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Victoria
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1990 + 1993 + 2003 + 2007 (Beste Reisezeit: Okt. - April, siehe Klima)

Victoria ist der kleinste aber der am dichtesten besiedelte Bundesstaat Australiens mit dem größten Anteil alpinen Hochgebirges des Kontinents. Das Land beherbergt viele Relikte aus der Pionierzeit und der ersten Besiedlung durch Sträflinge und freie Siedler. Aus seinen schneebedeckten Bergen bahnt sich der Murray River, Australiens zweitlängster Fluß, seinen Weg nach Westen. Außerhalb der Ballungszentren beleben viele romantische kleine Siedlungen das Land. Einen besonderen Reiz übt die sehr abwechslungsreiche Küste mit unendlichen Sandstränden und pitoresken Sandsteinformationen aus (siehe Bilder).


[1993] [2003] [2007]

An der Ost-Küste südwärts bis Adelaide
- Drei-Länder-Tour durch New South Wales, Victoria und Süd-Australien -

1990 (braune Linie) - 6 Tage entlang Victorias Küste von Ost nach West
09.11.90 Von Sydney kommend setzen wir unsere Drei-Länder-Tour an der Ostküste Victorias fort:
Mallacoota, Cape Conran, Marlo, Orbost, Lakes Entrance
10.11.90 Bairnsdale, Paynesville, Stratfort, Yarram, Port Welshpool, Foster
11.11.90 Leongatha, Cowes
12.11.90 Melbourne, Apollo Bay
13.11.90 Warrnambool, Port Fairy, Portland, Hamilton
14.11.90 Grampians Nat.-Park, Horsham
15.11.90 Über die Grenze nach Süd-Australien.

09.11.1990 Freitag, Eden - Lakes Entrance (391 km)
Station in: Mallacoota, Cap Conran, Marlo, Orbost
Die wenigen Kilometer zurück nach Merimbulla sind doch vergebens. Der abendliche Glanz hat getäuscht. Es ist eine australische Kleinstadt, wie viele andere auch. Einen Unterschied gibt es allerdings: in NSW sind Spielcasinos und Glücksspiel erlaubt, in Victoria nicht. Da muss schon etwas Leuchtreklame nachhelfen. Es fängt schon wieder an zu regnen, und so beschließen wir weiterzufahren. Auch als wir bei Mallacoota den südöstlichsten Zipfel von Australien erreichen, regnet es immer noch. Es ist grau und trüb, und nach Besserung sieht es auch nicht aus. Gerade hier, in der phantastischen Wildnis, könnte man sich stunden-, wenn nicht tagelang aufhalten. Die Prospekte vom örtlichen Informations-Zentrum enthalten vielversprechende Wandervorschläge und Bootstouren. Das ist ein Fleckchen Erde, an den es sich lohnt, zurückzukehren. So aber heißt es: 'Nach dem Lunch weiter'. Nur erst einmal Lunch kriegen. Alle Restaurants sind geschlossen oder machen erst am Abend auf. Auch hier ist zu merken, dass die Saison noch nicht begonnen hat.
Nach 90...100 Meilen ostwärts auf dem 'Princes Highway' biegen wir bei Cabbage Tree Creek in eine unbefestigte Straße ein, um südwärts wieder an die Küste zu gelangen. Der Feldweg führt durch Eukalyptuswälder mit undurch dringlichem Unterholz. Die Natur mit ihrer uns überwiegend unbekannten Blütenpracht reizt immer wieder zu Photostops. Der Weg ist schier endlos. Nach ca. 1 Stunde, wir sind erst 12 km vorangekommen, lichtet sich der Wald, und wir kommen an einer Farm vorbei. Der Straßenzustand wird immer schlechter, so dass die ersten Gedanken an Rückkehr auftauchen, zumal wir im Vertrag für den Mietwagen unterschrieben haben, nur asphaltierte Straßen zu befahren. Endlich erreichen wir dann aber die befestigte Straße von Marlo zum Cape Conran. Jetzt reisst auch der Himmel wieder auf, und die Sonne strahlt. Kein Mensch, kein Auto weit und breit. Der Südpazifik donnert mit ohrenbetäubendem Getose gegen die Felsbrocken des Kaps. Angestrengt halten wir Ausschau nach Seelöwen und Robben, leider vergebens.
Es geht weiter über Marlo und Orbost. Bei unserer Ankunft in Lakes Entrance um 17:30 Uhr geht ein Wolkenbruch nieder, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. Die Straße wird zum reißenden Wildbach und ist zeitweilig nicht befahrbar. Aber schon nach wenigen Minuten sind wir wieder auf Photosafari, um diese einmalige Stimmung mit der durch tiefschwarze Wolken brechenden Sonne und den Reflexionen auf den Wassern der Seenplatte festzuhalten. Ein riesiges Seengebiet von ca. 60 km Länge wird von einem schmalen Dünengürtel vom Meer getrennt und hat hier bei Lakes Entrance seine einzige Verbindung zum Meer. Ein Paradies für Wassersportler.
Übernachtung im Hotel George Bass Motor Inn.

10.11.1990 Sonnabend, Lakes Entrance - Foster (355 km)
Station in: Bairnsdale, Paynesville, Stratfort, Yarram, Port Welshpool
Bevor wir unsere Tour fortsetzen, strolchen wir durch Hafen und Stadt Lakes Entrance und genießen die Stille des Morgens. Nur einige Bootsbesatzungen machen schon ihre Boote zum Auslaufen klar, sonst ist noch nichts los im Städtchen. Durch Sumpflandschaft und Weideland erreichen wir Paynesville und Eagle Point. Wir beobachten dort Seevögel bei ihrem Kampf mit dem stürmischen Wind und haben selbst Schwierigkeiten, die Kamera ruhig zu halten. Wegen des doch sehr unbeständigen Wetters verzichten wir auf eine Bootsfahrt auf eine der der Küste vorgelagerten Inseln. Über Bairnsdale, wo wir endlich in einem gut bestückten Elektrogeschäft auch einen Adapter für unsere Elektrogeräte erstehen, geht es weiter über Stratford (kleiner Park) und Sales.
Bei Longford verlassen wir noch einmal den 'Highway'. Ein 150 km langer Strand, so steht es in unseren Unterlagen, ist schließlich etwas, um unser Interesse zu wecken. Der 'Ninty Miles Beach' wird durch eine hohe Düne, auf der die Straße verläuft, vom sumpfigen Hinterland getrennt. Kein Hotel, kein Kiosk, oder was es sonst an touristischen Errungenschaften gibt, verunstaltet hier die Landschaft. Zwischen Golden Beach und Seaspray tummeln sich Hunderte von schwarzen Schwänen auf den silbern in der Abendsonne glitzernden Seen. Das weite flache Land mit seinen schmalen Straßen, auf denen uns nur hin und wieder ein Auto begegnet, lädt zum Verweilen ein. Wir vermeiden es, auf kürzestem Weg wieder auf den 'Highway' zurückzukehren und wählen immer wieder kleine Nebenstraßen. Unerklärlich sind die langen Zedern-Alleen mit Baumstämmen, die weit über einen Meter Durchmesser aufweisen. Sie müssen von Siedlern angelegt worden sein, was maximal vor 200 Jahren geschehen konnte; wachsen Zedern so schnell? Über Giffard, das inmitten riesiger Schaffarmen liegt, stoßen wir erst bei Darriman auf den 'Gippsland Highway'.
Ein kurzer Abstecher nach Port Welshpool bringt keine neuen, unser bisheriges Bild von Natur und Wildnis bereichernden Eindrücke. Hier entsteht ein riesiges Ölterminal. Die gesamte Küste ist durch künstliche Landanschwemmungen und Rohre für die Pipeline verschandelt. Also schnell weiter. Foster, unser heutiges Etappenziel, erreichen wir gerade, als ein plötzlicher Hagelschlag niedergeht. Na, das sind ja schöne Aussichten für den morgigen Nationalpark-Tag. Zum gemütlichen Abendessen holen wir aus dem Bottleshop im nahegelegenen Dorf, einer alten Goldgräber-Town, vorsichtshalber noch ein Fläschchen BYO-Wein. Man weiß ja nie, ob man nicht in einem unlizenzierten Restaurant landet. Die gemütliche Atmosphäre im Restaurant unseres Hotels war aber so vielversprechend, dass wir letztlich doch dorthin zurückkehren und den Wein für einen späteren Anlass einlagern. Von der Ungewißheit, ob der für morgen geplante Tag im Nationalpark buchstäblich ins Wasser fällt, lassen wir uns die Stimmung nicht vermiesen, und so wird es ein unvergesslicher lauschiger Abend.
Übernachtung im (vorbestellten) Foster Motel.

11.11.1990 Sonntag, Foster - Cowes (244 km)
Station in: Leongatha
Ein strahlender Morgen begrüßt uns, als wir sehr früh nach dem Frühstück aufbrechen. Foster liegt unmittelbar am Eingang zum Wilsons Promontory Nationalpark. Wir haben das Gefühl, die ersten Besucher zu sein, als wir nach wenigen Kilometern den Eingang zum Park passieren. Ein Hinweisschild verweist jeden Besucher zum Lösen einer Eintrittskarte an das Besucherzentrum im Park. Jäh wird die morgendliche Stille durch das Gekrächze und Gezeter von Papageien unterbrochen, die sich aus den Büschen am Straßenrand erheben. In der Ferne, nur durch den Feldstecher zu beobachten, stiebt eine Herde Känguruhs davon. Bevor wir uns im Park-Zentrum mit dem nötigen Informationsmaterial eindecken, bewundern und photographieren wir die unzähligen, in Büschen und Bäumen herumtobenden roten, grünen und rosafarbenen Papageien.
Voller Spannung starten wir dann zu einer 2 1/2-stündigen Wanderung vom 'Lilly Pilly'-Parkplatz durch eine einmalige Wildnis, in der Hoffnung, Natur pur erleben zu können. Der besondere Reiz dieser Tour liegt darin, dass sie durch ein Gebiet führt, in dem Koalas vorkommen sollen. Nur sehr langsam kommen wir voran, bewundern die fremde Flora am Wegesrand, halten Ausschau nach Eukalyptusbäumen, in denen sich die Koalas verbergen könnten und genießen ganz einfach die himmlische Ruhe der Einsamkeit. Am Wendepunkt des Weges, bevor er in leichtes Hügelland übergeht, landen wir in einer tropischen Wildnis aus Baumfarnen und Schlinggewächsen. Das Sonnenlicht fällt nur in schmalen Streifen auf den Waldboden, der Weg ist von umgefallenen Baumriesen versperrt, und hier entdecken wir ihn endlich, den ersten Koala in freier Natur. Hoch über uns, eng an den grauen Stamm des Eukalyptusbaumes gepresst, ist er in seinem grauen Fell fast nicht auszumachen. Wer weiß, wieviele wir schon übersehen haben. Jetzt tauchen auch vereinzelt wieder Papageien auf, die mit ihrem ohrenbetäubenden Geschrei sicher alle anderen Waldbewohner vor den Eindringlingen warnen. Trotz angestrengtem Suchen entdecken wir nur noch zweimal schlafende Koalas in den Baumwipfeln. Nach der Rückkehr gibt es 'Kekslunch' auf dem Parkplatz, dann starten wir Richtung Parkausgang.
Bei der Hinfahrt hatten wir eine Stelle passiert, wo in der Ferne die Gischt einer tosenden Brandung die Felsen mit einem weißen Schleier einhüllte. Hier biege ich noch ab, um das Naturschauspiel etwas näher zu erleben. Von einem Parkplatz aus geht es durch dichtes Unterholz hinunter zur Whisky Bay. Was für ein Platz! Eingerahmt von riesigen, vom Wasser rundgeschliffenen Felsen, liegt eine kleine Sandbucht. Eine weiter draußen im offenen Meer liegende Insel verschwindet immer wieder am Horizont hinter den Kämmen der mächtigen Brecher. Wenige Meter vom Ufer entfernt überschlagen sich die Wellen des vom Westwind herangetriebenen Meeres und hüllen sich in weiße Gischt, um dann sanft auf dem flachen Sandstrand auszulaufen. Austernfischer und andere Stelzenvögel stochern im Sand nach Nahrung. Es ist nicht leicht, diesem wildromantischen Platz wieder den Rücken zu kehren.
Während der Weiterfahrt halten wir allerdings immer noch Ausschau nach Bewegung auf den weiten Grassteppen links und rechts der Straße, und plötzlich sind sie da, kaum auszumachen zwischen den braunen Büschen und den hohen Grasbüscheln, - Emus. Auf einem Seitenweg lassen wir den Wagen stehen und pirschen uns tief gebückt an. Die Dornen des niedrigen Steppenbewuchses stechen durch die Jeans und zerkratzen die Arme. Flach auf dem Boden liegend, Kopf und Kamera über den niedrigen Bewuchs erhebend, werden die ersten Photos geschossen. Die Jagdleidenschaft hat uns gepackt, Meter um Meter robben wir weiter, bis die Tiere formatfüllend im Sucher erscheinen. Die Jagd hat sich gelohnt. Auch ein paar rosa Papageien sind uns dabei recht nahe vors Objektiv gekommen. Als wir dann endlich endgültig den Rückweg antreten, haben wir das Gefühl, die schönste und interessanteste Stelle von ganz Australien verlassen zu müssen.
In Leongatha legen wir eine kleine Kaffeepause ein, so richtig mit Kaffee und Kuchen. Über Inverloch und Wonthaggi erreichen wir Cowes auf Phillip Island. Ohne richtiges Abendessen müssen wir los zur Pinguin-Parade, dabei war heute wieder Prawn eingeplant, denn es ist doch später geworden, als ursprünglich vorgesehen. In einem kleinen Restaurant an der Hauptstraße des anheimelnden kleinen Ferienortes 'gönnen' wir uns dafür eine schnelle Portion fish'n ships.
An einem bestimmten Punkt der Insel erscheinen mit Einbruch der Dämmerung tausende von Pinguinen, um ihre in den Dünen der Küste versteckten Übernachtungsplätze aufzusuchen. Ein Schauspiel, das in zweierlei Hinsicht beeindruckend ist. In kleinen Gruppen tauchen die possierlichen Kerlchen im flachen Wasser der Bucht auf, um dann zielstrebig über den breiten Sandstrand zu watscheln und unter Aufbietung aller Kräfte an den unmöglichsten Stellen die steilen, sandigen und rutschigen Dünen zu erklimmen. Im dichten Dünengras verschwinden sie, um sich von einem anstrengenden Tag draußen auf dem Meer zu erholen. Natürlich ist das ein Naturschauspiel ganz besonderer Art, was aber der Mensch daraus gemacht hat, ist auch ein Schauspiel, aber leider ein trauriges. Der Strand wird von Scheinwerfern angestrahlt. In die Dünen eingebaut ist ein riesiges Amphietheater für einige tausend (!!) Besucher, das den Tieren auf ihrem vom Instinkt vorgegebenen Marsch den Weg versperrt. Durch die Dünen führen lange Holzstege, vorbei an den Schlafplätzen und Sammelpunkten der Pinguine. Das Gelände ist so weitläufig, dass niemand das Photographierverbot überwachen kann, also zucken doch überall die Blitzlichter auf. Dabei hatten wir beim Studium der Reiseunterlagen an ein verschwiegenes Plätzchen in unberührter Natur gedacht. Um 22:00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.
Übernachtung im (vorbestellten) The Anchor at Cowes.

12.11.1990 Montag, Cowes - Apollo Bay (363 km)
Station in: Melbourne
Schon um 10:30 Uhr erreichen wir Melbourne. Die stadteinwärts führende Straße folgt dem Lauf des Yarraflusses. Einen Parkplatz erwischen wir etwas am Rande der City, in den Parkanlagen am Ufer des Flusses. Um die Silhouette der Stadt so richtig in uns aufnehmen zu können, machen wir zunächst einen Spaziergang am Flussufer. Auf der als Park angelegten Uferpromenade unter den zum Teil aus der Kolonialzeit stammenden Brücken hindurch, wandern wir flussaufwärts. Auf dem Wasser trainieren einige Ruderer, durch den Park hasten Jogger, neben vielen Spaziergängern sind auf dem Uferweg auch noch reichlich Radfahrer unterwegs. Vom anderen Ufer schallt aus einem Stadion lautes Geschrei herüber. Es dauert lange, bis uns ein Licht aufgeht und die herüberschallenden Stadionsprecheransagen einen Sinn bekommen. Dort werden Hunderennen ausgetragen!
Über die 'Princess Bridge', vorbei am Prachtbau des Hauptbahnhofs, gelangen wir in die Innenstadt. Geprägt wird das Bild der City von dem kontrastreichen Gegensatz viktorianischer alter Prachtbauten und modernen Hochhäusern. Die zum Teil sehr engen, rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen sind überfüllt, wie in anderen Großstädten auch, nur wird hier der Eindruck der Fülle durch die allgegenwärtigen Straßenbahnen noch verstärkt. Am City Square sprudeln Springbrunnen, und Wasserkaskaden ergießen sich über marmorne Treppen in die Tiefe. In der 'Mall', der Bourke Street, einer ansprechenden Fußgängerzone, durch die allerdings auch die Straßenbahn rumpelt, reihen sich Kaufhäuser und Einkaufspassagen aneinander. Es herrscht reger Betrieb. Wir suchen trotzdem eine stimmungsvolle Umgebung, um zum Lunch einzukehren. Als wir bei der Suche nach einem geeigneten Restaurant eines mit dem Kommentar 'hier gibt es kein warmes Essen' gerade wieder verlassen wollen, bittet uns ein Herr in perfektem Deutsch, doch erst einmal seine Karte zu prüfen, denn bei ihm bekämen wir alles, was unser Herz begehrt. An einem schönen Fensterplatz werden wir dann von der Kellnerin gefragt, ob wir Freunde von John, dem Besitzer, sind. Es herrscht reger Betrieb.
Gut gestärkt bummeln wir weiter, auf der Suche nach einem angemessenen Australien-Souvenir. Am anderen Ende der Bourke Street entdeckt Christa einen interessanten 'duty free shop' mit großer Opal-Abteilung. Ich ahne Schlimmes. Immer, wenn wir den Laden verlassen wollen, lacht uns aus einer anderen Vitrine noch etwas an und möchte mit nach Europa. Wir machen reiche Beute. Dann heißt unser nächstes Ziel 'Exhibition Street', dort sollen erst die 'richtigen' Opalgeschäfte sein, sagt der Stadtprospekt. Sind sie auch, aber die Preise orientieren sich am Geldbeutel der hier scheinbar verkehrenden arabischen Ölscheiche. Wir begnügen uns mit einigen Kleinigkeiten.
Großstadt ist nichts für uns Naturliebhaber. Recht bald beschließen wir, die Stadt doch heute noch zu verlassen und ein Stück weiterzufahren. Um 15:00 Uhr sind wir dann auf dem Highway stadtauswärts. Kurz hinter Geelong erreichen wir bei Torquay die Great Ocean Road (N100). Tosend donnern die Brecher gegen die Küste. Selbst in 60 m Höhe über der Wasserlinie, wo die Straße in den Fels gesprengt ist, überzieht die Gischt noch die Windschutzscheibe mit einer Salzkruste. In Apollo Bay erwischen wir ein gerade erst eröffnetes neues Hotel. Welch ein Genuss. Die Empfehlung des Hoteliers für ein gutes Restaurant ist auch ein Volltreffer. Im 'Beaches Restaurant' im Greenacres Hotel genießen wir ein weiteres Mal ein exzellentes Fischgericht und eine gute Flasche Wein.
Übernachtung im Apollo International.

13.11.1990 Dienstag, Apollo Bay - Hamilton (397 km)
Station in: Warrnambool, Port Fairy, Portland
Die Steilküste weicht einer etwas sanfteren Küstenlandschaft. Den ersten Versuch, Cape Otway zu erreichen, brechen wir wegen einer nicht mit Normal-Pkw zu passierenden Straße ab. Die nächste Abzweigung verspricht mehr Erfolg. Es ist eine abwechslungsreiche Fahrt durch Buschland und Eukalyptuswälder mit zum Teil dichtem Unterholz, streckenweise allerdings auf staubigen, mit Schlaglöchern übersäten Feldwegen. Dann erreichen wir die Steilküste am südlichen Zipfel West-Victorias und den alten, diese gefährliche Küste schützenden Leuchtturm.
Weiter folgen wir wieder der Küstenstraße. Die Orte, die wir passieren, haben keine besondere Ausstrahlung. Unser Augenmerk ist ganz auf die phantastische Landschaft gerichtet. Dieser Küstenabschnitt verlangt danach, genossen zu werden. Hinter jeder Kurve, jedem Hügel könnte man einen Stop einlegen. Die zwölf Apostel und London Bridge sind die Namen einmalig schöner Gebilde aus gelbem Sandstein, die vor der Steilküste im blauen Meer stehen und von den Naturgewalten zeugen, die hier seit Jahrtausenden das Bild der Küste formen.
Warrnambool, eine kleine Gartenstadt, setzt uns in Verzückung. Einen so ansprechenden Ort haben wir auf der ganzen Reise noch nicht gefunden. Hier könnte man sich zur Ruhe setzen. Es ist gerade die richtige Zeit für Lunch, ein Einkaufsbummel schließt sich noch an. Die Parkuhr reicht nur für eine Stunde. Als ich noch einmal nachwerfen will, markiert gerade eine Hostess die Reifen einiger Wagen mit einem weißen Kreidekreuz, als Symbol für die nur noch 10 Minuten reichende Parkzeit. Also neuen Parkplatz suchen, denn mein Schatz hat noch eine Entdeckung gemacht, und kommt aus dem letzten Geschäft einfach nicht wieder heraus.
Ein Abstecher zu der als historisch beschriebenen Hafenstadt Port Fairy endet mit einer Enttäuschung. Nichts los, nicht 'mal Historisches. Portland ist der letzte Ort an der Küste, bevor wir landeinwärts vorstoßen wollen. Wir müssen ja wenigstens die Wüste 'mal gerochen haben. Wir fragen uns zu einem Café durch und landen dabei in der Hauptgeschäftsstraße, was natürlich zu einem Einkaufsbummel führt. Aber auch ein nettes Café finden wir dann noch am Hafen.
In Hamilton gibt es erstmalig Schwierigkeiten bei der Zimmerbeschaffung. Im von uns angesteuerten 'Flag'-Hotel ist alles ausgebucht. Wie oft haben wir sie nun schon erlebt, diese einmalige Gastfreundschaft der Australier. Die Dame an der Rezeption gibt keine Ruhe, bis sie endlich bei der Konkurrenz ein Zimmer für uns gefunden hat. Der BYO-Einkauf einer Flasche Wein für das Dinner erweist sich als unnötig, da wir doch in einem lizenzierten Haus, nämlich dem Hotel unserer ursprünglichen Wahl landen. Es wird ein sehr gemütlicher Abend.
Übernachtung im Goldsmith Motel (Best Western).

14.11.1990 Mittwoch, Hamilton - Horsham (203 km)
Station in: Grampians Nationalpark
Sehr früher Aufbruch. 'The Grampians' warten. Als erstes begrüßt uns der Mount Abrupt, ein einsam und verlassen in der Landschaft stehender Berg. Der Gebirgszug der Grampians ist noch 30 km entfernt. Im 'Visitor Centre' besorgt Christa zunächst Informationsmaterial und Wanderkarten. Um 11:00 Uhr stellen wir das Auto auf einem kleinen Parkplatz an der Silverband Road ab, und von hier ziehen wir los. In einer engen Schlucht, wir müssen tief hinuntersteigen, ergießt sich der 'Silverband'-Wasserfall ins Tal. Nach 1 km Marsch auf Asphaltstraße haben wir immer noch nicht den Abstieg in den Dairy Creek gefunden. Wir stoßen den ursprünglichen Plan um, und ich marschiere zurück, um den Wagen holen.
Vom Sundial Parkplatz starten wir erneut, in der Hoffnung, einen schönen Rundweg in wilder Natur ausgesucht zu haben. Durch lichten Wald voller unbekannter Pflanzen und Blüten, führt ein kurzer Weg zum Sundial Lake View. Von hier geht's weiter auf dem Sundial Track. Im Wald taumeln bunte Schmetterlinge von einer unbekannten Blüte zur anderen. Wir taumeln nicht, denn der Weg steigt zunächst nur mäßig an. Steil und mühsam wird es nur auf den letzten 200 m, bevor man die felsigen Klippen eines Abbruchs erreicht, den Aussichtspunkt am Sundial Peak (720 m). Direkt einige hundert Meter unter uns liegt der Bellfield-See, im weiten Tal landwirtschaftliche Anwesen, nach Norden geht der Blick weit hinaus ins flache Land. Die Frühlingsblumen genießen die warme Sonne hier oben genau wie wir. Es fällt schwer, sich wieder zu trennen. Eine Abzweigung verleitet uns, einen Weg einzuschlagen, der unseren Rundweg noch um einiges erweitert. Steil geht es zunächst abwärts, um dann schräg am Steilhang entlang allmählicher ins Tal zurückzuführen. Es ist ein herrlicher Weg durch die wilde Natur. Weit und breit kein Mensch. Durch den Dairy Creek wandern wir unter riesigen Baumfarnen bis zum Deileys Dell. Da wir so richtig erschöpft sind, als wir am Rosea Parkplatz ankommen, entschließen wir uns, die letzte Etappe zu unserem Auto etwas abzukürzen. Warum die Asphaltstraße nehmen, wenn eine Abkürzung auch noch über einen Aussichtspunkt führt. Was wir nicht wissen, aber auch nicht ahnen, dieser Weg führt steil bergan. Nach jeder Biegung hoffen wir, den heißersehnten Parkplatz zu erspähen. Es ist eine Abkürzung nur in der Länge. Dass wir dafür den Höhenunterschied direkt überwinden müssen, merken wir wirklich erst, als es zum Umkehren zu spät ist. Nach 5 Stunden beenden wir dann endlich unseren Rundgang. Die Erschöpfung ist nur vordergründig, die Einmaligkeit dieses Tages drängt alle Strapazen in den Hintergrund.
Es sind nur noch 80 km bis Horsham, unserem heutigen Tagesziel. Dort angekommen (ca.17:00 Uhr), sehen wir gegenüber dem Hotel ein wunderbares öffentliches Schwimmbad. Es war sehr heiß den ganzen Tag über, und so gibt es kein halten. In wenigen Minuten sind wir im kühlen Nass. So erfrischt macht der anschließende Stadtbummel und der Besuch einer Kirche mit eindrucksvollen farbigen Glasfenstern wieder richtig Spaß. Die Atmosphäre im Hotel-Restaurant ist ausgesprochen gepflegt und das Essen ausgezeichnet. Aber nach einer Flasche Rotwein treibt es uns dann doch ins Bett.
Übernachtung im Commodore Major Mitchell Motor Inn.


[1990] [2003] [2007]

 

Von der Mündung bis zu Quelle.
- Unbändiger River Murray -

1993 (blaue Linie) Murray-Tour (Abschnitt Victoria)
14.11.1993 Aus Adelaide kommend, passieren wir hinter Renmark die Grenze zu Victoria:
Renmark, Mildura (Inlander Motor Inn)
15.11.1993 Mildura, Raddampfer auf dem Hochwasser führenden Murray
16.11.1993 Swan Hill (Lady Augusta Motel)
17.11.1993 Echuca (Nirebo Motel)
18.11.1993 Barmah (Kahnfahrt), bei Tocumwal erreichen wir wieder NSW

14.11.1993 [262 km] Mildura (Inlander Motor Inn)
Nachdem wir die Grenze zu Victoria passiert und die Uhren 1/2 Stunde vorgestellt haben, führt die Straße auf einem 83 (!) km langen Abschnitt schnurgerade nach Osten, in Richtung Mildura. Es geht, in respektvollem Abstand zu den Überschwemmungsgebieten des Murray im Norden, am Rande einer als 'sunset country' bekannten Wüste entlang. Ein Blick auf die Landkarte gibt auch die Erklärung, warum gerade in diesem Gebiet die Straßen in bis zu 30 km Abstand vom Fluss verlaufen. Es ist nicht nur der eine Fluss, der hier fließt. Im Bereich zwischen Renmark und Mildura verzweigt sich der Murray in unzählige kleine Seitenarme, die ein Gebiet von über 3.000 qkm durchziehen. Als wir dann in Wentworth ankommen, erkennen wir auch die Ursache für diesen Wasserreichtum. Wentworth liegt genau an der Stelle, an der Australiens wasserreichster Fluss, der Darling River, seine Wassermassen in den Murray ergießt. Es herrscht noch immer Frühlingshochwasser und weite Teile des Landes stehen, bis dicht an die Stadtgrenze, unter Wasser. Den Zusammenfluss der beiden Ströme erkennt man nur an einer aus dem Wasser ragenden Hinweistafel. Von der Wehranlage ragen nur die Spitzen der Pylone aus den Fluten. Hier an dieser Stelle erleben wir am beeindruckensten, woher dieser Fluss seinen Namen 'mighty Murray' hat. Dem Wasserreichtum verdanken die Städte Mildura und Wentworth andererseits aber auch ihren Reichtum. Allein auf den 150 km zwischen Mildura und Renmark regulieren 6 Wehranlagen während der Trockenzeit den Wasserstand und schaffen damit die Voraussetzung, das umliegende Land ganzjährig zu bewässern und in ein Paradies zu verwandeln. Das 'Sunraysia' ist für jeden Australier der Inbegriff eines blühenden Obst- und Blumenlandes und seine Sultaninen sind weltbekannt.
Auf einer 8 km langen Prachtallee, die Champs Elyssée in Paris sind dagegen ein besserer Bürgersteig, fahren wir in die ca. 20.000 Einwohner zählende Stadt Mildura ein. Weitsichtige Stadtväter beschlossen in der guten alten Pionierzeit, die Stadt so anzulegen, dass sie auch einer wirtschaftlich aufstrebenden Metropole gerecht wird. So empfindet man gleich beim ersten Kontakt einen Hauch von Großzügigkeit. Es sind aber nicht nur die breiten Straßen, die den Reiz der Stadt ausmachen. Wunderschöne Häuser säumen die Ausfallstraßen, hier reihen sich auch die vielen Motels mit großzügigen Gartenanlagen aneinander; auch unser Domizil ist darunter.
Die Luft ist heiß und trocken, als ob sie direkt aus dem nahen 'outback' herüberweht. So fühlen wir uns wie neugeboren nach einem Bad im Swimmingpool, der direkt unter unserem Zimmer liegt. Ein Spaziergang durch die Deakin Avenue mit ihrem parkähnlichen Mittelstreifen beschließt dann diesen Reisetag.

15.11.1993 [33 km] Mildura, Raddampferfahrt auf dem Hochwasser führenden Murray
Den neuen Tag beginnen wir ganz gemütlich, denn Eile und Hektik gelten hier nichts. Man kann sein Tagewerk auch mit Ruhe und Besonnenheit erledigen. Also sind auch wir erst um 08:30 Uhr 'down town'. Kreuz und quer schlendern wir durch die Innenstadt und eine prächtige Fußgängerzone, die diesen Namen noch verdient, denn Rad- und Skateboardfahrer sind als Nicht-Fußgänger unerwünscht. Bei einer Tasse Tee mitten im bunten Treiben unter den breiten Kolonaden beschließen wir die erste 2-Stunden-Parkzeit-Periode.
Bei der Suche nach einem neuen Parkplatz landen wir am nahen Ufer des Murray. Der Stadtpark steht auch hier unter Wasser. Der Fluss führt immer noch über 3 m Hochwasser, das erst jetzt beginnt, langsam (mit ca. 1 m/ Stunde) abzufließen und sich langsam dem 700 km entfernten Meer entgegenwälzt. Am Pier liegt der Raddampfer P.S. Melbourne und schickt sich gerade an, zur Vormittags-Kreuzfahrt abzulegen. Kurz entschlossen sind wir mit an Bord. Der holzbefeuerte Raddampfer Baujahr 1912 dampft stromaufwärts durch das lehmigtrübe und träge dahinziehende Wasser. Selten sind die Flussufer zu sehen. Das Hochwasser hat sie teilweise kilometerweit landeinwärts verschoben. Nur an den aus dem Wasser ragenden weißstämmigen Gerippen der Geister-Eukalypten (ghost gums) ist zu erkennen, wo das eigentliche Flussbett ist. Diese Bäume sind die bevorzugten 'Ankerplätze' für unzählige, oft nur einfache, aber meist hochmoderne und komfortable Hausboote. Es wirkt alles wie eine fremde verwunschene Welt. 1,5 Stunden kämpft sich unser historisches Gefährt gegen den Strom voran. Wie stark die Strömung ist, kann man nur daran ermessen, dass die Rückfahrt nur 1/3 der Zeit in Anspruch nimmt.
Wieder zurück an Land gehen wir zunächst zum Lunch in die 'mall'. Dabei beschließen wir, dem Fluss noch einmal von der Landseite aus einen Besuch abzustatten. So dicht am Wasser, wie es die Überschwemmungen zulassen, fahren wir bis zum Kings Billabong. Ein Spaziergang endet aber sehr schnell am sumpfigen Ufer dieses Seitenarmes des Murray. Ein Weilchen beobachten wir in der tropischen Wildnis herumtollenden Vögel, ehe wir den Rückzug antreten. Auch alle anderen Versuche, dem Fluss etwas näher zu kommen, scheitern, selbst die Zufahrt zur Pumpstation, die das Flusswasser für die Bewässerung der nahen Plantagen liefert, ist unpassierbar. Bleibt uns also etwas Zeit, Woodsies Gem Shop einen Besuch abzustatten, an dem wir auf der Hinfahrt vorbeigefahren sind. Die Fülle der Exponate ist überwältigend. Für jede Edel- oder Halbedelsteinart existiert eine Vitrine mit den ausgefallensten rohen und geschliffenen, gefassten und ungefassten Exemplaren. Nach einem Rundgang weiß man wirklich nicht mehr, was einem am besten gefallen hat. Es fällt schwer, sich von diesem Glanz zu trennen. Pünktlich zum 'five o'clock tea' sind wir aber dann doch wieder im Hotel.

16.11.1993 [287 km] Swan Hill (Lady Augusta Motel)
"Übernachten Sie 6 mal in einem FLAG-Hotel und die 7.te Übernachtung ist frei" verspricht der FLAG-Hotelführer. Schon wieder konnten wir eine Übernachtung mit dem Gutschein bezahlen. Unser heutiges Tagesziel liegt nur 220 km entfernt. Also haben wir Zeit und Muße es auf Umwegen anzusteuern und abseits des Highway zu fahren. Alle bisher besuchten Städte am Murray liegen inmitten riesiger Wein- und Zitrusplantagen und so nimmt es nicht Wunder, dass wir auch heute zunächst durch nicht endende Weinfelder fahren. In Robinvale überqueren wir wieder den Murray, der seine Wassermassen durch mehrere, wie ein Flussdelta gefächerte Flussläufe drückt. Hier verlassen wir den Sturt Highway.
Nur wenige Kilometer vom Fluss entfernt sind wir wieder im typischen australischen Trockenland. Breite naturbelassene Buschgürtel säumen die Straße auf beiden Seiten und versperren die Sicht auf die weiten gelbbraunen und ausgedörrten Weideflächen und riesige Getreidefelder. In Manangatang, einer in der Sonnenglut wie verlassen wirkenden ländlichen Ansiedlung, machen wir kurz Rast. Kurz danach sind es wieder gleißend weißen Salzkrusten, die die Landschaft prägen, wir passieren den (salt)Lake Wahpool. Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem Zugang zum wesentlich größeren Lake Tyrrell. Dann stehen wir aber doch am Rande einer Landschaft, die von einem anderen Stern zu sein scheint. So weit das Auge reicht, nichts als Salz, Salz und nochmal Salz. Wären da nicht die Schlieren der über dem See flimmernden heißen Luft und würde man nicht die fast unerträgliche Hitze am eigenen Leib spüren, man könnte auf den Gedanken kommen, am Ufer eines zugefrorenen Sees zu stehen. Nur wenige niedrige Planzen und Büsche gedeihen auf dem unwirtlichen Boden zwischen den Salzkrusten direkt am See, aber schon 100 m entfernt stehen hohe Akazien, in denen eine Schar bunter Papageien herumtollt.
Über Sea Lake und Ultima erreichen wir auf schmalen Wegen dann am frühen Nachmittag Swan Hill und sind wieder zurück am Murray. Es ist noch früh am Tag und ausreichend Zeit, der Hauptattraktion des Ortes einen Besuch abzustatten. Im Süden der Stadt, unmittelbar an einem Seitenarm des Murray, dem Little Murray River, ist ein sogenanntes 'pioneer settlement' errichtet. Aus der nahen und ferneren Umgebung hat man historische Gebäude herangeschafft und daraus ein voll funktionsfähiges Dorf der Jahrhundertwende errichtet. Alle Geschäfte sind bewirtschaftet, in den Handwerksbetrieben wird in traditioneller Weise gearbeitet, sogar die Bank und die Post versehen offiziell ihren Dienst. Im Sägewerk hält eine alte Dampfmaschine die Transmissionsriemen in Schwung, und im Gelände stehen alte Land- und Forstwirtschaftsmaschinen. Der größte jemals auf dem Fluss verkehrende Raddampfer dient als 'Eingangsgebäude' und beherbergt darüberhinaus ein stilvoll eingerichtetes Restaurant. Gern hätten wir hier gegessen, aber ohne Vorbestellung ist daran nicht zu denken.
Aber ein anderer Platz verspricht auch die richtige Umgebung für einen angenehmen Abend, im 'carriage restaurant' bestellen wir uns zwei Plätze. Zunächst brechen wir zu einem Stadtbummel auf. Zu Fuß schlendern wir die breite Hauptstraße auf der einen Seite hoch und auf der anderen wieder zurück. Unser Hotel liegt nur 1.000 m vom eigentlichen Zentrum entfernt. Im Schatten der weit vorspringenden, und die Gehwege überspannenden Sonnendächer lässt sich angenehm bummeln. Direkt gegenüber von unserem Hotel steht ein niedliches kleines Haus mit den typischen gußeisernen Verandaverzierungen. Dort entdecken wir ein Schild im Garten: 'tearoom'. Dieser Einladung können wir nicht widerstehen, und so sitzen wir dann bei Tee und Gebäck in der angenehmen Atmosphäre des kleinen Gartens.
Der Höhepunkt des Tages ist dann aber das Abendessen im 'Pioneer Station Motor Inn'. Rund um zwei ausrangierte originale 1.Klasse-Vorortzugwaggons hat man ein Restaurant im Stil eines alten Bahnhofs gebaut. Edle Hölzer, Spiegel, Plüsch und Messing, ergänzt mit altem Inventar schaffen eine anheimelnde Atmosphäre. Unaufdringlich werden die Geräusche und Bahnhofsdurchsagen einer Eisenbahnfahrt von Swan Hill nach Melbourne eingespielt. Man hat wirklich das Gefühl, unterwegs zu sein. Das Essen und eine angenehme Bedienung tragen das ihre dazu bei, dass wir diesen Abend nie vergessen werden. Überbackene Austern mit Schinkenwürfeln und Käse schreien förmlich danach, mit Sekt heruntergespült zu werden. In Höchststimmung wandern wir um 22:30 Uhr, es war lange nicht so spät geworden wie heute, durch die tropische Nacht ins Hotel zurück.

17.11.1993 [173 km] Echuca (Nirebo Motel)
Durch weites Sumpf- und Marschland führt uns die neue Tagesetappe. Am Lake Boga machen wir einen kurzen Morgenspaziergang. Noch weht eine frische Brise über den See. Aber der strahlende Sonnenschein treibt schon bald die Tagestemperaturen wieder in die Höhe. Wenigstens hält die Klimaanlage das Wageninnere angenehme kühl. Wie an einer Perlenkette aufgereiht folgt ein kleiner See dem anderen. Durchzogen wird das Land von unzähligen Nebenarmen des Murray. In den von der Straße einsehbaren Schilfgürteln blinkt das Wasser in der Morgensonne. Am Middle und Reedy Lake schleichen wir uns von einem nahen Parkplatz zu einem Beobachtungsturm am Rande des Wassers. Von hier aus lässt sich der Betrieb in einer nahen Vogelkolonie wunderbar beobachten. Graureiher, Enten und Ibisse streiten lauthals um die besten Plätze für ihre Nester. Es herrscht beängstigende Enge auf den kleinen schilfbewachsenen Inseln im flachen Wasser.
In Kerang ist die Tourist-Info noch geschlossen. Wir bummeln einmal die kurze Hauptstraße hoch und 'runter und sind auch schon wieder auf Achse. Wir können es gar nicht erwarten, das vielgelobte Herz der Murrayriver-Region zu erreichen. Um 12:00 Uhr erreichen wir Echuca, einst die wichtigste Stadt am Murray und größter Holzumschlagsplatz Australiens. Erzählt man einem Australier, dass man in dieser Gegend war, ist seine erste Frage: 'Ward ihr auch in Echuca?'
Ja, wir waren, aber werden nie wieder zurückkehren. Echuca ist das lebende Beispiel dafür, wie eine schlecht verwaltete Stadt allein von ihrem historischen Image lebt. Die ganze Stadt ist eine Enttäuschung. Der alte Hafen ist eine einzige Gerümpelecke mit einigen restaurierten Gebäuden, in denen Touristen für nutzloses Zeug überteuerte Preise abverlangt werden, oder wo man Raddampferfahrten buchen kann. An anderer Stelle hat man gerade begonnen, Material für den Aufbau einer Pionier-Siedlung zu sammeln, wahrscheinlich angeregt durch die mustergültige Siedlung in Swan Hill. Die Hauptstraße durch den alten Ortskern hat, im Gegensatz zu allen anderen Städten, die wir besucht haben, nicht den Hauch von Ausstrahlung. Am Fluss ist deutlich zu sehen, dass die Hochwasserwelle weiter flußabwärts gezogen ist. Die ganze Uferregion ist vom gelben Schlamm überzogen und bietet einen trostlosen Anblick. Beim Stadtbummel suchen wir dann vergeblich nach einem vernünftigen geöffneten Restaurant, bzw. nach einer Stelle, wo wir etwas zum Lunch bekommen. Als wir endlich fündig werden, erhalten wir für 17 A$ (!) eine Portion Hühnerfleisch-Abfälle, nach dem Motto 'Wer hier her kommt, der kommt so wie so nicht wieder.'
Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zum Murray, direkt am Stadtpark. Hier laufen die Wasserpumpen, um die überfluteten Talsenken des Parks leerzupumpen. Es stinkt bestialisch und wir schalten die 'Frischluft'-Zufuhr unserer Klimaanlage im Hotel lieber aus. Vorsichtshalber hatten wir, schon von Swan Hill aus, das Hotel für zwei Nächte vorbestellt. Das wird jetzt ganz schnell rückgängig gemacht, hier hauen wir schon morgen wieder ab. Aber zunächst wollen wir 'mal sehen, was auf der anderen Seite des Flusses in New South Wales los ist. Als wir die Brücke über den Murray passieren und Moama erreichen, fängt es plötzlich an zu regnen. Ein fürchterlicher Gewitterregen mit riesigen Hagelkörnern tobt 1/2 Stunde lang über der Stadt. In Minuten ist alles überschwemmt und die Straßen verwandeln sich in reißende Flüsse. Wir sitzen im Auto und hoffen, dass uns nicht ein umstürzender Baum oder Strommast aufs Dach fällt oder unser Auto wie ein Boot von den Fluten weggespült wird. Als der Spuk nachlässt, ist an einen Spaziergang nicht zu denken. Wir fahren zurück und bereiten uns auf das Abendessen im Hotel vor, für das wir uns einen Tisch bestellt haben. Das vorzügliche Dinner versöhnt uns wieder etwas. Es ist aber wirklich der einzige Lichtblick an diesem Tag. Selbst in der Nacht häufen sich die Minuspunkte für diesen ersten 'Tag der Reinfälle'. Hinter unserem Zimmer schaltet mit einem lauten 'rums' ein Motor immer ein und aus, die Wasserpumpe fürs Hotel oder die Kühlanlage der Küche, wer weiß? Vor unserem Zimmer steht, bis tief in die Nacht und auch am frühen Morgen wieder, ein Bus oder ein Lkw mit laufendem Motor, während der Fahrer wahrscheinlich gemütlich beim Essen sitzt.

18.11.1993 [161 km] Barmah (Kahnfahrt im überschwemmten Wald), (Tocumwal, Motel Kingswood)
Bloß weg hier. Um 07:30 Uhr geh' ich zur Rezeption, um ein Schild 'Geöffnet ab 08:00 Uhr' vorzufinden. Wir wollen nach Barmah, ein paar Kilometer flussaufwärts, zu einer kleinen Bootsfahrt durchs Überschwemmungsgebiet des Murray, die wir gestern noch kurz entschlossen telefonisch gebucht hatten. Etwas orientierungslos irren wir auf schmalen rutschigen Feldwegen im Sumpfgebiet herum. Die angegebene Stelle an einem kleinen Fahrweg mitten im Sumpf erscheint uns doch recht dubios, weil nichts auf Ausflugsbetrieb hinweist und ein Stückchen weiter ein kleines Schild steht, dass der Bootsanleger wegen Überflutung nicht erreichbar ist. Auch von einem Boot ist weit und breit nichts zu sehen. Als dann eine Dame mit Kühltasche und Picknickkorb erscheint, klärt sich alles auf, wir sind an der richtigen Stelle.
Eine kleine Busgesellschaft hat das Boot für heute gemietet. Da aber noch zwei Plätze frei waren, sind wir mit von der Party. Mit der 'Kingsfisher', einem Spezialboot ohne Kiel, fahren wir 2,5 Stunden durch die Sümpfe und überschwemmten Wälder des Barmah State Park. Es ist ein wunderschöner Morgen. Leider ist die Vogelwelt nicht so reichhaltig, wie wir es uns erhofft hatten. Zurück geht es auf dem Hauptarm des Murray. Umgestürzte Bäume und Sandbänke erfordern vom Skipper höchste Aufmerksamkeit. Am Flussufer sind in dicken Bäumen die eingeschnittenen Kilometerangaben von der ersten Erkundung des Flussen vor mehr als hundert Jahren zu erkennen, und sie sollen auch nach heutigen Messmethoden noch absolut stimmen. Kleine Symbole für die erfolgreiche Arbeit der Pioniere früherer Tage.
Auf der Weiterfahrt kommen wir auf Umwegen, weil immer wieder Straßen wegen des Hochwassers gesperrt sind, nach Nathalia. In dem kleinen beschaulichen Dorf sitzen wir an der Straße und lassen uns die frischen Hühnerbeine schmecken. In Cobram ist dann wieder richtiger Kleinstadtbetrieb. Wieder schlendern wir durch eine hübsche kleine Stadt und erfreuen uns am gemütlichen bunten Treiben ohne jede Hektik. Vor dem Rathaus veranstalten die Damen eines örtlichen Vereins gerade einen Wohltätigkeitsbasar und verkaufen hübsche Handarbeiten.

Noch wenige Kilometer und wir überqueren wieder den Murray, um nun endgültig Victoria zu verlassen. In Tocumwal beziehen wir in einem ruhigen und sauberen Motel Quartier und fühlen uns wieder pudelwohl. Nachdem wir uns eingerichtet haben, folgt eine entspannende Stunde am und im Salzwasser-Swimmingpool. Für das Dinner im BYO-Restaurant legen wir aus unseren Beständen eine Flasche Coonawarra kühl. Mit einem vorzüglichen Abendessen im geschmackvoll eingerichteten Restaurant, wir haben ihm 3 Sterne verlieren, beschließen wir einen Tag, der uns Echuca schnell vergessen lässt. Morgen geht es dann weiter in NSW.


[1990] [1993] [2007]

Einhundert Tage für einen Kontinent [grüne Linie]
- Etappe 3 -

Grampians und Great Ocean Road (1.543 km)
Mo 06.10.2003 [228 km] Horsham, Halls Gap (Hütte im Camp am Lake Bellfield)
Di 07.10.2003 [25 km] Grampians
Mi 08.10.2003 [217 km] Warrnambool, Petersborough
Do 09.10.2003 [176 km] Great Ocean Road, Melba Gully State Park, Aireys Inlet
Fr 10.10.2003 [309 km] Queenscliff, Sorrento, Toora
Sa 11.10.2003 [351 km] Wilsons Promontory NP, Lakes Entrance
So 12.10.2003 [302 km] Merimbula (New South Wales)
13.-18.10.2003 Noch ein paar Tage durch New South Wales

Mo 06.10.2003 [228 km] Horsham, Halls Gap Ab in die Natur. Wir verlassen Naracoorte Richtung Osten und passieren kurz darauf die Grenze zu Victoria. Unterwegs deutet sich lautstark wieder eine Reifenpanne an. Unwuchtgeräusche lassen uns sofort stoppen. Ungewöhnlich, alle Reifen haben vollen Luftdruck. Nach langer Suche entdecke ich den Übeltäter. Eine große Schraube hat sich im Reifenprofil so festgesetzt, dass sie bei unserem gemütlichen Tempo nicht weggeschleudert wird. Ansonsten erreichen wir unbeschadet die Stadt Horsham. Der erste Weg führt uns wieder in die Tourist-Info. Wir werden gut und freundlich bedient und steuern direkt die Grampians im gleichnamigen Nationalpark an. Halls Gap hat sich zum reinsten Touristenort gewandelt. Hotel reiht sich an Hotel, dazwischen Hinweise auf Ferinhäuser. Das ist alles nichts für uns. Wir finden unseren Unterschlupf in einer herrlichen Hütte auf dem Caravanplatz außerhalb des Ortes. Die Beine vertreten wir uns nach dem langen Fahrtag bei einer Film- und Foto-Wanderung zum Lake Bellfield.

Di 07.10.2003 [25 km] Grampians (Wandertag). Endlich sind wir wieder in unserer geliebten Natur. Erste Station sind die 'Silverband Falls'. Vom Sundial Car Park starten wir eine ausgedehnte Wanderung zum 'Lakeview Lookout' und den Aufstieg zu den Pinnacles. Die Rundfahrt führt uns dann zu den Turret Falls und weiter nach Halls Gap. Ein herzhaftes Lunch und Souvenir-Shopping gehören schließlich auch zum Urlaub. In unserem mitten in ruhiger Landschaft gelegenen Camp begeistert uns eine reiche Vogelwelt. Hinter der Hütte huschen die blauen Staffelschwänze durchs Gebüsch und in den höheren Bäumen toben lautstark Würgerkrähen (Currawongs) und die großen Gelbhauben-Kakadus.

Mi 08.10.2003 [217 km] Warrnambool, Petersborough Unsere Route fährt uns nach Süden, wieder ans Meer. Vorbei am Mount Abrupt verlassen wir die Grampians. Bei Warrnambool erreichen wir die Küste. Was ist nur aus diesem kleinen gemütlichen Ort geworden? Nach einem Stadtbummel genießen wir die Aussicht vom Flagstaff Hill. Über die Bay of Islands erreichen wir Petersborough. Beim Abendspaziergang haben wir den Ort in wenigen Minuten erkundet.

Do 09.10.2003 [176 km] Great Ocean Road, Melba Gully State Park, Aireys Inlet Der Höhepunkt einer Küstentour in Victoria ist die 'Great Ocean Road'. Wo immer eine der Sehenswürdigkeiten dieser Touristenstrecke ausgeschildert ist, machen wir Halt: 'The Grotto', 'London Bridge', 'The Arch', 'Loch Ard Gorge' und 'The Twelve Apostel' sind die Namen der markantesteten Punkte.
Um 11:00 Uhr erreichen wir den Melba Gully State Park, einen tropischen Urwald. Leider müssen wir den Madson Track auf halber Strecke abbrechen, umgestürzte Bäume versperren den Weg und haben einen Galerieweg zertrümmert. Als wir zum Ausgangspunkt dieses Tracks nach Maits Rest zurückkehren, geht gerade wieder ein heftiger Regenguss nieder. Ein Glück, dass wir gerade die Hütte erreicht haben. Auf der Weiterfahrt haben wir dann ab Apollo Bay Dauerregen. Ein Quartier steuern wir in Aireys Inlet an. Wir beziehen eine exklusive Hütte.

Fr 10.10.2003 [309 km] Queenscliff, Sorrento, Toora Für das nächste angesteuerte Ziel lassen wir uns telefonisch ein Quartier reservieren. Vor uns liegen die letzten Kilometer der Great Ocean Road. Es gilt zu entscheiden, ob wir der Großstadt Melbourne ausweichen oder das Verkehrsgetümmel um und in Victorias Hauptstadt auskosten wollen. Wir fahren übers Land. Ab Torquay folgen wir der Beschilderung nach Queenscliff. Dort setzen wir mit der Fähre über nach Sorrento. 'Nomen est Omen', die Stadt erscheint fest in italienischer Hand. In einem der zahlreichen Fischrestaurants kehren wir zum Lunch ein. Beim folgenden Streckenabschnitt versuchen wir, den Hauptverkehrsadern auszuweichen. Immer wieder landen wir auf neu eingerichteten Schnellstraßen, die in unserer Karte noch gar nicht eingezeichnet sind. Es vergeht viel Zeit, ehe wir das Einzugsgebiet von Melbourne endlich hinter uns haben. Über Inverloch und Leongatha erreichen wir das kleine Örtchen Toora.

Sa 11.10.2003 [351 km] Wilsons Promontory NP, Lakes Entrance Wir haben Toora als Station gewählt, weil es unmittelbar am Eingang zum Wilsons Promontory Nationalpark liegt. Diese Landzunge ist der Rest einer Landbrücke, die früher Tasmanien mit dem Festland verband. Vor unserer Abfahrt jagen wir noch schnell die Wäsche durch die Maschinen. Bis zum Besucherzentrum sind es nur 60 Kilometer. Auf dem Weg dorthin strolchen wir noch etwas an der Whisky Bay herum. Eine ausgedehnte Wanderung durch dichtes Gestrüpp unternehmen wir dann zum Pillar Point. Unterwegs genießen wir die Aussicht vom 'Tidal Overlook' zum Squeaky Beach in der Leonard Bay. Vom Endpunkt der Tour geht der Blick zur Mündung des Tidal River in die Norman Bay.
Unspektakulär verläuft die Tagesetappe auf der Weiterfahrt durch Weide- und Wiesenland nach Lakes Entrance.

So 12.10.2003 [302 km] Merimbula (New South Wales) Ein morgendlicher Spaziergang führt uns über eine Fußgängerbrücke an einem langgestreckten Binnensee entlang auf die dem Ort vorgelagerte Halbinsel. Wir wandern bis zum sogenannten 'Entrance', wo ein Durchlass die unzähligen Binnenseen mit dem Meer verbindet. Im frischen Seewind wandern wir am Strand zurück zu unserem Ausgangspunkt. Zügig fahren wir auf dem 'Princess Highway' über Eden nach Merimbula in New South Wales.

Westwärte am Murray von der Quelle bis zur Mündung - Abschnitt Victoria (997 km)
Sa 18.10.2003 [282 km] Durch NSW folgen wir dem Murray, Echuca
So 19.10.2003 [19 km] Echuca (Victoria Park)
Mo 20.10.2003 [190 km] Gunbower Island, Cohuna, Koondrook, Kerang, Swan Hill
Di 21.10.2003 [151 km] Swan Hill, Nyah StateForest, Boundery Bend, Robinvale
Mi 22.10.2003 [133 km] Hattah, Hattah-Kulkyne NP
Do 23.10.2003 [176 km] Lake Benanee, Mildura, Red Cliffs, (Hütte im Camp Mildura)
Fr 24.10.2003 [76 km] P.S. Rothenbourg, Wentworth
Sa 25.10.2003 [165 km] Kings Billabong (Grenze nach Südaustralien)

Sa 18.10.2003 [282 km] Auf der NSW-Seite des Murray nach Echuca. Auch der neue Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir überqueren den Murray und folgen ab Albury dem Fluss auf der NSW-Seite. In Echuca, wir sind wieder auf der victorianischen Seite des Flusses, beziehen wir Quartier in einer schönen Hütte am Rande des Camps. Die Temperaturen haben solche Höhen erreicht, dass in der Hütte die Klimaanlage auf vollen Touren läuft.

So 19.10.2003 [19 km] Echuca (Victoria Park) Es ist ein Wechselbad der Gefühle, das Wetter. Trüb und kalt begrüßt uns der Sonntag. Während des Stadtbummels beginnt es zu regnen. Dank der vielen hochgelegten und überdachten Bürgersteige stört aber selbst der zur Mittagszeit einsetzende heftige Regen kaum. Kurz darauf ist der Spuk vorbei. Bei strahlendem Sonnenschein wird es auch sofort wieder warm. Genau das brauchten wir für einen dreistündigen Spaziergang durch den Victoria Park am Ufer des Murray. Wir lauschen den vielfältigen Vogelstimmen, bewundern das sich ständig ändernde Antlitz des mächtigen Flusses und genießen die völlige Abgeschiedenheit - trotz der Nähe der sich ständig verändernden und wachsenden Stadt.

Mo 20.10.2003 [190 km] Gunbower Island, Cohuna, Koondrook, Kerang, Swan Hill Weiter stromabwärts. Unsere Stationen sind Gunbower Island, Cohuna, die alte Murray-Brücke zwischen Koondrook, Barham und Kerang, wo die Tourist-Info ohne Angabe von Gründen geschlossen ist. Einen längeren Aufenthalt legen wir zum Besuch der 'Ibis Rockerie' ein. Auch in Swan Hill liegt der Caravanpark direkt am Fluss. Allein ein Bummel über das Camp vermittelt einen Eindruck vom Charakter der Landschaft. Wir schlendern gemütlich, vorbei an der historischen Drehbrücke, bis zum Stadtrand und zurück.

Di 21.10.2003 [151 km] Swan Hill, Nyah StateForest, Boundery Bend, Robinvale Eine Entscheidung über die weitere Route ist nicht nötig. Nur in Victoria führt der Murray Valley Highway direkt am Fluss entlang. Dabei ist 'direkt' auch nur relativ zu sehen. Wegen des in früheren Zeiten teilweise dramatischen Hochwassers umgeht der Highway viele tief liegende Gebiete. Zur Einstimmung bummeln wir aber zunächst noch einmal durch Swan Hill, und zwar dort, wo wir gestern mangels Regenschutz nicht gewesen sind. Auf der Weiterfahrt bietet sich bei Nyah die Gelegenheit für eine ausgedehnte Wanderung durch den Staatsforst und am Fluss entlang. Der zunächst kurz erscheinende Weg zieht sich wie Kaugummi. Wir sind erst in zwei Stunden wieder an dem einsam im Wald gelegen Parkplatz. Der Marsch hat Hunger gemacht.
In Boundary Bend kehren wir zum Lunch ein. Den Tag beenden wir in einem Camp oberhalb von 'Lock #15' in Robinvale.

Mi 22.10.2003 [133 km] Hattah, Hattah-Kulkyne Nationalpark Ein naher Nationalpark lockt. Westlich vom Murray liegt der Hattah-Kulkyne Nationalpark. Das uns zur Verfügung stehende Kartenmaterial ist recht ungenau und so fahren wir erst zu einer Tankstelle in Hattah, um Informationen einzuholen und die Straße zum Parkeingang zu erfragen. Die haben wir mangels Beschilderung glatt verpasst. Der Nationalpark ist ein unberührtes Wanderparadies durch 'River Gum'-Haine und Mallée-Gestrüpp. Wir drehen eine ausgedehnte Runde von über zwei Stunden Länge. Einen zweiten Rundweg 'gönnen' wir uns aber nicht mehr. Die Fliegenplage ist unerträglich, weil bei der Hitze das Leben unter dem Fliegennetz nicht gerade zum Wohlbefinden beiträgt.
Am Nachmittag erkunden wir noch die nähere Umgebung unseres Camps. Erst wenn man zum Wehr und der Staustufe hinabsteigt, werden die Höhenunterschiede zwischen dem Fluss und der Umgebung so richtig sichtbar.

Do 23.10.2003 [176 km] Lake Benanee, Mildura, Red Cliffs (Camp Mildura) Bevor wir die nächste Etappe, es sind nur 80 Kilometer bis Mildura, in Angriff nehmen, fahren wir noch ein Stück auf dem Sturt Highway in der verkehrten Richtung. Am Lake Benanee stromern wir am baumbestandenen Ufer entlang und beobachten Sittiche bei ihren Streitereien um die besten Höhlen in einem abgestorbenen Baum.
Heute bleiben wir auf der nördlichen Seite des Flusses. Der Highway ist nicht nur die kürzere Verbindung, er führt auch wesentlich dichter am Murray entlang. In Gol Gol kommen wir nicht unter, im Camp ist keine Hütte mehr frei. In Mildura haben wir Glück. Auf einem sauberen Camp ziehen wir in eine am äußersten Rand gelegene Hütte ein. Nach längerem Bemühen lässt sich sogar der Feuermelder abschalten, der mit seinem Heulton alle halbe Stunde das Camp aufschreckt. Die Batterie war am Ende. Stadtbummel und Einkauf der immer fehlenden Kleinigkeiten sind schnell erledigt. Am Hafen erkunden wir noch die Abfahrtzeiten der Raddampfer. Über Red Cliffs fahren wir zu den 'Roten Klippen', die allerdings in der schrägen Nachmittagssonne im Schatten liegen. Nur wegen der entsprechenden Filmaufnahmen werden wir diesen Abstecher allerdings nicht wiederholen.

Fr 24.10.2003 [76 km] P.S. Rothenbourg, Wentworth Um 10:50 Uhr soll der Raddampfer zu einer Flussrundfahrt ablegen. Wir haben also am nächsten Morgen reichlich Zeit, noch einmal durch die Fußgängerzone der Innenstadt zu schlendern. Pünktlich kommt der P.S. Rothenbury (P.S. = Paddle Steamer) um eine Flussbiegung und legt mit lautem Geheul der Dampfsirene an. Wir fahren durch die Schleuse #11 und folgen dem Murray flussabwärts. Dichte Wälder und Steilufer säumen den Fluss. Allenthalben sieht man die Pumpen, über die dem Fluss das Wasser für die umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe entzogen wird. Nach über zwei Stunden legen wir im Hafen von Mildura wieder an.
Auch den Nachmittag verbringen wir mit der Erkundung des Flusses. In Wentworth vereinen sich die beiden wasserreichsten Flüsse Australiens, die permanent fließen. Es ist der Darling River, der hier in den Murray mündet. Ein beeindruckendes Schauspiel, wie die unterschiedlich gefärbten Wasser nebeneinander herfließen, ehe sie sich vermengen. Zurück im Camp beschließen wir den Tag mit einem exquisiten Dinner vor unserer Hütte.

Sa 25.10.2003 [165 km] Kings Billabong, (Grenze nach Südaustralien) Etwas außerhalb der Stadt befindet sich der Kings Billabong. Wir sind auf einem mehrstündigen Spaziergang mal wieder allein mit der Natur. Immer wieder werden wir vom Treiben vieler munterer Vögel aufgehalten. Am Cullulleraine Roadhouse kehren wir zum Lunch ein.
Der Sturt Highway wechselt dann wieder hinüber nach Südaustralien und führt auf ziemlich gerader Strecke bis nach Renmark, ins sogenannte
Riverland.


[1990] [1993] [2003]

Noch einmal 105 Tage Ostaustralien
- Vier-Länder-Tour durch Queensland, New South Wales, Victoria und Tasmanien -

2007 (rote Linie) - Vom Murray durch die Alpin-Region zur Küste
26.10.2007 Mildura: Kings Billabong, Stadtbummel
27.10.2007 466 km. Ibis Rockery, Kerong, Echuca (zum Ufer des Murray River).
28.10.2007 24 km. Echuca. (Murrayufer, Victoriapark)
29.10.2007 248 km. Mount Buffalo-Nationalpark, Tal Ovens River, Porepunkah
30.10.2007 55 km. Nationalpark: Lake Catani Seerundweg, 'Nature Walk', Bright
31.10.2007 79 km. Porepunkah, Mount Buffalo-Massiv, 'Cathedral Picnic Area', Corral Peak, Sentinel, Lake Catani, Rollasons-Wasserfällen
01.11.2007 268 km. Hotham Heights, 'Great Alpine Road', Bruthen, Bairnsdale, Lakes Entrance.
02.11.2007 Lakes Entrance (Hafenpromenade, Ninety Mile Beach.
03.11.2007 228 km. Port Albert, Toora.
04.11.2007 Mangroven-Küste bei Toora Beach.
05.11.2007 144 km. Tidal River, Wilsons Promontory National Park (Cotters Lake, Darby Bay, Whisky Bay, Picnic Bay und Squeaky Beach), Resort Tidal River, Pillar Point.
06.11.2007 20 km. Port Franklin (Flussufer und Mangrovensümpfe).
07.11.2007 257 km. Leongatha, Melbourne.
08.11.2007 19 km. Melbourne. Flughafen (12:50 Uhr QF 5707 ab Melbourne).

26.10.2007 Freitag (74.Tag) Mildura. Nach einer kühlen Nacht strahlt wieder die Sonne. Den Vormittag verbringen wir mit einer Wanderung am Kings Billabong. Die zahlreichen Wasservögel an und auf dem Wasser des Sees ziehen uns in ihren Bann. Leider ist die Beobachtungshütte so von mannshohem Schilf umgeben, dass sie nicht zur Vogelbeobachtung taugt. Hier spürt man so richtig den nahenden Frühling. In Mildura finden wir mal wieder nicht die richtige gemütliche Stelle zum Lunch. So bleibt es bei einem ausgedehnten Stadtbummel, ehe wir ins Camp zurückfahren.
Rivergardens Tourist Park TTP

27.10.2007 Sonnabend (75.Tag) 466 km. Echuca. Wieder ein Fahrtag. Wir machen einen Halt an der uns bekannten Ibis Rockery, einem Überschwemmungsgebiet mit unzähligen Wasservögeln. In den abgestorbenen Bäumen, am und auf dem Wasser tummeln sich Löffler, Ibisse, Pelikane, Enten und schwarze Schwäne. Es ist ein Paradies zum Beobachten dieser Auswahl australischer Vögel. Leider hat man alle Sehschlitze des Beobachtungsturms mit Glasscheiben verschlossen, um den zahlreichen Schwalben den Zugang zu verwehren. In Kerong kehren in einer Pizzeria zum Lunch ein. Um 15:31 Uhr sind wir dann im Camp. Es sind nur wenige Schritte durch einen Ghost Gum-Wald zum Ufer des Murray River. Noch ist es hell genug für einen kurzen Spaziergang.
Yarraby Caravan and Holiday Park TTP

28.10.2007 Sonntag (76.Tag) 24 km. Echuca. [Während zu Hause die Uhren auf Winterzeit gestellt werden, also -1 Stunde, startet in Australien die Sommerzeit mit +1 Stunde.] Wir starten zu einer Wanderung am Murrayufer. Wunderbar, wie sich nach jeder Kurve die Landschaft verändert. Ausgewaschene Steilufer, Wege die sich wegen tiefer Seitenarme immer wieder vom Fluss entfernen, nichts verleitet hier zu Hektik. Nach einigen Kilometern wählen wir eine Abzweigung, um aus dieser Wanderung einen Rundweg zu machen.
Zurück im Camp brechen wir zum Victoriapark auf, einem stadtnahen Naturschutzgebiet. Das verbinden wir gleich mit einem Versorgungseinkauf. Selbst die großen Einkaufszentren haben am Sonntag geöffnet, Tankstellen so wie so. Im Park lassen wir uns sehr viel Zeit, sind doch wieder viele Vögel zu beobachten.
Yarraby Caravan and Holiday Park TTP

29.10.2007 Montag (77.Tag) 248 km. Porepunkah. Da gibt es noch einen Nationalpark, an dem wir vor drei Jahren vorbei gefahren sind, der aber durch seine Lage unser Interesse weckt. Der Mount Buffalo-Nationalpark gehört zu dem riesigen Gebiet der Alpin-Region in Victoria. Unsere Route führt durch victorianische Kultulandschaft. So gut wie jedes Fleckchen Erde wird landwirtschaftlich genutzt. Die letzten Kilometer führen ab Wangaratta auf der 'Great Alpine Road' ins Herz der Hochgebirgsregion. In Porepunkah haben wir von unterwegs Quartier vorgebucht. Bei sonnigem klaren Wetter, aber hier im Süden doch erheblich kühlerer Luft, kommen wir gut voran und sind um 12:50 Uhr vor Ort. Den Rest des Tages verbringen wir mit einem Spaziergang im Tal des Ovens River und mit der Vogelbeobachtung im ruhig und abseits gelegenen Camp.
Porepunkah Pines Tourist Resort TTP

30.10.2007 Dienstag (78.Tag) 55 km. Bright. Auf in den Nationalpark. Kurz vor dem Eingang in den Park müssen wir noch einmal umdrehen, wir haben die Tasche mit der Videokamera stehen gelassen. Der Lake Catani erscheint uns als Ausgangspunkt für unsere Erkundigungen am besten geeignet. Vom Seerundweg zweigt am hinteren Ende der 'Nature Walk' zu einem Aussichtspunkt ab. Nur über Leitern ist der letzte riesige Felsen zu erklimmen, ehe man den wunderbaren Blick über die Berge und Täler des Mount Buffalo-Gebietes genießen kann. Auf dem Rückweg vollenden wir dann die Seeumrundung und machen Picknick an einer außerhalb der Saison gesperrten Hütte mit Bootsanleger. Während der ganzen fünfstündigen Tour begegnet uns kein Mensch.
Genug gewandert, wir fahren in den nächsten größeren Ort, das Wintersport-Zentrum Bright. Wir schlendern durch die wenigen Straßen, tätigen einige kleine Einkäufe und genießen traditionell den Sonnenschein mit einem Eis auf dem Dorfplatz.
Porepunkah Pines Tourist Resort

31.10.2007 Mittwoch (79.Tag) 79 km. Porepunkah. Auch wenn der Himmel heute bedeckt ist, wir ziehen los in den hintersten Winkel des Parks, um den höchsten Punkt des Mount Buffalo-Massivs zu erkunden. Leider haben hier oben vor einigen Jahren heftige Buschfeuer gewütet. Die Skianlagen sind immer noch nicht repariert. Kurz vor unserem Ziel direkt an der Straße und dann auch am Parkplatz am Fuße des 1723 Meter hohen 'The Horn', entdecken wir einen der schwarzen Kakadus, den wir in freier Wildbahn noch nie erwischt haben, den Gang-Gang-Kakadu [Callocephalon fimbriatum]. Für Bilder von den sehr scheuen Tieren verzichten wir auf die letzten Meter des Aufstiegs zum wolkenverhangenen Gipfel.
Als nächstes fahren wir den Zugang zum 4 km langen 'nature trail' zum Dicksons-Wasserfall an - "wegen gefährlicher Abschnitte ist der Weg zur Zeit gesperrt". Also weiter. Von der 'Cathedral Picnic Area' steigt ein Weg hinauf zum Corral Peak. Durch unwegsames Gelände auf teilweise kaum sichtbaren Trampelpfaden steigen wir hoch bis zum Sentinel. Wir genießen die Einsamkeit. Am Lake Catani legen wir später unsere Lunchpause ein. Der Himmel ist etwas aufgerissen und so sitzen wir in der freien Natur an einem roh gezimmerten Campingtisch und freuen uns, wieder einen wunderbaren Tag zu erleben. Kurz bevor wir den Park verlassen, reizt uns noch ein 4 km-Abstecher zu den Rollasons-Wasserfällen. Warum für diese 4 km 1,5 Stunden angegeben werden, merken wir erst, als wir den steilen Anstieg wieder aus dem Tal heraus in Angriff nehmen.
Porepunkah Pines Tourist Resort

01.11. Donnerstag (80.Tag) 268 km. Bairnsdale, Lakes Entrance. Auch auf weiten Strecken hinauf von Bright nach Hotham haben schwere Buschfeuer die Wälder in Schutt und Asche gelegt. Die verkohlten Baumriesen bilden eine gespenstische Kulisse zu unserer Weiterfahrt an die Südküste. Die enge Gebirgsstraße windet sich in endlosen Kurven hinauf nach Hotham Heights in das auf 1862 Meter gelegene Wintersport-Zentrum des Alpine National Parks. Obwohl wir das Gefühl haben, dass das Frühjahr erst langsam Einzug hält, sind nur auf einigen Nordhängen noch kleine Schneereste vorhanden.
Die Südanbindung der Hotham-Region ist wesentlich besser ausgebaut. Wir kommen sehr zügig voran. Ab Tongio, kurz hinter Omeo, folgt die 'Great Alpine Road' dem Lauf des Tambo River. Erst in Bruthen ist die Gebirgslandschaft der Great Dividing Range beendet. Wissend, dass Geschäfte in Australien fast nie geschlossen haben, machen wir noch einen Abstecher nach Bairnsdale zum einkaufen. In Lakes Entrance wartet eine vorbestellte Kabine auf uns. Nach einem Hafenspaziergang fahren wir noch zum Aussichtspunkt hoch über der Stadt und genießen den Blick über die einzigartige Seenlandschaft.
North Arm Tourist Park TTP

02.11. Freitag (81.Tag). Lakes Entrance. Auf der Hafenpromenade wandern wir bis zu einer Brücke, die über den südlichen Arm des Sees auf eine Halbinsel führt. Ein sandiger Wanderweg führt von dort durch die Dünen, mit ständig wechselnden Blicke auf Lakes Entrance bis zu der einzigen Einfahrt in das mit 400 Quadratkilometern riesige Seengebiet. Von dort wandern wir am Strand des Ninety Mile Beach zurück. Im Bowling Club und nicht im von Frau Monshausen empfohlenen Restaurant Miriams's Restaurant & Bar (Cn. The Esplanade/Bulmer Str.) haben wir uns einen Tisch bestellt und kehren dort, nachdem wir temporäre Mitglieder geworden sind, zum Dinner ein.
North Arm Tourist Park TTP

03.11. Sonnabend (82.Tag) 228 km. Port Albert, Toora. Seit langer Zeit haben wir 'mal wieder einen Regentag. Auch kühl ist es geworden. Einen kleinen Abstecher machen wir noch nach Port Albert. Außer einem Yachthafen hat der Ort aber auch nichts zu bieten. Also schnell weiter. Eigentlich wollten wir vier Nächte direkt im Wilsons Promontory National Park verbringen. Schon im Mai war jedoch keine freie Hütte mehr zu bekommen. So haben wir uns für Toora, einen kleinen Ort vor den Toren des Parks entschieden. Dort angekommen ist mal wieder Waschtag. Leider kommt die Wäsche halbnass aus dem Trockner. Zum Nachtrocknen hängt dann alles einige Stunden vor der auf 'heizen' gestellten Klimaanlage. Es sieht malerisch aus in der Hütte, als sich Rundes zu Tisch begeben.
Toora Tourist Park TTP

04.11. Sonntag (83.Tag) Es hat die ganze Nacht gegossen und gestürmt. Auch tagsüber können wir nicht aus der Hütte, es gießt wie aus Kübeln. Nachmittags lässt der Regen nach. Wir fahren, um etwas die Beine zu vertreten an die teilweise mit Mangroven bestandene Küste bei Toora Beach. Statt der erwarteten Wasservögel sind es herrliche Wolkenformationen und Regenbogen, die die Szenerie beherrschen. Abends hören wir im Fernsehen von großen Schäden durch Überschwemmungen des Thomson Rivers in der Nähe von Sales - dort sind wir gestern durchgefahren.
Toora Tourist Park TTP

05.11. Montag (84.Tag) 144 km. Tidal River. Der Spuk ist vorbei, die Sonne scheint wieder. Auf in den Wilsons Promontory National Park.

Er ist einer der ältesten und dazu ein recht großer Nationalpark am südlichsten Zipfel von Australien von wo sich in grauer Vorzeit Tasmanien abgetrennt hat, der Wilsons Promontory Nationalpark.

Eine erste Wanderung durch wilde Natur machen wir am Cotters Lake, einer wasserlosen schilfbestandenen Senke. Danach stoppen wir an jeder Bucht - Darby Bay, Whisky Bay, Picnic Bay und Squeaky Beach. Vom Resort Tidal River aus überqueren wir den Tidal River und wandern hinauf zum Pillar Point. Die Aussicht auf die weißen Strände, im Süden der Norman Beach und im Norden geht der Blick bis zur Whisky Bay, ist einzigartig und lädt zum Verweilen ein.
Toora Tourist Park TTP

06.11. Dienstag (85.Tag) 20km. Wo der Franklin River sich der Küste nähert, liegt einige Kilometer landeinwärts Port Franklin. Der kleine Ferienort lädt ein zum Bummeln am Flussufer und durch die Mangrovensümpfe. Im kleinen Hafen basteln nur einige Touristen an ihren Booten.
Toora Tourist Park TTP

07.11. Mittwoch (86.Tag) 257 km. Leongatha, Melbourne. Auf der Fahrt nach Melbourne, die ohne Zwischenfälle verläuft, geben wir in Leongatha noch schnell einen Brief mit Prospekten zur Post. Nachdem wir die City passiert haben, stellen sich allerdings Probleme ein, die zu einer Irrfahrt durch den Norden der Stadt führen. Unser angeblich hochaktueller Stadtplan stellt sich später als eine uralte Ausgabe heraus. Neue Schnellstraßen sind noch nicht verzeichnet und die kostenpflichtige City-Autobahn erkennen wir nur an den Straßenschildern. Hungrig kommen wir erst um 13:15 Uhr im Camp an. Auf die angeblich obligatorische Flugbestätigung verzichten wir. Die letzten Vorräte wandern in die Pfanne. Danach heißt es 'mal wieder Gepäck neu sortieren, um die erneute Übergepäck-Abzocke von JetStar zu vermeiden. Die letzte Flasche Rotwein verschönt uns dann den Abend.
Apollo Gardens Caravan Park, Studio, TTP

08.11. Donnerstag (87. Tag) 19 km. Melbourne, Hobart. 11:00 Uhr Rückgabe 4WD bei Hertz in der Matthews Avenue. Taxi zum Flughafen. 12:50 Uhr Flug QF 5707 ab Melbourne nach Hobart, wo wir diese erlebnisreiche Reise fortsetzen werden.


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