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Reisen

Australien

 

1986 + 1990 + 1993 + 1998 + 2007 (Beste Reisezeit: April-Dezember, siehe Klima)

New South Wales
[Klima Sydney] [Berichte] [Bilder]
 

New South Wales oder N.S.W. oder auch NSW ist der Gründungsstaat des Kontinents mit Sydney als dem Gründungsort des Kontinents. Viele Forscher und Seereisende hatten an allen möglichen Stellen das Land schon betreten. Keiner hat jedoch das Land in Besitz genommen, bis 1770 Captain Cook seinen Fuß bei Botany Bay an Land setzte, um für die englische Krone eine Sträflingssiedlung zu gründen.
Hier begann vor über 200 Jahren die Besiedlung und Erkundung des Kontinents. Pulsierendes Leben in der Metropole Sydney. Natürlch muss man Sydney gesehen haben, wenn man das erste Mal Australien besucht. NSW ist aber mehr als das kleine Stück Ostküste und NSW ist auch mehr als nur Sydney. Da sind die Berge der Great Dividing Ranges, das Outback mit seinen Opalfeldern und natürlich der River Murray, Grenzfluss zwischen NSW und Victoria und der mächtigste Strom des Landes.

1986 (grüne Linie)
Von Queensland sind wir der Küste nach Süden gefolgt. Kurz hinter Surfers Paradise passieren wir die Grenze nach New South Wales. Allmählich verschwinden die von Queensland gewohnten Holzhäuser; es wird mehr in Stein und Ziegel gebaut. Abgesehen von einigen wenigen Strecken durch die nahen Coast Ranges, fahren wir immer noch durch Schwemmland. Teilweise begleiten uns riesige Flussläufe, deren kristallklares Wasser sich wohltuend von den Flüssen bei uns unterscheidet. Landwirtschaft bis dicht an die Ufer, u.a. werden auch Passionsfrüchte auf Plantagen gezüchtet. Und schon wieder begleitet uns Zuckerrohr. Keine Feldbahnen mehr, um das Rohr zu transportieren, hier wird alles per Truck befördert. Früher nutzte man auch die Flüsse als Transportweg, daran erinnern noch heute einige alte Anleger und verrottete Boote. In Grafton, der Jakaranda-Stadt, ist noch einmal 'Lunchtime' mit Fisch und Ships auf einer Wiese mitten in der Stadt, umgeben von alten Holzhäusern. Hier, bei Grafton, passieren wir auch den östlichsten Punkt unserer Reise.
Nach 3000 km Fahrt endlich kein Zuckerrohr-Anbau mehr. Die Landschaft wird hügelig und grüner, fast wie zu Hause. Im Pelikan-Shore-Hotel in Port-Macquarie ist die letzte Übernachtung dieser Tour. Eine herrrliche Anlage und gutes Essen. Kleiner Plausch mit einer erst vor 4 Jahren ausgewanderten Deutschen.
Tag 10: Noch liegen 400 km bis Sydney vor uns, als der letzte Tag mit einer kleinen Rundfahrt durch das noch verträumte Städtchen beginnt. Dann geht es durch ausgedehnte Waldungen weiter. Eukalyptus in allen Dimensionen und Spielarten beherrscht die Landschaft. Nur mühsam quält sich der Bus die zum Teil recht steilen Steigungen des Pacific-Highways gen Süden. In der Kohle-, Stahl- und Eisenmetropole Newcastle gibt es zum Abschied mal wieder ein komplettes Essen. Wir kehren bei einem Chinesen ein, eine willkommene Abwechslung. Um 17:00 Uhr ist in Sydney die Tour zuende. Kurzer Abschied, als uns Rod am Plaza-Hotel mit aussteigen lässt. Mit dem Taxi sind wir in wenigen Minuten in unserem Hotel mitten im Altstadtviertel "The Rocks". Dieser kurze Kontakt mit der Stadt hat in uns schon eine gewisse Faszination ausgelöst, und so sind wir auch nach kurzer Zeit unterwegs. Ein Bummel rund um den Hafen, Harbour Bridge, Opera House und Waterfront.

Eine schöne Tour mit netten Leuten liegt hinter uns. Wir sind rundum glücklich und zufrieden und planen den nächsten Tag, der uns wieder ganz allein gehören wird, nach 3841 km im Bus von Cairns nach Sidney.

Tag 11: Ein wunderbarer Sommertag, so mitten im Winter, als wir früh am nächsten Morgen aufbrechen. Natürlich ist es zunächst die Oper, die uns in ihren Bann zieht, ein imposantes Gebäude. Wirklich ein Bauwerk zum Genießen, dessen darüberhinaus phantastische Akustik wir bei einer Konzertprobe erleben konnten. Rund um den Circular-Quai wird kräftig gebaut, bis zur 200-Jahr-Feier soll alles noch schöner werden. Bevor uns die Fähre vom Jetty 6 zum Zoo bringt, strolchen wir noch durch den Botanischen Garten und genießen die ständig wechselnden Blicke auf die City. Zum Nachmittagstee sind wir wieder im Hotel, bevor es zum Shopping in die George- und Pittstreet geht. Ganz anders als gestern, wird es am Abend empfindlich kalt. So sitzen wir auch nicht draußen bei unserem exclusiven Abendessen im Waterfront-Restaurant beim Chinesen 'Imperial Peking'. Nicht nur das Essen, sondern auch die Atmosphäre ist einmalig. Sollten wir jemals wieder nach Australien kommen, ein Besuch im 'Imperial Peking' wird wieder dazugehören.

Nachdem alle Abreiseformalitäten geregelt und die Koffer gepackt sind, stromern wir noch etwas rund um die 'Habour Bridge'. Es ist wieder tropisch heiß geworden, als wir mittags Richtung Flughafen aufbrechen. 14:04 Uhr startet TE 06 gen Osten, um uns ins 4.321 km entfernte Fiji zu bringen. Fast 5 Stunden werden wir im Jumbo sitzen, Zeit genug, um die erste Etappe unserer Reise noch einmal Revue passieren zu lassen.
15 Tage Australien. Ein kleiner Blick in ein riesiges Land. Ein paar Gespräche mit 44 von 16 Millionen Australiern. Es waren schöne Tage, interessante Tage und die Konfrontation mit einem Land, das gerade 200 Jahre mit der sogenannten westlichen Kultur in Berührung gekommen ist. An vielen Stellen haben wir eine Landschaft gesehen, wie sie auch Captain Cook vorgefunden haben muss. Viele Australier verstehen nicht, dass es dem Land als Ganzem so verhältnismäßig schlecht geht, wo doch jeder Einzelne für seinen Wohlstand arbeitet und viel erreichen will in diesem Land, in dem man viel erreichen kann. Und stolz sind sie auf das, was sie haben - Wald und Küste, Wasser und Wüste, schöne Städte und ein reiches weites Land -. Vieles davon haben wir gesehen, erlebt und gespürt.


[1986] [1993] [1998] [2003] [2007]

 

An der Ost-Küste südwärts bis Adelaide
- Drei-Länder Tour durch New South Wales, Victoria und Süd-Australien -

1990 (braune Linie) - 7 Tage New South Wales rund um Sydney
02.11.1990 Sydney
03.11.1990 Sydney
04.11.1990 Sydney
05.11.1990 Newcastle
06.11.1990 Newcastle, Hunter Valley
07.11.1990 Stanwell Park, Mt. Keira, Minnamura, Kiama, Nowra
08.11.1990 Callala Bay, Huskisson, Jervey's Bay, Vincentia, Pebbly Beach, Eden
09.11.1990 weiter in Victoria

Zwanglos und ungeplant wollen wir unseren zweiten Australienaufenthalt in Angriff nehmen. Wir werden der süd-östlichen Küste folgen und die drei Hauptstädte Sydney, Melbourne und Adelaide besuchen. In Sydney ist ein Opernbesuch geplant. Mit zwei Ehepaaren hatten wir auf unsere 1986er-Tour besonderen Kontakt gepflegt, deren Besuch in Newcastle bzw. Adelaide ist auch vorgesehen. Zum Abschluss dieser Reise, wer weiß, wann wir wieder ans andere Ende der Welt kommen, werden wir auch Neuseeland einen Besuch abstatten.

01.11.1990 Donnerstag Reisetag
Auf dem Flugticket steht: LH 796, von Frankfurt nach Sydney, Abflug 13:40 Uhr. Die Anfahrt zum Flughafen verläuft reibungslos, und überpünktlich sind wir an der Gepäckabfertigung. Mit einer Stunde Verspätung starten wir zu unserem zweiten Aufenthalt auf dem fünften Kontinent. Die Platzreservierung hat ausgezeichnet geklappt. Wir sitzen in der letzten Reihe, dadurch haben wir sehr viel Platz für Handgepäck und Beine, denn diese Reihe hat nur 2 Sitze. Als störend stellt sich allerdings hier hinten bald der viele Betrieb der im Gang stehenden Raucher (bei der Lufthansa geduldet) und die Warteschlange vor der Toilette heraus. Über Indien wird der Flug sehr unruhig. Wir durchfliegen eine gewaltige Gewitterzone. Beim Zwischenaufenthalt in Bangkok herrscht drückende Schwüle. Eine Stunde reicht auch gerade für einen kleinen Bummel durchs Flughafengebäude, um wenigstens den Kreislauf wieder etwas in Schwung zu bringen.
Übernachtung im Flugzeug.

02.11.1990 Freitag Reisetag
Rote Inseln im tiefblauen Meer unter uns kündigen das nahe Festland an. Wir haben Australien erreicht. Einige Stunden lang überfliegen wir eintöniges und lebensfeindlich wirkendes rotes Wüstenland. Optische Abwechslung schaffen nur die weißen Flecken ausgetrockneter Salzseen, die tiefen Einschnitte zur Zeit ausgetrockneter Flüsse und weite Gebiete sandigen Schwemmlandes. Erst gegen Ende der Reise schimmert es etwas grün zu uns herauf. Nach über 18 Stunden Flug landen wir in Sydney. Es ist 20:00 Uhr Ortszeit, denn inzwischen wurden die Uhren um 10 Stunden vorgestellt. Mit dem Taxi geht's direkt zum Hotel. Bei einem kleinen Abendbummel im Hydepark, nicht weit von unserem Hotel entfernt, vertreten wir uns die Beine und genießen die laue Abendluft.
Übernachtung im Cambridge Inn.

03.11.1990 Sonnabend Sydney
Extra viel Zeit haben wir diesmal für Sydney eingeplant, um diese Stadt, die uns schon bei unserem ersten Besuch so gereizt und fasziniert hat, etwas ausführlicher kennenzulernen. Kennenlernen heißt aber auch, genauer hinschauen und mittendrin sein, und so ziehen wir heute zu Fuß los. Viel hat sich verändert seit unserem letzten Besuch. Die 200-Jahrfeier hat ihre positiven Spuren hinterlassen. Zunächst geht es durch die Liverpool Street zum Darling Harbour. Aus Glas und Stahl ist hier ein überdachtes Einkaufs- und Restaurant-Zentrum entstanden, in dem sich gemütlich bummeln lässt. Es ist schwierig, in Australien überhaupt Hektik zu verspüren, aber die morgendliche Ruhe in diesem Komplex verbreitet eine besonders anheimelnde Atmosphäre. Es ist so angenehm hier, dass wir uns, nach einem Bummel durch Geschäfte und Passagen, zu einem zweiten Frühstück entschließen.
Zurück in die Innenstadt folgen wir der Streckenführung der Einschienenbahn, auch sie eine Neuerung aus dem vorigen Jahr. Das Victoria-Building mit seiner imposanten alten Fassade hat es uns angetan. In diesem historischen, sehr gut restaurierten Gebäude sind alle Arten von Geschäften in einer angenehmen Atmosphäre vereint. Auf der Suche nach der Mall stoßen wir dann in der Martin Street auf ein gut frequentiertes Restaurant mit Sitzplätzen im Freien unter bunten Sonnenschirmen. Ein zünftiges Pie zum Lunch unter freiem Himmel, und der anschließende Bummel in der Ruhe des Botanischen Gartens geben wieder neue Kräfte. Etwas von der besonderen Atmosphäre Sydneys spüren wir immer hier im Botanischen Garten. Ruhe und Gelassenheit, die Nähe des Wassers, die nur gedämpft aus der Ferne hereindringenden Großstadtgeräusche, das alles übt auf uns eine magische Anziehungskraft aus. Irgendwann bin ich dann sogar im Sitzen auf einer Parkbank eingenickt. Vorbei an der Oper, die noch nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat, schlendern wir in das Altstadtviertel 'The Rocks'. Rund um den Hafen herrscht immer rege Betriebsamkeit, gehen doch von hier auch die Fähren in all die über das Wasser zu erreichenden Stadtteile. Im Zentrum einer Menschentraube verschleudert ein Gammelbruder die teuersten französischen Parfums. Quer durch die City führt unser Weg dann zurück zum Hotel.

Schriftlich hatten wir für heute abend Opernkarten bestellt. Dieses Gebäude mit seiner exponierten Lage direkt am Wasser verlangt einfach danach, es auch einmal von innen wahrgenommen zu haben. Als wir mit dem Taxi an der Oper ankommen, hält Australien seine erste große Überraschung für uns bereit: Regen. Durch die vielen Dächer und Vorsprünge erreichen wir aber doch recht trocken das Restaurant auf der dem Wasser zugewandten Seite des Gebäudes. Auch das Dinner war von uns, zusammen mit den Opernkarten, als Arrangement aus Deutschland vorbestellt. Die kühle sachliche Atmosphäre des Restaurants paßt zwar zum Stil des ganzen Gebäudekomplexes, aber nicht so recht zu unserer Vorstellung über das Fluidum einer Oper. Nach dem Essen geleitet uns unsere Bedienung durch die Katakomben des Opernhauses zum Künstlerlift. Das Ballett 'King Roger' steht auf dem Programm. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, in diesem herrlichen Bau an der Premiere einer Ballettinszenierung teilzunehmen. Den Abend beschließen wir bei einem Schoppen Rotwein in der gemütlichen Hausbar unseres Hotels. Es ist Mitternacht, als wir ins Bett gehen. Anpassungsschwierigkeiten? Noch ist nichts zu spüren.
Übernachtung im Cambridge Inn.

04.11.1990 Sonntag Sydney
Nach Abschätzung auf dem Stadtplan dürfte es keine Strapaze werden, zu Fuß nach Paddington zu gehen. Die stadtauswärts führende Oxford Street ist allein schon wegen ihrer zum Teil recht alten Bebauung einen Spaziergang wert, rechtfertigen wir nachträglich den Entschluss, zu Fuß gegangen zu sein. Viele alte Häuser mit ihren Kolonaden, Vordächern und aufgesetzten Giebelwänden schaffen eine besondere und vertrauliche Atmosphäre. Die alten verwitterten Inschriften und Schilder tun ein Übriges, um alte Zeiten lebendig werden zu lassen. In Paddington scheint die Zeit seit der Kolonialisierung wirklich stehengeblieben zu sein. Alte Bürgerhäuser reihen sich dicht gedrängt aneinander, verziert mit herrlichen Vordächern und eisernen Balkonbrüstungen, an denen blühende Pflanzen emporranken und damit die farbenfrohen Hausanstriche noch betonen.
Zurück führt uns die Verlängerung der Oxford Street direkt in die Stadtmitte. Das Verlangen nach Kaffee und Kuchen treibt uns noch einmal 'downtown'. Die Saint Andrews Kathedrale, eine der ältesten Kirchen Australiens, fasziniert uns mit ihren einmaligen Glasfenstern und einem geschnitzten Altarbild. In einer Ecke des Altars der reservierte Stuhl für die englische Königin, geschmückt mit den königlichen Insignien 'ER II'. Vorbei an der eingerüsteten Townhall landen wir wieder im Victoria Building, wo uns eine Cafeteria Erfüllung unserer Wünsche verspricht. Kuchen scheinen die Australier auch zu mögen, denn die Größe der Tortenstücke lässt darauf schließen. Der Zufall spielt mit, dass wir beim Weiterschlendern dann plötzlich in der Pitt Street Mall, der großen Fußgängerzone landen, die wir gestern vergeblich gesucht haben, obwohl wir immer drumherumgelaufen sind. Die weihnachtliche Dekoration der Schaufenster und Fassaden und dazwischen sommerlich gekleidete Menschen, verstärken in einer angenehmen Weise den Eindruck, in der Fremde zu sein. Von hier ist es nur ein Katzensprung, um in den Kakteengarten, einen separaten Teil des Botanischen Gartens, zu gelangen, wo wir den hereinbrechenden Abend genießen.
Im 'Imperial Peking' den Tag ausklingen zu lassen, ist für uns Höhepunkt und Abschluß eines Tages in Sydney. Dieses China-Restaurant mit seinen vorzüglich zubereiteten Meeresfrüchten ist unübertroffen. Auch diesmal ist das Dinner wieder hervorragend. Unbeschreiblich die Stimmung, hier weit weg von Alltag und Stress zu sitzen, zu plaudern und den nächsten Tag zu planen. Nach einem Bummel um den Circular Quai, im Wasser des Hafens spiegeln sich die Lichter der nächtlichen City, lassen wir uns im Taxi durch die hell erleuchtete Stadt ins Hotel zurückfahren.
Übernachtung im Cambridge Inn.

05.11.1990 Montag Sydney - Newcastle (200 km)
Um 09:00 Uhr, wir können es gar nicht erwarten, sind wir bei Budget, um den bestellten Pkw abzuholen (unbegrenzte km, keine Selbstbeteiligung). Meine Frau lässt sich auch als Fahrer eintragen. Schon um 9:30 Uhr ist das Gepäck am Hotel verstaut, und wir sind mit einem japanischen Auto mit Rechtssteuerung und Automatik im Linksverkehr von Sydney in Richtung Norden unterwegs. Was könnte besser sein, als im Getümmel einer Großstadt den Linksverkehr zu üben. Überraschenderweise gibt es überhaupt keine Probleme, nur heißt es zunächst volle Konzentration auf Verkehr und Auto. Wir schwimmen im dichten Verkehr mit, Straßen-Nr. und Ortsnamen zur Ausfallstraße nach Norden hatten wir uns vorher gut eingeprägt, und auf den Schnellstraßen ist es eigentlich nur noch das Überholen, das bewusstes Handeln erfordert. Dass beim Blinken immer der Scheibenwischer anspringt, ist zwar störend, aber auch eine ständige Erinnerung, dass noch nicht alles perfekt klappt. Bei unserem gestrigen Telefonat mit unseren Bekannten hatten wir versprochen, zügig nach Newcastle zu fahren. Es bleibt also wenig Zeit, etwas Besonderes zum Lunch zu suchen, und so steuern wir den erstbesten 'take-away'-Schnellimbiss direkt neben der Schnellstraße an. Im Auto eine problemlose Mahlzeit: fish'n ships.
Nach 200 Kilometern Fahrt ohne Zwischenfälle, nur die richtige Ausfahrt haben wir nicht auf Anhieb erwischt, erreichen wir um 12:40 Uhr Newcastle-Kotara. Kotara ist eine ruhige Vorstadtsiedlung im Grünen. Groß ist die Wiedersehensfreude. Es gibt viel zu erzählen. Unsere Bekannte hat sich nach einem schweren Verkehrsunfall sehr gut erholt und versucht schon, zumindest im Haus, einige Schritte ohne Stock zu gehen. Nachmittags zeigen uns die Beiden Newcastle und seine Umgebung. Abends sind wir zu einem festlichen Dinner im 'Western Suburbs Leagues Club' eingeladen. Natürlich müssen wir vorher unsere Clubmitgliedschaft beantragen, als 'vorübergehendes Mitglied'. Es ist eine herzliche Atmosphäre. Wir fühlen uns wie bei alten Freunden.
Übernachtung bei unseren Freunden.

06.11.1990 Dienstag Newcastle
Nach einem verplauderten Morgen, wir haben uns schnell wieder ans 'australische Englisch' gewöhnt, brechen wir mittags zu einer Fahrt ins Hunter Valley auf. Direkt vor dem Weingut 'Whynham Estate', inmitten gepflegter Weinfelder, befindet sich ein kleiner Picknickplatz. Wir beschließen, zunächst zu lunchen, um dann mit gefülltem Magen die Weinprobe besser durchstehen zu können. Langsam 'proben' wir uns durch die verschiedenen Weinsorten. Leider wird es wegen unserer langen Flugreise nicht möglich sein, groß einzukaufen. Jack meint allerdings auch so ganz beiläufig: 'Hier probiert man sowieso nur, gekauft wird im Supermarkt. Dort kostet der Wein nur die Hälfte'. Mitten in der Weinprobe bittet der Verkäufer uns, in Ruhe ohne ihn weiter zu machen, wenn wir noch mögen, er müsse jetzt für einige Minuten weg. Natürlich wissen wir inzwischen warum. Es ist 14:45 Uhr, und in Melbourne startet das Hauptrennen des Melbourne Cup. Für die nächsten 5 Minuten ruht in ganz Australien die Arbeit. Für dieses Pferderennen gibt jeder Australier irgendwo seine Wette ab und hofft, je nach Einsatz, danach etwas reicher zu sein. Da wir ja noch weiter wollen, brechen wir ab und gehen kurz mit hinaus, wo in einer Weinlaube der Fernseher läuft. Nach dem Einlauf für das Hauptrennen breitet sich auf vielen Gesichtern tiefe Enttäuschung aus.
Unser nächstes Ziel heißt Pokolbin. Den 'Hungerford Hill' hatte ich schon beim Dinner in Sydney probiert. Das ist genau meine Geschmacksrichtung. Dieser Eindruck bleibt auch, obwohl mich der Weinbauer von diversen anderen Sorten überzeugen will. Da ist nur noch ein Wein, der mich überzeugen kann: Roter aus Coonawara! Leider liegt das nicht auf unserer Strecke.
Über verschiedene kleine Dörfer und Städtchen fahren wir zurück. Zuhause angekommen, spielt Jack die Videoaufnahme des Melbourne-Cup ab, nicht ohne vorher jedem ein Los mit vorgedruckten Einlaufziffern auszuhändigen. Wetten muss hier jeder, Melbourne Cup heißt gleichzeitig Wettfieber. Die auf unseren Losen vorgedruckten Einläufe sind leider nicht die richtigen, und so wird nichts daraus, unsere Reisekasse um 3000 oder doch wenigstens 50 A$ aufzubessern. Direkt am Strand von Newcastle liegt das typische Fischrestaurant 'Clams Café', dorthin haben uns unsere Gastgeber für den Abend eingeladen. Den passenden Wein hatte Jack aus seinen Vorräten ausgesucht, denn 'Clams Cafe' ist ein BYO-Restaurant (BYO: bring your own). Es gibt vorzüglichen Fisch in einer anheimelnden Atmosphäre.
Übernachtung bei unseren Freunden.

07.11.1990 Mittwoch Newcastle - Nowra (360 km)
Station in: Stanwell Park, Mt. Keira, Minnamura, Kiama
Heute heißt es Abschied nehmen. Mit vielen guten Ratschlägen ausgestattet, und mit dem Versprechen, 'See you again in Germany', verlassen wir unsere australischen Freunde, die uns zwei wunderbare Tage bereitet haben. Noch einmal müssen wir durch Sydney. Da wir möglichst viele unterschiedliche Eindrücke sammeln wollen, nehmen wir den Weg im Westen um die Stadt herum. Fürchterliche Geräusche im Auto lassen Schlimmes erwarten, als wir gerade das Weichbild der Stadt in Richtung Süden bei Liverpool passieren. Dreimal halte ich an, ohne etwas zu finden, bis mir aufgeht, dass das Geräusch auch noch da ist, wenn der Wagen steht. Jetzt klärt sich zu unserer Erleichterung alles auf. Es sind nur die singenden Hochspannungsleitungen, die bei uns Panik ausgelöst haben. Ein Geräusch, das ich in Deutschland zuletzt vor Jahrzehnten gehört habe.
Wir fahren über Parramatta und Liverpool. Als wir von der Schnellstraße das erstemal freien Blick auf die Küste unter uns haben, lockt es uns ans Wasser. Erste Station ist Stanwell Park. An einer einsamen Bucht machen wir Rast. Die Suche nach einem Restaurant ist allerdings ergebnislos. Wer hier wohnt oder hierher kommt, der ist Selbstversorger. Am Mount Keira Hill mit Blick auf Wollongong finden wir dann, was wir suchen. Hier legen wir unsere erste Lunchpause ein. Zwei alte Damen bewirtschaften ein Ausflugslokal auf dem Hügel.
Bei einem Spaziergang in Minnamura beobachten wir einen einsamen Pelikan, wie er sich mit wenigen Flügelschlägen aus dem klaren Wasser in die Lüfte erhebt. Die steife Brise von Osten nutzen die Surfer, um mit rasantem Tempo eine kleine Bucht in eine Rennstrecke zu verwandeln. Wir lassen uns den Wind um die Nase blasen und wandern bis in die Dünen an einem breiten Sandstrand. Es ist nicht Saison, und so haben wir überall das Gefühl der unendlichen Einsamkeit. Sicher wird hier, noch im Einflussbereich von Sydney, im Sommer mehr los sein.
Der Wind bläst zwar recht kräftig, aber wohl nicht genug, um im Zusammenspiel mit dem richtigen Wasserstand die Attraktion von Kiama zu aktivieren. Das im Stadtprospekt versprochene Ereignis des wasserspeienden Küstenfelsens (Blowhole) findet zur Zeit nicht statt.
In Nowra kommen wir um 17:30 Uhr an, machen einen kleinen Stadtbummel und beschließen, am nächsten Morgen noch ein paar Einkäufe in der Stadt zu erledigen. Jack hatte uns die Empfehlung mitgegeben, überall wo wir in New South Wales einkehren, einem Club beizutreten. Die Clubmitgliedschaft kostet nichts, ist vorübergehend durch Eintragung in das Mitgliederverzeichnis zu erwerben und berechtigt zum Betreten des dem Club angeschlossenen lizenzierten Restaurants. Der dem Hotel gegenüberliegende Club hat heute aber eine geschlossene Gesellschaft. Das Restaurant ist belegt. Diese Clubmitgliedschaft im 'Bomaderry Leagues Club' nutzen wir also nicht aus und verzichten auf das Clubessen in der uns alternativ angebotenen Spielhalle. Lieber gehen wir noch einmal in die Stadt zurück. Dort hatten wir beim ersten Spaziergang einen Chinesen entdeckt. Diese Wahl brauchen wir nicht zu bereuen. Es gibt Meeresfrüchte mit den pikantesten Soßen und Beilagen. Und wieder wird es spät, ehe wir zum Hotel zurückgehen.
Übernachtung im Hotel Pleasant Way Motor Inn.

08.11.1990 Donnerstag Nowra - Eden (400 km)
Station in: Callala Bay, Huskisson, Jervey's Bay, Vincentia, Pebbly Beach
Frühstück haben wir uns aufs Zimmer bestellt. Um 08:00 Uhr geht neben der Zimmer-Eingangstür eine Klappe auf, und unser Frühstück wird in die Küche geschoben. Praktisch, praktisch. Der Tag kann beginnen. Das Hotel liegt direkt am Fluss. Während der morgendlichen Abrechnung plauschen wir noch etwas mit dem Hotelier, der sich anbietet, telefonisch ein Hotelzimmer in Eden, unserer nächsten Station, zu reservieren. Er empfiehlt uns auch einen Spaziergang auf dem 'Ben Walk'. So sind wir dann 1,5 Stunden in einer herrlichen Landschaft unterwegs, zum Teil auf Steilklippen über dem Fluss und entlang dem Lauf eines kleinen Nebenflusses, begleitet von ungezählten uns fremden Vogelstimmen. Bevor wir Nowra verlassen, geht's noch einmal in die City zum Shopping (Freizeithemd).
Unsere Tagestour führt uns zunächst nach Callala Bay. Die flache Landschaft im trockengelegten Schwemmland erinnert sehr an die Camargue. Einsamkeit, Einsamkeit. Die Callala Bay gehört uns allein. Weiter Sandstrand und kristallklares Wasser bei strahlendem Sonnenschein, wir sind drauf und dran, schon hier einen weiteren Tag Pause einzulegen. Die Ruhe dieser Zeit außerhalb der Saison hat aber auch ihre Nachteile. In Huskisson finden wir schon wieder keine Möglichkeit, unserer Stimmung entsprechend gemütlich zu essen. So gibt's schon wieder Fish'n ships-Lunch aus der Tüte, allerdings in schöner Umgebung direkt am Hafen. Es ist frisch und schmeckt vorzüglich. Die Möwen müssen das auch wissen. Sie geben erst Ruhe, als wir die Papiertüten im Mülleimer versenken.
Wir kommen gar nicht voran, dabei sollte die heutige Etappe nur der Einstimmung dienen. Unsere Route führt von einem kleinen Küstenort zum nächsten. Wo immer auf der Landkarte ein Strand oder eine Bucht verzeichnet ist, stoßen wir zur Küste vor. Vincentia und Jervey's Bay sind die nächsten Stationen. Auf einer Klippe mit wunderbarer Aussicht auf die Bucht und die auf den Strand auflaufenden Wellen lassen wir uns erneut viel Zeit, stromern durch den Wald und beobachten und photographieren Kookaburras [deutsch 'Jägerliest, Lachender Hans - lat. Dacelo novaeguineae].
Angestrengt halte ich Ausschau nach einem bestimmten Wegweiser. Irgendwo auf der Strecke soll links ein kleiner Weg abzweigen. Auf meiner Karte ist nichts verzeichnet, und den Namen der Bucht, die ich ansteuern will, habe ich inzwischen auch vergessen. Ein kleines unscheinbares Holzschild mit verwitterter Schrift 'Pebbly Beach' weist auf einen unbefestigten Waldweg. Das muss es sein, wonach ich suche. Durch dichten Eukalyptuswald in allen Vegetationsstufen mit noch dichterem Unterholz und undurchdringlich scheinenden Farnen führt der Weg in Richtung Küste. Als sich der Wald lichtet und den Blick auf das Meer freigibt, wissen wir, dass sich dieser Abstecher gelohnt hat. Allein die Landschaft und die Einsamkeit sind ein Genuß. Auf der Lichtung - direkt vor dem Strand - äsen Känguruhs. Zutraulich lassen sie sich ganz aus der Nähe beobachten. Wir können uns kaum wieder trennen.
Ab 18:00 Uhr, wir passieren gerade Namoora am südlichsten Ende von New South Wales, fängt es an zu regnen. Hoffentlich ist das nicht die übliche Begrüßung für Besucher in Victoria. Als wir in der Dunkelheit Merimbula passieren, haben wir den Eindruck, etwas ganz Tolles zu verpassen. Die ganze Stadt erstrahlt in hellstem Licht, über den Straßen Lichterketten, überall blinken die Neonreklamen, und wir haben das Gefühl, dass hier im Bereich der Grenze zwischen New South Wales und Victoria etwas ganz Besonderes los sein muss. Da wir in Eden das Hotel vorbestellt haben und der Abend schon fortgeschritten ist, beschließen wir, am nächsten Morgen zurückzufahren. Ankunft 20:00 Uhr im Hotel in Eden. Es sind nur wenige Gäste im Restaurant, als wir dort in uriger Umgebung mit einem wunderbaren Fischgericht den Tag beschließen.
Übernachtung im Coachman's Rest Motor Inn.

Am 09.11.1990 passieren wir die Grenze nach Victoria.


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Von der Mündung bis zu Quelle.
- Unbändiger River Murray -

1993 (blaue Linie) Murray-Tour (Abschnitt New South Wales)
18.11.1993 [161 km] Wir sind aus Süd-Australien kommend, einige Kilometer dem 'River Murray' durch Victoria gefolgt, ehe wir bei Tocumwal [Motel Kingswood] die Grenze nach New South Wales überqueren.

19.11.1993 [189 km] Lake Mulwala, Albury
20.11.1993 [366 km] Cooma
21.11.1993 [249 km] Snowy Mountains, Weingut am Snowy River
22.11.1993 [153 km] Canberra, Queanbeyan
23.11.1993 [283 km] Nowra (Pleasant Way Motor Inn)
24.11.1993 [76 km] Jervis Bay, Nowra
25.11.1993 [337 km] Newcastle
26.11.1993 Newcastle
27.11.1993 Newcastle
28.11.1993 [186 km] Sydney
29.11.1993 [46 km] Sydney
30.11.1993 [27 km] Über Bondi zum Flughafen Sydney, ab 16:45 Uhr (QF 105), umsteigen Bangkok
01.12.1993 an Frankfurt 06:20 Uhr
18.11.1993 Noch wenige Kilometer und wir überqueren wieder den Murray, um nun endgültig Victoria zu verlassen. In Tocumwal beziehen wir in einem ruhigen und sauberen Motel Quartier und fühlen uns wieder pudelwohl. Nachdem wir uns eingerichtet haben, folgt eine entspannende Stunde am und im Salzwasser-Swimmingpool. Für das Dinner im BYO-Restaurant legen wir aus unseren Beständen eine Flasche Coonawarra kühl. Mit einem vorzüglichen Abendessen im geschmackvoll eingerichteten Restaurant, wir haben ihm 3 Sterne verlieren, beschließen wir einen Tag, der uns Echuca schnell vergessen ließ.

19.11.1993 So gemütlich wie heute sind wir schon lange nicht aufgebrochen. Unsere Tagesetappen sind so kurz bemessen, dass immer Zeit für die schönen Dinge am Rande der Straße bleibt. Aber auch in Tocumwal hat das Murray-Hochwasser seinen Schlamm am Ufer hinterlassen. Man kann jetzt zwar vielfach dichter ans Flussufer, aber Spaziergänge lassen die Verhältnisse noch nicht zu. Wir fahren jetzt nördlich des Murray. Die Sümpfe und Überschwemmungsgebiete reichen stellenweise immer noch bis an die kleine Nebenstraße und sind bevölkert von Heerscharen schreiender Wasservögel und weißer Kakadus. Am Mulwala State Forest vorbei erreichen wir den künstlichen Stausee Lake Mulwala. Eine historische Stätte am anderen Flussufer veranlasst uns, doch noch einmal New South Wales zu verlassen. Nach einem kleinen Bummel in Yarrawonga besuchen wir die Byramine Homestead. Das älteste Haus dieser Region wurde 1842 von der Schwägerin des Entdeckers Hume errichtet. Über 300 km von jeglicher anderen Besiedlung entfernt hatte sie sich hierher in die Wildnis zurückgezogen, als ihr Mann ermordet worden war. Das ansprechende, aus Sicherheitsaspekten gegen Angreifer, achteckige Haus wurde in Privatinitiative restauriert und ist seit 1988 als Touristenattraktion zugänglich. Wir sind die einzigen Besucher und werden vom Besitzer vor unserem Rundgang kräftig gegen die allgegenwärtigen Mücken eingerieben. Bevor wir wieder aufbrechen, genießen wir noch einen Tee und plaudern etwas mit den Eigentümern.
Stromaufwärts dem Lauf des Murray River folgend erreichen wir wieder NSW und setzen wir unsere Fahrt am nördlichen Ufer des Lake Mulwala fort. Gespenstig anzusehen, als ob das Wasser erst kürzlich aufgestaut wurde, ragen die Skelette tausender Akazien und Eukalypten aus dem See. Zügig kommen wir voran, auch als es ab Howlong wieder anfängt zu regnen. Der Regen begleitet uns bis Albury. Nach dem Einchecken im Hotel nutzen wir eine Regenpause, um uns die Stadt anzusehen. Die frühere Grenzstadt zwischen NSW und Victoria, direkt an der Bahnlinie Sydney-Melbourne gelegen, hat eine geradezu großstädtische Ausstrahlung, mit ihren breiten Straßen und steinernen Prachtbauten. Am Betrieb in den Straßen gemessen, sollte man nicht meinen, daß sie 'nur' 40.000 Einwohner hat. Sehenswert ist vor allem der riesige Bahnhof mit dem längsten Bahnsteig Australiens. Seine Länge verdankt er dem Umstand, dass er zwei Zügen hintereinander Platz bieten musste, da die Bahnen der Länder NSW und Victoria unterschiedliche Spurweiten hatten und jedes Land Wert auf seinen eigenen Bahnhof legte. So mußten die Passagiere, die aus Sydney kommend in den Zug nach Melbourne umsteigen mussten, oder umgekehrt, einige hundert Meter den Bahnsteig entlang wandern.

20.11.1993 Kein Regen mehr, aber immer noch wolkenverhangener Himmel begrüßt uns am nächsten Morgen. Östlich von Albury erfordern riesige Stauseen mit einem unübersichtlichen Gewirr von Seitenarmen unsere ganze Aufmerksamkeit, um nicht von der geplanten Route abzukommen. An einer schmalen Stelle überspannt eine Eisenbrücke den Lake Hume, den der Murray hier bildet, und wir sind abermals auf victorianischem Gebiet. Ein Glück, dass es keine Grenzkontrollen gibt. Es ist eine zauberhafte Landschaft, die sich im satten Grün des Frühjahres darbietet. Sogar die Wolken schieben sich allmählich zusammen, so dass immer mehr blauer Himmel zum Vorschein kommt. Wir sind hingerissen von der nunmehr sanften Romantik des Murraytals. Der Fluss ist inzwischen etwas schmaler geworden, hat seine Faszination dadurch aber keineswegs verloren. Wir folgen seinem Lauf noch über Walwa hinaus bis Towong, kurz bevor er sich in der Wildnis der Snowy Mountains verliert. Eine alte Holzbrücke führt uns erneut ans nördliche Ufer, und damit sind wir jetzt endgültig in NSW.
Auf kleinen Nebenstaßen über die Dörfer Greg Greg und Tooma - ganz allmählich werden die Berge immer höher - nähern wir uns den Snowy Mountains. Nachdem wir die Maragle Range passiert haben, geht es in wilden Serpentinen hinunter ins Tal des Tumut River und zum Talbingo Stausee. Ab hier sind wir in der Einsamkeit der dunklen Wäldern des Kosciusco Nationalparks. Mühsam klettert der Wagen wieder aus dem tiefen Taleinschnitt des Flusstales hinauf in die bis zu 2000 m aufragende Bergwelt der Snowy Mountains, wie dieser Teil der großen Dividing Range genannt wird. In Cabramurra pfeift uns ein eisiger Ostwind ins Gesicht, als wir aussteigen, um den herrlichen Panoramablick über die einsame Bergwelt zu genießen. Die kleine Feriensiedlung ist einsam und verlassen. Verwundert stellen wir fest, dass ein Souvenirshop mit angeschlossenem Imbiss geöffnet ist. Damit wir unser gegrilltes Hähnchen in Ruhe verdrücken können, schließt der Inhaber uns sogar den ansonsten geschlossenen Speiseraum auf und setzt einen Heizlüfter in Gang. So etwas erlebt man wirklich nur in Australien.
Bis hinter Kiandra begleitet uns noch der Hochwald, dessen Stille nur von vereinzelten Schreien herrlich bunter Papageien unterbrochen wird. Bis hinunter nach Cooma wird die Landschaft dann wieder von hügeligem Weideland beherrscht. Cooma empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein. Das von uns angesteuerte Hotel sieht zwar sehr ansprechend aus, scheint aber leer und geschlossen. Auf unser klingeln erscheint der Inhaber und bedeutet uns, daß er außerhalb der Saison nur bei Bedarf öffnet, dass das Restaurant aber auf jeden Fall geschlossen ist. Vor dem obligatorischen Stadtbummel sitzen wir zunächst mit unserem selbst zubereiteten Nachmittagskaffee in der warmen Nachmittagssonne vor unserem Zimmer.
Die Stadt Cooma entwickelte sich zu ihrer heutigen Größe, als sie ab 1949 zur Heimat der aus aller Welt herbeigeströmten Bauarbeiter - es waren 33 verschiedene Nationalitäten - für ein riesiges Wasserkraft-Projekt zur Versorgung der Canberra-Region wurde. Angeregt durch katastrophale Dürren, hat man hier ein System geschaffen, um den Wasserreichtum der Region zur Regulierung der Flüsse Murray und Murrumbidgee zu nutzen. In 16 Stauseen, die durch 140 km Tunnel miteinander verbunden sind, wird das Wasser der Flüsse Tumut und Snowy River gespeichert, um bei Bedarf in die nach Westen fließenden Murray und Murrumbidgee geleitet zu werden. Gleichzeitig wird dabei in 7 Kraftwerken, wovon zwei davon unterirdisch angelegt sind, noch Strom erzeugt.

Es ist wieder einmal Wochenende, und der Betrieb in der Stadt ebbt gerade ab. Wir bummeln die Hauptstraße entlang und halten dabei Ausschau nach einem geeigneten Restaurant für den Abend. Wegen der örtlichen Nähe entschließen wir uns dann aber dazu, ins Nachbarhotel (Marlborough) zu gehen. Im großen und vornehm eingerichteten Speisesaal steht schon der geschmückte Weinachtsbaum - heute ist der 20.November. Der Rest ist nur erwähnenswert, weil er uns 'mal wieder so untypisch vorkommt. Serviert wird im Eiltempo, so als ob das Personal schnell nach Hause will. Aus den, in die Decke eingelassenen Lautsprechen ertönt überlaute schrille Jazzmusik. Die Rechnung wird dann gleich mit dem Dessert serviert, nach dem Motto: 'Das war jetzt genug'. Na ja, das gibt's bei uns auch.

21.11.1993 Ob das wohl gut geht? Wir haben doch keine Schneeketten dabei! Als wir bei strahlendem Sonnenschein um 07:45 Uhr aufbrechen wollen, sind die Windschutzscheiben zugefroren und es ist eisig kalt. Trotzdem, es verspricht, ein wunderbarer Tag zu werden. Gleich außerhalb der Stadt begrüßt uns eine muntere Schar bunter Papageien und Kakadus. Auf einem Weidezaun sitzen sie in friedlicher Eintracht beieinander, weiße und rosa Kakadus und rote Papageien mit grünen und blauen Schwänzen, und lassen sich von den ersten Strahlen der Morgensonne wärmen. Schon nach wenigen Kilometern sehen wir auf den noch entfernten Bergen die ersten Schneefelder blitzen. Es ist ein eigentümliches Gefühl, nach Hitze, Staub und Wüste, den ersten Schnee zu erblicken. Es ist wirklich das Land der Kontraste. In Berridale besorgen wir uns noch schnell neue Batterien für den Fotoapparat. Bei der Gelegenheit, das Geschäft ist gleichzeitig Tourist-Information, erhalten wir noch einen Tip für den Nachmittag. 'Wenn ihr sowieso nicht zum Fischen geht, dann solltet ihr eine kleine Schleife übers Land drehen und die 'Snowy River Winery' besuchen', meint der Ladenbesitzer.
Zunächst wollen wir aber in die Berge und Australiens Wintersportparadies einen Besuch abstatten. Gleich hinter Jindabyne, einem kleinen Feriendorf am gleichnamigen See, windet sich die Straße bis auf 1800 m hinauf. Nachdem wir am Eingang zum Nationalpark unser Tagesticket gelöst haben, sind wir auch schon bald in einer einmalig schönen, aber herben Hochgebirgslandschaft. In den Seitentälern murmeln kleine Bäche, und ihre Wasser sammeln sich schon hier oben zu ansehnlichen Flüssen. Das kristallklare Wasser gurgelt über rundgeschliffene Felsen zu Tal. Hier oben entspringt auch der Murray River. Er ist der einzige Fluss, der den Weg nach Westen gefunden hat, alle anderen fließen, wenn auch nicht immer auf direktem Weg, nach Osten, um sich in den Pazifik zu ergießen. Die zwei kleinen Orte auf der Strecke wirken um diese Jahreszeit recht verlassen, natürlich ist auch keine Liftanlage in Betrieb. Als wir jedoch am Charlotte Pass, direkt am Fuß des Mount Kosciusco, mit 2228 m Australiens höchstem Berg, das Ende der Straße erreichen, sind wir mitten drin in der alpinen Szenerie. Die Berge ringsherum sind voller, in der Sonne gleißender Schneefelder. Am kleinen Parkplatz präparieren einige Unentwegte ihre Langlaufskier. Der Mount Kosciusco hat sein Haupt in Wolken gehüllt, und dieses Wolkengebilde vergrößert sich zusehends. Wir machen einen kurzen Spaziergang. Nein, ein Spaziergang ist es nicht. Nachdem wir noch einmal zum Auto zurückgekehrt sind, um noch einen weiteren Pullover überzuziehen, kämpfen wir uns gegen einen eisigen Sturm bis zu einer kleinen Aussichtsplattform vor. Schnell ein paar Fotos von der faszinierenden Landschaft im sich minütlich ändernden Licht der vorbeirasenden Wolken, und dann zurück zum Auto, in dem diesmal nicht die Klimaanlage, sondern die Heizung in Betrieb ist.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Zentrum von Jindabyne treten wir die Rückfahrt an, um in Berridale auf eine Gravelroad abzubiegen, die uns zu dem empfohlenen Weingut bringen soll. Wieder einmal eine kurzfristige Entscheidung, die wir unser Leben lang nicht vergessen werden. Der staubige und steinige Weg führt durch bergiges Weideland. An den Wegkreuzungen weisen die selbstgefertigten typisch australischen Briefkästen aus alten Milchkannen oder Benzinfässern daraufhin, dass irgendwo versteckt hinter Hügeln Farmen liegen müssen. Scheußliche Rindergittter im Weg und schmale Durchfahrten in den Zäunen markieren die Grenze zwischen den Besitzungen. Nach 14 km erreichen wir eine Farm, ohne vorher auch nur eine Weinrebe gesehen zu haben.
Teilweise sind die Wände einiger Gebäude unter Einschluss riesiger Findlinge errichtet. Es sieht so aus, als ob man Steine, die sich nicht wegräumen ließen, einfach in die Gebäude mit integriert habe. Eines dieser Gebäude ist ein Restaurant, das, wie wir bei einem Blick aus dem Fenster feststellen, auf einer Steilklippe hoch über dem Snowy River errichtet wurde. Wahrlich ein geschickt in die Natur integrierter Bau mit einer faszinierenden Aussicht. In einer rustikal eingerichteten Probierstube finde ich dann auch einen Wein, der zu unserem Schlemmermahl aus Suppe und geräucherter Forelle passt. Anschließend ziehen wir mit dem restlichen Wein und dem Weinkühler auf die Terrasse. Tief unter uns gurgelt der Fluß durch die Schlucht und über uns segeln weiße Wolken am strahlendblauen Himmel. Als sich noch ein Ehepaar aus Sydney zu uns gesellt und wir über unsere Reise plaudern, vergeht die Zeit wie im Flug. Hier könnte nicht nur der Tag zu Ende gehen, das könnte auch der Höhe- und Schlußpunkt dieser Reise sein. Zur Zeit können wir uns nichts Schöneres vorstellen, als den australischen Frühling zu genießen. Zum Tagesausklang sitzen wir dann mit Kaffee und Tee wieder vor unserem Hotelzimmer und lassen uns die Sonne aufs Fell brennen. Von der eisigen Kälte in den nahen Bergen ist hier unten tagsüber nichts zu spüren.

22.11.1993. Es gehört zwar nicht zu NSW, das ACT (Australian Capital Territory) mit der Bundeshauptstadt Canberra, ist aber durchaus einen Abstecher wert. Morgens heißt es allerdings wieder: Scheiben kratzen. Es sind nur 111 km auf dem gut ausgebauten Monaro Highway bis Canberra. In einer guten Stunde sind wir mitten in der Stadt. Vom 842 m hohen Ainslie Hill geht der Blick, bei strahlender Morgensonne, hinunter auf die australische Metropole. Eingerahmt von dunklen Bergen liegt die erst 1913 gegründete Stadt mit dem künstlichen 11 km langen Lake Burley Griffin zu unseren Füßen. Der Blick geht über das 'war memorial' und die Anzac Parade hinüber auf das andere Seeufer mit dem alten Parlamentsgebäude und dann hinauf zum 'Capital Hill' mit dem neuen teils unterirdischen Parlament, auf dessen Dach weithin sichtbar die australische Bundeflagge weht.
Im zentral gelegenen Commonwealth Park lassen wir das Auto stehen und erwandern zuerst die Seite mit den Regierungs- und Verwaltungsgebäuden rund um den Capital Hill und anschließend die City. Es ist ein mühsames Unterfangen, diese Stadt zu Fuß zu erkunden. Um aber die Ausstrahlung der weitläufigen Gartenviertel mit den diplomatischen Vertretungen und Ministerien zu erleben, wäre eine Stadtrundfahrt sicher nicht geeignet. Die Ruhe und der wenige Verkehr tragen dazu bei, dass der erste Teil ein geruhsamer Bummel wird. Immer wieder schimmert der Lake Burley Griffin zwischen Bäumen und Gebäuden hindurch, und von überall ist die Fontäne des riesigen Springbrunnens mitten im See zu sehen. Weit geht der Blick über das bergige Land, je höher wir den Capitol Hill erklimmen.
In der City herrscht reger Betrieb. Die großzügigen Einkaufspassagen sind weihnachtlich geschmückt und die Menschen hasten und hetzen von einem Geschäft zum anderen. Großstadtbetrieb, wie überall in der Welt. Zeit für uns, ins benachbarte Queanbeyan aufzubrechen. Über großzügige Schnellstraßen sind wir schnell vor Ort, müssen allerdings die Erfahrung machen, dass man im fließenden Verkehr auch schon mal am Ziel vorbeifährt. Dadurch gewinnen wir aber gleich ein Bild von der Hauptgeschäftsstraße der Stadt am Molonglo River. Mit einem Stadtbummel und anschließendem Abendessen im gemütlichen Restaurant des Hotels beschließen wir dann auch den Tag. Obwohl italienisch geführt, gelingt es uns aber auch hier nicht, das Essen mit einem Espresso zu krönen.

Es ist Dienstag der 23. November 1993, und wir starten die letzte Woche unseres Australienaufenthalts. Schon um 08:00 Uhr sind wir wieder unterwegs. Zügig geht es auf dem gut ausgebauten Highway, vorbei am Lake Bathurst, nach Norden. In Goulburn machen wir Station, und sind überrascht, in einer solch großen und betriebsamen Stadt gelandet zu sein. Prachtvolle Bauten aus dem vorigen Jahrhundert beherrschen das Stadtbild. Goulburn war die erste Stadt Australiens abseits der Küste. Sie entstand, als die Versorgung von Sydney nicht mehr aus deren unmittelbarer Umgebung zu gewährleisten war. Ein wunderbarer schmiedeeiserner Pavillon zu Ehren von Queen Victoria erinnert an alte Glanzzeiten. Eine kilometerlange Einkaufsstraße, die bis zur Fertigstellung einer Stadtumgehung Hauptdurchgangsstraße war, wird zur Zeit in eine geschmackvolle Fußgängerzone umgewandelt und lädt zu einem ausgedehnten Stadtbummel ein. Wir sind angetan von der lockeren Atmosphäre.
Es gibt nicht viele Querverbindungen, um die Dividing Ranges in Richtung Küste zu überqueren. Kurz vor Bowral zweigt endlich eine Nebenstrecke ab, die verspricht, uns unserem Tagesziel wieder etwas näher zu bringen. Über Sutton Forest, Moss Vale und Fitzroy Falls geht die Fahrt auf schmalen Straßen und in engen Serpentinen berghoch und bergrunter. Am Lake Yarrunga liegt das kleine malerische Feriendorf Kangaroo Valley, in dem Holzschnitzereien aus einheimischen Bäumen unsere Aufmerksamkeit erwecken. Noch einmal folgt eine Tour durch die Berge, ehe sich endlich die breite Küstenebene vor uns auftut und Nowra zu unseren Füßen liegt.
Die Stadt hat sich in den letzten drei Jahren total verändert. Nur schwer finden wir die Stellen alter Erinnerungen wieder. Unser Motel hat inzwischen den Besitzer gewechselt und ist vergrößert worden. Das Chinarestaurant existiert auch noch und wird uns heute zum Abendessen wiedersehen. Aber auch diesmal ist der Höhepunkt ein Spaziergang entlang dem 'Bens walk' auf den Klippen hoch über dem Shoalhaven River und durch ein reizvolles Seitental. Zwei Stunden sind wir bei angenehmen 22°C unterwegs.

24.11.1993 'Dann müsst ihr ins Vogelschutzgebiet fahren. Und nehmt auf jeden Fall eine Tüte Sonnenblumenkerne mit', rät unser Hotelwirt am nächsten Morgen, als er hört, daß wir zur Jervis Bay wollen. Mit seinem Dauerausweis, ohne den wir Eintritt bezahlen müssten und einer Tüte Sonnenblumenkernen, die er uns in die Hand drückt, brechen wir auf. Wir umrunden die ganze Bucht und sind schon um 08:30 Uhr im Jervis Bay Nationalpark. Green Patch heißt ein Stückchen dieser herrlichen Natur direkt am Wasser. Die ausgestreckte Hand mit dem Futter lockt in wenigen Minuten eine Unzahl bunter Papageien an. Die bunte Schar der verschieden Rosellas, auch ein paar Königspapageien sind darunter, macht einen Höllenlärm und wird immer dreister. Als noch andere Besucher eintreffen, machen wir uns auf den Weg in den nahen Busch. Unbeschreiblich unsere Freude, als wir auf einem nahen Baum eine Gruppe Gelbschwänziger schwarzer Kakadus entdecken, die in der wärmenden Morgensonne ihr Gefieder putzen.
Am Bootshafen in Huskisson sitzen wir an alter Stelle und genießen hervorragenden frischen Fisch mit Chips. Wir haben das Gefühl, erst vor kurzem hier gewesen zu sein. Sogar die Möwen scheinen noch die gleichen wie 1990 zu sein. Auf der Suche nach uns noch unbekannten Ecken, landen wir im Seven Mile Beach Nationalpark. Zwei Stunden lang wandern wir am Strand entlang und lassen uns die frische Brise um die Ohren pusten.

25.11.1993 Es sind nur 340 km bis Newcastle, wir müssen aber durch Australiens dichtbesiedelstes Gebiet. Um 07:50 Uhr starten wir deshalb zum versprochenen Besuch bei unseren alten Freunden in Newcastle. Es ist wieder die Nationalstraße Nr.1, die wir unter den Rädern haben. Bei ständig zunehmendem Verkehr nähern wir uns Sydney. Anders als noch vor drei Jahren, sehen wir die Städte Kiama, Wollongong und Helensburgh aber nur aus der Ferne, denn der Highway führt nicht mehr mitten durch die Orte, sondern in großem Abstand an ihnen vorbei. Noch weit vor Sydney versuchen wir, eine Umgehung zu finden, um im weiten Bogen die Metropole zu umrunden. Leider gestaltet sich die Route über Liverpool und Parramatta zur wahren Tortur, Baustelle reiht sich an Baustelle. 80 km quälen wir uns durch einen einzigen Engpass, ehe wir bei Hornsby endlich wieder den ausgebauten Highway erreichen.
Bei Wyong beschließen wir, die neue "1" noch einmal zu verlassen, um dem küstennahen alten Pacific Highway zu folgen. Mehrere große Seen, nur durch schmale Landzungen vom Meer getrennt, beherrschen die Landschaft und sind ein Eldorado für Wassersportler und Erholungssuchende aus den nahen Großstädten. Jetzt, außerhalb der Saison, ist davon allerdings noch nichts zu spüren. Nachdem wir uns im Gewirr der vielen kleinen Straßen regelrecht verirrt haben, hilft nur noch der Besuch eines 'tourist office'. Mit einer detaillierten Karte der Gegend haben wir aber die Orientierung schnell wieder. Nach einem Restaurant brauchen wir nicht lange zu suchen. Auf der Sonnenterrasse eines kleinen Gasthauses direkt am Lake Budgewoi lassen wir uns verwöhnen. Es ist ein strahlender Frühlingstag und wir genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Platzes. Zum delikaten Fisch entkorken wir noch eine Flasche des süffigen Coonawarra, der bis hierher überlebt hat. An den Preisen merken wir dann auch, dass man hier sein Geld mit Touristen verdient.
Auf der Weiterfahrt machen wir dann noch einen kleinen Abstecher an die Pazifikküste. Als wir am Wybung Head ein Felsmassiv auf einer kleinen Landzunge erklimmen wollen, versucht ein kräftiger Wind uns daran zu hindern. Dieser Wind ist es auch, der das Meer gegen die felsige Küste treibt, wo die türkisfarbenen Brecher sich in weißer Gischt auflösen. Pünktlich zum 'afternoon tea' sind wir in Kotara. Nach dem herzlichen Wiedersehen ist es natürlich der Bericht über unsere Abenteuer in den letzten 10 Wochen, der die Unterhaltung bestimmt.

26.11.1993 Nachdem morgens der Picknickkorb gepackt ist, brechen wir zu einem Tagesausflug auf. Durch kleine Feriendörfer an herrlichen Stränden und eine abwechslungsreiche Landschaft fahren wir auf der nördlich von Newcastle gelegenen Halbinsel bis Nelson Bay. Unterwegs gibt's im Schatten einer riesigen Akazie Picknick und eine kurze Unterbrechung für 'shopping'. Leider kann sich unsere australische Bekannte mit ihrer Behinderung noch nicht so bewegen, wie sie es gerne möchte. Zum Abschluss besteigen wir noch den Aussichtspunkt am Leuchtturm. Zurück geht die Fahrt durch wunderschöne Vororte mit prächtigen Bungalows und Vorgärten. Den Abend verbringen wir mit einem Barbecue im Garten.
27.11.1993 Elizabeth hat sich gestern wohl doch etwas übernommen. So beschließen wir, keine weiteren Ausflüge zu unternehmen und den Tag in Haus und Garten zu verbringen. Die Temperatur steigt auf über 30°C und ist damit auch nicht angetan zu viel Aktivitäten zu entwickeln. Nachmittags fahre ich mit Jack zu einer Stippvisite seines Bowlingclubs. Bei einem kühlen Bier erläutert mir Jack die Besonderheiten des australischen Volkssports 'lawn bowling', und ich bewundere die Geschicklichkeit und Begeisterungsfähigkeit der Akteure auf dem grünen Rasen.

28.11.1993 Gemütlich, wie es sich für einen Sonntag gehört, brechen wir um 11:00 Uhr auf. Auch Sydney hat sich gewaltig verändert und ich habe keinen Stadtplan eingesteckt, 'weil ich doch alles kenne'. Ehe wir es uns versehen, tauchen wir in einem Tunnel unter dem Hafen hindurch und sind auf der falschen Seite der Stadt. Auf der Rückfahrt passieren wir dann Kings Cross und sind angetan von dem bunten Treiben in den engen Straßen und Gassen. Man sollte es nicht glauben, aber selbst am Sonntag ist kaum ein Parkplatz zu finden. Es dauert lange, ehe wir das Auto endlich abstellen können. Zu Fuß maschieren wir zurück nach Kings Cross und lassen uns dort einfach treiben, über alte Tödelmärkte und durch's Rotlichtviertel. An einem belebten Platz finden wir sogar einen freien Tisch zum Lunch.
Über schmale Gassen und durch kleine Vororte verlassen wir die Stadt Richtung Osten, in Erwartung irgendwann auf einen Wegweiser zum Flughafen zu stoßen. Ehe wir uns versehen, haben wir plötzlich die Pazifikküste erreicht und sind im dem Badeort Bondi. Ein kleines sauberes Städtchen, das uns beim durchfahren so fasziniert, dass wir beschließen, morgen noch einmal zurückzukehren. Jetzt heißt es aber erstmal unser Hotel zu finden, was ohne Stadtplan allerdings wirklich einem Lotteriespiel gleicht.

29.11.1993 Trotz der Erfahrungen vom Vortag können wir uns nicht dazu entschließen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren. Irgendwo in Haymarket finden wir dann glücklicherweise einen Parkplatz für 3 Stunden. Durch Chinesenviertel und über die George Street marschieren wir in die City. Victoria Building, Pitt Street Mall, Martin Place und die vielen anheimelnden Geschäftspassagen wecken Erinnerungen an frühere Besuche in dieser einmaligen Stadt. Am Darling Harbour finden wir dann etwas schneller einen Parkplatz, um auf einer Terrasse mit Blick über die Skyline der City unser zweites Frühstück zu genießen. Bei der Fahrt zum Altstadtviertel 'The Rocks' verfranzen wir uns wieder und sind ruckzuck über die Harbour Bridge nördlich der Port Jackson Bucht. Vom Milsons Point können wir aber die Silhouette der Stadt einmal aus einer anderen Perspektive bewundern.
Inzwischen haben wir allerdings die Orientierung wieder gefunden und wissen, wann man sich wohin einordnet, um nicht wieder eine Abfahrt zu verpassen. Wider Erwarten finden wir in der Altstadt sofort einen Parkplatz und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant mit schöner Aussicht. Mit List und Tücke erwischen wir einen wunderbaren Platz am Ende des Circular Quai West, direkt am Wasser mit Blick auf die Oper. Von hier starten wir dann auch zu einem Bummel um das riesige Hafenbecken mit seinem bunten Treiben ein- und auslaufender Schiffe und Fähren bis zur Oper.
Auf dem gleichen Weg wie gestern brechen wir dann auf, um den Nachmittag in Bondi zu verbringen. Diese zauberhafte kleine Stadt rahmt in einem weiten Bogen die gleichnamige Badebucht ein. Ein ausgedehnter Bummel bei strahlendem Sonnenschein führt uns auf der Strandpromenade rund um die Bucht. Mit einer leckeren Eistüte liegen wir dann im Rasen und schauen dem Treiben der Surfer und Wellenreiter zu, die in Massen das Wasser bevölkern. Das Abendessen lassen wir uns im Hotel aufs Zimmer bringen.

30.11.1993 Eigentlich war es das für dieses Mal. Unsere Rundreise durch Australien ist beendet. Was aber mit dem halben Tag anstellen, der uns noch bis zum Abflug bleibt? Um im Hotel herumzulungern ist in Australien jede Stunde zu schade. Warum nicht noch etwas ans Meer fahren und Sonne, Wind und Wasser genießen? Gesagt getan. Um 08:30 Uhr brechen wir ins nahegelegene Maroubra auf. Bis mittags faulenzen wir am Meer und machen ausgedehnte Strandspaziergänge. Leider gibt es hier draußen kein vernünftiges Restaurant. Wir wechseln also noch einmal den Platz des Geschehens und landen in La Perouse an der Botany Bay, genau gegenüber dem Platz, an dem Captain Cook am 29.April 1770 erstmals australischen Boden betrat. Auf der Terrasse eines Restaurants beschließen wir, Australien 'lebewohl' zu sagen und unsere letzten Dollars auf den Kopf zu hauen. Überbackene Austern, Sekt und Espresso tragen dazu bei, dass wir diesen Platz niemals in unserem Leben vergessen werden.

Es sind nur noch wenige Kilometer bis zum Flughafen. Gepäck ausladen, Kilometerstand notieren, Wagen abgeben und einchecken, es klappt alles wie am Schnürchen. Pünktlich um 16:45 Uhr startet unsere Maschine und vor uns liegt ein Flug von 20 Stunden fast um die halbe Welt. Bis Bangkok sind es 7.522 km. Es ist erst 23:00 Uhr (-4 Stunden) als wir landen. Um 00:45 Uhr geht's weiter auf die nächsten 8.970 km bis Frankfurt. Noch einmal werden die Uhren um 6 Stunden vorgestellt, und so ist es erst 07:00 Uhr Ortszeit, als wir pünktlich landen.
Schon beim Anflug hatte der Pilot uns auf eine Besonderheit in der Heimat hingewiesen, das Thermometer zeigt -9°C. Muss der Winter uns denn gleich mit so eisiger Kälte und Schnee daran erinnern, dass das »Abenteuer Australien« zu Ende ist. Beim Verlassen des Zolls erwartet uns noch eine weiter Überraschung, an der Sperre erwartet uns unser Neffe Ralf. Er begleitet uns noch bis zum Hauptbahnhof. Dort erwischen wir gerade noch den ICE nach Kassel. Für die letzten Kilometer ins häusliche Heim gönnen wir uns dann eine Taxe.


[1986] [1990] [1993] [2003] [2007]

 

1998 Rundfahrt New South Wales (2.547 km) [hellblaue Linie]
- Die 5. Etappe einer 100-Tage-Reise -

06.10.1998 08:00 Uhr Thrifty-Airport, 09:25 Uhr ab Adelaide, 11:45 Uhr an Sydney, 12:00 Uhr Mietwagen Thrifty-Airport, [170 km] Kotara
07.10.1998 Kotara
08.10.1998 Kotara, Lake Macquarie
09.10.1998 Kotara, Barrington Tops NP
10.10.1998 [304 km] Tamworth
11.10.1998 [301 km] Tenterfield
12.10.1998 [230 km] Ballina
13.10.1998 [270 km] Nambucca Heads
14.10.1998 [21 km] Nambucca Heads
15.10.1998 [241 km] Forster
16.10.1998 [468 km] Bomaderry (Nowra)
17.10.1998 [47 km] Bomaderry
18.10.1998 [217 km] Katoomba
19.10.1998 [23 km] Katoomba
20.10.1998 [?? Km] Sydney [Oxford Koala Hotel]
21.10.1998 Sydney [Oxford Koala Hotel]
22.10.1998 Pkw abgeben Thrifty-Airport, 09:30 Uhr ab Flug QF 421, 13:50 Uhr an Hobart (Tasmanien) [Pacific Vista Hotel]

Aus meinem Tagebuch:
Also, auf zum Flughafen in Adelaide. Die Abfertigung geht reibungslos über die Bühne. Noch einmal taucht unser alter Freund Irving auf, mit Orangen aus seinem Garten als Reiseproviant. Pünktlich landen wir in Sydney, es gießt in Strömen. Mit dem Mietwagen brechen wir auf nach Kotara. Es ist so viel umgebaut in der City, dass wir zunächst durch die Stadt irren, ehe wir die richtige Auffahrt zur Harbour Bridge erwischen. Der Regen ist so stark, dass wir fast ohne Sicht über den Highway schleichen. Erst ab Swansea - wir machen einen Abstecher durch den Lake District - bessert sich das Wetter. Um 15:30 Uhr erreichen wir Kotara.
Drei Tage verbringen wir bei unseren alten Freunden. Wir sind unterwegs mit dem Ausflugsdampfer auf dem Lake Macquarie, sind zum Dinner beim Italiener (im zugigen Restaurant) und fahren in den Barrington Tops Nationalpark. Als wir am 10.Oktober aufbrechen, fühlen wir uns sterbenskrank. Wir haben uns in den zugigen Räumen unter den ständig quirlenden Ventilatoren eine heftige Erkältung eingefangen.
Hinaus in Sonne und Wärme - die Natur hat uns wieder. Nach dem Frühstück brechen wir auf, allerdings wieder bei Regen. Bei Singleton, nur wenige Kilometer landeinwärts, lockert die Bewölkung auf und die ersten Sonnenstrahlen erhellen die Landschaft. Durch die abwechslungreiche Bergwelt der Great Dividing Range fahren wir bis Tamworth. Gegen Abend scheint sich das Wetter endgültig zu beruhigen.

11.10.1998 Das wird der Tag der kleinen Provinzstädte. Sie sehen fast alle ähnlich aus, noch sehr viele Holzhäuser mit poppigen Fassaden, breite Straßen, hohe Bordsteine, die die Wassermassen der tropischen Regengüsse ableiten, überdachte Bürgersteige und Reklametafeln. In Tamworth ist es für einen Stadtbummel viel zu früh, die Stadt liegt noch in tiefem Schlaf, als wir aufbrechen. Wir drehen nur eine Schleife im Auto durch die Innenstadt. Der hereinbrechende Sonnentag sieht uns dann in Armidale bei einem Stadtbummel durch die belebte Fußgängerzone. Über Glen Innes fahren wir nach Tenterfield, kurz vor der Grenze zu Queensland. Nach dem wir uns ein geeignetes Hotel gesucht haben, ziehen wir los in die ländliche Umgebung am Ortsrand. Tiefe von tropischen Regengüssen ausgewaschene Rinnen durchziehen das Land, die Gully. In einer weiten Schleife erreichen wir den historischen Bahnhof. Heute ein Museum, ist er aber leider geschlossen.

12.10.1998 Durch die herrliche Gebirgslandschaft der Great Dividing Range mit ihren sonnendurchfluteten Eukalyptuswäldern bewegen wir uns auf die australische Ostküste zu. In Casino bummeln wir durch die Stadt und in Lismore kehren wir bei einem Chinesen zum Lunch ein. Am frühen Nachmittag erreichen wir Ballina. Es ist heiß, und wir genießen beim Bummel am Flußufer einen weiteren Sonnentag.

13.10.1998 Weiter nach Süden geht die Fahrt durch weitläufige Zuckerrohr-Plantagen. Grafton steuern wir an in Erinnerung an prächtige Jakaranda-Alleen. Leider ist die Hauptblüte schon vorüber. In Woolgoolga legen wir eine Lunchpause ein. Oft folgt der neue Highway Nr. 1 nicht seiner ursprünglichen alten Route. Diese ist dann als 'Scenic Route' deklariert und führt meistens durch die alte ursprüngliche Landschaft. So einer 'Scenic Route' folgen wir auch nach Sawtell, einem kleinen Ort unmittelbar an der Küste. Wir stehen hoch über dem Meer auf einer Klippe der Steilküste. Unter uns donnern die Brecher mit weißer Gischt auf das Ufer. Auf kleinen Felsinseln drängen sich kreischend und um den wenigen Platz kämpfend einige schwarze Kormorane. Wir sind mal wieder so fasziniert, dass wir den einsetzenden Regen zunächst gar nicht spüren. Das ist ein malerischer Küstenabschnitt. In Nambucca Heads steigen wir in einem erstklassigen, aber dennoch preiswerten, Hotel ab. Der Abendspaziergang führt uns durch den Ort entlang einer langen mit Graffittikunst besprühten Mauer, wieder bis an die Küste. Auch das Wetter ist ausgezeichnet - heiß und sonnig - und wir verlängern unsere Buchung spontan noch um eine weitere Nacht.

14.10.1998 So sind wir dann an unserem 'Zusatztag' einige Stunden am 'head' und dem weitläufigen einsamen Strand unterwegs.

15.10.1998 Auf der Fahrt weiter nach Süden überqueren wir immer wieder riesige breite Flußläufe. Daran ist gut abzulesen, dass fast alles Wasser aus der Great Dividing Range nach Osten in den Pazifik abfließt. In Port Macquarie treiben uns Erinnerungen durch die Stadt. Nur, zwölf Jahre nach unserem ersten Aufenthalt erkennen und finden wir nichts, woran wir uns von damals erinnern. Port Macquerie ist in den letzten Jahren eine riesige moderne Stadt geworden, mit einer schönen weitläufigen Parkanlage unmittelbar über der Hafenpromenade. Eine abwechslungsreiche Tour bringt uns auf der Küstenstraße durch die Orte Bonny Hills und Laurieton nach Forster. Es ist erst 13.00 Uhr, als wir dieses Ferienparadies erreichen. Ein ausgedehnter Spaziergang führt uns über den Bennetts Head hinaus bis zum 'One Mile Beach'. Auf dem Rückweg entdecken wir draußen im Meer Wale.

16.10.1998 Durch bewaldetes Bergland erreichen wir den Highway #1. Es geht an Newcastle vorbau, über Paramatta und Liverpool umfahren wir Sydney und erreichen bei Heathcote wieder die #1. Es ist Zeit für Lunch. Ein ausgezeichnetes Chinarestaurant kommt uns da gerade recht. Ohne Halt geht's dann durch bis Nowra. Enttäuschung, unser bevorzugtes Hotel existiert nicht mehr. In Bomaderry, am anderen Ufer des Shoalhaven River, finden wir eine Bleibe für die nächsten zwei Nächte. Mit einem gemütlichen Bummel beschließen wir diesen sehr warmen sonnigen Tag.

17.10.1998 Auch nachts hat es sich kaum abgekühlt. Sonne und Hitze begleiten uns auf dem Weg in den Jervis Bay Nationalpark. Im Schatten hoher Bäume wandern wir durch dieses Naturparadies. Hinunter zum Strand, auf einsamen Pfaden durch dichten Busch und stellenweise auf Bohlenwegen durch ein Hochmoor, wir suchen die einst so zutraulichen Papageien und die scheuen schwarzen Kakadus. Sie sind in den Gipfeln der Bäume zwar zu hören, aber selten zu sehen. Diese Veränderung resultiert aus den strengen Regeln des Fütterungsverbots, seit das Gebiet Nationalpark ist. Bei unserem Aufenthalt in Huskisson beobachten wir Delphine in der kleinen Hafenbucht. Anschließend geht's am Nordufer des Shoalhaven River entlang bis zum Shoalhaven Head. Eine Strandwanderung führt uns in den Seven Mile Beach Nationalpark und in die Dünenlandschaft an der Flußmündung des Shoalhaven River.

18.10.1998 Es ist schon am frühen Morgen brütend heiß. Das Thermometer soll im Laufe des Tages auf 31°C gehen. Nach einem Bummel in Kangaroo Valley und an der historischen steinernen Hampden Bridge steuern wir ein neues Ziel an. Über Penrith fahren wir nach Katoomba im Blue Mountains Nationalpark. Hier im renomierten Ausflugsgebiet gibt's erstmalig Ärger mit dem vorbestellten Zimmer. Nachlass auf Best Western-Mitgliedskarte wird nur auf Zimmer für Gruppenreisende gewährt. Man arbeitet sich schon auf die Olympiagäste von 2000 ein. Wir starten einen Fußmarsch zum Echo Point. Von der Abbruchkante des tiefen Taleinschnitts haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Blue Mountains und die Spitzen der 'Three Sisters'. In diesem Nationalpark spürt man, dass Sydney in unmittelbarer Nähe ist. Es ist mehr ein Naherholungsgebiet mit einem reichhaltigen Touristikangebot. Wir brechen unsere Wanderung ab, als dichte schwarze Wolken aufziehen. Wir schaffen es nicht mehr ganz ins Hotel zurück, einsetzender Regen zwingt uns zu mehreren Pausen. Der heiße Sturm, der den ganzehn Tag über aus Westen geweht hat, weicht einer ungemütlichen Kühle.

19.10.1998 Der neue Tag empfängt uns, wie der vorige aufgehört hat, mit bedecktem Himmel. Wir fahren mit dem Wagen bis zum Echo Point. Wir wandern zunächst zu den Aussichtsplattformen bei den 'Three Sisters' und dann auf teilweise schmalen Trampelpfaden weiter zur Station des 'Skytrain'. Wir sind gerade zurück, als wieder Regen einsetzt. Bevor wir ins Hotel zurückkehren, fahren wir noch einige Kilometer mit dem Auto am Cliff entlang. Die nächste vor uns liegende Etappe erfordert die Neuorganisation unseres Gepäcks. Den Nachmittag verbringen wir mit aufräumen, neu sortieren und packen.
20.10.1998 Es ist eisig kalt geworden, aber wieder etwas heiterer. Sydney ruft. Wie angenehm sind dann die über 20°C in Sydney. Selten haben wir uns in Australien so über Wärme gefreut. Der obligatorische Stadtbummel führt uns zunächst über den Hydepark nach Darling Harbour. Welche Enttäuschung, alles wird umgebaut, die Olympiade wirft ihre Schatten voraus. Darling Harbour hat seinen ganzen Charme und jegliche Ausstrahlung verloren, weil man es zu einem kommerziellen Unterhaltungsviertel umgestaltet hat. Dann können wir auch durch die Geschäftsstraßen der City wandern. Durchs Victoria Building, die Pitt Mall und den Martin Place erreichen wir wieder unser Hotel.

21.10.1998 Abschied vom 'Mainland'. Einen weiteren angenehm warmen Sonnentag verbringen wir im Hydepark, im Botanischen Garten - dieser Oase der Ruhe mitten im Großstadtgetümmel - und rund um die Oper, ehe wir in 'The Rocks' bei Wilson's zu Prawn mit Champagner einkehren. Acht Stunden waren wir unterwegs. Leider kommen wir wegen Baulärm und anderem Krach nicht zur Ruhe. Vielleicht hat das den Vorteil, dass wir den zweimaligen Feueralarm nicht verschlafen und der Aufforderung zum Sammeln in der Hotellobby folgen können. Bloß weg hier. Morgen beginnt die 6. Etappe dieser Reise auf Tasmanien.


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Einhundert Tage für einen Kontinent [grüne Linie]
- Etappe 3 -

Schnee und Eis in Australiens Südosten (1.398 km)

So 12.10.2003 [302 km] Von Lakes Entrance (Victoria) nach Merimbula
Mo 13.10.2003 [143 km] Bega, Cooma
Di 14.10.2003 [298 km] Jindabyne, Charlotte Pass, Thredbo
Mi 15.10.2003 Lake Eucumbene, Kiandra, Cooma
Do 16.10.2003 [321 km] Cooma, Jindabyne, Thredbbo, (Grenze nach Victoria), Wodonga
Fr 17.10.2003 [402 km] Ein Tag in der 'Alpin Region' (Victoria), Bright, Hotham Heights, Omeo
Sa 18.10.2003 [282 km] Corawa, Lake Mulwala, Tocumwal, (Grenze nach Victoria) Echuca

Unbekannte Snowy Mountains
So 12.10.2003 Merimbula (New South Wales). Nach einem morgendlichen Spaziergang in Lakes Entrance fahren wir zügig auf dem 'Princess Highway' bis nach Eden in New South Wales. In dem herrlich in einem Palmenhain gelegenen Caravanpark hat man angeblich keine Bettwäsche mehr. Im nur wenige Kilometer entfernten Merimbulla finden wir dann eine Unterkunft. Wir sind inzwischen wegen der sehr guten Erfahrungen komplett auf Übernachtungen in Hütten fixiert. Besonders interessant ist die Alternative natürlich durch den TTP-Mitgliedsausweis, der überall anerkannt wird, obwohl er nur 4 Wochen gültig sein sollte.

Mo 13.10.03 Bega, Cooma. Kurz hinter Bega biegen wir auf die #18 ab, den Snowy Mountain Highway. Die South Coast Range steigen bis auf 1.100 Meter an. In steilen und engen Serpentinen überwinden dieses Vorgebirge. Als wir den Pass hinter uns haben, blitzen in der Ferne die ersten Schneefelder in strahlendem Weiß. Noch einige Kilometer und wir sind in Cooma, wo wir mit mit unseren Frenden aus Newcastle verabredet sind. Zunächst haben wir aber genügend Zeit, um etwas in der Stadt herumzustrolchen. 'Im Laufe des Nachmittags' hatte Jack am Telefon gesagt. Es wird zwar recht spät, weil sie um Sydney herum in den üblichen 'traffic jam' geraten sind. Gemeinsam verbringen wir den Nachmittag und den Abend im Hotel. Dinner im gemütlichen Speisesaal ist in der gebuchten Pauschale enthalten und so sitzen wir auch noch spät am Abend zusammen.

Di 14.10.03 Jindabyne, Charlotte Pass, Thredbo. Ein Ausflug am nächsten Tag führt uns zunächst nach Jindabyne, wo wir uns am See etwas die Beine vertreten. Auf der Wintersport-Route fahren wir über Perisher Valley (die Ski-U-Bahn ist auch nicht mehr in Betrieb) bis zum Charlotte-Pass. Dort oben liegen noch ca. Zwei (2) Meter Schnee. Schneefräsen sind im Einsatz, um den Pass frei zu machen. Für uns ein ungewohntes Schauspiel, solche Schneemassen im sonst so heißen Australien anzutreffen. Die Skisaison ist allerdings zu Ende. Auch die Lokale sind alle geschlossen. Wir fahren zurück und nehmen die Route nach Thredbo Village. Dort sitzen wir dann bei strahlendem Sonnenschein auf einer Terrasse beim Lunch.

Mi 15.10.03 Lake Eucumbene, Kiandra, Cooma. Jack lässt es sich nicht nehmen. Den nächsten Tagesausflug sitzt er am Steuer. Wir nehmen die andere Route in den Mount Kosciuszko Nationalpark. Bei Adaminaby biegen wir ab zum Lake Eucumbene. Am See gibt es das bei Australiern übliche Picknick-Lunch. Ich werde abgelenkt durch einen leibhaftigen Ameisenigel. Bei Anglers Reach ist dann die Welt zu Ende. Aus früheren Jahre kennt Jack noch eine historische Stelle in den Bergen, die alte Goldgräbersiedlung Kiandra. Leider ist davon nichts mehr zu finden. Zu allem Überfluss beginnt es auch noch zu regnen. Auf dem Rückweg kehren wir noch in Adaminaby zu Kaffee und Kuchen ein. Mit einem Stadtbummel in Cooma beschließen wir das Tagesprogramm. Nach dem Dinner sitzen wir dann noch einige Stunden auf unserem Zimmer bei Sekt und Knabbereien.

Westwärte am Murray von der Quelle bis zur Mündung - Abschnitt New South Wales
Do 16.10.03 Cooma, Jindabyne, Thredbbo, Wodonga. Nach der herzlichen Verabschiedung von unserem Besuch brechen auch wir auf. Die Hauptrichtung ist westwärts. Wir werden wo immer möglich direkt dem Murray River auf seinem Weg zum Meer folgen. In Cooma und Jindabyne legen wir noch einmal kurze 'Shopping'-Pausen ein. Im Tal des Thredbo River folgen wir dem 'Alpine Way' durch den Nationalpark. In Thredbo stellen wir fest, dass der Sessellift zum 'Eagles Nest' in Betrieb ist. Eine verlockende Abwechslung. Oben angekommen folgt eine Wanderung durch feuchten Altschnee und über Gitterstege bis zum 'Mt. Kosciuszko Lookout'. Im 'Eagles Nest', einer urigen Skihütte kehren wir zum zünftigen Lunch ein. Zwei Wandervögel, Auswanderer aus Österreich, spendieren eine Lage Schnaps. Es wird ein langer Vormittag. Erst um 14:00 Uhr sitzen wir wieder im Auto. Den warmen Sonnentag muss man schließlich auskosten. In Khancoban verlassen wir den Nationalpark und sind kurz darauf im Tal des Murray River. Kurz nachdem wir den Lake Hume passiert haben, erreichen wir Wodonga. Es ist allerdings inzwischen 18:00 Uhr geworden. In einer wunderbare Hütte können wir diesen abwechslungsreichen Tag beschließen und Kräfte für einen weiteren Gebirgstag sammeln.

Noch einmal Victoria - Ein Abstecher in die 'Alpin Region'
Fr 17.10.2003 Bright, Hotham Heights, Omeo. Übers Land und zum Teil auf engen Straßen erreichen wir bei Myrtleford die 'Great Alpine Road', die uns ins Skigebiet von Victoria, die sogenannten Victorianischen Alpen, bringen soll. In Bright, dem Zentrum der Region, machen wir einen längeren Aufenthalt. Viele alte Gebäude und eine wunderschöne Kirche verleihen der Stadt eine ansprechende Atmosphäre. Wir sitzen auf einem öffentlichen Platz und genießen bei 'fish'n ships' den Sonnenschein.
Bald windet sich die Straße in die kahlen Höhen der Skiregion 'Hotham Heights'. In der Landschaft tauchen immer mehr Schneefelder auf. Oben am Fuße des Mt. Hotham (1.862 m) stehen zahlreiche Hotels und riesige Komplexe mit Ferienwohnungen. Allerdings ist auch hier der Betrieb eingestellt, die Saison ist beendet. Eine gut ausgebaute Straße, breit wie ein Highway führt auf südlicher Seite hinunter nach Omeo. Wir wollen mehr sehen von diesem abwechslungsreichen Land, wählen also nicht die gleiche Strecke zurück. Über eine Nebenstrecke, sie nennt sich Omeo Highway, treten wir den Rückweg an. Schon bald bereuen wir diesen Entschluss, schließlich sind wir nicht mehr im Geländewagen unterwegs. Die Strecke ist eng und kurvenreich und in scheußlichem Zustand. Von den 107 Kilometern von Omeo nach Mitta Mitta sind die Hälfte aufgewühlte matschige Forstwege, auf denen stellenweise erst vor kurzem Baumstämme geschleppt wurden. Ein weiteres kilometerlanges Stück führt durch verkohlte noch nach Ruß und Asche stinkenden vom Buschfeuer heimgesuchte Wälder. Um nicht wieder den Murray Valley Highway fahren zu müssen, bleiben wir auf Nebenstrecken. Über Red Bluff fahren wir durch Tal des Kiewa River zurück nach Wodonga. Diese abwechslungsreiche Fahrt beenden wir erst um 18:00 Uhr. Wenigstens das Wetter hat gehalten.

Zurück auf der Route 'Westwärte am Murray von der Quelle bis zur Mündung - Abschnitt New South Wales'
Sa 18.10.2003 [282 km] Auf der NSW-Seite des Murray nach Echuca. Auch der neue Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir überqueren den Murray und folgen ab Albury dem Fluss auf der NSW-Seite. In Corowa legen wir die erste Pause ein. Hinter den Sportanlagen der Stadt ist ein großes Waldgebiet direkt am Flussufer. Das ist genau das richtige für einen ausgedehnten Bummel und die Umgebung und für Fotos einer typischen Murraylandschaft. Wir bleiben auf dieser Seite des Flusses, da die kleinere Straße mehr ursprüngliche Natur verspricht. Allerorten regulieren Wehre und Staumauern den Lauf des Flusses. Auch die Stadt Mulwala liegt an einem so entstandenen Stausee. Aus einer Backstube holen wir uns herzhafte Pies und genießen in einem riesigen Parkgelände vor den Toren der Stadt unser Lunch am Ufer des Lake Mulwala. Inzwischen sind die Temperaturen ganz schön in die Höhe gegangen. Es ist heiß geworden und gleich sucht man den Schatten. Auch in Tocumwal ist es der ursprüngliche Wald am Flussufer, der uns zu einem ausgedehnten Spaziergang einlädt. In Echuca, wir sind wieder auf der victorianischen Seite des Flusses, beziehen wir Quartier in einer schönen Hütte am Rande des Camps. Die Temperaturen haben solche Höhen erreicht, dass in der Hütte die Klimaanlage auf vollen Touren läuft. Weiter geht diese Route durch
Victoria.


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Noch einmal 105 Tage Ostaustralien
- Vier-Länder-Tour durch Queensland, New South Wales, Victoria und Tasmanien -

2007 (rote Linie) - Die restlichen Kilometer bis Sydney
 
30.09.2007 Sonntag (48.Tag) 333 km. Unser letzter Tag an Australiens Ostküste. In Nambucca Heads legen wir eine kurze Pause ein. Nördlich von Forster liegt der sogenannte Hallidays Point. Nachdem wir um 12:30 Uhr unser Quartier bezogen haben, brechen wir auf, um eine Kleinigkeit zu essen und den Strand zu besuchen. Auch hier spielt sich der ganze Wochenend-Betrieb im Umkreis von 200 Metern um die Geschäfte und Souvenirläden ab. Wir unternehmen einen langen Strandspaziergang bis zu einer Felszunge, die ein Weiterkommen unmöglich macht. [Happy Halliday TTP]
01.10.2007 Montag (49.Tag) 455 km. Lithgow. Um bei dem fälligen Wagenwechsel in Sydney, nicht unnötig viel Zeit zu verlieren, wollten wir unser letztes Quartier an der Ostküste, so nah an Sydney suchen, wie möglich. Anschließend wollten wir nach Lithgow, einem kleinen Ort, 100 Kilometer nordwestlich von Sydney, wo wir schon von der Heimat aus ein Quartier buchten. Wegen der Probleme kurzfristig überhaupt eine Unterkunft zu finden, riefen wir vor einigen Tagen das Camp an und buchten noch eine zusätzliche Nacht. Diese Nacht liegt jetzt vor uns. Wir erwischen eine neue Hütte auf dem abgeschiedenen ruhigen Camp. [Lithgow Tourist and Van Park]
02.10.2007 Dienstag (50.Tag) 149 km. Sydney. Da hilft auch kein noch so detaillierter Stadtplan, in Sydney fährt man immer erstmal an seinem Ziel vorbei. Unser Ziel heißt Cn. William and Riley Str., und wo das liegt, wissen wir genau, nämlich mitten in der City. Unser zentrales Anliegen heißt 'nur nicht über die Harbour Bridge'. Einbahnstraßen und Umleitungen bringen uns schier zur Verzweiflung. Zu allem Überfluss existiert diese besagte 'corner' nur als Fußgängerzone. Parkplatz suchen und zu Fuß den Weg erkunden - eine weitere halbe Stunde vergeht, ehe der Wagen irgendwo quer auf einem Fußweg steht. Meine Frau bleibt vorsichtshalber im Auto. Der Hertz-Parkplatz ist irgendwo in einer nur auf Umwegen erreichbaren Nebenstraße. Dort nimmt man uns den Pkw auch gleich ab, macht eine Kurzdurchsicht und bestätigt den Empfang des unversehrten Autos. Das Büro an der besagten Kreuzung müssen wir gar nicht betreten.
Auch wenn uns diese Aktion mindestens eine Stunde gekostet hat, bleibt genügend Zeit, um etwas durch die City zu bummeln. Also ab zur Oper am Hafen. Oh, Graus - das ganze Opernviertel ist zugepflastert mit Hotelhochhäusern. Bloß weg hier. Am Martin Place wissen wir einen guten 'food court'. Es ist Mittagszeit und alle Büros spucken ihre Angestellten aus. An ein ruhiges Eckchen zum Essen ist nicht zu denken. Beim Bummeln haben wir auch die Haltestelle für unseren Bus #310 in die Botany Road zum Hertz 4WD-Depot entdeckt.


2007 (rote Linie) 37 Tage NSW-Outback + Victoria (02.10.- 07.11.), 5.810 km, 4WD-RAV4 + Cabins
- Etappe 4, Sydney - Mildura -

02.10.2007 149 km. Sydney, Lithgow. 14:00 Uhr vor Ort. Kein RAV4 verfügbar, wird erst beschafft (km-Stand 87.616) [Lithgow Tourist and Van Park]
03.10.2007 155 km Lithgow: Coles, Telstra und Bank. Wollemi Nationalpark: Wolgantal mit dem historischen Ort Newnes [Lithgow Tourist and Van Park]
04.10.2007 217 km Wellington [Riverside Tourist Park]
05.10.2007 265 km Coonabarabran, Baradine: Spaziergang im Ort und rund ums Camp [Camp Cyprees, Single Room Cabin]
06.10.2007 99 km Warrumbungle Nationalpark: Fan's Horizon, Bluff View, Split Rock, Whitegum Lookout [Camp Cyprees]
07.10.2007 273 km Narrabri: Spaziergang am Namoi River [Big Sky Caravan Park, Cabin]
08.10.2007 45 km Mt. Kaputar Nationalpark: 'Natural trail', Gipfel des Mount Kaputar und 'Lindsay Rock Tops' [Big Sky Caravan Park, Cabin]
09.10.2007 260 km Tamworth, Bingara: Nationalpark Sawn Rock, Barbecue mit Freunden [Cadman Motor Inn, Tamworth]
10.10.2007 Tamworth: Touristinfo, Oxley Lookout, Botanischer Garten [Cadman Motor Inn]
11.10.2007 10 km Nundle: 'wool mill' (Wollkämmerei). Klinik Tamworth (Accident & Emergency).[Cadman Motor Inn]
12.10.2007 170 km Narrabri: Stadtbummel [Big Sky Caravan Park]
13.10.2007 249 km Lightning Ridge: Klinik [Lightning Ridge Caravan Park]
14.10.2007 Lightning Ridge: Unterirdische Opalmine [Lightning Ridge Caravan Park]
15.10.2007 346 km Walgett (Apotheke), Bourke (Touristinfo), Darling River [Kidmans Camp]
16.10.2007 17 km Bourke: Raddampfer PV Jandra, Stadt [Kidman Camp]
17.10.2007 158 km Gundabooka Nationalpark: 'Little Mountain Track', 4,8 km (mit 3 Stunden und halbschwer ausgezeichnet) [Kidman Camp]
18.10.2007 193 km 'Darling River Run' (728 Kilometer, unbefestigt) östlichen Route bis Louth, dann westliche Route, Tilpa: Spaziergang Flussufer [Tilpa Motel]
19.10.2007 248 km White Cliffs: Unterirdischen Hotel, Goldschmiede, Klinik zum Fäden ziehen. [White Cliffs Underground Motel]
20.10.2007 10 km White Cliffs - Opalfelder. Turley's Hill Opalshop 'Southern Cross'.[White Cliffs Underground Motel]
21.10.2007 248 km Wilcannia, Menindee. Darling River Run. Westliche 'dirty road' 5 cm dicke Schicht loser Schotter. Künstlicher See 'Copi Hollow'. [Copi Hollow Caravan Park]
22.10.2007 50km Menindee [Copi Hollow Caravan Park]
23.10.2007 114 km Broken Hill [SA-Zeitzone angeschlossen, für einen Tag also die Uhren -1/2 Stunde]: Einkaufszentrum, tropischer Wolkenbruch, Stadtbummel [Broken Hill City Caravan Park, TTP]
24.10.2007 345 km Morgens Broken Hill: Dauerausstellung Skulpturen (12 übermannsgroße Skulpturen aus massiven Felsbrocken), Wentworth, über die Grenze nach Victoria: Mildura, Gol Gol. Hütte liegt unmittelbar am Flussufer [Rivergardens Tourist Park TTP]
25.10.2007 381 km Mildura und Dareton, vorbei am Fletcher Lake, Mungo Nationalpark: 'Wall of China' [Rivergardens Tourist Park TTP]

02.10.2007 Dienstag (50.Tag) 149 km. Sydney. 14:00 Uhr pünktlich sind wir vor Ort. Von dem vor einem halben Jahr vorbestellten RAV4 ist weit und breit nichts zu sehen. "Wir haben zwei Fahrzeuge für Euch zur Auswahl. Ihr könnt wählen zwischen diesem Landcruiser hier oder dem nagelneuen Pritschenwagen." Der Landcruiser hat 147.000 km auf dem Buckel und macht auch einen recht ungepflegten Eindruck. Beim Pritschenwagen müssten wir unser Gepäck auf der offenen Pritsche unterbringen, die nicht einmal eine Abdeckung hat. Wir lehnen beides ab und bestehen auf dem Wagen, den wir gebucht habe. Nach hektischen Telefonaten bittet man uns zu warten, das gewünschte Auto sei unterwegs. Es ist immer noch Dienstag und wir sitzen schon geschlagene 2 Stunden in einer stinkigen Werkstatt im Hertz 4WD-Depot. Endlich die erlösende Meldung "we have got a car for you". Es ist gar kein Hertz-Fahrzeug, man hat sich bei einem anderen Vermieter einen RAV4 (SXE 722, km-Stand 87.616) beschafft.
Durch diese ungeplante Verzögerung gibt es neue Probleme. Es ist später Nachmittag und in Sydney hat der Berufsverkehr eingesetzt. Mühsam quälen wir uns über verstopfte Highways und Motorways rund um den Flugplatz, ehe wir endlich die M5 nach Westen erreichen. Durch die Blue Mountains - in Katoomba kehren wir kurz ein, um unseren Hunger zu stillen ­  streben wir unserem Domizil entgegen. Kurz vor Lithgow geraten wir noch in eine Polizeikontrolle. Heftig blase ich in das mir präsentierte Gerät, was den Unwillen der Polizistin auslöst, "nicht blasen, einfach bis zehn zählen". Die australische Polizei testet ein neues Verfahren zur Überführung von Alkoholsündern. Es ist schon wieder dunkel, und wir sind hundemüde, als wir unser Camp erreichen. [Lithgow Tourist and Van Park]

03.10.2007 Mittwoch (51.Tag) 155 km. Neues Auto heißt natürlich auch 'neue Vorräte'. Also geht's erstmal zu Coles, zu Telstra und zur Bank. Nördlich von Lithgow liegt im Wollemi Nationalpark das Wolgantal mit dem historischen Ort Newnes.

Der Wollemi Nationalpark, ca. 200 Kilometer nordwestlich von Sydney, ist die größte ursprüngliche Wildnis in New South Wales. Er ist Bestandteil des noch weit größeren 'Blue Nountains Weltnaturerbes' mit seinen Canyons, unzerstörten Wäldern und schroffen Felsklippen. In diesem Park wurde 1994 eine Araukarienart entdeckt, die als seit 65 Millionen Jahren ausgestorben galt. Die historischen Ruinen von Newnes liegen am Wolgan River mitten im Nationalpark.

Die unbefestigte Straße führt durch eine wunderbare Gebirgslandschaft. Am Ende das Tals befand sich früher eine kleine Stadt. Davon ist nur noch das alte Hotel übrig, aus dem ein neuzeitlicher Abenteurer versucht, eine Touristenattraktion zu machen. Wir unternehmen eine ausgedehnte Wanderung im Tal des Wolgan River. Versteckt im Wald hoch über dem Fluss liegen noch einige Reste der industriellen Vergangenheit von Newnes, als man hier Ölschiefer abbaute. [Lithgow Tourist and Van Park]

04.10.2007 Donnerstag (52.Tag) 217 km. Wellington. Durch teilweise intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet fahren wir weiter nordwärts und zwar etwas abseits unserer ursprünglich geplanten Route. Wir sind aber froh, überhaupt ein anständiges Quartier gefunden zu haben, was wir dem Tipp des Camp-Inhabers in Lithgow verdanken. 10 AU$ sparen wir für die Miete ohne Bettwäsche. Dafür müssen wir nach unserer Ankunft erst die Betten überziehen. Als ich nach der Möglichkeit frage, mein Auto zu waschen, stellt mir Tony der Campinhaber gleich einen Eimer mit Schwamm zur Verfügung. Wellington als Stadt bietet nichts bemerkenswertes und am Flussufer kann man auch nicht wandern. [Riverside Tourist Park]

05.10.2007 Freitag (53.Tag) 265 km. Das war eine eiskalte Nacht. Coonabarabran, Baradine. Hier haben wir uns in der Walachei einquartiert. Familien-Quartiere außerhalb des Ortes auf dem Gelände einer ehemaligen Rodeokampfbahn mit Einzel-Etagenbetten und einer Gemeinschaftsküche. Eigentlich wollen wir wieder 'ohne Bettwäsche' buchen, nur leider ist hier schon alles vorbereitet und die Betten sind gemacht. An der Tür von einer Hütte hängen einige Zettel mit den Namen der eingebuchten Personen. Ein Platzwart ist weit und breit nicht zu sehen und auch bei intensiver Suche nicht zu finden.
Wir fahren noch einmal kurz in den Ort zurück. In der örtlichen Touristinformation händigt man uns einen Prospekt aus, der den Pilligaforst rings um Baradine als das Gebiet mit der größten Koala-Population von N.S.W. ausweist. Na, wenn das nichts ist. Auf unsere Nachfrage, wo denn wohl die besten Plätze für die Koala-Beobachtung sind, erfahren wir, dass das wohl sehr schwierig ist, da bei dem letzten großen Buschfeuer sehr viele Koalas umgekommen und die überlebenden abgewandert sind. "Geht 'mal da drüben in den Wald, vielleicht habt Ihr Glück." Schon der Augenschein verrät uns, das in diesem kleinen Waldstück neben der örtlichen Schule wohl kaum mit Koalas zu rechnen ist. Ein Spaziergang rund ums Camp beschließt unser heutiges Tagesprogramm. [Camp Cyprees, Single Room Cabin #4]

06.10.2007 Sonnabend (54.Tag) 99 km. Über Gravelroads und Feldwege steuern wir von Westen her den Warrumbungle Nationalpark an. Die Rangerstation ist noch geschlossen. In einem Kasten neben der Tür finden wir allerdings Merkblätter mit einen Plan des Parks. Mehr brauchen wir gar nicht.

Der Warrumbungle Nationalpark, ein gebirgiger mit Eukalyptuswäldern und Grasland überzogenes Gelände ist ein Wanderparadies.

Über 1000 als Stufen ausgelegte Holzbalken steigen wir hinauf zum Fan's Horizon. Eine fantastische Sicht auf bewaldete Täler und verkarstete Berge ist der Lohn für die Anstrengung des Aufstiegs. Hier oben machen wir Picknick. Ein kleiner Seitenweg führt zu einem weiteren Aussichtspunkt, dem Bluff View. Nach einem kurzen Abstecher zum Parkplatz des Split Rock, machen wir uns auf den Rückweg. Kurz bevor wir den Nationalpark verlassen weist ein weiteres Schild noch zum Whitegum Lookout. Für die Rückfahrt nehmen wir dann allerdings die Asphaltstraße über Coonabarabran.
Als wir mit einem anderen Campbesucher ins Gespräch kommen und ihm von den Versprechungen der Touristinformation erzählen, schüttelt dieser ganz vehement den Kopf. Er sei hier geboren und hat 30 Jahre hier gelebt, bevor er in die Stadt zog, aber Koalas hat er hier noch nie zu Gesicht bekommen. Abends erscheint eine Dame, die sich gestern als Putzfrau ausgegeben hatte, um zu kassieren. [Camp Cyprees]

07.10.2007 Sonntag (55.Tag) 273 km. Mit Narrabri, einem Ort in unmittelbarer Nähe des Mt. Kaputar Nationalparks, erreichen wir wieder eine größere Stadt. Leider ist es mir nicht gelungen im Nationalpark direkt eine Hütte zu buchen. Wieder einmal ist alles belegt. Bei dem immer noch anhaltenden schönen Wetter ist wieder große Wäsche dran. Als die im Wind flattert, starten wir zu einem ausgedehnten Spaziergang am Ufer des Namoi River. [Big Sky Caravan Park, Cabin #3]

08.10.2007 Montag (56.Tag) 45 km. Auf zum Mt. Kaputar Nationalpark. Das Gebirge erreicht mit dem Mount Kaputar eine Höhe von 1512 Metern.

Seinen Ursprung verdankt der Mt. Kaputar Nationalpark reger vulkanischer Tätigkeit in den frühen Zeiten unserer Erdgeschichte. Es ist ein Gebiet von rauher Wildnis, das sich so unvermittelt aus dem flachen Umland erhebt. Von Wind und Wetter erodiert und verwittert hat diese Wildnis nichts von ihrer Ursprünglichkeit verloren. Halbarides Waldland, subalpine Heidelandschaft und Regenwald sind die Heimat einer reichhaltigen Fauna. Der Park besteht aus mehreren nicht zusammen hängenden Teilen.

Die Gravelroad ist nicht im besten Zustand. Als wir uns mühsam die Serpentinen hochquälen, verdunkelt sich plötzlich der Himmel und ein höllischer Hagelschauer geht nieder. Wir müssen anhalten, denn der Scheibenwischer packt die Eismassen nicht. Nach 5 Minuten ist alles vorbei und durch die Bäume schimmert blauer Himmel. Unser Ziel heißt 'Dawson Spring'. Hier stellen wir fest, dass die 'cabins' leerstehen, also wohl nur am Wochenende belegt waren - schade, das wäre ein Quartier nach unserem Geschmack gewesen. Wir erwandern in der sub-alpinen Landschaft den 'Natural trail', den Gipfel des Mount Kaputar und die 'Lindsay Rock Tops'. Auf dem Mount Kaputar sehen wir wieder schwarze Wolken heraufziehen, und ehe wir die Regensachen aus dem Rucksack haben, sind wir patsch-nass. Ein wunderbarer Nationalpark mit schönen Wanderwegen, einer sehr abwechslungsreichen Landschaft und mit Vögeln und Wallabies. [Big Sky Caravan Park, Cabin #3]

09.10.2007 Dienstag (57.Tag) 260 km. Der Nationalpark hat uns so gut gefallen, dass wir beschließen auch noch einen anderen zugänglichen Teil zu besuchen. Der Sawn Rock ist ein 40 Meter hoher Basaltfelsen mit sehr schönen sechseckigen Säulen. Es wird wieder eine Geländefahrt, denn bis Bingara haben wir 115 km überwiegend Gravelroad zu bewältigen.
In Tamworth wollen wir uns mit unseren alten Freunden aus Kotara treffen. Nach unserer Ankunft haben wir ausreichend Zeit, uns auf das Wiedersehen mit Elizabeth und Jack einzustimmen und den Champagner-Empfang vorzubereiten. Nach einer herzlichen Begrüßung werden wir dann so richtig australisch. Elizabeth hat gleich bei ihrer Ankunft mit der Rezeption die Benutzung des hoteleigenen Barbecue-Herdes geregelt. So stehen wir bald am heißen Grill und bruzeln Steaks und Würstchen. Der Abend wird sehr lang, wir haben uns viel zu erzählen. [Cadman Motor Inn, Tamworth]

10.10.2007 Mittwoch (58.Tag) Tamworth. Nach dem Besuch der Touristinformation beschließen wir, uns heute den Attraktionen von Tamworth zu widmen. Hoch über der Stadt liegt der Oxley Lookout. Von hier hat man einen wunderbarem Blick auf die in einer weiten Ebene liegende Stadt. Auch der Botanische Garten ist es wert, besucht zu werden, nur leider hat der Frühling noch nicht richtig Einzug gehalten. [Cadman Motor Inn]

11.10.2007 Donnerstag (59.Tag) 10 km. Wir einigen uns auf den Besuch der kleinen historischen Stadt Nundle. Zum Verhängnis wird uns der Vorschlag unserer Freunde, zunächst eine Kaffeepause einzulegen. Meine Frau schlägt sich bei einem Sturz Ellbogen und Knie so stark auf, dass sie ärztliche Hilfe nötig hat. Noch ehe wir richtig realisieren, was geschehen ist, bietet eine Frau vom Nebentisch ihre Hilfe an. Es ist die diensthabende Krankenschwester des örtlichen Krankenhauses, Sue Denisson. Sie verschwindet mit meiner Frau in ihrem Auto sofort in Richtung Hospital. Als wir dort eintreffen, sind die Wunden schon versorgt. Entlassen werden wir mit der strikten Anweisung, sofort die Klinik in Tamworth aufzusuchen, da der Ellbogen genäht werden muss. Zunächst setzen wir unser Besuchsprogramm aber fort. Wir stöbern in einigen Antikläden und besuchen eine alte als Museum eingerichtete 'wool mill' (Wollkämmerei). Nach unserer Rückkehr starten wir in die Klinik (Accident & Emergency Tamworth Hospital). Anschrift und andere Hinweise haben wir von Sue erhalten. Nach Zahlung von AU$ 60 werden wir angenommen. Abends gehen wir im örtlichen Service-Club essen. Es ist zwar preiswert, aber recht ungemütlich in dem riesigen Saal. [Cadman Motor Inn]

12.10.2007 Freitag (60.Tag) 170 km. Um 11:00 Uhr verabschieden sich unsere Freunde und brechen nach Newcastle auf. Wir starten in die andere Richtung. In Narrabri haben wir im bekannten Camp die 'cabin #3' vorbestellt. Bei einem Stadtbummel stocken wir unsere Finanzen wieder auf. [Big Sky Caravan Park]

13.10.2007 Sonnabend (61.Tag) 249 km. Unsere nächste Station ist Lightning Ridge. Christas Arm ist geschwollen und die Wunde sieht nicht sehr gut aus. Also gehen wir erst ins Hospital. Kein Arzt erreichbar. "Bitte am späten Nachmittag wiederkommen." Na denn werden wir uns erstmal um die Opale kümmern. Wir ziehen von einem Laden in den anderen. Es ist wenig dabei, was uns kaufenswert erscheint. Schuld daran ist wahrscheinlich auch die seelische Verfassung, weil nun gerade im tiefsten Outback Christas Verletzung anfängt zu spinnen. In der Klinik bekommen wir dann Gewissheit - eine Infektion. Zur Wundversorgung kommen jetzt auch noch Antibiotika, die es am Wochenende in Lightning Ridge aber nicht gibt. Die Ärzte versorgen uns mit allem Notwendigen, so dass wir das Wochenende überstehen können. Was wir zu zahlen hätten beantwortet man lakonisch mit "das Büro ist am Wochenende nicht besetzt und wir dürfen nichts kassieren." Uns soll es recht sein. [Lightning Ridge Caravan Park, cabin C3]

14.10.2007 Sonntag (62.Tag) Lightning Ridge. Morgens in aller Frühe fahren wir zur Besichtigung einer stillgelegten unterirdischen Opalmine. Als um 10:00 Uhr endlich das Personal erscheint, halten wir es vor Hitze und Fliegen kaum noch an der frischen Luft aus.

Wer in einem Opalfeld schürfen will, muss sich einen 50x50 Quadratmeter großen 'claim' kaufen. Was er dann unterirdisch tut, ist seine Angelegenheit. Wir wollen wissen, wie man an die von uns so begehrten Objekte gelangt. Jetzt wissen wir es. Es ist ein verdammt mühsames Geschäft. Ob man überhaupt etwas findet und wie lange eine Grube überhaupt ergiebig ist, das weiß man erst, wenn reichlich Schweiß geflossen ist.

Der Vollständigkeit halber fahren wir auch noch zu einem riesigen Tagebau, in dem mit riesigen Maschinen jeder Kubikmeter Erde durchgewühlt wird. Man muss wohl ein ganz besonderer Abenteuertyp sein, um hier sein Leben zu verbringen und jeden Tag aufs neue zu hoffen, den großen Fund zu machen. [Lightning Ridge Caravan Park]

15.10.2007 Montag (63.Tag) 346 km. Walgett, Bourke Was immer geschieht, heute brauchen wir eine Apotheke. In Walgett öffnen gerade die Geschäfte, als wir die Stadt passieren. Es dauert seine Zeit, bis alle Computer hochgefahren sind und unser Rezept geprüft haben, aber letztendlich halten wir die so wichtigen Pillen in Händen.
Als wir Bourke erreichen, steht zunächst der Besuch der Touristinformation auf dem Programm. Wie finden wir unser Camp? Wo ist der Supermarkt? Welches ist die günstigste Tankstelle? Heute holen wir nur die wichtigsten Lebensmittel und füllen den Treibstoff nach. Dann geht es ins Camp. Unsere erste Erkundung gilt dem hinter dem Camp vorbeifließenden Fluss, denn wir haben ihn erreicht, den Darling River, Australiens längsten Fluss. Wieder einmal konnten wir von unterwegs keinen telefonischen Kontakt mit unserem avisierten Camp herstellen. So müssen wir zunächst in einen zwar riesigen, aber 'runtergewirtschafteten', als Unterkunft hergerichteten Eisenbahnwagon einziehen. [Kidmans Camp]

16.10.2007 Dienstag (64.Tag) 17 km Bourke. Der Raddampfer PV Jandra liegt ganz in der Nähe unseres Camps. Zu Fuß gehen wir zum Anleger. Eine Stunde schippert das alte Gefährt den Darling hinunter. Wir passieren die alte Hubbrücke und gleiten gemütlich dahin. Am Ufer stehen zum Teil mächtige 'Gum trees'. Ab und zu steigen erschrocken ein paar Vögel auf. Leider fahren wir nicht bis zum alten Anleger in Bourke. An einer ausreichend breiten Stelle wendet die Jandra und dampft zurück. Christas Verletzungen sind der Anlass, dass wir auf der Rückfahrt mit einem Reisenden aus Victoria ins Gespräch kommen. "Meine Frau hat immer so viel Medikamente mit, damit kann sie bei einem Flugzeugabsturz alle Passagiere versorgen." Sprach's und ging seine Frau suchen. Die war hellauf begeistert, helfen zu können. "Da gibt es eine Tinktur, wenn man die anwendet, wachsen alle Wunden ohne Narben wieder zu. Nachher im Camp geb' ich Euch 'ne Probe. Betadine heißt das und Ihr bekommt es in jeder Apotheke."
In der Stadt stromern wir am Fluss entlang, halten Ausschau nach Souvenirs und entdecken per Zufall einen Elektronikladen, der preisgünstig Sandisk-Speicherkarten anbietet. Das ist eine gute Gelegenheit, zumal in Christas Kamera die Kapazität erschöpft ist. Eine weitere 1GB-Speicherkarte müsste bis zum Urlaubsende durchhalten. In einer 'pharmacy' bekommen wir auch Betadine. [Kidman Camp]

17.10.2007 Mittwoch (65.Tag) 158 km. Wir müssen 50 Kilometer auf dem Kidman Highway nach Süden fahren, ehe wir in eine staubige Nebenstrecke einbiegen, um den Gundabooka Nationalpark zu erreichen.

Bestanden mit lichtem Mulga- und Eukalyptuswälder bieten sich in diesem Park immer wieder herrliche Ausblicke auf Täler und hügelige Berglandschaft.

In unseren Unterlagen sind einige interessante Wanderungen aufgeführt. Wir entscheiden uns für den 4,8 km langen, mit 3 Stunden und halbschwer ausgezeichneten 'Little Mountain Track'. Durch Mulga-Gebüsch führt der Weg zu den 'Little Mountain'. Aus der Höhe hat man einen schönen Blick auf die nördlichen Abhänge der Gunderbooka Range, die bis zu 500 Meter aufragen. Leider lassen sich auch hier keine Vögel oder andere Tiere sehen. Nur eine Horde Emus bricht so unvermittelt vor uns auf, dass wir nicht einmal Zeit finden, die Kamera in Anschlag zu bringen. [Kidman Camp]

18.10.2007 Donnerstag (66.Tag) 193 km. Als wir dem Ehepaar auf der PV Jandra erzählten, dass unser nächstes Quartier das historische Hotel in Tilpa sein wird, hatten sie recht erschrocken über diesen Wagemut reagiert. Heute wird dieses Tilpa Hotel am Ende der Etappe unser Domizil sein. Zunächst zieht uns aber der 'Darling River Run' in seinen Bann. Es ist eins der letzten Outback-Abenteuer steht in unseren Unterlagen. 728 Kilometer unbefestigte Wege sind es von Bourke bis Wentworth. Kurz hinter Bourke zweigt eine staubige Gravelroad vom Kidman Highway ab. Wir folgen der sogenannten östlichen Route. Irgendwann taucht in der Ferne eine Staubwolke auf. Das ist immer das Zeichen, die Klimaanlage auf 'interne Umluft' zu stellen, damit wir uns nicht den ganzen Staub des Gegenverkehrs ins Wageninnere saugen.
In Louth, einem verschlafenen Nest, gehe ich in den Pub, der auch gleichzeitig Post und Touristinfo ist, um etwas über die Befahrbarkeit der Strecke in Erfahrung zu bringen. "Hast Du 4WD? Keine Probleme. Empfehlung, nehmt die westliche Route, die ist angenehmer zu fahren, weil sie von den Trucks nicht so ramponiert wird." Wie schön, dass in Louth eine Brücke über den Darling führt. Wir wechseln also das Ufer und werden die nächsten 235 Kilometer einen Track benutzen, der in unseren Karten als unwegsame Nebenstrecke eingezeichnet ist. Waschbrett rüttelt und schüttelt am Wagen. Wir schlingern durch Staublöcher wie auf Glatteis. Ausgefahrene Spurrillen zwingen uns auf die falsche Seite des Weges. Die Landschaft ist wild und abwechslungsreich, aber durchgängig flach. Niedere Büsche, lichte Eukalyptuswälder, Sanddünen. Jede Menge 'floodways', Gräben, die während der Regenzeit bis zu 2 Meter unter Wasser stehen, kreuzen den Weg. Immer wieder rappeln wir über 'grids', Metallroste, die im Verlauf einer Grundstücksgrenze Rinder daran hindern sollen, zum Nachbarn zu gelangen. Während der ganzen Fahrt bekommen wir den Fluss nie mehr zu Gesicht. Dann taucht irgendwann Tilpa auf. Einen Ort kann man die Ansammlung von baufälligen Schuppen wahrlich nicht nennen. Da gibt es dann noch das Hotel, einen 'store' und eine Brücke über den Darling River. Für uns unverständlich ist der Wasserpegel im Darling. Es ist fast kein Wasser im Fluss.
Im Gegensatz zum Äußeren des Hotels sind die Zimmer, bzw. ist unser Zimmer sauber. Der in einem neuen Anbau eingerichtete Gemeinschafts-Waschraum ist geradezu vorbildlich. Wir sind positiv überrascht. Im Pub hocken drei Arbeiter (oder Farmer) und diskutieren mit dem Wirt. An den Wänden hängen sowohl Bilder von einem total trockenen Flußbett als auch von der letzten Überschwemmung, die den ganzen Ort verwüstet hat. Auf einem Spaziergang am Flussufer werden wir förmlich von Fliegen gefressen. Bei dem wilden Gelände kommen wir auch nicht sehr weit. [Tilpa Motel]

19.10.2007 Freitag (67.Tag) 248 km. Wir haben Hunger, als wir in White Cliffs ankommen. Es ist aber zu früh, im Restaurant ist der Ofen noch nicht angeheizt. So beziehen wir erst unser Zimmer im unterirdischen Hotel. In Nundle hatte die Krankenschwester Sue uns neben dem Tipp das Hospital in White Cliffs und ihre Bekannte Krankenschwester (nurse practitioner) Maureen aufzusuchen, auch empfohlen, bei Freunden ins unterirdische Hotel zu ziehen. In der weiten flachen Ebene rund um White Cliffs erheben sich zwei kleinere Hügel. In diese Hügel haben sich einige Leute Wohnungen gegraben, um der mörderischen Hitze des Sommers zu entfliehen und Geld zu sparen, schließlich kostet eine Wohnung nur den Strom für den Kompressor mit dem der Presslufthammer betrieben wird. Warum nicht auch ein Hotel unterirdisch anlegen, sagte sich ein Ehepaar und höhlte den ganzen Smith Hill aus. Es sind 30 Zimmer, Küche, Bar und Speisesaal, die aus dem Felsen geschlagen wurden.
Die Besitzer sind zur Zeit nicht anwesend, aber die freundliche Empfangsdame Chris versorgt uns mit allem Wissenswerten rund um White Cliffs. So stehen wir kurz darauf bei Barbara, einer deutschstämmigen Goldschmiedin, im Geschäft. Opale wohin das Auge sieht. Was uns aber viel mehr begeistert, sind die verständlichen Erklärungen über die verschiedenen Opaltypen. Boulder-Opal aus Queensland, Black(Solitär)-Opale aus Lightning Ridge und Opal-Doubletten aus White Cliffs, jeder hat seine Besonderheiten. Der nächste Besuch gilt Otto-Photo, auch ein deutscher Auswanderer, der eine riesige Photogalerie betreibt und Bilder und Postkarten verkauft.
Inzwischen dürfte auch die Küche im Restaurant geöffnet haben. Mit Heißhunger machen wir uns über das Essen her. Nachmittags sind wir dann in der Klinik zum Fäden ziehen. Christas Wunden sind sehr gut verheilt. [White Cliffs Underground Motel]

20.10.2007 Sonnabend (68.Tag) 10 km. White Cliffs. Wir fahren hinaus in die Opalfelder. Der von Barbara empfohlene Aussichtspunkt ist nicht zu finden. Um einen Eindruck von den Verhältnissen des Minenfeldes zu gewinnen, brauchen wir aber auch keinen Aussichtspunkt. Erdhaufen neben Erdhaufen, Loch neben Loch, darüber eine Seilwinde mit einem Eimer, um den Abraum nach oben zu befördern, so sieht es an der Erdoberfläche aus. Da ist ja jemand, den wir sicher nach dem Aussichtspunkt fragen können. Neben einer riesigen Maschine steht ein Mann - und übt Abschläge mit dem Golfschläger. Es entspinnt sich eine interessante Unterhaltung. "Ich betreibe das 'digging' nur so zum Spass. Wenn es in Victoria so kalt ist, fahre ich hierher. Das halbe Jahr verbringe ich hier in den Opalfeldern." Neben uns quietscht und kreischt ein Erdbohrer, der ein neues Loch niederbringt, um anhand der Erdproben zu beurteilen, ob es sich lohnt einen Schacht niederzubringen. "Das mache ich alles nur so aus Freude an der Sache. Reich werden kann man davon nicht", meint er beiläufig, als er uns eine Schachtel mit 100 fertig geschliffenen Opalen aller Größen zeigt.
Auf dem zweiten Wohnberg, dem Turley's Hill haben sich auch einige Schürfer niedergelassen. Wir besuchen noch den Opalshop 'Southern Cross'. "Uns hat es während eines Urlaubs hier so gut gefallen, dass wir zurückkamen und uns diese Höhlenwohnung mit dem Shop gekauft haben." Abends sitzen wir dann mit den anderen Gästen des Hotels beim gemeinsamen Dinner. Sie sind fast alle nur eine Nacht hier - einfach 'mal probieren, wie es sich unter der Erde leben lässt. [White Cliffs Underground Motel]

21.10.2007 Sonntag (69.Tag) 248 km. Nachdem wir die Stichstraße von White Cliffs in Wilcania verlassen haben, sind wir wieder auf dem Darling River Run. Es geht durch 'saltbush'-Savanne und Mallee-Gestrüpp. Wir sind wieder auf der westlichen 'dirty road'. Im Laufe des Tages wird es tropisch heiß. Der Track wird immer schlechter, stellenweise liegt eine 5 cm dicke Schicht losen Schotters auf dem lehmigen Untergrund. Wir tasten uns voran und wenn es 'mal etwas flotter geht, lebt man ständig in Erwartung des nächsten Loches, der nächsten tiefen Fahrspur oder dem nächsten Abschnitt mit losem Schotter. Irgendwann taucht dann auch noch ein Schild auf: "Bei hoher Strafe ist es verboten Früchte und Gemüse in dieses Gebiet zu verbringen." Wir haben die sogenannte 'Fruchtfliegen-freie Zone' erreicht, ein Gebiet von 185.000 km², also halb so groß wie die Bundesrepubklik. Erst in Broken Hill, also innerhalb der Zone dürfen wir wieder Obst kaufen. Es ist wie eine Erlösung, als dann unvermittelt die Einmündung in eine Asphaltstraße auftaucht - wir sind durch.
In diesem Abschnitt hat der Darling River eine Reihe natürlicher Seen geschaffen, die heute als Auffangbecken für Hochwasser und als Wasser-Reserve für Dürrezeiten präpariert sind. Unser Camp liegt an einem von den Wassersportlern aus Broken Hill als Freizeitgelände geschaffenen künstlichen See, dem Copi Hollow. Endlich wieder dicht am Wasser. Wir erkunden das Gelände und machen eine ausgedehnte Wanderung, während die Wäsche im Wind flattert. [Copi Hollow Caravan Park]

22.10.2007 Montag (70.Tag) 50km. Bevor wir nach Menindee fahren, sind wir noch einmal am See unterwegs. Es ist wieder tropisch heiß, als wir die tote Stadt erkunden. In einem Mini-Supermarkt bekommen wir auch nur das Allernötigste, der 'bottleshop' macht wie überall im Land erst um 10:00 Uhr auf. Die Menindee-Seen sollen alle ausgetrocknet sein, also machen wir erst gar keinen Versuch in den Kinchega Nationalpark vorzudringen. Der Darling River hat allerdings mehr Wasser, als noch in Tilpa, aus irgendeinem Reservoir muss er also gespeist werden. Am Abend ziehen recht dunkle Wolken auf. Da braut sich ja wohl kein Gewitter zusammen? [Copi Hollow Caravan Park]

23.10.2007 Dienstag (71.Tag) 114 km. Letzte Nacht haben wir bei laufender 'aircondition' geschlafen. Auch morgens ist es immer noch sehr schwül. Der Himmel ist bedeckt, als wir nach Broken Hill aufbrechen [aus historischen Gründen hat sich Broken Hill an die SA-Zeitzone angeschlossen, für einen Tag also die Uhren -1/2 Stunde] . Wir sind jetzt im tiefsten Outback und erleben die derzeitigen weltweiten Wetterkapriolen am eigenen Leib. Es ist kalt und es regnet ganz heftig. Obwohl Sonnensegel den Parkplatz des Einkaufszentrums gegen die brennende Sommersonne abschirmen, peitscht heftiger Wind den Regen über den Platz. Noch schlimmer ist es aber, als wir unser Gepäck und den Einkauf in unsere Kabine bringen wollen. Der Regen hat sich zu einem tropischen Wolkenbruch entwickelt. Rückwärts setzen wir unter ein Vordach, um unsere Sachen trocken ausladen zu können.
Meist hören diese tropischen Regengüsse genau so schnell wieder auf, wie sie angefangen habe. Diesmal nicht. Nur mit Schirm können wir uns in der Stadt bewegen. Diese Abwechslung beginnt uns Spaß zu machen. Vergnügt bummeln wir durch die Stadt und sind begeistert von den Bauwerken aus der Gründerzeit. Der Versuch von der Telstra Geld für eine nicht funktionierende Telefonkarte zurück zu erhalten, scheitert trotz des vehementen Einsatzes zweier Postbediensteter. Unter dem Dach der Kolonaden vor einem Café lassen wir uns zum Lunch nieder. Auf dem Rückweg zu unserem Auto entdecken wir noch zwei schicke Westen im Partnerlook, die passen bestimmt ins Gepäck. [Broken Hill City Caravan Park, TTP]

24.10.2007 Mittwoch (72.Tag) 345 km. Broken Hill, Wentworth, Mildura, Gol Gol. Broken Hill nennt sich das kulturelle Zentrum des Outbacks. Ausdruck dieses Anspruchs ist eine Dauerausstellung von, aus riesigen Sandsteinblöcken gehauenen, Skulpturen, den Arbeiten von Künstlern aus aller Welt. Das Wetter hat sich beruhigt. Das Freigelände liegt außerhalb der Stadt im Norden. Überall sind Zäune und verschlossene Tore, aber kein Hinweis auf ein 'kulturelles Freigelände'. Plötzlich geht die Straße in eine unbefestigte Piste über. Die Anfahrt zum 'Sculpture Park' wird zu einer matschigen Angelegenheit. Die Piste dorthin sieht sehr gut aus, nur unter der angetrockneten Oberfläche ist der Boden knöcheltief aufgeweicht. Frustiert geben wir nach einer weiteren Viertelstunde die Suche auf. Auf dem Rückweg sehen wir einen Ranger ein Tor aufschließen. Wieder einmal sind wir zu früh unterwegs. Es ist die Einfahrt zum Skulpturen-Park. In einer Selbst-Registrierungs-Hütte stellen wir uns ein Ticket aus und bezahlen in einem verschlossenen Umschlag den Eintritt. Jetzt dürfen wir bis zum ausgezeichneten Parkplatz vordringen. Nach einem Aufstieg von weiteren 30 Minuten erreichen wir endlich unser Ziel, den Skulpturen-Park. Auf dem Berggipfel stehen 12 übermannsgroße Skulpturen, die ihre Existenz dem Wettbewerbsaufruf einer einheimischen Künstlergruppe verdanken. Die Kunstwerke bilden mit der Natur ein hamonisches Miteinander. Bemerkenswert ist allerdings auch der Standort. Von der Gipfelhöhe sieht man hinunter in die Ebene mit der Stadt Broken Hill.
Für die letzten Kilometer nach Süden wählen wir den Highway. Es gibt keine Übernachtungsmöglichkeit mehr auf dem Weg in den Mungo-Nationalpark - mit der ins Auge gefassten Lodge bekommen wir keinen telefonischen Kontakt. Kurz vor Wentworth legen wir in einem Rasthaus unsere Mittagspause ein. Erstaunt sind wir über den Darling River, der hinter dem Haus gemächlich dahinfließt. Er ist randvoll, keine Spur von Wasserknappheit. Wentworth bietet neben dem grandiosen Schauspiel des Zusammenflusses der beiden größten australischen Flüsse, Murray und Darling, mit den Perry Sanddünen eine weitere Attraktion. Nachdem wir Mildura passiert haben, sind es nur noch wenige Kilometer bis Gol Gol, unserem Camp für die nächsten drei Nächte, das wir um 16:30 Uhr erreichen. Unsere Hütte liegt unmittelbar am Flussufer, mit herrlichem Blick auf den Murray und seine mit Bäumen bestandenen Ufer. [Rivergardens Tourist Park TTP]

25.10.2007 Donnerstag (73.Tag) 381 km. Nach Erkundigungen über die Befahrbarkeit der Tracks in den Mungo Nationalpark, glauben wir die richtige Alternative gefunden zu haben. Über Mildura und Dareton, vorbei am Fletcher Lake, stoßen wir auf die auf den südlichen 120 Kilometern asphaltierte 'östliche' Darling River-Straße vor. So haben wir nur 60 Kilometer unbefestigten Weg in den Mungo Nationalpark. Diese 60 km haben es aber wieder in sich. Staubiger tiefgründiger Sand wechselt mit seit den letzten Regengüssen noch nicht abgetrockneten Abschnitten, frisch 'gegraderte' Abschnitte wechseln mit ausgefahrenen tiefen Rillen. Man kann nie voraussehen, welchen Zustand der nächste Streckenabschnitt haben wird. Eins sehen wir aber genau, die Zufahrten zur Mungo Lodge, die wir telefonisch nicht erreichen konnten, sind 'vorübergehend' gesperrt - die sind also pleite.
Ein einzigartiges Naturschauspiel bietet der Park mit der so genannten 'Wall of China'. Nachdem wir in der allerdings noch nicht geöffneten Ranger-Station einen Prospekt mit den Wegen durch den Park gefunden haben, starten wir zu einer 70 Kilometer langen Schleife auf zum Teil unwegsamen Feldwegen. Schon nach wenigen Kilometern sehen wir am Horizont einen weißen Strich, der sich beim näher kommen als eine Mauer entpuppt. Eine Mauer aus Sand und Kalkstein. Es ist der Rand eines riesigen prähistorischen Sees. Felssäulen, tiefe Gräben, Sand und Lehm in allen Farben, eine fesselnde und faszinierende Landschaft. Wir sind glücklich, diesen Abstecher gemacht zu haben, zumal es ein wunderbarer sonniger Tag ist. [Rivergardens Tourist Park, TTP]

Am 26.10.2007 starten wir dann zur nächsten Halbetappe dieser einzigartigen Tour durch Victoria.


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