Archiv der Kategorie: Rentner-Alltag

was Senioren so alles bewegt

Das eRezept kommt

Ganz überraschend kommt ein neuer digitaler Bürgerdienst – das eRezept.

„Dafür verschreibe ich Ihnen ein passendes Medikament“ kommentierte mein Hausarzt die Untersuchung meines schmerzenden Beins. „So, ist schon in der Apotheke.“ Es ist spät geworden und trotz Schmerzen habe ich nicht mehr den Antrieb, noch in die Stadt zur Apotheke zu fahren – ‚mach ich morgen!‘ Ist ja eigentlich nicht meine Art irgendetwas zu verschieben. Die Einsicht, dass das falsch war, kommt dann am nächsten Tag. Da steht in meinem Terminkalender: Auto Werkstatt, Inspektion, TÜV. Also komme ich wieder nicht zur Apotheke. In den vielen Nachrichten über das neue ‚Wunder‘ im Gesundheitswesen hieß es doch ‚zum Einlösen des Rezepts müssen sie nicht mehr persönlich zur Apotheke‘. Das werde ich ausprobieren! Schnell ist die Gematic eRezept-App auf dem Handy – Eiführung lesen – konfigurieren. Tatsächlich, mein Rezept ist aufrufbar und meine Hausapotheke ist, nach Klick auf Botenlieferung, auch vorhanden und auswählbar. Die dann erscheinende Statusanzeige ist leider wenig aussagefähig und scheint auch eingefroren. Nach zwei (2) Stunden greife ich zum Telefon – die Apotheke wird schon wissen, ob meine Anfrage in Arbeit ist.

Oh, was habe ich da bloss angestellt. <Welche App haben sie denn installiert?> <Das kennen wir nicht.> <Sie sind der Erste, der das ausprobiert.> <Auf meinem Computer kann ich nichts seheh.> Aber davon abgesehen, das gewünschte Medikament haben wir nicht vorrätig. Wenn ich es jetzt bestelle, ist es morgen früh vorrätig. Also bin ich am nächsten Tag vor Ort und werde freudig begrüßt: „Ihre Bestellung ist eingegangen. Im Computer ist ihre ‚Botenbestellung‘ jetzt auch zu sehen. Das System arbeitet.“ Na großartig. Ob das allerdings eine ‚volksnahe‘ Lösung ist, Herr Minister, wage ich zu bezweifeln.

Anmerk.: Für diese Aktion benötigt man eine PIN von der eigenen Versicherung. Diese hatte ich vor Monaten für den Zugang zu meiner „elektronischen Gesundheitsakte “ (eGA) angefordert und erhalten.

NDR1 NS

Wo ist mein Lieblingssender?
Die richtige Dosierung von Musik und Nachrichten und das ganz ohne Werbung: Das ist seit Jahren „NDR1 NS“, unser Lieblingssender. Der ist vorprogrammiert in allen Zimmern zu empfangen. ‚ist‘ ist vorbei, heißt jetz ‚war‘, denn seit einigen Tagen ist NDR1 in unserer Region nicht mehr zu empfangen, weder auf FM noch digital unter DBV+. Irgendwelche Ansagen über mögliche Veränderungen hat man sich bei der ARD verkniffen. ‚Kundendienst‘, ach wo, kostet nur Geld. Als Notlösung haben wir den Kanal im Fernseher als ’streamingdienst‘ gefunden.

Das ist jetzt einige Zeit her. Vielleicht war es ja nur eine kurzfristige Störung? Versuche kann ja nicht schaden. Nein, der Sender ist weg. Mal sehen, was ein neuerlicher ‚Sendersuchlauf‘ bringt; vielleicht gibt es ja akzeptablen Ersatz? Neee, FFN hält man als ältere Mensch nicht allzu lange aus – im Auto zur aktuellen Verkehrsberichterstattung ist das optimal, aber zur Unterhaltung lieber nicht. Hallo, was ist denn das? Mit satter Sendeleistung ist da eine neue Frequenz aktiv. „Die Stimmen sind doch bekannt!“ Hier ist ‚NDR1 NS‘ klingt es aus dem Lautsprecher.

Offener Brief an den Bürgermeister und den Rat der Stadt Hann. Münden.

Wie man die Bürger ausnimmt

Das ist aber eine nette Überraschung. Mitten in die Aktivitäten zur Anpassung der Grundsteuer im Sinne des Urteils des Bundesverfassungsgerichts überrascht mich eine Grundsteuer-Mitteilung im alten Gewand. Noch schnell, bevor die neuen Bestimmungen in Kraft treten, eine ‚kleine‘ Erhöhung der Grundsteuer um 18%. Im Zuge der aktuellen Inflation von nur 7,9% fällt das ja kaum ins Gewicht. Besonders interessant ist die seit 2012 (siehe Schreiben des Bürgermeisters vom Januar 2012) strapazierte Haushaltslage der Stadt. Wenn ich die letzten 10 Jahre regelmäßig mehr ausgegeben als eingenommen hätte, wäre der Insonvelzverwaltter sicher schon im Haus. Aber das interessiert Leute, die dem Bürger nur in Tasche greifen müssen, um ihre Schulden zu tilgen, ja nur am Rande.

Es wird Sie sicher wenig interessieren, aber meine Stimme bei der nächsten Wahl ist schon vorgemerkt. Da werden auch vollmundige Versprechungen im nächsten Wahlkampf nichts mehr ändern – Sie sind es nicht!

Reiseberichte aus über 40 Jahre alten Notizen. Bildern und Filmen erstellen

Übersicht in die alten Hobby-Archive bringen und den derzeitigen technischen Gegebenheiten anpassen.

In den frühen 70ern geriet die Fotografie etwas in den Hintergrund. Ich bin recht konsequent in die Super8-Filmerei eingestiegen. Damit wurde dann die vorher so sorgsam gepflegte Detailgenauigkeit bezüglich Ort und Datum stark vernachlässigt.
Diesmal habe ich dann tatsächlich mehr Schwierigkeiten als erwartet, einen alten Urlaubsbericht zu erstellen. Inzwischen ist zwar alles verfügbare Material beisammen, aber dieses Puzzle zusammenzusetzen, stellt höchste Ansprüche an mein Erinnerungsvermögen. Die gescannten Negativ-Bilder und der inzwischen digitalisierte Super8-Film tragen ja keine Informationen übers Aufnahmedatum und der gesprochene Reisekommentar schildert mehr die Reiseeindrücke und erhebt nicht den Anspruch eine Reise-Dokumentation zu sein. Also suche ich im Video nach Szenen, die einem für das Reisetagebuch geeigneten Bild entsprechen. Anhand der allerdings sehr detailierte Super8-Szenenliste weiß ich dann, wo eine bestimmte Landschaftsaufnahme entstanden ist. Dann sind auch das passende Datum und die zugehörigen GEO-Koordinaten zu ermitteln.

Ich werde deshalb den Beitrag ‚Spanien und Portugal von 1970 bis 1984‘ als unvollständigen Roh-Bericht online stellen und nach und nach mit den entsprechenden Ergänzungen versehen. Immerhin sind 1970 und 1972 fertig.

Smartphonekauf

Das neues MOTOROLA-Smartphone Edge gefällt mir

Nun ist es schneller obsolet, als ich dachte, mein lieb gewonnenes Lumia 950. Dass es seit Jahresende 2019 keine Sicherheitsupdates mehr gibt, empfand ich schon als unangenehm, aber bei den angeblich nur noch 300.000 Windows-Mobile-Nutzern in Deutschland, ist die Gefahr, dass sich Hacker die Mühe machen Spezial-Programme zu schreiben, eh sehr gering. Auf WhatsApp, das auf Windows-Phones nicht mehr läuft, kann ich ganz gut verzichten, bin sowieso keine Quasselstrippe. Als aber jetzt die Akku-Laufzeit im stand-by auf drei (3) Stunden abgesunken ist und ich somit schon den dritten Akku anschaffen müsste, halte ich das dann für einen Grund, mir ein neues Handy zuzulegen, auch wenn es eins mit einem der ungeliebten Lausch- und Abhör-Betriebssysteme sein muss.

Da kam eine Pressemitteilung über ein neues MOTOROLA-Smartphone, das Moto Edge, gerade zur richtigen Zeit. Die Daten klingen vielversprechend. Also ab ins Internet und bestellen.

Bei dem hier geschilderten Geschäftsvorgang handelt es sich um den Kauf eines SmartPhones direkt beim Hersteller MOTOROLA.

„Ihre Sendung stelle ich in 1-2 Werktagen zu.“ Hieß es gestern in einer eMail des Paketdienstes. Donnerwetter, also doch. Seit Wochen versuche ich heraus zu bekommen, wann ich wohl mein bestelltes Handy erhalten werde. Vor der Bestellung betrug die Lieferzeit 1-2 Tage, nach der Bestellung waren es plötzlich 10-12 Tage. Als diese Frist verstrichen war, hat es mich einen halben Tag gekostet, heraus zu finden, an wen ich mich wenden soll, um den Bearbeitungsstatus meiner Bestellung in Erfahrung zu bringen. Ein Klick auf den Button ‚Bestellstatus verfolgen‘ führte ins Nirwarna: ‚Sie sind nicht berechtigt diese Seite aufzurufen‘. Die Adresse auf der Auftragsbestätigung stellt sich als falsch heraus – das Impressum lautet auf den alten Firmeninhaber, bevor dieser die Aktivität verkauft hat. Irgendwo im Shop fand ich dann einen Hinweis mit einer Support-Adresse. Von dort kam am 10.06.2020 auch ziemlich schnell eine Anwort: „Ihre Bestellung ist im Versand, die Ware wird in 14 Tagen um 15:00 Uhr zugestellt.“

Warum so viel Traraa wegen einiger Tage Lieferzeit? Weil mir mit jedem Tag Verlängerung unwohler wurde, denn mit der Auftragsbestätigung am 06.06.2020 wurde auch mein Kreditkartenkonto belastet. Auch der 24. Juni verstreicht ohne irgendeine Information – noch am Abend ging deshalb eine nicht sehr freundliche Mail an die oben erwähnte Adresse. Die Drohung mit Rückbelastung des gebuchten Kaufpreises löste dann eine wahre Informationenflut aus, u.a. auch die oben erwähnte Kurzmitteilung des Paketdienstes. Am frühen Nachmittag des 26. hielt ich dann endlich das lang ersehnte neue SmartPhone in Händen.

Es ist das brandneue MOTOROLA Moto Edge mit 6+128 GB Speicherkapazität. Die Inbetriebnahme nehme ich sofort in Angriff. Wird sicher seine Zeit dauern, bin ja neu in der Android-Welt.

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Zur Vorbereitung des Umstiegs von Windows Phone zu Android habe ich natürlich etwas im Internet recherchiert. „Damit Sie Android nutzen können, benötigen Sie ein Google-Konto.“ Hatte ich schon als Mail-Account. „Sie sollten unbedingt nach dem ersten Start prüfen, ob ein Software-Update für Ihr Gerät vorliegt.“ Nicht nötig, dass bietet Android von sich aus an.
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Also ran ans Eingemachte. Auspacken und prüfen, ob es Hinweise auf einen eventuell noch nicht geladenen Akku gibt – nein, kein Hinweis.
1. Die vorhandene SIM-Karte einsetzen, um die Telefon-Funktion zu aktivieren.
2. Einrichten der WLAN-Anbindung ins heimatliche Netzwerk.
3. Bei Google über den vorhandenen GoogleMail-Account anmelden.
4. Die folgenden Apps downloaden und installieren: VLC, Skype, photoTAN, Battery Widget.
5. Skype einrichten.
6. Für meine Bankverbindung das neue Gerät bei PhotoTAN anmelden. Wie gut, dass das alte Handy mit der zweiten SIM-Karte noch aktiv ist. Das wird bei der Aktivierungs-Prozedur, die ich auch im Internet gefunden habe, nämlich noch benötigt.
7. Auf die alte Speicherkarte kopiere alle Reise-eBooks und PDF-Jahrbücher, bevor ich die Karte einsetze.
8. Fehlen nur noch einige lieb gewonnene alte Programme. Ich lade und installiere ‚richtig tanken‘, ‚Adobe Acrobat Reader‘, ‚Pocket-Book‘ (nach Erprobung mehrerer hoch bewerteter, aber nicht funktionierender Alternativen) und den

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9. Zum Abschluss ist dann nur noch die Systematische Konfiguration und Oberflächengestaltung fällig.

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Was die Akku-Laufzeit betrifft, bin ich zunächst mehr als zufrieden – über sechs (6) Tage in ’stand-by‘!!!

Abruptes Ende eines Urlaubs

Treppensturz

Abruptes Ende eines Urlaubs

Hier ist er endlich, der Bericht über unseren Frühjahrsurlaub an der See im Mai diesen Jahres.

Welche Freude, endlich wieder an der See. Es regnet zwar Bindfäden, als wir, meine Frau und ich, in Dagebül an der Nordsee den Fährhafen erreichen. Na, das kann ja lustig werden. Als örtliches Wetter für morgen signalisert mein Handy allerdings: Sonnenschein. „Ach, das glaubst Du? Bist doch sonst so skeptisch bei den Meldungen des Wetterdienstes.“ signalisiert meine Frau gewisse Zweifel. Mit unseren eigenen Fahrrädern landen wir dann auf Amrum. Gepäck ausladen, Apartment einrichten, gemütlich Abendbrot essen. Eigentlich könnte unsere Stimmung nicht besser werden, aber die Ankündigung des Wetterberichtes, dass morgen ein sonniger Tag bevorsteht, lässt schon für den ersten Tag unsere Erwwartungen in die Höhe schnellen. Also früh ins Bett und Energie sammeln für die Erkundung dessen, was sich seit 2013 geändert hat. Es ist dann aber wirklich so, ein Blick aus dem Fenster am folgenden Morgen signalisiert: Fast keine Wolke am Himmel. Leider kann das aber zu diesem Zeitpunkt die allgemeine Stimmung nicht mehr aufhellen.

Fürchterliches hat sich in unserer ersten Nacht auf Amrum ereignet. Zunächst stellt sich mir aber die Frage „Schreibe ich alles auf? Sollte ich das lieber lassen?“ Ich schreibe! Was ist geschehen?

Hilfrufe von außerhalb des Schlafzimmers wecken mich in der Nacht. Es ist 01:30 Uhr. – Die folgenden Ereignisse werden noch lange mein Leben beeinflussen. Auch jetzt, acht (8) Tage später, finde ich nicht die Konzentration, locker in die Tasten zu hauen! – Im Halbschlaf stürze ich aus dem Schlafzimmer in den dunklen Flur. „Aua, aua.“ „Wo bist Du?“ „Hier.“ Ich finde den Lichtschalter und erstarre. Meine Frau liegt dreieinhalb (3,5) Meter tiefer am Fuß der steilen, nur einen Meter breiten Treppe, die in unser Appartement führt. Der Treppenaufgang ist so schmal, dass sie sich nicht einmal ausstrecken kann. Die Beine liegen überkreuz auf den unteren Treppenstufen. So, wie sie liegt, wird es unmöglich sein, sie aufzurichten. Aufrichten? Mit gebrochenen Beinen? Wenigstens ist sie bei Bewusstsein. Vorsichtig versuche ich zu erkunden, was sie bewegen kann. Arme? Beine? Alles scheint intakt. Sie kann alles bewegen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, ehe ich sie soweit gedreht habe, dass der Versuch sie aufzurichten, Erfolg haben könnte.

Ich lege ihre Hände hinter meinen Hals, um sie so aufzurichten. Aber immer wieder ein „Ich kann nicht! Ich kann nicht!“ Die Kraft ihrer Arme reicht nicht, um sie so aufzurchten. Erst als ich ihr von hinten unter die Arme greife, kann ich sie in die Vertikale heben. Ich weiß heute auch nicht mehr, wie der Rest ablief. Schritt für Schrit steigen wir die Treppe nach oben. Erst als sie im Bett liegt und beginnt wirre Sätze zu sprechen, wird mir bewusst, dass die Angelegenheit ohne Notarzt wohl nicht einfach zu beenden sein wird. ‚Handy‘ – ‚112‘ – ‚Wo ist der Unfallort? Anschrift? Straße? Hausnummer?‘ Was weiß ich, wie die Straße heißt. Ich bin aus der Erinnerung dort hingefahren. Da die Buchungsbestätigung per eMail kam, kann ich im Handy nur nach der Adresse forschen, wenn ich den Notruf unterbreche. Das alles in dieser wahrlich aufregenden Situation. Schließlich habe ich alles beisammen und kann den Notruf erneut kontaktieren.

Es dauert dann nur noch Minuten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Kurz darauf erscheint auch der Notarzt.“Es scheint tatsächlich nichts gebrochen zu sein – ein Wunder.“ Sprachliche Verwirrung läßt allerdings Schlimmeres erwarten. Auf Amrum gibt es keine Unfall-Klinik. „Sie muss aufs Festland!“ „Wie?“ „Wenn wir Flut haben, mit dem Seenot-Rettungskreuzer! Wir klären das ab.“ Intensiv wird telefoniert. Der Rettungs-Sanitäter bemüht sich um die Organisation des Transports, während seine Kollegin meine Frau versorgt. „Alles geklärt. Wir haben einen Hubschrauber organisiert. Die Bundeswehr schickt einen von Borkum.“ Mühsam gestaltet sich noch der Abtransport. Mit der Bahre durch das enge Treppenhaus, eine Unmöglichkeit. Schritt für Schritt, mit tatkräftiger Unterstützung des kräftigen Sanitäters, geht es die steile Treppe abwärts. Erst vor dem Haus kann sie auf der Notliege versorgt und ins Rettungsfahrzeug verbracht werden.

Der Rettungssanitäter überreicht mir noch die Anschrift einer Klinik in Flensburg. „Mehr können Sie jetzt nicht tun. Ich habe einen Rettungshubschrauber der Bundeswehr angefordert. Der kommt aus Borkum.“ Trotz der Turbulenzen im Kopf, muss ich danach wohl vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Es ist 04:30 Uhr als ich vom Geräusch eines über unser Feriendomizils donnernden Hubschraubers geweckt werde. Das war wohl meine Frau auf dem Weg in die Klinik auf dem Festland.

Danach konnte ich nicht mehr schlafen. Für einen Anruf bei der Reederei, um meine Rückfahrt aufs Festland zu organisieren, ist es noch etwas früh. Ich mache mich reisefertig und beginne dann unser vor wenigen Stunden erst ausgepacktes Gepäck wieder einzupacken. Um 08:00 Uhr bekomme ich dann Kontakt zur Reederei, wo man mir allerdings wenig Hoffnung macht, schon mit der ersten Fähre auf Festland zurück zu kommen. Verabschiedung von unseren Gastgebern. Schon sehr früh stehe ich dann am Fährhafen. Welch glückliche Fügung: „Wollen Sie mit?“ Ja, ich will und bin dann recht zügig auf dem Weg in die Klinik.

PS. Einen Reisebericht von diesem Urlaub wird es aus verständlichen Gründen nicht geben.

Fremdgesteuert

Warum reicht die Zeit bloss nicht mehr ?

Hallo Leute, falls der Eine oder Andere von mir kontinuierliche Belieferung mit Informationen aus dem Leben eines Senioren erwartet, Entschuldigung, ich bin völlig ‚durch den Wind‘ und habe das Gefühl überhaupt nichts mehr zu schaffen.

Nach dem Unfall meiner Frau im Mai dieses Jahres und dem dadurch bedingten Reiseabbruch, geht es bei uns etwas chaotisch zu. Zumindest ist das mein Eindruck. Alles läuft schief, kein Korrespondenzpartner reagiert korrekt auf Anfragen – Antworten kommen aus Textbausteinen zusammengesetzt, ohne auf den Ursprung Bezug zu nehmen. Ich vergeude meine Zeit überwiegend mit unnötiger Büro- und Schreibarbeit. Überall müssen seitenlange Datenschutzerklärungen ausgefüllt werden – die Papierflut wird immer größer in diesem unserem elektronischen Zeitalter. Ganz zu schweigen von eventuell notwendigen Arztterminen. Auch für eine Fünf-Minuten-Kosultation muss man inzwischen Stunden einplanen. Zu dem, was ich mir eigentlich als ‚das geruhsame Rentnerdasein‘ vorgestellt hatte, komme ich kaum noch. Da liegen angedachte Blogbeiträge, im Rohbau fertige Reiseberichte, Gigabyte Videomaterial und einige Hundert noch nicht aufgearbeitete Fotografien. Es ist soviel, dass ich zunächst eine ‚To-do‘-Liste erstellt habe.

Andere bestimmen, wann ich wofür wieviel Zeit aufzubringen habe. Ich gelobe allerdings Besserung. Zumindest, was die aktuelle Berichterstattung in meinem Blog betrifft. Fremgesteuert – ja, so fühle ich mich.

Zugfahrt mit Hindernissen

Deutsche Bahn – nie wieder

Beim Abarbeiten der noch offenen Aktivitäten rund um Bilder und Videos von der Nordatlantik-Kreuzfahrt fand ich einen noch nicht veröffentlichten Kurzbeitrag. Sogar nach dem Ende dieser Reise hatte unsere Kreuzfahrt noch einen Höhepunkt. Es war der 16. September 2019. Recht müde verlassen wir unseren Flieger, der pünktlich um 08:10 Uhr in Frankfurt gelandet ist. Bei der Reiseplanung habe ich für den Fall einer pünktlichen Ankunft den ICE 770 direkt vom Flughafen aus nach Kassel vorgesehen. Wegen der Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr verzichtete ich allerdings auf eine Sitzplatzreservierung für diesen Zug. Das wird dann sicher auch am Schalter im Bahnhof noch möglich sein, war meine Annahme.

Auf den Anzeigetafeln im Flughafen finden wir sogar noch einen früheren Zug, den ICE 772, der mit Verspätung aus Stuttgart gekommen ist. Wir nehmen die Beine in die Hand und machen uns auf den Weg zum Flughafen-Bahnhof. Treppauf-treppab, Förderbänder, Fahrstühle – ein schier unmögliches Unterfangen. Aber da steht er tatsächlich auf Gleis 5, der ICE 772, der direkt nach Kassel-Wilhelmshöhe fährt. Ab-und-zu ist uns das Glück doch hold. Platz gibt es auch, mehrere Sitze sind ohne Platzreservierungs-Markierung. Geschafft, wir sind auf dem Weg in die Heimat.

Plötzlich, wir verlassen gerade Frankfurt-Hbf, steht ein Mann vor mir und fuchtelt wild mit seinem Handy herum „Verlassen Sie sofort meinen Pltz, der ist reserviert“. Kann ja jeder kommen. Wer weiß, was der gebucht hat. Ich schalte auf stur, schließlich hat die Bahn den angeblich reservierten Platz nicht als solches markiert. Wenige Minuten später taucht er allerdings in Begleitung einer Bahnbediensteten wieder auf. Was sich dann abspielt, reicht mir, um den Rest meines Lebens der DB den Rücken zu kehren, auch wenn der zuständige Minister (oder ist es eine Ministerin?) das Bahnfahren aus Umweltgesichtspunkten kostenlos anbietet. Ohne Einleitung werde ich angebrüllt: „Machen Sie sofort den Sitzplatz frei! Dieser Platz ist reserviert!“ „Woher soll ich das wissen?“ „Das müssen Sie nicht wissen. Er ist halt reserviert. Wir haben da einen kleinen Fehler.“ Diese hysterische Zicke ist Bestandteil des Kundendienstes der DB. Ich komme gerade aus einem erholsamen Urlaub, nach Krawall ist mir im Augenblick nicht, also gebe ich den Platz frei. Für das Chaos bei der DB kann der Herr mit der Handy-Buchung ja auch nichts. Dass ich mit meiner 83-jährigen gehbehinderten Frau allerdings von Frankfurt bis Kassel in der 1. Klasse stehen muss, wird mich ganz sicher nicht angetan sein, die Deutsche Bahn in meine Umweltaktivitäten einzubeziehen.

Lästige Kunden

Das obige Titelbild zeigt, wie ich mir in einigen Kundenzentren die PC-Tastatur vorstelle. Schließlich gilt es, schnellstmöglich die lästigen Kunden ‚zufrieden zu stellen‘. Wie ich darauf komme? Na, zum Beispiel an Hand des folgenden Vorgangs:
Im November vergangenen Jahres entschloß ich mich zu einer Pauschalreise mit Zuganreise. Warum denn alles immer selbst organisieren? Schließlich gibt es dafür Firmen mit geschultem Personal. In der mir übermittelten Auftragsbestätigung heißt es:

Für die Sitzplatzreservierung unbedingt mitteilen: Vorgangsnummer, Reisedatum und
Uhrzeiten, Personenzahl, Reservierungsstrecke(n) mit Zugnummer(n), 1. oder 2. Klasse. Ohne diese Angaben können wir leider keine Reservierung durchführen!

Die gewünschten Zugverbindungen für die Sitzplatzreservierungen können Sie nach Ablauf der Optionsfrist per Mail an bahnfirst@dertouristik.com senden. Bitte geben Sie im Betreff die 9-stelllige Vorgangsnummer an. Die Platzkarten erhalten Sie
zusammen mit den Reiseunterlagen.

Zeitgemäß geht also am 05.07.2019 um 09:25 Uhr ein eMail an die genannte Adresse:

++++++ Originaltext der Korrespondenz +++++++++++++++++

Betreff: Vorgangs-Nr. 123456789
Bitte reservieren Sie Sitzplätze für:
xx.yy.2019 15:56 Uhr
2 Personen
GÖ-HH ICE 123
1.Klasse (Abteil, wenn möglich)

Antwort um 09:26

Sehr geehrte Damen und Herren,
Entgegen der Katalogausschreibung bieten wir ab 20.2.2019 für BahnFirst (XKL1) Buchungen keine Sitzplatzreservierung mehr an. Die bereits getätigten Sitzplatzreservierungen mit E-Mail Eingang vor dem 19.02.2019 bleiben selbstverständlich bestehen.
Nachträglich eingereichte Sitzplatzreservierungen mit Buchungsdatum vor dem 20.02.19 werden noch vorgenommen.
Für das Angebot BahnPlus nehmen wir nach wie vor Sitzplatzreservierungen in der 1. und der 2. Klasse vor.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Antwort um 12:52:

Sehr geehrter Kunde,
gerne nehmen wir eine Sitzplatzreservierung für Sie vor.
Folgenden Angaben werden dafür benötigt:
Vorgangsnummer,
Reisedatum und Uhrzeit(en),
Personenzahl,
Reservierungsstrecke(n) mit Zugnummer(n),
1. oder 2. Klasse.

Ohne diese Angaben können wir leider keine Reservierung durchführen!
Bitte teilen Sie uns die genauen Zeiten für die Züge mit.

Ich antworte um 14:48

Hallo Frau xyz,
das steht doch alles in meiner Anfrage.

Vorsichtshalber ergänze ich um 14:56

Gerne noch einmal:
Bitte reservieren Sie Sitzplätze für:
Vorgang: 123456789
am xx.yy.2019
um 15:56 Uhr
für 2 Personen
Zugverbindung GÖ-HH ICE 123
1.Klasse (Abteil, wenn möglich)

Der ganze Mist noch einmal um 14:49

Sehr geehrte Damen und Herren,
Entgegen der Katalogausschreibung bieten wir ab 20.2.2019 für BahnFirst (XKL1) Buchungen keine Sitzplatzreservierung mehr an.
Die bereits getätigten Sitzplatzreservierungen mit E-Mail Eingang vor dem 19.02.2019 bleiben selbstverständlich bestehen.
Nachträglich eingereichte Sitzplatzreservierungen mit Buchungsdatum vor dem 20.02.19 werden noch vorgenommen.
Für das Angebot BahnPlus nehmen wir nachwievor Sitzplatzreservierungen in der 1. und der 2. Klasse vor.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Mir reicht’s (15:03 Uhr)

Das verstehe ich nicht!!!! Meine Buchung und Bestätigung stammt vom 14.11.2018 und bezieht sich nicht auf einen Katalogeintrag. Die Sitzplatzreservierung ist bereits bezahlt !!!!!
Bekomme ich eine Sitzplatzreseervierung oder nicht?
Erwarte eine kurzfristige Mitteilung.

Nach 5:50 Stunden die erlösende Meldung um 15:15 Uhr

vielen Dank für Ihre E-Mail.
Gerne haben wir Ihre Reservierungswünsche/Daten aufgenommen.

++++++ Ende Originaltext der Korrespondenz ++++++++++++++++

Ich bin gespannt. Noch sind meine Reiseunterlagen nicht eingetrogffen.

Monitor-Farbkalibrierung

Das Chaos geht weiter:
Keine Monitor-Rekalibrierung mit Spyder 5 Pro nach 1903-Update

Ich habe das Rekalibrierintervall im Spyder zwar auf drei (3) Monate eingestellt, aber die scheinen immer kürzer zu werden. Na, ist ja schnell erledigt. Denkste. Keine Re-Kalibierung, keine Neu-Kalibrierung, nicht als Benutzer, nicht als Administrator – der Vorgang bricht mit immer der gleichen Fehlermeldung ab: „Fehler 999“. Hilferuf ans SupportCenter von Datacolor. Das macht Mut, innerhalb kürzester Zeit hatte ich ein Ticket für meine Anfrage und kurz darauf eine detaillierte Anweisung, um das Problem zu lösen:

Anscheinend kommt es auf Ihrem System zu einem Rechteproblem durch das Windows 10 1903 Update. Microsoft hat bestätigt, dass es Probleme dieses Updates mit Farbprofilen geben kann. Microsoft arbeitet hier an einer Lösung.
Sie können folgenden Workaround nutzen:
Bitte deinstallieren Sie Ihre Spyder Software. Nun löschen Sie den Ordner „Datacolor“ von C:\Programme (x86)\
und von C:\Benutzer\IHR BENUTZERNAME\AppData\Local\ (der Ordner AppData kann versteckt sein)
Jetzt starten Sie den Rechner neu. Laden Sie die aktuelle Version für Ihren Spyder von unserer Website: http://goto.datacolor.com/download/s5p100b
Installieren Sie die Version mit vollen Admin Rechten und deaktiviertem Antivirus Programm.
Aktivieren Sie die Spyder Software mit Ihrem Lizenzcode. Führen Sie jetzt eine FullCAL durch.

Also mache ich mich daran, alles zu deinstallieren und zwei ‚DataColor‘-Verzeichnisse zu löschen. Danach folgt die komplette Neu-Installation, natürlich als Administrator, bei ausgeschaltetem Virenschutz. Erfreut stelle ich fest, dass die Neu-Kalibrierung über die Stelle hinausläuft, bei der bisher der Fehler auftrat. Jetzt nur noch das neue Profil speichern! Null Reaktion beim Klick auf ‚Speichern‘, also noch einmal – habe wohl den Speichern-Knopf nicht richtig getroffen. Nein, das war es nicht. Eine neue Fehlermeldung erscheint:

SaveProfileUsingICM.DeleteFile failed [C:\Windows\system32\spool\drivers\color\AcerSwift3-1.icm]
ProfileSupport.cpp 300
32(0x20)

Auch auf die neuerliche Kontaktaufnahme mit dem DataColor-Support wird von dort unverzüglich geantwortet:
Wir haben herausgefunden, dass einige Kunden den Workaround erst nutzen können, wenn der „DisplayEnhancementService“ – Deutsch „Anzeigeverbesserungsdienst“ – in den Windows Diensten deaktiviert wurde. Der „Anzeigeverbesserungsdienst“ wird unter Anderem dazu benutzt die adaptive Bildschirmhelligkeit zu steuern. Darüber hinaus greift der „Anzeigeverbesserungsdienst“ auch auf die Farbprofile zu.

Bitte deaktivieren Sie den „Anzeigeverbesserungsdienst“ in Ihrem Windows System. Starten Sie den Computer dann neu und starten KEIN anders Programm. Führen Sie eine FullCAL Kalibirerung mit vollständige Admin Rechten aus (mit einem rechten Maus-Klick -> als Administrator ausführen statt eines Doppel-Klick auf die Spyder Software).

Wir haben festgestellt das es auf einigen wenigen Windows 10 1903 Systemen nach dem notwendig sein kann die Windows Schnellstart Funktion zu deaktivieren.
https://praxistipps.chip.de/windows-10-schnellstart-deaktivieren-so-gehts_50919

Bitte beachten Sie dass des es sich hier um ein Windows 10 Build 1903 Update (May 2019 Update) Problem handelt. Microsoft hat bestätigt das es Probleme beim speichern, überschreiben, aktivieren, etc. von Farbprofilen nach dem Update auf Windows 10 1903 kommen kann. Microsoft arbeitet hier an einer Lösung.
https://docs.microsoft.com/en-us/windows/release-information/status-windows-10-1903#454msgdesc
Microsoft rät unter anderem das Update auf Windows 10 Build 1903 NICHT manuell zu forcieren.

BITTE prüfen Sie auch einmal folgendes:
Prüfen Sie einmal in Windows 10 auf Updates. Microsoft hat vergangene Nach ein Update veröffentlicht: KB4501375. Installieren Sie dieses (hängt ggf im Bereich von 74% ein wenig läuft aber durch). Führen Sie danach eine FullCAL aus.
Info aus dem Internet zu KB4501375: Behebt ein Problem, das dazu führen kann, dass Nachtlicht, Farbmanagement-Profile oder Gammakorrektur nach dem Herunterfahren eines Geräts nicht mehr funktionieren.

Diesem letzten Rat bin ich zunächst gefolgt, da unter ‚Nach Updates suchen‘ das KB4501375 zur Installation angeboten wurde. Nach dem verlangten Neustart erlebe ich dann eine neue Überraschung. Die Spydermeldung ‚Profil wurde an Grafikkarte übergeben‘ auf, und zwar das während der letzten Kalibrierung erzeugte und beim zweiten Klick auf ’speichern‘ zur letzten Fehlermeldung geführt hatte. Auch die Windows Anzeigeeinstellungen bestätigen ‚Profil ist aktiv‘.

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Interessanter Nebeneffekt nachdem ich KB4501375 auch auf meinem Dual-Monitor-Videosystem installiert habe: Die Spyder-Farbprofile werden jetzt immer und zwar ohne zu stocken in die Grafikkarte geladen. Auf dieses Problem wird auch in den DataColor-FAQs hingewiesen.
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