-de‘ beizukommen. Nur eins der insgesamt zwei Vorkommen dieses Menüs verschwindet. Erst mit der kostenlos verfügbaren Software ‚EasyBCD‘ werde ich diesen Metro-Menü-Eintrag endlich los. Danach lösche ich auch noch das Verzeichnis C:\NST\* nebst aller Einträge.

Probleme macht mir die ständig wieder verschwindende WLAN-Verbindung, die ich immer über die Problembehandlung reaktivieren muss. Empfohlen wird ja allenthalben die Energiespar-Option im der Netzwerk-Konfiguration über ‚Eigenschaften/Adaptereigenschaften/Energieverwaltung‘ den Eintrag ‚Computer kann das Gerät ausschalten, um Energie zu sparen‘ zu deaktivieren. Mal sehen, was es bringt.

Recht aufwendig getaltet sich noch die Installation des Anschlusses des Netzwerkdruckers ‚CANON MG 5250‘. Zunächst erscheint er nicht in der Auswahlliste, danach kann er nicht aktiviert werden, weil kein Treiber verfügbar ist. Also erst zu CANON, den passenden Treiber suchen. Es gibt einen, sogar für x64-System, runterladen und installieren. Danach läuft die Prozedur problemlos und der Druck der Testseite erfolgt fehlerfrei.
Nächste Maßnahme ist die Kalibrierung des Bildschirms, etwas, was sich bei der Bildbearbeitung als sehr hilfreich herausgestellt hat. Also DATACOLOR Spyder 5 installieren und die Messungen durchlaufen lassen.

Jetzt steht der Installation von ‚RebootRestoreRx3‘ nichts mehr im Wege. Auf jeden Fall habe ich zunächst ein lauffähiges Ersatzsystem mit DVD-Laufwerk und der Möglichkeit, von verschiedenen Datenträgern booten zu können. Ob mir das reicht, oder eventuell auch noch eine SSD als Startpartition den Umbau vervollständigt muss, wird sich später zeigen.

Reiseberichte aus über 40 Jahre alten Notizen. Bildern und Filmen erstellen

Übersicht in die alten Hobby-Archive bringen und den derzeitigen technischen Gegebenheiten anpassen.

In den frühen 70ern geriet die Fotografie etwas in den Hintergrund. Ich bin recht konsequent in die Super8-Filmerei eingestiegen. Damit wurde dann die vorher so sorgsam gepflegte Detailgenauigkeit bezüglich Ort und Datum stark vernachlässigt.
Diesmal habe ich dann tatsächlich mehr Schwierigkeiten als erwartet, einen alten Urlaubsbericht zu erstellen. Inzwischen ist zwar alles verfügbare Material beisammen, aber dieses Puzzle zusammenzusetzen, stellt höchste Ansprüche an mein Erinnerungsvermögen. Die gescannten Negativ-Bilder und der inzwischen digitalisierte Super8-Film tragen ja keine Informationen übers Aufnahmedatum und der gesprochene Reisekommentar schildert mehr die Reiseeindrücke und erhebt nicht den Anspruch eine Reise-Dokumentation zu sein. Also suche ich im Video nach Szenen, die einem für das Reisetagebuch geeigneten Bild entsprechen. Anhand der allerdings sehr detailierte Super8-Szenenliste weiß ich dann, wo eine bestimmte Landschaftsaufnahme entstanden ist. Dann sind auch das passende Datum und die zugehörigen GEO-Koordinaten zu ermitteln.

Ich werde deshalb den Beitrag ‚Spanien und Portugal von 1970 bis 1984‘ als unvollständigen Roh-Bericht online stellen und nach und nach mit den entsprechenden Ergänzungen versehen. Immerhin sind 1970 und 1972 fertig.

Smartphonekauf

Das neues MOTOROLA-Smartphone Edge gefällt mir

Nun ist es schneller obsolet, als ich dachte, mein lieb gewonnenes Lumia 950. Dass es seit Jahresende 2019 keine Sicherheitsupdates mehr gibt, empfand ich schon als unangenehm, aber bei den angeblich nur noch 300.000 Windows-Mobile-Nutzern in Deutschland, ist die Gefahr, dass sich Hacker die Mühe machen Spezial-Programme zu schreiben, eh sehr gering. Auf WhatsApp, das auf Windows-Phones nicht mehr läuft, kann ich ganz gut verzichten, bin sowieso keine Quasselstrippe. Als aber jetzt die Akku-Laufzeit im stand-by auf drei (3) Stunden abgesunken ist und ich somit schon den dritten Akku anschaffen müsste, halte ich das dann für einen Grund, mir ein neues Handy zuzulegen, auch wenn es eins mit einem der ungeliebten Lausch- und Abhör-Betriebssysteme sein muss.

Da kam eine Pressemitteilung über ein neues MOTOROLA-Smartphone, das Moto Edge, gerade zur richtigen Zeit. Die Daten klingen vielversprechend. Also ab ins Internet und bestellen.

Bei dem hier geschilderten Geschäftsvorgang handelt es sich um den Kauf eines SmartPhones direkt beim Hersteller MOTOROLA.

„Ihre Sendung stelle ich in 1-2 Werktagen zu.“ Hieß es gestern in einer eMail des Paketdienstes. Donnerwetter, also doch. Seit Wochen versuche ich heraus zu bekommen, wann ich wohl mein bestelltes Handy erhalten werde. Vor der Bestellung betrug die Lieferzeit 1-2 Tage, nach der Bestellung waren es plötzlich 10-12 Tage. Als diese Frist verstrichen war, hat es mich einen halben Tag gekostet, heraus zu finden, an wen ich mich wenden soll, um den Bearbeitungsstatus meiner Bestellung in Erfahrung zu bringen. Ein Klick auf den Button ‚Bestellstatus verfolgen‘ führte ins Nirwarna: ‚Sie sind nicht berechtigt diese Seite aufzurufen‘. Die Adresse auf der Auftragsbestätigung stellt sich als falsch heraus – das Impressum lautet auf den alten Firmeninhaber, bevor dieser die Aktivität verkauft hat. Irgendwo im Shop fand ich dann einen Hinweis mit einer Support-Adresse. Von dort kam am 10.06.2020 auch ziemlich schnell eine Anwort: „Ihre Bestellung ist im Versand, die Ware wird in 14 Tagen um 15:00 Uhr zugestellt.“

Warum so viel Traraa wegen einiger Tage Lieferzeit? Weil mir mit jedem Tag Verlängerung unwohler wurde, denn mit der Auftragsbestätigung am 06.06.2020 wurde auch mein Kreditkartenkonto belastet. Auch der 24. Juni verstreicht ohne irgendeine Information – noch am Abend ging deshalb eine nicht sehr freundliche Mail an die oben erwähnte Adresse. Die Drohung mit Rückbelastung des gebuchten Kaufpreises löste dann eine wahre Informationenflut aus, u.a. auch die oben erwähnte Kurzmitteilung des Paketdienstes. Am frühen Nachmittag des 26. hielt ich dann endlich das lang ersehnte neue SmartPhone in Händen.

Es ist das brandneue MOTOROLA Moto Edge mit 6+128 GB Speicherkapazität. Die Inbetriebnahme nehme ich sofort in Angriff. Wird sicher seine Zeit dauern, bin ja neu in der Android-Welt.

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Zur Vorbereitung des Umstiegs von Windows Phone zu Android habe ich natürlich etwas im Internet recherchiert. „Damit Sie Android nutzen können, benötigen Sie ein Google-Konto.“ Hatte ich schon als Mail-Account. „Sie sollten unbedingt nach dem ersten Start prüfen, ob ein Software-Update für Ihr Gerät vorliegt.“ Nicht nötig, dass bietet Android von sich aus an.
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Also ran ans Eingemachte. Auspacken und prüfen, ob es Hinweise auf einen eventuell noch nicht geladenen Akku gibt – nein, kein Hinweis.
1. Die vorhandene SIM-Karte einsetzen, um die Telefon-Funktion zu aktivieren.
2. Einrichten der WLAN-Anbindung ins heimatliche Netzwerk.
3. Bei Google über den vorhandenen GoogleMail-Account anmelden.
4. Die folgenden Apps downloaden und installieren: VLC, Skype, photoTAN, Battery Widget.
5. Skype einrichten.
6. Für meine Bankverbindung das neue Gerät bei PhotoTAN anmelden. Wie gut, dass das alte Handy mit der zweiten SIM-Karte noch aktiv ist. Das wird bei der Aktivierungs-Prozedur, die ich auch im Internet gefunden habe, nämlich noch benötigt.
7. Auf die alte Speicherkarte kopiere alle Reise-eBooks und PDF-Jahrbücher, bevor ich die Karte einsetze.
8. Fehlen nur noch einige lieb gewonnene alte Programme. Ich lade und installiere ‚richtig tanken‘, ‚Adobe Acrobat Reader‘, ‚Pocket-Book‘ (nach Erprobung mehrerer hoch bewerteter, aber nicht funktionierender Alternativen) und den

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9. Zum Abschluss ist dann nur noch die Systematische Konfiguration und Oberflächengestaltung fällig.

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Was die Akku-Laufzeit betrifft, bin ich zunächst mehr als zufrieden – über sechs (6) Tage in ’stand-by‘!!!

Unterwegs im winterlichen Hochgebirge

Wir sind wieder in den geliebten winterlichen Bergen unterwegs

Es ist Februar und wir haben in diesem Winter noch immer keinen Schnee gesehen. Viele nennen das Klimawandel, für uns ist es allerdings nur ein zu warmer Winter. Allerdings ist die Vorfreude auf unsere alljährliche Reise in die schneebedeckten Alpen dieses Jahr verständlicherweise besonders groß. Dann ist er da, Sonnabend der 15. Februar. Wie nicht anders zu erwarten, herrscht Hochbetrieb auf der A7 gen Süden, als wir um 10:00 Uhr aufbrechen. Die Autobahn ist nicht nur rappelvoll, nein, auch die zur Zeit grassierende Erneuerungswelle mit unzähligen Baustellen, auf denen natürlich Wochenendruhe herrscht, sorgt für ‚Verkehrsberuhigung‘. Den Höhepunkt bietet die Großbaustelle am Ellwanger Tunnel. Deutsche Autofahrer, harmonisch begleitet von unseren holländischen Nachbarn, sorgen mit ständigen Spurwechseln für das auf den Autobahnen so geliebte ‚stopp-and-go‘. Wie will man auch anders die Raser einbremsen? Wenigstens das Wetter spielt mit. Es ist überwiegend bedeckt mit teilweise sonnigen Abschnitten, aber wenigstens trocken. In gemütliche Fahrt, wir haben ja Urlaub, landen wir um 17:40 Uhr in Bad Tölz, unserem Etappenziel auf dem Weg nach Südtirol.

Der Weg um 18:00 Uhr in ein uns bekanntes Restaurant ist bestens geeignet, die Beine wieder an ihre eigentliche Funktion zu gewöhnen. Nach einem geschmackvollen indischen Essen sind wir um 20:30 Uhr wieder zurück im Hotel.

Wie es sich für einen Urlaubstag gehört, haben wir am 16. Februar lange geschlafen. Erst um 07:30 Uhr sind wir beim Frühstück. Eine gute Stunde später sitzen wir im Auto, um unsere Reise fortzusetzen. Diesmal aber wieder mit einer Neuerung – zumindest für uns. Es gehörte bisher immer zu unserer Urlaubszeremonie, am zweiten Tag unserer Reise nur Landstraßen zu fahren und die ländliche Umgebung und dörflichen Idyllen zu genießen. Die Neuerung in diesem Jahr besteht darin, dass ich das erste Mal in meinem Leben eine österreichische Autobahn-Vignette erworben habe, um den Schikanen örtlicher Geldeintreiber mit ihren anti-europäischen Machenschaften zu entgehen, die Touristen von den Landstraßen auf mautpflichtige Autobahnen umleiten. Österreich als Urlaubsland wird mich nie wieder sehen.

Als wir schon sehr früh, es ist 12:00 Uhr, in Obereggen/Südtirol ankommen führt uns der erste Weg ins Skipass-Büro. Die für eine Woche nötigen Punkte-Karten, um täglich die Gondelbahn ‚Ochsenweide‘ hinauf zur Hütte ‚Epircher Laner‘ nutzen zu können plus Extrakarte hinauf zur Hütte ‚Oberholzer‘, sind schnell erworben – der Urlaub kann starten. Schnell das Gepäck aufs Zimmer gebracht, die festen Wanderstiefel angezogen und wir sind auf dem Weg zum ersten ‚Testlauf‘. In den letzten Jahren beschäftigt uns ja immer wieder die Frage „Reicht die Kondition noch, machen die müden Knochen und Knie noch mit?“ Als wir gegen 15:00 Uhr von dieser kleinen Nostalgie-Tour zurückkommen, sind wir um eine Erfahrung reicher. Die wunderschöne uralte Südtiroler Berghütte ‚Epircher Laner‘ mit ihrer gemütlichen, wenn auch immer überfüllten Terrasse, ist verschwunden. Ein moderner Neubau mit einer riesigen, allerdings trotzdem wieder überfüllten Terrasse, prangt an alter Stelle. Geschäft geht halt vor Gemütlichkeit. Uns sagt dieser Drang zur Zerstörung alter Kulturgüter gar nicht zu. Irgendwann wir dann sicher nebenan ein Museum errichtet unter dem Motto ‚Wie es früher in Südtirol aussah‘. Der Rückweg gestaltet sich trotz der richtigen Schuhe, weil er auch dieses Jahr total vereist ist, schwierig wie immer in den letzten Jahren. Wie gut, dass wir unsere Punktekarte diesem Umstand angepasst haben und unser Guthaben für Auf- und Abfahrt ausreicht.

Als wir zurück sind, gehe ich in die Hotelbar einen Kaffee holen. Ein an der Bar sitzender Mann meint, an mich gewandt ‚Wir kennen uns doch auch‘. Es ist Anton, der Chef des Zirm, in dem wir von 1991 bis 2008, also 17 Jahre lang Quartier hatten. Seit 12 Jahren haben wir uns nicht mehr gesehen und seine Kinder, die ihn begleiten, haben wir noch gar nicht kennengelernt. Vor dem Abendessen (19:00 Uhr), Chefkoch Andreas hat sein Handwerk nicht verlernt, verstauen wir noch das Gepäck in die reichlich vorhandenen Schränke. Das Abendessen ist lecker und Stefan hat natürlich auch einen passenden Wein dazu. Mit Espresso und einem sehr guten ‚Grappa Chardonney‘ beschließen wir dann den Ankunftstag in Südtirol.

Warmgelaufen sind wir. Probleme beim Wandern haben sich nicht gezeigt. Wir starten also zum Winter-Wander-Urlaub in alter Frische. Tag 1 führt uns zunächst nur bis zur „Weigler Schupf“. Bombardino und Jagertee zur Begrüßung und zum Mittag die hier oben berühmten Röstkartoffeln mit Speck und Spiegelei. Hoppla, was ist denn das? Alle Taschen sind leer. Kein Geld eingesteckt, das Portemonnaie steckt noch in der anderen Jacke. Ist das peinlich. Markus der vom in den wohlverdienten Ruhestand getretenen Vater die Hütte übernommen hat, kennt uns allerdings auch. Als ich ihm erkläre, wer wir sind und dass wir im Piccolo bei Stefan wohnen, grinst er nur „bei dem da“. Hinter uns steht Stefan, den ich in Skikleidung gar nicht erkannt habe. Wir erhalten Kredit. Nachmittags ist ausruhen angesagt. Der nächste Tag führt uns dann zunächst wieder zur ‚Weigler‘ – Schulden bezahlen. Wir sind ja auf Nostalgie- und Abschiedstour, also geht‘s dann weiter zu Walter auf die „Ganischger Hütte“. Nach der Abfahrt haben wir noch zwei Stunden Zeit, bis zum wöchentlichen Höhepunkt des ‚Piccolo-Aufenthalts‘. Um 18:45 Uhr gibt es an der Hausbar einen Begrüßungsdrink, danach geht es mit der Kabinenbahn hinauf zur „Epircher Laner Hütte“ – gemeinsames Abendessen auf der Hütte ist angesagt. Das ist Tradition und wird auch in den neuen großzügigen Räumen fortgesetzt. Man plaudert mit den Tischnachbarn und lernt sich dabei etwas näher kennen. Wir sitzen zusammen mit Christian und Nina Weber und ihren Kindern, die wir schon vom Vorjahr kennen. Das Essen schmeckt und ist sehr reichhaltig. Um 21:30 Uhr sind wir pünktlich an der Talstation, wo der Shuttle-Bus auf uns wartet, der uns direkt zum Piccolo fährt. Im Garten hat Stefan dort inzwischen alles gerichtet für einen Glühwein-Punsch am offenen Lagerfeuer. Sehr alt werden wir diesmal aber nicht.

Der Höhepunkt unseres Aufenthalts soll am Mittwoch folgen. Die neu errichtete Bergstation am ‚Oberholzer‘-Lift ist für uns zum Mittelpunkt eines Obereggen-Aufenthalts geworden. Hier oben hat man den weiten Blick über die nahen und fernen Berge, spürt den Trubel auf den Pisten und findet darüber hinaus auch immer einen guten Sitzplatz auf der Terrasse bei freundlicher Bedienung. So sind wir dann von 10:00 bis 14:30 auf Oberholzer-Tour. Wegen der Witterungsbedingen mit Tauwetter am Tag und leichtem Frost in der Nacht – stellenweise sind die Wanderwege tückisch glatt, aber auch aus Konditionsgründen, ändern wir das Programm heute. Auch für den Rückweg nehmen dir die Ochsenweide-Kabine. Nachmittags beginnt es leicht zu schneien.

Natürlich gehört auch der alljährliche Tagesausflug ins Fleimstal (Val de Fiemme) zu unserem diesjährigen Aufenthalt. Die abenteuerliche Fahrt über den Lavazé-Pass ist dieses Jahr besonders heikel, sind doch immer noch Holzfuhrwerke und Räumbagger unterwegs, um die Spuren des verheerenden Orkans von 2018 zu beseitigen. Ohne Aufenthalt fahren wir durch bis Moena. Die Sonne scheint, genau das Wetter für unseren üblichen Stadtbummel. Zunächst heißt es aber mit einem echten italienischen Espresso den Kreislauf anregen, natürlich an alter Stelle im ‚Caffe‘ Moena‘. Danach folgt der Bummel durch die Innenstadt mit ihrer geschmackvollen Winterdekoration. Dann landen wir in unserer Neuentdeckung, dem kleinen Straßencafé des Hotels Faloria. Wir schwelgen in Erinnerungen, genießen unseren ProSecco und die dazu gereichten Tappas. In ausgelassener Stimmung treten wir nach einer Stunde den Rückweg an und beschließen, mangels Hunger, den Stopp im ‚Hennenstall‘ am Karersee diesmal ausfallen zu lassen. So sind wir schon um 14:00 Uhr wieder im Hotel.

Wir sind ja auf einer ‚weißt Du noch?‘-Nostalgie-Tour. So wollen wir auch in diesem Jahr unbedingt noch einmal hoch zur Maierl-Hütte. Über die Weigler Schupf stapfen wir mutig bergan. Herrlich, von hier die sich mit jedem Höhenmeter ändernde Sicht auf den Zanggen zu erleben. Wir lassen es langsam angehen und stehen dann unmittelbar an der ziemlich breiten Maierl-Piste. Einen günstigen Augenblick abgepasst und schon sind wir auf der anderen Seite. Was ist bloß los? Es ist doch erst Freitag, aber alles ist überfüllt. Unsere Getränke holen ich von der Bar im Innenraum – aber auch hier dauert es ewig, bis die Schlange langsam kürzer wird. In der warmen Wintersonne erwischen wir einen Tisch etwas abseits an der Terrassenmauer. Für ein paar aktuelle Bilder stromer ich noch einmal über die riesige Terrasse. In seliger Stimmung treten wir dann den Rückweg an. Die Woche hat gereicht, um alle Stätten unserer früheren Winteraktivitäten aufzusuchen. Wir sind aber auch zufrieden, weil unsere alten Knochen alles mitgemacht haben, was wir uns vorgenommen haben.

Es ist Sonnabend, der 22. Februar, unser letzter Tag in Obereggen. Noch einmal in die Höhe?Eigentlich ist jetzt noch etwas gemütliches gefragt. Ja, da ist ja noch der Weg am Zischghof vorbei zu den Wiesen, auf denen wir, falls die Schneeverhältnisse es zuließen, unsere ersten Langlaufversuche unternommen haben. Also, nichts wie los. Irgendwann verliert sich der Pfad im Gelände, für Spaziergänger geht es nicht weiter. Zur Stärkung vor dem unausweichlichen Kofferpack-Schicksal kehren wir auf dem Rückweg noch zu Kaffee und Kuchen im Hotel Sonnalp ein. Ein kleiner Zweier-Tisch auf der Terrasse hat nur auf uns gewartet.

Wie alle Jahre hat unser Winteraufenthalt in den Bergen zwei Teile. Am Sonntag um 09:00 Uhr geht‘s dann weiter, über Bozen und Meran fahren wir durch den Vinschgau in die Schweiz.

Bei einsetzendem leichtem Regen können wir leider das Erlebnis vom letzten Jahr nicht wiederholen und unsere Mittagspause im Garten vor dem Haus verbringen. Nach unserer Ankunft um 12:30 Uhr in Zernez sitzen wir so im Hotel Selva drinnen, am gewohnten Platz. Nach dem Essen ist es nur noch eine halbe Stunde, bis wir um 14:00 Uhr unser Hotel Belvair in Scuol erreichen. ‚Glück gehabt‘ – ein Platz in der Tiefgarage ist noch frei. Der noch immer anhaltende leichte Nieselregen ist bestens geeignet, keine großen Aktivitäten zu starten. Entspannen, ausruhen und das Gepäck verstauen, damit füllen wir den Rest des Tages aus.

Wie haben wir auf Rückfrage immer geantwortet? „Wir fahren in die Schweiz, um uns vom Urlaub zu erholen!“ Um das zu erreichen gibt es einen festen Tagesrhythmus: 07:30 Uhr Frühstück vom Büfett, 08:40 bis ca. 10:30 Uhr genießen im Thermalbad (drinnen und draußen). Danach mit dem Shuttle-Bus zum Bahnhof und von dort mit der Gondel hinauf nach Motta-Naluns. Der Höhenweg von der Bergstation bis zum Bergrestaurant ‚Prui‘ hat es uns besonders angetan, mit den ständig wechselnden Blicken ins Inntal und hinüber auf die 3.000er des Schweizer Nationalparks. Am ersten Tag nehmen wir nach einem kleinen Imbiss auf der Prui auch den Rückweg noch unter die Stiefel. Mit der Gondel geht‘s dann wieder talwärts. Um 15:30 Uhr kehren wir zurück; rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen im Hotel-Restaurant. Beim anschließenden Einkaufsbummel versorgen wir uns mit dem nötigen Proviant für unseren Abendimbiss – Brezel, Käse (rezent) und Rotwein.

Neeeee, ganz so monoton lief diese Woche natürlich nicht ab. Da hatten wir doch im letzten Jahr diesen ‚Italiener‘ entdeckt, bei dem es so leckeren Espresso gab. Also sitzen wir schon am zweiten Tag beim Espresso im ‚Allegra‘. Das Leben kann ja so schön sein. Nach diesem Motto fplgt dann auch prompt noch ein ProSecco, ehe wir um 12:00 Uhr zur Auffahrt mit der Seilbahn aufbrechen. Es ist zwar wolkig, aber trocken, als wir uns auf den Weg nach Prui machen. Wieder sitzen wir auf der Terrasse und genießen die schneebedeckten Berge ringsum. Wir können nicht widerstehen, heute ist ein ‚Holzfäller-Rösti‘ dran. Programmänderung – für den Rückweg entscheiden wir uns für die leichtere Alternative. Es geht mit dem Doppelsitzer-Skilift ins Tal nach Ftan. Leider ist der Bus gerade vor fünf (5) Minuten abgefahren, als wir die Ortsmitte erreichen. Nach einer halben Stunde kommt allerdings der Skibus bis zum Bahnhof Tarasp. Nur leider müssen wir dann dort noch einmal unangenehm lange auf den Bus in den Ort warten.

Klingt so, als ob dieser Aufenthalt in monotonem Einerlei untergeht. Weit gefehlt. Da ist eine Menge Abwechslung drin. Als wir am dritten Tag wieder recht früh aus den Federn krabbeln, zeigt die Landschaft gravierende Veränderungen. Es schneit, die Temperaturen liegen um 0°C. Auf das Morgenprogramm hat das zunächst keinen Einfluss. Nach dem Frühstück genießen wir die knapp zwei Stunden im Thermalbad mit dem anschließenden Aufenthalt im Ruheraum in vollen Zügen. Aber dann. Was ist denn los in der Schweiz? Es ist doch erst Mittwoch und noch nicht Wochenende. Espresso-Genuss fällt aus, das Lokal ist total überfüllt. Dann fahren wir trotz der miserablen Sicht eben hoch ins La Motta. Das gibt es doch nicht – das Riesenrestaurant lässt keine Gäste mehr ein, wegen Überfüllung. Uns bleibt wirklich nur der Rückzug ins Hotel – dort gibt‘s dann endlich unseren Espresso. Die Gelegenheit ist günstig, um für übermorgen einen Spezialaufenthalt in der Therme zu buchen. In der Hauszeitschrift der ‚Belvedere-Hotels‘ hatte ich im Sommer etwas über eine Spezialität des Scuoler Thermalbades gelesen (siehe unten). Das buchen wir für Freitag 10:40 Uhr.

Am Donnerstag ist der ganze Spuk vorbei. Wir spulen unser Tagesprogramm wie gewohnt ab – frühes Frühstück, Therme, Ruheraum, Espresso/ProSecco im Allegra, 12:00 Uhr Auffahrt nach Motta/Naluns. Der Höhenweg ist nach dem Neuschnee gut gespurt und sieht uns dann auch auf dem Weg nach Prui. Für den Heimweg erwischen wir diesmal in Ftan den richtigen Bus, der ohne Umsteigeaufenthalt direkt bis Scuol durchfährt. Für uns dann auch noch die Gelegenheit unsere Selbstversorgung etwas aufzufüllen. Etwas Sorge bereitet uns das morgige Programm. Christa klagt über Herzbeschwerden und befürchtet negative Folgen durch die Anwendungen mit Dampfbad. Wir ändern die Buchung noch um. Ich werde den Genuss allein wahrnehmen.

Dann kommt der Tag mit dem Sonderprogramm. Leider müssen wir eine Menge Zeit totschlagen, bis der Terminplan aktiv wird. Am 28. öffnet sich in der Therme eine Tür, die man sonst gar nicht wahrnimmt. Um 10:40 Uhr betrete ich das Römisch-irischen Bad.

Zitat:

Dem Alltag entfliehen

Wer durch die Marmortür in den Eingangsbereich des Römisch-irischen Bades gelangt, taucht ein in eine wunderbare Atmosphäre aus Wärme, Ruhe und purer Entspannung, umgeben von Marmor, kunstvoll gezeichneten Decken und bunten Glasplatten. Für das Römisch-irische Bad sollte man sich Zeit nehmen. Ein Durchgang dauert nämlich rund zweieinhalb Stunden, ist aber eine Wohltat für Körper und Seele. Der Kreislauf wird sanft angeregt, der Körper entschlackt und das Immunsystem gestärkt. Die feuchte Wärme des Dampfes dringt tief in die Bronchien ein und verbessert die Durchblutung der Atemwege.

Bis 13:30 Uhr durchlaufe ich die gesamte Prozedur mit Dampfbad, Massage, Kaltbad, Sprudelbad und Ruheraum. Abgesehen von den einzelnen Bädern ist es vor allem die Ruhe, die Entspannung bringt. Christa ist währenddessen zu einem längeren Aufenthalt im ‚Normal‘-Bad. Recht spät fahren wir dann noch hinauf und kehren zum Essen im ‚La Motta‘ ein. Bei herrlichem Wetter finden wir sogar einen Platz auf der Terrasse. Bei angeregter Unterhaltung mit anderen Gästen vergeht die Wartezeit, bis das ‚Holzfäller-Rösti‘ serviert wird, wie im Flug. Der Sonnabend steht in meinen Tagebuchnotizen mit dem Stichwort „Standardtag“. Nachmittags wird gepackt und alles Entbehrliche im Auto verstaut. Für die Heimfahrt nehmen wir wieder den Autozug ‚Vereina‘, dann geht es über Bregenz direkt, ohne weitere Zwischenaufenthalte, weiter in die Heimat.

Ein herrlicher Urlaub, der keine Wünsche offenlässt. So gut erholt, können wir das später einsetzende Grippe-Chaos in der Heimat recht gelassen angehen.

Abruptes Ende eines Urlaubs

Treppensturz

Abruptes Ende eines Urlaubs

Hier ist er endlich, der Bericht über unseren Frühjahrsurlaub an der See im Mai diesen Jahres.

Welche Freude, endlich wieder an der See. Es regnet zwar Bindfäden, als wir, meine Frau und ich, in Dagebül an der Nordsee den Fährhafen erreichen. Na, das kann ja lustig werden. Als örtliches Wetter für morgen signalisert mein Handy allerdings: Sonnenschein. „Ach, das glaubst Du? Bist doch sonst so skeptisch bei den Meldungen des Wetterdienstes.“ signalisiert meine Frau gewisse Zweifel. Mit unseren eigenen Fahrrädern landen wir dann auf Amrum. Gepäck ausladen, Apartment einrichten, gemütlich Abendbrot essen. Eigentlich könnte unsere Stimmung nicht besser werden, aber die Ankündigung des Wetterberichtes, dass morgen ein sonniger Tag bevorsteht, lässt schon für den ersten Tag unsere Erwwartungen in die Höhe schnellen. Also früh ins Bett und Energie sammeln für die Erkundung dessen, was sich seit 2013 geändert hat. Es ist dann aber wirklich so, ein Blick aus dem Fenster am folgenden Morgen signalisiert: Fast keine Wolke am Himmel. Leider kann das aber zu diesem Zeitpunkt die allgemeine Stimmung nicht mehr aufhellen.

Fürchterliches hat sich in unserer ersten Nacht auf Amrum ereignet. Zunächst stellt sich mir aber die Frage „Schreibe ich alles auf? Sollte ich das lieber lassen?“ Ich schreibe! Was ist geschehen?

Hilfrufe von außerhalb des Schlafzimmers wecken mich in der Nacht. Es ist 01:30 Uhr. – Die folgenden Ereignisse werden noch lange mein Leben beeinflussen. Auch jetzt, acht (8) Tage später, finde ich nicht die Konzentration, locker in die Tasten zu hauen! – Im Halbschlaf stürze ich aus dem Schlafzimmer in den dunklen Flur. „Aua, aua.“ „Wo bist Du?“ „Hier.“ Ich finde den Lichtschalter und erstarre. Meine Frau liegt dreieinhalb (3,5) Meter tiefer am Fuß der steilen, nur einen Meter breiten Treppe, die in unser Appartement führt. Der Treppenaufgang ist so schmal, dass sie sich nicht einmal ausstrecken kann. Die Beine liegen überkreuz auf den unteren Treppenstufen. So, wie sie liegt, wird es unmöglich sein, sie aufzurichten. Aufrichten? Mit gebrochenen Beinen? Wenigstens ist sie bei Bewusstsein. Vorsichtig versuche ich zu erkunden, was sie bewegen kann. Arme? Beine? Alles scheint intakt. Sie kann alles bewegen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, ehe ich sie soweit gedreht habe, dass der Versuch sie aufzurichten, Erfolg haben könnte.

Ich lege ihre Hände hinter meinen Hals, um sie so aufzurichten. Aber immer wieder ein „Ich kann nicht! Ich kann nicht!“ Die Kraft ihrer Arme reicht nicht, um sie so aufzurchten. Erst als ich ihr von hinten unter die Arme greife, kann ich sie in die Vertikale heben. Ich weiß heute auch nicht mehr, wie der Rest ablief. Schritt für Schrit steigen wir die Treppe nach oben. Erst als sie im Bett liegt und beginnt wirre Sätze zu sprechen, wird mir bewusst, dass die Angelegenheit ohne Notarzt wohl nicht einfach zu beenden sein wird. ‚Handy‘ – ‚112‘ – ‚Wo ist der Unfallort? Anschrift? Straße? Hausnummer?‘ Was weiß ich, wie die Straße heißt. Ich bin aus der Erinnerung dort hingefahren. Da die Buchungsbestätigung per eMail kam, kann ich im Handy nur nach der Adresse forschen, wenn ich den Notruf unterbreche. Das alles in dieser wahrlich aufregenden Situation. Schließlich habe ich alles beisammen und kann den Notruf erneut kontaktieren.

Es dauert dann nur noch Minuten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Kurz darauf erscheint auch der Notarzt.“Es scheint tatsächlich nichts gebrochen zu sein – ein Wunder.“ Sprachliche Verwirrung läßt allerdings Schlimmeres erwarten. Auf Amrum gibt es keine Unfall-Klinik. „Sie muss aufs Festland!“ „Wie?“ „Wenn wir Flut haben, mit dem Seenot-Rettungskreuzer! Wir klären das ab.“ Intensiv wird telefoniert. Der Rettungs-Sanitäter bemüht sich um die Organisation des Transports, während seine Kollegin meine Frau versorgt. „Alles geklärt. Wir haben einen Hubschrauber organisiert. Die Bundeswehr schickt einen von Borkum.“ Mühsam gestaltet sich noch der Abtransport. Mit der Bahre durch das enge Treppenhaus, eine Unmöglichkeit. Schritt für Schritt, mit tatkräftiger Unterstützung des kräftigen Sanitäters, geht es die steile Treppe abwärts. Erst vor dem Haus kann sie auf der Notliege versorgt und ins Rettungsfahrzeug verbracht werden.

Der Rettungssanitäter überreicht mir noch die Anschrift einer Klinik in Flensburg. „Mehr können Sie jetzt nicht tun. Ich habe einen Rettungshubschrauber der Bundeswehr angefordert. Der kommt aus Borkum.“ Trotz der Turbulenzen im Kopf, muss ich danach wohl vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Es ist 04:30 Uhr als ich vom Geräusch eines über unser Feriendomizils donnernden Hubschraubers geweckt werde. Das war wohl meine Frau auf dem Weg in die Klinik auf dem Festland.

Danach konnte ich nicht mehr schlafen. Für einen Anruf bei der Reederei, um meine Rückfahrt aufs Festland zu organisieren, ist es noch etwas früh. Ich mache mich reisefertig und beginne dann unser vor wenigen Stunden erst ausgepacktes Gepäck wieder einzupacken. Um 08:00 Uhr bekomme ich dann Kontakt zur Reederei, wo man mir allerdings wenig Hoffnung macht, schon mit der ersten Fähre auf Festland zurück zu kommen. Verabschiedung von unseren Gastgebern. Schon sehr früh stehe ich dann am Fährhafen. Welch glückliche Fügung: „Wollen Sie mit?“ Ja, ich will und bin dann recht zügig auf dem Weg in die Klinik.

PS. Einen Reisebericht von diesem Urlaub wird es aus verständlichen Gründen nicht geben.

Kurlaub

14 Tage pommersche Ostsee-Küste

Die erste Hälfte des Jahres 2019 ist bei uns total aus dem Ruder gelaufen nach dem erzwungenermaßen abgebrochenen Amrum-Aufenthalt. Wir beschließen, statt des entfallenen alljährlichen Usedom-Urlaubs, einmal etwas Neues auszuprobieren. Im Herbst zur ‚Kur‘ an die Ostsee. Ostsee ja, aber etwas weiter östlich als in den letzten Jahren. Da kommt ein Angebot des hiesigen CDU-Ortsvereins aus der Organisations-Gruppe „Reisen mit Freunden – seniorengerecht“ gerade recht. Wir buchen eine 15-tägige Pauschalreise nach Dzwirzyno bei Kolberg (Kolobrzeg) an der polnischen Ostseeküste mit medizinischen Anwendungen. Es wird eine Reise besonderer Art. Natürlich lässt sich im Herbst das Wetter nicht vorhersagen, aber durchgängig so kalt – meist nur um die +6°C bei heftigem Wind -, das hatten wir nicht erwartet.

Um 07:00 Uhr am Morgen des 27.Oktober 2019, einem Sonntag, startet unser Reisebus. Zügig, ohne jeglichen Stau, landen wir zehn Stunden später im Vier-Sterne-Hotel ‚Senator‘ in Dzwirzyno. Offiziell beginnt das Abendessen schon um 17:00 Uhr, also genau zu unserer Ankunftszeit. Dafür ist allerdings heute am Anreisetag keine Zeit. Erster Termin: eine Einweisung in die Gepflogenheiten eines Kurhotels – Termine, Abläufe, Organisation. Schnell ist danach das Gepäck ausgeladen und in den reichlich vorhandenen Schränken und Anrichten verstaut. Der nächste Termin: Bereits für 20:45 Uhr ist die Konsultation beim Kur-Arzt angesetzt. „Am nächsten Morgen erhalten Sie am Kundenschalter im Wellness-Bereich Ihren Plan mit allen Anwendungen und den jeweiligen Terminen.“ Laut Reiseprospekt sind es insgesamt zwanzig (20) Anwendungen, ohne die tägliche Wassergymnastik. Ich wollte ja eigentlich einen geruhsamen Erholungsurlaub machen. Erst danach kommen wir beim Abendessen am reichhaltigen Büffet etwas zur Ruhe. Hoffentlich ist das nur eine kurze hektische Phase, denkte ich, als ich mit meiner Frau am Abend eine Flasche Rotwein öffne, um den gemütlichen Teil des Tages einzuläuten.

Kurz vor 10:00 Uhr am nächsten Tag sind wir vor Ort, um unseren ‚Kurplan‘ in Empfang zu nehmen. Wassergymnastik (9), Teilmassagen (4), Moorpackungen für Lende (6) und Hände (6) und Laser-Bestrahlung für die Hände (5). Warum das alles? Keine Ahnung, aber schaden wird es wohl auch nicht! Ein volles Programm. Hoffentlich bleibt da noch Zeit für private Unternehmungen. Nach dem Studium des Terminplans steht aber fest, in der ersten Woche bleibt genug zeitlicher Spielraum, um ausgiebige Strandspaziergänge zu unternehmen. Bis auf eine Anwendung sind alle (!) Vormittage und das anschließende Wochenende inklusive Fronleichnam frei. Eine Besonderheit verschafft mir noch mehr Freiraum: Ich darf nicht ins Wasser, weil ich eine frische Operationsnarbe auf der Schulter habe.

Das Hotel hat sechs (6) Bettenhäuser, einen großen Restaurant-Trakt, eine Schwimmhalle nebst Sauna und Whirlpool und den sogenannten Wellness-Bereich. Eine Baustelle versperrt den direkten Weg zum Strand, ist aber sonst nicht störend. Wir greifen gleich nach dem Frühstück und Christas Wassergymnastik zu den Wanderstöcken und brechen auf zum nahen Strand. Es sind nur fünfzig (50) Meter. Als wir den Strandzugang erreichen, breitet sich vor uns ein menschenleerer breiter goldgelber Sandstrand aus. Welch ein Genuss! Heftiger Wind (oder Sturm?) drückt die schaumgekrönten Wellen ans Ufer. Laut Wetterbericht liegt die Temperatur nur bei 6°C. Über dieser einmalig schönen Szenerie strahlt ein mit weißen Wolken gefleckter azurblauer Himmel. Für dieses Wetter haben wir die richtige Kleidung eingepackt. Wir genießen die schier unendliche Weite dieser Küstenlandschaft.

Um unsere Kondition zu prüfen, wird es am ersten Tag nur ein zweistündiger Strandspaziergang. Diesen dehnen wir in den nächsten Tagen bis auf drei (3) Stunden aus. Da wir keine Vollpension gebucht haben, spielen die Essenszeiten für uns keine Rolle. So können wir die Strandwanderungen nach Belieben ausdehnen. Danach geht es dann aufs Zimmer für einen kleinen Imbiss – meist nur eine Banane, die wir vom Frühstücks-Büffet entführt haben. Unsere Nachmittags-Anwendungen liegen zunächst alle vor dem Abendessen (warmes und kaltes Büffet), das allerdings schon um 17:00 Uhr beginnt. So geht das jeden Tag. Zwischendurch, auch wenn man sich am Strand trifft, bleibt immer genügend Zeit für einen Plausch mit einem der mitgereisten uns meist unbekannten Reiseteilnehmer. Besonders turbulent geht es oft natürlich nach dem Abendessen zu, wenn wir uns in der Bar treffen. Für uns ist das nach dem Essen immer der Rückzugspunkt für einen Espresso, dem dann oft auch noch ein Gläschen Sekt folgt. Um 22:00 Uhr ziehen wir uns allerdings dezent zurück. Etwas Privatsphäre gehört bei uns zum Tagesablauf.

Freizeit gibt es dann allerdings genug, als am Freitag ein langes Wochenende beginnt. Am 01.November ist Allerheiligen, für die überwiegend katholischen Polen ein besonderer Feiertag. Da er dieses Jahr auf den Freitag fällt, heißt das dann ‚langes Wochenende‘. Als kleines Extra hat der Organisator dieser Fahrt zwei Ausflugstouren arangiert. Jeweils mit einem komfortablen Reisebus geht die erste Fahrt gen Westen (Mrzezyno, Trzesacz [Kirchen-Ruine], Miedzyzdroje [Mistroy], Kamien Pomorski). Am zweiten Sonnabend geht’s nach Osten die Küste entlang über Mielno und Kleszcze nach Koszalin (Besichtigung der imposanten Marienkirche).

In der zweiten Woche lagen die Termine der Anwendungen nicht mehr so günstig. Zweieinhalb bis dreieinhalb Stunden in den Nachmittag verschoben, damit war der Tag recht zerhackt. Für Privataktivitäten blieb dann immer nur ein kleines Zeitfenster.

Am Tag vor der Abreise sind dann schnell auch die geschäftlichen Angelegenheiten erledigt. Neben den Kosten für eine Pediküre sind es vor allem die Getränke aus der Minibar, der obligatorische Rotwein zum Abendessen und die nächtlichen Espressi in der Hausbar, die sich auf 380 € (bezahlbar mit Kreditkarte) summieren. Wir fahren wirklich entspannt wieder zurück in die Heimat und ich habe auch Tage später noch das Gefühl ‚das hat mit gut getan‘.

Fremdgesteuert

Warum reicht die Zeit bloss nicht mehr ?

Hallo Leute, falls der Eine oder Andere von mir kontinuierliche Belieferung mit Informationen aus dem Leben eines Senioren erwartet, Entschuldigung, ich bin völlig ‚durch den Wind‘ und habe das Gefühl überhaupt nichts mehr zu schaffen.

Nach dem Unfall meiner Frau im Mai dieses Jahres und dem dadurch bedingten Reiseabbruch, geht es bei uns etwas chaotisch zu. Zumindest ist das mein Eindruck. Alles läuft schief, kein Korrespondenzpartner reagiert korrekt auf Anfragen – Antworten kommen aus Textbausteinen zusammengesetzt, ohne auf den Ursprung Bezug zu nehmen. Ich vergeude meine Zeit überwiegend mit unnötiger Büro- und Schreibarbeit. Überall müssen seitenlange Datenschutzerklärungen ausgefüllt werden – die Papierflut wird immer größer in diesem unserem elektronischen Zeitalter. Ganz zu schweigen von eventuell notwendigen Arztterminen. Auch für eine Fünf-Minuten-Kosultation muss man inzwischen Stunden einplanen. Zu dem, was ich mir eigentlich als ‚das geruhsame Rentnerdasein‘ vorgestellt hatte, komme ich kaum noch. Da liegen angedachte Blogbeiträge, im Rohbau fertige Reiseberichte, Gigabyte Videomaterial und einige Hundert noch nicht aufgearbeitete Fotografien. Es ist soviel, dass ich zunächst eine ‚To-do‘-Liste erstellt habe.

Andere bestimmen, wann ich wofür wieviel Zeit aufzubringen habe. Ich gelobe allerdings Besserung. Zumindest, was die aktuelle Berichterstattung in meinem Blog betrifft. Fremgesteuert – ja, so fühle ich mich.

Zugfahrt mit Hindernissen

Deutsche Bahn – nie wieder

Beim Abarbeiten der noch offenen Aktivitäten rund um Bilder und Videos von der Nordatlantik-Kreuzfahrt fand ich einen noch nicht veröffentlichten Kurzbeitrag. Sogar nach dem Ende dieser Reise hatte unsere Kreuzfahrt noch einen Höhepunkt. Es war der 16. September 2019. Recht müde verlassen wir unseren Flieger, der pünktlich um 08:10 Uhr in Frankfurt gelandet ist. Bei der Reiseplanung habe ich für den Fall einer pünktlichen Ankunft den ICE 770 direkt vom Flughafen aus nach Kassel vorgesehen. Wegen der Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr verzichtete ich allerdings auf eine Sitzplatzreservierung für diesen Zug. Das wird dann sicher auch am Schalter im Bahnhof noch möglich sein, war meine Annahme.

Auf den Anzeigetafeln im Flughafen finden wir sogar noch einen früheren Zug, den ICE 772, der mit Verspätung aus Stuttgart gekommen ist. Wir nehmen die Beine in die Hand und machen uns auf den Weg zum Flughafen-Bahnhof. Treppauf-treppab, Förderbänder, Fahrstühle – ein schier unmögliches Unterfangen. Aber da steht er tatsächlich auf Gleis 5, der ICE 772, der direkt nach Kassel-Wilhelmshöhe fährt. Ab-und-zu ist uns das Glück doch hold. Platz gibt es auch, mehrere Sitze sind ohne Platzreservierungs-Markierung. Geschafft, wir sind auf dem Weg in die Heimat.

Plötzlich, wir verlassen gerade Frankfurt-Hbf, steht ein Mann vor mir und fuchtelt wild mit seinem Handy herum „Verlassen Sie sofort meinen Pltz, der ist reserviert“. Kann ja jeder kommen. Wer weiß, was der gebucht hat. Ich schalte auf stur, schließlich hat die Bahn den angeblich reservierten Platz nicht als solches markiert. Wenige Minuten später taucht er allerdings in Begleitung einer Bahnbediensteten wieder auf. Was sich dann abspielt, reicht mir, um den Rest meines Lebens der DB den Rücken zu kehren, auch wenn der zuständige Minister (oder ist es eine Ministerin?) das Bahnfahren aus Umweltgesichtspunkten kostenlos anbietet. Ohne Einleitung werde ich angebrüllt: „Machen Sie sofort den Sitzplatz frei! Dieser Platz ist reserviert!“ „Woher soll ich das wissen?“ „Das müssen Sie nicht wissen. Er ist halt reserviert. Wir haben da einen kleinen Fehler.“ Diese hysterische Zicke ist Bestandteil des Kundendienstes der DB. Ich komme gerade aus einem erholsamen Urlaub, nach Krawall ist mir im Augenblick nicht, also gebe ich den Platz frei. Für das Chaos bei der DB kann der Herr mit der Handy-Buchung ja auch nichts. Dass ich mit meiner 83-jährigen gehbehinderten Frau allerdings von Frankfurt bis Kassel in der 1. Klasse stehen muss, wird mich ganz sicher nicht angetan sein, die Deutsche Bahn in meine Umweltaktivitäten einzubeziehen.